Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak15: Unterschied zwischen den Versionen

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2. Der Inhalt desselben war folgender: König<sup>2</sup> Antiochus entbietet dem Hohenpriester Simon<sup>3</sup> und dem ganzen Volke der Juden seinen Gruß! <br/>
2. Der Inhalt desselben war folgender: König<sup>2</sup> Antiochus entbietet dem Hohenpriester Simon<sup>3</sup> und dem ganzen Volke der Juden seinen Gruß! <br/>
3. Da nichtswürdige Menschen<sup>4</sup> das Reich unserer Väter in Besitz genommen haben, ich aber willens bin, dasselbe wieder an mich zu bringen und es herzustellen, wie es vordem war, habe ich ein großes Heer geworben und Kriegsschiffe ausgerüstet <br/>
3. Da nichtswürdige Menschen<sup>4</sup> das Reich unserer Väter in Besitz genommen haben, ich aber willens bin, dasselbe wieder an mich zu bringen und es herzustellen, wie es vordem war, habe ich ein großes Heer geworben und Kriegsschiffe ausgerüstet <br/>
4. und bin nun willens, in das Land hinauszuziehen, und mich an denen zu rächen, welche unser Land verwüstet und viele Städte in meinem Lande zerstört haben. <br/>
4. und bin nun willens, in das Land hinauszuziehen, um mich an denen zu rächen, welche unser Land verwüstet und viele Städte in meinem Lande zerstört haben. <br/>
5. Darum bestätige ich dir nun alle Vergünstigungen, welche dir alle Könige vor mir gewährt haben, und erlasse alle anderen Reichnisse, von welchen sie dich entbunden haben. <br/>
5. Darum bestätige ich dir nun alle Vergünstigungen, welche dir alle Könige vor mir gewährt haben, und erlasse alle anderen Reichnisse, von welchen sie dich entbunden haben. <br/>
6. Auch gestatte ich dir, eigene Münzen in deinem Lande zu prägen.<sup>5</sup> <br/>
6. Auch gestatte ich dir, eigene Münzen in deinem Lande zu prägen.<sup>5</sup> <br/>
7. Jerusalem aber soll heilig und frei sein und alle Waffen, die du hast anfertigen lassen, und die Festungen, welche du erbaut hast und besetzt hältst, sollen dir verbleiben.<sup>6</sup> <br/>
7. Jerusalem aber soll heilig und frei sein und alle Waffen, die du hast anfertigen lassen, und die Festungen, welche du erbaut hast und besetzt hältst, sollen dir verbleiben.<sup>6</sup> <br/>
8. Alle dem Könige gebührende und ihm fernerhin zukommende Abgabe soll dir von nun an auf alle Zeiten erlassen sein.<sup>7</sup> <br/>
8. Alle dem Könige gebührende und ihm fernerhin zukommende Abgabe soll dir von nun an und auf alle Zeiten erlassen sein.<sup>7</sup> <br/>
9. Wenn wir unser Reich in Besitz genommen haben, wollen wir dich, dein Volk und den Tempel mit großer Ehre auszeichnen, so dass euer Ruhm auf der ganzen Erde kund werde. <br/>
9. Wenn wir unser Reich in Besitz genommen haben, wollen wir dich, dein Volk und den Tempel mit großer Ehre auszeichnen, so dass euer Ruhm auf der ganzen Erde kund werde. <br/>
10. Im hundertvierundsiebzigsten Jahre<sup>8</sup> zog Antiochus aus<sup>9</sup> in das Land seiner Väter und alle Heerscharen sammelten sich zu ihm,<sup>10</sup> so dass nur wenige bei Tryphon zurückblieben. <br/>
10. Im hundertvierundsiebzigsten Jahre<sup>8</sup> zog Antiochus aus<sup>9</sup> in das Land seiner Väter und alle Heerscharen sammelten sich zu ihm,<sup>10</sup> so dass nur wenige bei Tryphon zurückblieben. <br/>
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20. Es gefiel uns auch, den Schild von ihnen anzunehmen.<sup>19</sup> <br/>
20. Es gefiel uns auch, den Schild von ihnen anzunehmen.<sup>19</sup> <br/>
21. Wenn also einige nichtswürdige Leute aus ihrem Lande zu euch flüchten, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, dass er sie nach seinem Gesetze züchtige.<sup>20</sup> <br/>
21. Wenn also einige nichtswürdige Leute aus ihrem Lande zu euch flüchten, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, dass er sie nach seinem Gesetze züchtige.<sup>20</sup> <br/>
22. Eben dasselbe schrieben sie an König Demetrius,<sup>21</sup> an Attalus,<sup>22</sup> an Ariarathes,<sup>23</sup> an Arsakes<sup>24</sup> <br/>
22. Ebendasselbe schrieben sie an König Demetrius,<sup>21</sup> an Attalus,<sup>22</sup> an Ariarathes,<sup>23</sup> an Arsakes<sup>24</sup> <br/>
23. und in alle Länder, nach Lampsakus,<sup>25</sup> an die Spartaner,<sup>26</sup> nach Delos,<sup>27</sup> Myndos,<sup>28</sup> Sicyon,<sup>29</sup> Karien,<sup>30</sup> Samos,<sup>31</sup> Pamphylien,<sup>32</sup> Lycien,<sup>33</sup> Halikarnaß,<sup>34</sup> Kao,<sup>35</sup> Side,<sup>36</sup> Arados,<sup>37</sup> Rhodus,<sup>38</sup> Phaselis,<sup>39</sup> Gortyna,<sup>40</sup> Gnidus,<sup>41</sup> Cypern<sup>42</sup> und Cyrene.<sup>43</sup> <br/>
23. und in alle Länder, nach Lampsakus,<sup>25</sup> an die Spartaner,<sup>26</sup> nach Delos,<sup>27</sup> Myndos,<sup>28</sup> Sicyon,<sup>29</sup> Karien,<sup>30</sup> Samos,<sup>31</sup> Pamphylien,<sup>32</sup> Lycien,<sup>33</sup> Halikarnaß,<sup>34</sup> Koo,<sup>35</sup> Side,<sup>36</sup> Arados,<sup>37</sup> Rhodus,<sup>38</sup> Phaselis,<sup>39</sup> Gortyna,<sup>40</sup> Gnidus,<sup>41</sup> Cypern<sup>42</sup> und Cyrene.<sup>43</sup> <br/>


