Moses

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DIE FÜNF BÜCHER MOSES

Die fünf Bücher Moses, auch Pentateuch genannt, stellen die Entwicklung der Offenbarung vom Anfange der Welt bis zum Einzuge der Israeliten in Palästina dar. Die jüdische Benennung der Bücher als Gesetz ist die zutreffendste, vergl. [Gal 3,5]. Die Mitteilung des Gesetzes ist im Pentateuch indes keine systematische, sondern eine historische. Das zweite, dritte und vierte Buch enthält den Bericht über die Verkündigung des Gesetzes, sowie über die Tatsachen, welche damit unmittelbar zusammenhängen; das erste Buch gibt die geschichtliche Begründung des Gesetzes, d.i. es erzählt alle diejenigen älteren Offenbarungstatsachen, als deren Fortschritt und Abschluss das Gesetz anzusehen ist; das fünfte Buch endlich berichtet die von Moses feierlich vorgenommene Einführung des Gesetzes. Nach dieser Bestimmung richtet sich die Auswahl der zu erzählenden Begebenheiten. Der Pentateuch ist daher weder Weltgeschichte, noch eine jüdische Volksgeschichte, sondern eine Geschichte der Religion.
1. Der Verfasser des Pentateuchs war Moses. So bezeugt uns für einzelne Stellen Christus, die allgemeine Meinung seiner Zeitgenossen ausdrücklich billigend, vergl. [Mk 12,26; Lk 24,44] u.a., für welche auch die Evangelisten und Apostel eintreten. Wie hätte auch unter den Juden, welche bereits seit sieben Jahrhunderten in verschiedene Länder zerstreut und ineinander entgegengesetzte religiöse Parteien zerrissen waren, eine von allen geteilte derartige Überzeugung entstehen sollen? Zudem handelte es sich für sie um ein Buch, das ihnen ein unerträgliches Joch, [Apg 15,10], auferlegte, nach dem sie ihr ganzes religiöses, bürgerliches, privates Leben einrichten mussten, ja noch mehr, das die einstige Verwerfung ihres Volkes nicht unklar androhte [3Mos 26,27ff; 5Mos 28,49] Freilich, wollte man Moses die Urheberschaft abstreiten, man müsste dem Buche selbst, in dem er sich für einzelne Stücke ausdrücklich als Verfasser bekennt, die Glaubwürdigkeit absprechen. Doch ein Buch, das mit allen übrigen Büchern des Alten Testamentes und der ganzen Geschichte des jüdischen Volkes auf das innigste verknüpft als Werk Moses angeführt wird und deshalb allezeit von den Juden als von dem Führer des auserwählten Volkes herrührend anerkannt ist, sollte nicht echt sein? Wollten wir aber auch von den Zeugnissen für die Authentizität des Pentateuchs absehen, so würde schon allein die ganze Anlage des Buches zeigen, dass es in der Wüste von einem Manne geschrieben ist, der Ägypten genau kannte, von Chanaan aber nur durch andere Kenntnis hatte, und dass das Gesetz allmählich auf der Wanderung des Volkes gegeben ward. Auch die Wiederauffindung des von Moses Hand geschriebenen Gesetzbuches unter König Josias [2Koe 22; 2Chr 34] bezeugt die Kenntnis, welche die Juden von dem Verfasser des Pentateuch hatten. Ja, schon als die Israeliten Samuel um einen König baten [1Sam 8,4], brauchten sie die Worte, welche Moses gesprochen, als er das Gesetz gab.
Doch um den Pentateuch Moses absprechen zu können, weist die rationalistische Kritik auf gewisse Worte und Noten historischen, archäologischen und geographischen Inhaltes hin. Indes wenn auch zugegeben ist, dass wirklich einige erklärende Zusätze später dem ursprünglichen Texte beigefügt worden sind, so folgt daraus noch nichts gegen diesen, wenn jene sich schon durch ihren Charakter von demselben unterscheiden.