24. Die Abschrift davon aber sandten sie an den Hohenpriester Simon und das Volk der Juden. <br/>
24. Die Abschrift davon aber sandten sie an den Hohenpriester Simon und das Volk der Juden. <br/>
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38. Hierauf bestellte der König den Kendebäus zum Feldherrn über die Meeresküste<sup>52</sup> und gab ihm Kriegsvolk zu Fuß und zu Pferd. <br/>
38. Hierauf bestellte der König den Kendebäus zum Feldherrn über die Meeresküste<sup>52</sup> und gab ihm Kriegsvolk zu Fuß und zu Pferd. <br/>
39. Und er befahl ihm, gegen Judäa zu Felde zu ziehen, und trug ihm auf, Gedor<sup>53</sup> zu befestigen, die Tore der Stadt zu verrammeln und das Volk zu bekämpfen. Der König aber setzte Tryphon nach. <br/>
39. Und er befahl ihm, gegen Judäa zu Felde zu ziehen, und trug ihm auf, Gedor<sup>53</sup> zu befestigen, die Tore der Stadt zu verrammeln und das Volk zu bekämpfen. Der König aber setzte Tryphon nach. <br/>
40. Kendebäus nun kam nach Jamnia und fing an, das Volk zu beunruhigen, Judäa zu verwüsten, die Bewohner gefangen zunehmen und zu töten und Gedor zu befestigen. <br/>
40. Kendebäus nun kam nach Jamnia und fing an, das Volk zu beunruhigen, Judäa zu verwüsten, die Bewohner gefangenzunehmen und zu töten und Gedor zu befestigen. <br/>
41. Und er legte Reiter und Fußvolk hinein, damit sie Ausfälle machten und die Straßen von Judäa durchzögen, wie der König ihm geboten hatte. <br/>
41. Und er legte Reiter und Fußvolk hinein, damit sie Ausfälle machten und die Straßen von Judäa durchzögen, wie der König ihm geboten hatte. <br/>



Aktuelle Version vom 20. März 2023, 12:36 Uhr

Liber primus Machabæorum. Caput XV.