Auch die sonstigen Einwürfe finden unschwer ihre Lösung. Nur eine Schwierigkeit, welche vielfach in neuerer Zeit gegen die Einheit des Pentateuchs erhoben wird, bedarf weiterer Erklärung. Die „Kritiker“ behaupten, die fünf Bücher Moses seien aus verschiedenen Fragmenten oder Urkunden zusammengesetzt, von denen sich auch in Josue, im Buche der Richter, den Büchern Samuels und der Könige Reste finden, so dass also der Pentateuch erst lange nach Moses geschrieben ward. In der Tat, der Verfasser der Genesis hat ein oder das andere Dokument benutzt, als er das Buch schrieb. Wenn man aber aus der Verschiedenheit der Gottesnamen (Elohim, Jahve) eine Verschiedenheit von Verfassern herleiten will, so wird übersehen, das in fast keiner vollständigen Erzählung eines Ereignisses (z.B. der Erzählung vom Paradiese und dem Falle) nur einer der Namen vorkommt und dass, selbst wenn man nach den verschiedenen Gottesnamen die Teile sonderte, diese keine zusammenhängende Darstellung ergeben würden, während die Stücke, in welchen der eine Gottesname vorherrscht, diejenigen, in welchen der andere vorwiegt, voraussetzen. Man übersieht ferner, dass die Namen nicht ganz gleichbedeutend sind, da Gott Elohim mit Rücksicht auf seine Größe und Macht heißt, Jahve als unabhängiger, ewiger, unveränderlicher und darum in seinen Verheißungen treuer Gott. (Vergl. [Ps 18], wo Gott V. 2-7, in denen von der Schöpfung die Rede ist, El (Elohim) Deus heißt, während er in V. 8-15, wo von dem geoffenbarten Gesetze, Jahve (Dominus) genannt wird.) Eben so wird von [2Mos 6] an Gott als Bundesgott nur Jahve genannt. Immerhin wird der Unterschied nicht an allen Stellen der Genesis gewahrt, so wenig wir stets Gott und Herr, Christus und Heiland, die heilige Jungfrau und die Mutter Gottes, in verschiedener Betonung und Abschattung anwenden.
Töricht fürwahr und der angeblichen Weisheit unwürdig ist die Behauptung, Wiederholungen derselben Sache, wie scheinbare Widersprüche, bewiesen unzweifelhaft die Mehrzahl der Verfasser. So konnte also das Volk in der Wüste innerhalb vierzig Jahren nicht zwei Mal Gott um Fleisch bitten, [2Mos 16,13ff; 4Mos 11,31] nicht zwei Mal Wachteln erhalten, nicht zwei Mal in seinem Durste gesättigt werden? [2Mos 7,6; 4Mos 20,11] So ist die Meinung, an welcher Jahrtausende lang festgehalten ward, falsch, dass Gott zuerst mit Abraham einen Bund schloss, und erst später die Beschneidung als Zeichen des Bundes einsetzte und seine frühere Verheißung genauer erklärte? [1Mos 15,1ff; 1Mos 17,1ff] Wie durfte auch ein Engel demselben Weibe zweimal erscheinen? [1Mos 16,7ff; 1Mos 21,9ff] Wie konnte, nachdem Abraham mit Abimelech ein Bündnis geschlossen, [1Mos 21,22ff] auch Isaak mit Abimelech ein solches eingehen? [1Mos 26,26ff] Doch nicht glücklicher sind die Erfinder der Widersprüche in dem Pentateuch. Wenn Noe [1Mos 6,9] befohlen war, die Tiere paarweise in die Arche einzunehmen, ist es da ein Widerspruch, wenn die Zahl der Paare sofort darauf [1Mos 7,2] (Männchen und Weibchen zusammen) bestimmt wird? Oder wenn Gott das zuerst allgemein gegebene Versprechen, dass keine Sintflut mehr kommen soll [1Mos 8,20-22] nachher genauer wiederholt [1Mos 9,8-17]? Doch es ist nach der Meinung jener, die zu zerstören suchen, was ihnen nicht passt, ein Widerspruch, wenn es [1Mos 27,26ff] heißt, Jakob wir von seinen Eltern nach Mesopotamien gesendet, sich ein Weib zu suchen, und (V. 41 – 45) beigefügt wird, er sei auch aus Furcht vor seinem Bruder geflohen usw. Wollte man aber deshalb zwei Gesetzgeber annehmen, weil bisweilen ein Gesetz, das bereits gegeben ist, noch einmal nach einer besonderen Richtung hin beleuchtet und erklärt, oder ein neues Gesetz an die Stelle eines alten gesetzt wird, so müsste man zuvor den gesunden Menschenverstand, den man in der Erklärung des römischen Rechtskörpers und Anderer zur Richtschnur nimmt, bei der Beurteilung des Pentateuchs verleugnen.