Erstes Buch der Machabäer Kap. 15


2. Simons Taten während der Regierung Antiochus VII. (15,1 – 16,10) 1. Demetrius I. zweiter Sohn des Antiochus (Sidetes), bemächtigt sich der Herrschaft und schreibt freundlich an Simon. (V. 14) Simons Gesandte bringen aus Rom die Anerkennung der Juden als Bundesgenossen. (V. 24) 2. Nachdem Antiochus seinen Gegner Tryphon mit Simons Hilfe besiegt, sendet er, seiner Versprechungen uneingedenk (V. 37), seinen Feldherrn Kendebäus gegen die Juden. (V. 41)

1. Et misit rex Antiochus filius Demetrii epistolas ab insulis maris Simoni sacerdoti, et principi gentis Judæorum, et universæ genti:

2. Et erant continentes hunc modum: REX Antiochus Simoni sacerdoti magno, et genti Judæorum salutem.

3. Quoniam quidem pestilentes obtinuerunt regnum patrum nostrorum, volo autem vindicare regnum, et restituere illud sicut erat antea: et electam feci multitudinem exercitus, et feci naves bellicas.
4. Volo autem procedere per regionem ut ulciscar in eos, qui corruperunt regionem nostram, et qui desolaverunt civitates multas in regno meo.
5. Nunc ergo statuo tibi omnes oblationes, quas remiserunt tibi ante me omnes reges, et quæcumque alia dona remiserunt tibi:

6. Et permitto tibi facere percussuram proprii numismatis in regione tua:
7. Jerusalem autem sanctam esse, et liberam: et omnia arma, quæ fabricata sunt, et præsidia, quæ construxisti, quæ tenes, maneant tibi.
8. Et omne debitum regis: et quæ futura sunt regi, ex hoc, et in totum tempus remittuntur tibi.
9. Cum autem obtinuerimus regnum nostrum, glorificabimus te, et gentem tuam, et templum gloria magna ita ut manifestetur gloria vestra in universa terra.
10. Anno centesimo septuagesimo quarto exiit Antiochus in terram patrum suorum, et convenerunt ad eum omnes exercitus, ita ut pauci relicti essent cum Tryphone.
11. Et insecutus est eum Antiochus rex, et venit Doram fugiens per maritimam:
12. Sciebat enim quod congregata sunt mala in eum, et reliquit eum exercitus.
13. Et applicuit Antiochus super Doram cum centum viginti millibus virorum belligeratorum, et octo millibus equitum:
14. Et circuivit civitatem, et naves a mari accesserunt: et vexabant civitatem a terra, et mari, et neminem sinebant ingredi, vel egredi.

15. Venit autem Numenius, et qui cum eo fuerant, ab urbe Roma, habentes epistolas regibus, et regionibus scriptas, in quibus continebantur hæc:
16. LUCIUS consul Romanorum, Ptolemæo regi salutem.
17. Legati Judæorum venerunt ad nos amici nostri, renovantes pristinam amicitiam, et societatem, missi a Simone principe sacerdotum, et populo Judæorum.

18. Attulerunt autem et clypeum aureum mnarum mille.
19. Placuit itaque nobis scribere regibus, et regionibus, ut non inferant illis mala, neque impugnent eos, et civitates eorum, et regiones eorum: et ut non ferant auxilium pugnantibus adversus eos.

20. Visum autem est nobis accipere ab eis clypeum.
21. Si qui ergo pestilentes refugerunt de regione ipsorum ad vos, tradite eos Simoni principi sacerdotum, ut vindicet in eos secundum legem suam.
22. Hæc eadem scripta sunt Demetrio regi, et Attalo, et Ariarathi, et Arsaci,
23. Et in omnes regiones: et Lampsaco et Spartiatis, et in Delum, et in Myndum, et in Sicyonem, et in Cariam, et in Samum, et in Pamphyliam, et in Lyciam, et in Alicarnassum, et in Coo, et in Siden, et in Aradon, et in Rhodum, et in Phaselidem, et in Gortynam, et Gnidum, et Cyprum, et Cyrenen.
24. Exemplum autem eorum scripserunt Simoni principi sacerdotum, et populo Judæorum.
25. Antiochus autem rex applicuit castra in Doram secundo, admovens ei semper manus, et machinas faciens: et conclusit Tryphonem, ne procederet.