Ein letzter Einwurf der unter sich in beständigem Kampfe liegenden „Kritiker“ besteht darin, dass die Einen wenigstens das Deuteronomium Moses abstreiten und in eine viel spätere Zeit versetzen, die Anderen die Gesetze der dem Deuteronomium vorausgehenden Bücher einem „Priesterkodex“ zuschreiben, der nach dem Exile zur Zeit Esdras verfasst sei. So lange indes die Verfechter der Ansicht, dass das Deuteronomium nicht von Moses verfasst sei, nur dadurch ihre Behauptungen stützen, dass sie es für „durchaus unwahrscheinlich“ halten, dass Moses die Gesetze in dieser Gestalt gegeben, beweisen sie die Wahrheit ihrer Behauptungen nicht besser, als wenn sie zwischen den ersten Vorschriften für die Leviten [4Mos 18] und [4Mos 35] und den späteren [5Mos 14] und [5Mos 12, 5Mos 16, 5Mos 18, 5Mos 26] Widersprüche zu finden vermeinen, welche auf die Zeit nach Salomons Tode hinweisen sollen. – Priesterkodex nennt die zweite Klasse der „Kritiker“ den ganzen Levitikus, die Kapitel 25 – 31 und 35 – 40 des Exodus und aus dem Numeri die Kapitel 1 – 10; 15 – 19; 25 – 36, zu denen noch eine elohistische Einleitung in der Genesis und ein Schluss im Deuteronomium wie im Buche Josue hinzutritt. Nach der Behauptung der Vertreter dieser Richtung entstand das jahvistische Werk, welches nur Geschichte und die sinaitische Gesetzgebung enthält, im 9. oder 8. Jahrhundert, das Deuteronomium um das Jahr 622 (18. Jahr des Josias) zur Zeit des Jeremias, kurz vor dem Exil, der Priesterkodex endlich in der Mitte des 5. Jahrhunderts, zur Zeit Esdras und Nehemias, die religiöse Ordnung der Gemeinde nach der Zerstörung der israelitischen Reiche durch die Assyrier und Chaldäer enthaltend. Also Jeremias, Esdras, Nehemias und die Priester ihrer Zeit sind Fälscher! Doch worauf beruht die gesamte Behauptung der Existenz des Priesterkodex? Auf der sorgfältigeren Beobachtung des Gesetzes nach dem Exil. Aber sollte Gottes harte Strafe [2Koe 17] auf die Israeliten keinen Eindruck gemacht haben? Kehrten nicht zudem nur Diejenigen zurück, welche durch die Strafen gebessert der Verheißungen teilhaftig werden wollten, die ihren Vätern gegeben waren? Und waren nicht die Mehrzahl unter diesen Priestern und Leviten? Doch um ihre Behauptungen nur irgendwie zu stützen, müssen die Feinde der Offenbarung die ganze israelitische Geschichte auf den Kopf stellen.
2. Die historische Glaubwürdigkeit des Pentateuchs. Die vier letzten Bücher des Pentateuchs berichten nur das, was Moses als Augenzeuge geschaut und niedergeschrieben hat, um die Leser durch die Erinnerung an die großen Wohltaten Gottes zur treuen Beobachtung des schweren Gesetzes zu bewegen. So findet sich denn auch niemand, der vernünftige Zweifel an der historischen Wahrhaftigkeit der letzten Bücher erheben möchte.
Doch auch die Genesis darf auf geschichtliche Treue Anspruch machen. Wenngleich Moses bei den Ereignissen dieses Buches nicht Augenzeuge war (starb doch Joseph, dessen Tod die Genesis beschließt, mehr als hundert Jahre vor der Geburt Moses und liegen doch zwischen der Erschaffung Adams bis zum Tode Josephs mehrere tausend Jahre), so ist zuerst schon Moses, der Gesandte Gottes, selbst mit seiner Person eine Bürgschaft der Wahrheit. Fassen wir sodann die Art und Weise in´s Auge, wie er die Geschichte der Religion bis auf seine Zeit schildert, wem erscheint seine Darstellung nicht nüchtern, ja bisweilen selbst trocken? Nur wenige Tatsachen werden aus einem so langen Zeitraume berichtet, doch solche, von denen zuverlässige Überlieferungen an den Verfasser gelangen konnten. Bei den Nachrichten aus der Familie Abrahams (von [1Mos 11,27] an) sind Ort und Zeit so genau angegeben, dass der geschichtliche Charakter derselben über jeden Zweifel erhaben ist. Die früheren Nachrichten bilden das Gemeingut der ganzen Menschheit und finden sich in der einen oder anderen Form bei allen alten Völkern. In der hier gegebenen Gestalt haben sie nicht nur vor allen anderen Darstellungen das Merkmal innerer Folgerichtigkeit und naturgemäßer Entwicklung für sich, sondern geben auch in den Geschlechtsregistern die Mittel der Überlieferung an, welche sie im Einzelnen beglaubigen. Auch ist in diesen ältesten Traditionen die Erzählung schon von der Beschreibung des Paradieses an durch genaue geographische oder chronologische Angaben getragen. Weit entfernt also, dass die Überlieferung Adams und Noes nur durch mündliche Erzählung auf Moses gekommen wäre, standen ihm vielmehr auch schriftliche Quellen zu Gebote, aus denen er einige kürzere Erzählungen und die Genealogien in sein Werk hinübernahm, wie dies z.B. in [1Mos 23] der Augenschein lehrt. Die neuere Geschichtsforschung bringt denn auch aus den ägyptischen und anderen Denkmälern der Geschichte die vollkommenste Bestätigung alles dessen, was die Genesis über Dinge, welche sich in jenen Quellen berichtet finden, erzählt, wie die geographischen Forschungen ein neues Licht auf die Richtigkeit aller Ortsangaben geworfen haben. Ob und wo im Text sich kleinere, erklärende Zusätze, sogenannte Glossen, von späterer Hand finden, wird schwerlich je entschieden werden können. Die Eigennamen und Zahlenangaben haben hier, wie überall im Alten Testamente, manche Veränderung erlitten.
3. Die göttliche Autorität des Pentateuch verbürgt uns die Inspiration, welche der Heiland und die Apostel mit ausdrücklichem Zeugnisse demselben zueignen, und welche die alte jüdische Synagoge wie die christliche Kirche zu allen Zeiten gelehrt haben. 4. Name und Einteilung der Bücher. Während die Hebräer die Bücher nach dem ersten Worte eines jeden derselben benennen, führen diese in der Kirche seit Origenes und Hieronymus folgende Namen: Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium.
Die Genesis (der Name weist besonders auf die beiden ersten Kapitel) erzählt, wie Gott die Welt geschaffen, wie die ersten Menschen sich nach dem Falle und der Sündflut (Sintflut) über die Erde verbreitet, wie Gott dazu geführt ward, sich ein einziges Volk zu erwählen, diesem seine Offenbarung anzuvertrauen, und wie er dies Volk schon ins einen ersten Vätern vorbereitete und erzog.
Der Exodus, so nach dem Auszuge der Kinder Israel aus Ägypten genannt, enthält nicht nur die Geschichte der Befreiung Israels aus der Knechtschaft Ägyptens, sondern auch den Bericht über den Zug durch die Wüste bis zum Berge Sinai, die Verkündigung des Gesetzes auf dem Berge Sinai, die Schließung und Erneuerung des Bundes mit dem Volke und die Geschichte des letzteren vom Tode Josephs bis zum zweiten Jahre des Auszuges. Die gesamte Zeit vom Tode Josephs bis zur Geburt Moses wird in wenigen Sätzen absolviert.