26. Et misit ad eum Simon duo millia virorum electorum in auxilium, et argentum, et aurum, et vasa copiosa:
27. Et noluit ea accipere, sed rupit omnia, quæ pactus est cum eo antea, et alienavit se ab eo.
28. Et misit ad eum Athenobium unum de amicis suis, ut tractaret cum ipso, dicens: Vos tenetis Joppen, et Gazaram, et arcem, quæ est in Jerusalem, civitates regni mei:

29. Fines earum desolastis, et fecistis plagam magnam in terra, et dominati estis per loca multa in regno meo.

30. Nunc ergo tradite civitates, quas occupastis, et tributa locorum, in quibus dominati estis extra fines Judææ.

31. Sin autem, date pro illis quingenta talenta argenti, et exterminii, quod exterminastis, et tributorum civitatum alia talenta quingenta: sin autem, veniemus, et expugnabimus vos.

32. Et venit Athenobius amicus regis in Jerusalem, et vidit gloriam Simonis, et claritatem in auro, et argento, et apparatum copiosum: et obstupuit: et retulit ei verba regis.

33. Et respondit ei Simon, et dixit ei: Neque alienam terram sumpsimus, neque aliena detinemus: sed hereditatem patrum nostrorum, quæ injuste ab inimicis nostris aliquo tempore possessa est.
34. Nos vero tempus habentes, vindicamus hereditatem patrum nostrorum.

35. Nam de Joppe, et Gazara quæ expostulas, ipsi faciebant in populo plagam magnam, et in regione nostra: horum damus talenta centum. Et non respondit ei Athenobius verbum.


36. Reversus autem cum ira ad regem, renuntiavit ei verba ista, et gloriam Simonis, et universa, quæ vidit, et iratus est rex ira magna.

37. Tryphon autem fugit navi in Orthosiada.
38. Et constituit rex Cendebæum ducem maritimum, et exercitum peditum et equitum dedit illi.

39. Et mandavit illi movere castra contra faciem Judææ: et mandavit ei ædificare Gedorem, et obstruere portas civitatis, et debellare populum. Rex autem persequebatur Tryphonem.
40. Et pervenit Cendebæus Jamnium, et cœpit irritare plebem, et conculcare Judæam, et captivare populum, et interficere, et ædificare Gedorem.