Der Levitikus, von den Rabbinern Priestergesetz oder Gesetz über die Opfer genannt, enthält die ganze Gestalt des levitischen Gottesdienstes, zu dem Aaron und seine Söhne unter den Söhnen Levis auserwählt und zu Priestern geweiht werden, sowie die Vorschriften über die Opfer und für die Priester. (Chrys.) Nachdem Gott von dem Bau der Bundeshütte gesprochen, in der er allezeit bei dem auserwählten Volke zugegen sein will, ist von dem die Rede, was das Volk seinerseits dem ihm gegenwärtigen Gott zu leisten hat und wodurch es sich seiner Gegenwart würdig machen soll.
Das Buch Numeri wird passender von den Rabbinern: In der Wüste genannt, weil es die ganze Zeit umfasst, welche die Israeliten durch die Wüste zogen. Die Gesetze nämlich, welche der Levitikus enthält, sind im ersten Jahre des Zuges durch die Wüste am Sinai gegeben. Die durch die Gesetzgebung am Sinai unterbrochene Erzählung wird vom 1. Monate des zweiten Jahres bis zum 11. Monate des vierzigsten Jahres fortgeführt. Indes ist die Erzählung keine gleichmäßige, sondern wie der Verfasser die lange Zeit vom Tode Josephs bis zur Geburt Moses mit Stillschweigen übergangen, so widmet er auch den 37 Wüstenjahren nur wenig Worte. Nicht alle Schicksale der Israeliten wollte er ja erzählen, sondern jene allein, welche ganz unmittelbar und zunächst das durch die Israeliten allen Völkern zu bewahrende Heil betrafen. Alle jene, welche in der Wüste gegen Moses gemurrt, sind durch Gottes Strafurteil dazu verdammt, in der Wüste zu sterben, da sie unwürdige Träger der Heilsverheißungen waren. Moses erwähnt das Strafurteil, übergeht aber dessen Ausführung und berichtet von jenem Geschlechte nur einige wenige Tatsachen, welche Gottes Eifer für die Beobachtung des Gesetzes zeigen. Die Erzählung wird wieder aufgenommen, nachdem jenes Geschlecht gestorben, und es wird berichtet, was im letzten Jahre der Wüstenwanderung vom ersten bis zum elften Monate geschah.
Das Deuteronomium ist eine Wiederholung, Erklärung und Einschärfung des in den früheren Büchern schon verkündeten Gesetzes. Wie die Genesis die Einleitung in den Pentateuch bildet, bestimmt, den Israeliten die große Liebe Gottes, mit der er sie aus reiner Gnade unter allen übrigen Völkern zur Bewahrung der rechten Offenbarung auserwählte, lebhafter vor Augen zu stellen und sie so wirksamer zur Beobachtung der von Gott gegebenen Gesetze anzueifern, so ist das Deuteronomium das Nachwort dieses Werkes, das zwar eine summarische Wiederholung dessen, was in den andern Büchern vorgeschrieben ist, enthält (Theodoret), dies aber so anordnet, dass es eine wirksame Aufforderung zur Beobachtung des Gesetzes wird. Wenn wir nämlich die letzten Kapitel des Buches (31 – 35), welches mindestens teilweise von einem anderen Verfasser, wohl Josue, dem schon beendeten Werk beigefügt worden sind, beiseite lassen, bleiben uns drei große Reden übrig, welche der Gesetzgeber im 40. Jahre nach dem Auszuge aus Ägypten an das Volk gehalten hatte. In diesen stellt er den Israeliten zugleich Beweggründe vor Augen, die wohl geeignet sind, das Volk zu bewegen, das Gesetz mit ganzem Herzen anzunehmen, die unzähligen Wohltaten, mit denen es Gott, trotz seiner Bosheit, überhäufte, und die nicht geringeren Gunsterweisungen, welche er seinen treuen Dienern verheißen, und fügt einige neue Vorschriften bei.


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