41. Et collocavit illic equites, et exercitum: ut egressi perambularent viam Judææ, sicut constituit ei rex.



1. Auch König Antiochus, der Sohn des Demetrius,1 sandte von den Inseln des Meeres einen Brief an Simon, den Hohenpriester und Fürsten des Volkes der Juden, und an das ganze Volk.
2. Der Inhalt desselben war folgender: König2 Antiochus entbietet dem Hohenpriester Simon3 und dem ganzen Volke der Juden seinen Gruß!
3. Da nichtswürdige Menschen4 das Reich unserer Väter in Besitz genommen haben, ich aber willens bin, dasselbe wieder an mich zu bringen und es herzustellen, wie es vordem war, habe ich ein großes Heer geworben und Kriegsschiffe ausgerüstet
4. und bin nun willens, in das Land hinauszuziehen, um mich an denen zu rächen, welche unser Land verwüstet und viele Städte in meinem Lande zerstört haben.
5. Darum bestätige ich dir nun alle Vergünstigungen, welche dir alle Könige vor mir gewährt haben, und erlasse alle anderen Reichnisse, von welchen sie dich entbunden haben.
6. Auch gestatte ich dir, eigene Münzen in deinem Lande zu prägen.5
7. Jerusalem aber soll heilig und frei sein und alle Waffen, die du hast anfertigen lassen, und die Festungen, welche du erbaut hast und besetzt hältst, sollen dir verbleiben.6
8. Alle dem Könige gebührende und ihm fernerhin zukommende Abgabe soll dir von nun an und auf alle Zeiten erlassen sein.7
9. Wenn wir unser Reich in Besitz genommen haben, wollen wir dich, dein Volk und den Tempel mit großer Ehre auszeichnen, so dass euer Ruhm auf der ganzen Erde kund werde.
10. Im hundertvierundsiebzigsten Jahre8 zog Antiochus aus9 in das Land seiner Väter und alle Heerscharen sammelten sich zu ihm,10 so dass nur wenige bei Tryphon zurückblieben.
11. König Antiochus verfolgte ihn und er kam,11 an der Meeresküste fliehend, nach Dora,12
12. denn er sah, dass ihn Unglück über Unglück traf und das Heer ihn verlassen hatte.
13. Doch Antiochus lagerte sich vor Dora mit hundertundzwanzigtausend Mann Kriegsvolk zu Fuß und achttausend zu Pferd.
14. Er schloss die Stadt ein, während die Schiffe vom Meere aus herankamen, so dass die Stadt vom Lande und vom Meere her bedrängt war und man niemand aus- und eingehen ließ.
15. Da kamen Numenius13 und seine Begleiter aus der Stadt Rom mit Briefen14 an Könige und Länder,15 in welchen folgendes geschrieben war:
16. Lucius, Konsul der Römer,16 entbietet dem Könige Ptolemäus17 Gruß.18
17. Die Abgeordneten der Juden sind als unsere Freunde zu uns gekommen, um die Freundschaft und die Bundesgenossenschaft von ehedem zu erneuern, gesandt von Simon, dem Hohenpriester, und dem Volke der Juden.
18. Sie haben uns aber auch einen goldenen Schild von tausend Minen überbracht.
19. So beschlossen wir denn, an die Könige und Länder zu schreiben, dass sie ihnen nichts Böses zufügen und nicht wider sie Krieg führen sollen noch wider ihre Städte noch wider ihr Land, und dass sie nicht denen helfen sollen, die gegen sie im Kampfe liegen.
20. Es gefiel uns auch, den Schild von ihnen anzunehmen.19
21. Wenn also einige nichtswürdige Leute aus ihrem Lande zu euch flüchten, so liefert sie dem Hohenpriester Simon aus, dass er sie nach seinem Gesetze züchtige.20
22. Ebendasselbe schrieben sie an König Demetrius,21 an Attalus,22 an Ariarathes,23 an Arsakes24
23. und in alle Länder, nach Lampsakus,25 an die Spartaner,26 nach Delos,27 Myndos,28 Sicyon,29 Karien,30 Samos,31 Pamphylien,32 Lycien,33 Halikarnaß,34 Koo,35 Side,36 Arados,37 Rhodus,38 Phaselis,39 Gortyna,40 Gnidus,41 Cypern42 und Cyrene.43

24. Die Abschrift davon aber sandten sie an den Hohenpriester Simon und das Volk der Juden.
25. König Antiochus aber belagerte Dora gleich am zweiten Tage44 und setzte ihm unablässig zu, errichtete Maschinen und schloss Tryphon ein, dass er nicht herauskäme.
26. Simon sandte ihm zweitausend auserlesener Mannschaft zu Hilfe und Silber und Gold und viele Waffen.
27. Er aber wollte dies nicht annehmen,45 sondern brach alles, was er vordem mit ihm vereinbart hatte, und wendete sich von ihm.
28. Dann sandte er Athenobius, einen seiner Freunde, zu ihm, um mit ihm zu unterhandeln, und ließ ihm sagen: Ihr habt Joppe und Gazara und die Burg in Jerusalem, Städte meines Reiches,46 eingenommen.
29. Die Gebiete derselben habt ihr verwüstet und großen Schaden im Lande angerichtet und euch vieler Orte meines Reiches bemächtigt.
30. So gebet nun die Städte heraus, die ihr eingenommen habt, und zahlet die Steuern von den Orten, deren ihr euch außerhalb des Gebietes von Idumäa bemächtigt habt.
31. Wo nicht, so gebet dafür fünfhundert Talente Silbers und für die Verwüstung, die ihr angerichtet habt, und für die Steuern von den Städten andere fünfhundert Talente; tut ihr dies nicht, so werden wir kommen und euch mit Krieg überziehen.
32. Als nun Athenobius, der Freund des Königs, nach Jerusalem kam und die Herrlichkeit Simons und den Glanz des Silbers und Goldes47 und den großen Prunk48 sah, erstaunte er und verkündete ihm die Worte des Königs.
33. Simon aber antwortete ihm und sprach zu ihm: Weder haben wir fremdes Land weggenommen noch besitzen wir fremdes Gut, sondern das Erbe unserer Väter, welches von unseren Feinden ungerechterweise einige Zeit in Besitz genommen war.
34. Wir aber suchen, da uns die Umstände günstig sind, das Erbe unserer Väter zu behaupten.
35. Was aber Joppe und Gazara anbelangt, welche du zurückforderst, so haben diese unter dem Volke49 großes Unheil angerichtet ebenso wie in unserm Lande; doch wollen wir für dieselben50 hundert Talente geben. Athenobius antwortete ihm hierauf kein Wort,
36. sondern kehrte voll Zorn zum Könige zurück und berichtete ihm diese Worte und die Pracht Simons und alles, was er gesehen; da geriet der König in gewaltigen Zorn.
37. Tryphon aber floh auf einem Schiffe nach Orthosias.51
38. Hierauf bestellte der König den Kendebäus zum Feldherrn über die Meeresküste52 und gab ihm Kriegsvolk zu Fuß und zu Pferd.
39. Und er befahl ihm, gegen Judäa zu Felde zu ziehen, und trug ihm auf, Gedor53 zu befestigen, die Tore der Stadt zu verrammeln und das Volk zu bekämpfen. Der König aber setzte Tryphon nach.
40. Kendebäus nun kam nach Jamnia und fing an, das Volk zu beunruhigen, Judäa zu verwüsten, die Bewohner gefangenzunehmen und zu töten und Gedor zu befestigen.
41. Und er legte Reiter und Fußvolk hinein, damit sie Ausfälle machten und die Straßen von Judäa durchzögen, wie der König ihm geboten hatte.


Fußnote

Kap. 15 (1) Antiochus VII., Sohn Demetrius I. Soter. Dieser Antiochus (Sidetes) war der Bruder Demetrius II., welcher von den Parthern zum Gefangenen gemacht war. Während der Gefangenschaft Demetrius II. nahmen sich die Feldherrn des gefangenen Königs seiner gegen Tryphon an, während Antiochus VII. selbst flüchtig umherirrte, da keine Stadt ihn aufzunehmen wagte aus Furcht vor Tryphon. Als Antiochus von der Gefangenschaft seines Bruders Kenntnis erhielt, schrieb er alsbald an Simon, sich dessen Hilfe zu sichern, von Rhodus aus. - (2) Der Geburt, wenn auch noch nicht der Tat nach. - (3) Griech.: Dem Hohenpriester und Fürsten Simon wie dem ganzen jüdischen Volke. - (4) Vergl. [1Mak 10,61]. Gemeint sind Tryphon und Mithridates. [1Mak 13,19.20; 1Mak 14,2] - (5) Dies Recht war die natürliche Folge der Simon zugesicherten Unabhängigkeit. [1Mak 13,42] - (6) Vergleiche die Zusicherungen [1Mak 10,31] und [1Mak 14,33]. - (7) Vergl. [1Mak 13,39]. - (8) 138 vor Chr. - (9) Von Seleucia, wo er sich mit Kleopatra verbunden. - (10) Er wusste, wie verhasst Tryphon war, und zog daraus Nutzen. - (11) Aus Phönizien. (Flav. Josephus) - (12) Kananäische Stadt am Mittelmeer, nicht weit vom Berge Karmel. (Das Gebiet der Stadt heißt [1Koe 4,11] Nephat-Dor.) - (13) Vergl. [1Mak 14,24]. - (14) Abschriften von Briefen. (V. 24) - (15) Die unter Roms Oberherrschaft eine gewisse Selbständigkeit genossen. - (16) Wahrscheinlich Lucius Calpurnius Piso, zum ersten Male Konsul 139 vor Chr. Sein Amtsgenosse war Markus Popilius Länas. - (17) Ptolemäus VII. Physkon, der noch neunundzwanzig Jahre nach dem Tode seines Bruders Philometor herrschte. - (18) Es wird nur dieser eine Brief angeführt, da die anderen demselben ähnlich waren. (Vergl. V. 22.) - (19) Damit nahmen sie die Pflicht auf sich, jene zu schützen. - (20) Auch Herodes erhielt von Augustus Vollmacht gegen alle flüchtigen Juden im Römerreich. (Polph., Tit., Liv.) - (21) Demetrius Nikator. Die Römer wussten also von seiner Gefangenschaft noch nichts. - (22) Attalus, König von Pergamus, wohl Attalus II. Philadelphus. - (23) Ariarathes: Diesen Namen trugen zehn Fürsten in Kappadozien zwischen 370 und 92 vor Chr. Der hier gemeinte ist Ariarathes VI. Philopator, der 130 vor Chr. starb. - (24) Arsakes, König der Parther, der [1Mak 14,2] erwähnt wird und der Demetrius II. gefangen nahm. - (25) In Mysien beim Eingang des Hellespont. (Im Griech. steht Sampsames (?)). - (26) Vergl. [1Mak 12,7]. - (27) Kleinste der Zykladen. - (28) Im westlichen Karien, jetzt Mentech. - (29) Jetzt Basilika im Peloponnes an der Mündung des Asopus, im Westen von Korinth. - (30) Karien: Provinz im Südosten von Kleinasien. - (31) Samos, Insel im ägäischen Meere. - (32) Pamphylien, Provinz von Kleinasien am Mittelmeer, zwischen Lycien im Westen und Cilicien im Osten. - (33) Lycien in Kleinasien grenzt im Norden an Karien, im Osten an Pamphylien, im Süden und Westen an das Mittelmeer. - (34) Heute Bodrun, Hauptstadt von Karien. - (35) Kleine Insel im ägäischen Meere. - (36) Side in Pamphylien (jetzt Eski-Adalia). - (37) Aradus, heute Arek, an der Küste von Phönizien, an der Mündung des Eleutherus. Vergl. [1Mak 11,7]. - (38) Rhodus, Insel im Mittelmeer, Karien gegenüber. - (39) Stadt in Lycien mit drei Meereshäfen. - (40) Stadt auf der Westseite von Kreta. - (41) Gnidus in Karien. - (42) Cypern, unfern der syrischen Küste. - (43) Cyrene in Libyen. – Die Septuag. bietet eine andere Ordnung als die Vulgata. - (44) Nachdem er sie eingeschlossen. - (45) Er glaubte sich allein stark genug. Deshalb fällt er auch in den gewöhnlichen Fehler der Könige von Syrien und widerruft alle gegebenen Zusicherungen. - (46) Judäa will er ihnen, wie es scheint, zugestehen. Aber die von den Juden besetzten Städte und die von Antiochus IV. Epiphanes, seinem Großonkel, gebaute Festung in Jerusalem fordert er als sein Eigentum. - (47) Des Hauses Simons. - (48) Griech.: und den Schenktisch mit goldenen und silbernen Gefäßen. Vergl. [1Mak 11,58]. - (49) Der Juden. - (50) Für die Einnahme dieser Städte macht er das Kriegsrecht geltend. Die Entschädigungsansprüche hätte der König aber schon bei Erlass des Gnadenbriefes erheben müssen. - (51) Trotz der engen Einschließung von Dora gelang es Tryphon, in einen Hafen des phönizischen Meeres, im Süden der Mündung des Eleutherus, nördlich von Tripolis, zu entkommen. - (52) Der König verfolgte Tryphon weiter und tötete ihn in Appamea, wo derselbe erzogen war. (Joseph) Kendebäus blieb als Statthalter der syrischen Küsten zurück. - (53) Griech.: Kedron, vergl. [1Mak 16,9], Gedor (Gedara) lag im Gebiet der Philister, im Südosten von Jamnia. [Jos 15,36]

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