Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt03
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 3
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1. In diebus autem illis venit Joannes Baptista prædicans in deserto Judææ, 4. Ipse autem Joannes habebat vestimentum de pilis camelorum, et zonam pelliceam circa lumbos suos: esca autem ejus erat locustæ, et mel silvestre. 12. Cujus ventilabrum in manu sua: et permundabit aream suam: et congregabit triticum suum in horreum, paleas autem comburet igni inexstinguibili. 13. Tunc venit Jesus a Galilæa in Jordanem ad Joannem, ut baptizaretur ab eo. 16. Baptizatus autem Jesus, confestim ascendit de aqua. Et ecce aperti sunt ei cœli: et vidit Spiritum Dei descendentem sicut columbam, et venientem super se. 17. Et ecce vox de cœlis dicens: Hic est Filius meus dilectus in quo mihi complacui. |
1. In jenen Tagen1 aber kam Johannes, der Täufer, und predigte in der Wüste von Judäa,2 |
Fußnote
Kap. 3 (1) Um diese Zeit. Diese Worte knüpfen an [Mt 2,23] an: Als Jesus noch in Nazareth weilte. Nach [Lk 3,1] trug sich das Folgende im fünfzehnten Jahre des Kaisers Tiberius zu, nach der gewöhnlichen Zeitrechnung im achtundzwanzigsten Lebensjahre Jesu. Vgl. zu [Mt 3,1-12, Mk 1,2-8, Lk 3,1-18]. - (2) In der milden, wenig bewohnten Gegend zwischen Thekoa und dem roten Meere und im gleichartigen Jordantale. Der heilige Johannes predigt Buße und Bekehrung, wie einst die alten Propheten. [Jer 3,21ff, Ez 16,61, Dan 9,5] Nur Buße öffnet den Zugang zum Himmelreiche. Der Evangelist nennt ihn Johannes den Täufer, wie er von den Juden genannt ward. (Joseph) - (3) Das Himmelreich, so wird, vielleicht im Gegensatze zu den irdischen Erwartungen der Juden, das Reich des Messias genannt. In der Tat, der Ursprung ist himmlisch und die Mittel sind es, welche von Menschen geboten werden, um hier himmlisch zu leben und einst in den Himmel zu gelangen. Es naht das Himmelreich der Zeit, der Erkenntnis, der Liebe, der Erreichbarkeit nach, alle sollen sich durch Buße auf die Erlangung desselben vorbereiten. [Mt 12,18] heißt dies Reich Reich Gottes, auf Erden ist es die streitende Kirche. - (4) Anmerkung des heil. Matthäus. - (5) [Jes 40,3]. Im hebräischen ist Jahwe der Weg zu bereiten, ein Name, der allein Gott eigen, also wird der Heiland hier als Gott bezeichnet. - (6) Johannes ist nicht das göttliche Wort, das zu Kindern Gottes umschafft, sondern nur eine weckende Stimme. - (7) Durch Wegräumung aller Hindernisse des Heils, durch Ablegung aller bösen Gewohnheiten, Neigungen u. - (8) Was er lehrt, zeigt der heilige Johannes durch die Tat, in Kleidung und Nahrung ein Büßer. Ein Bußkleid, der Gurt ähnlich dem des Elias [2Koe 1,8], die Speise Heuschrecken und aus den Bäumen tropfender Saft. - (9) Seit Malachias war kein Prophet gekommen, das Volk aber sehnte sich nach einem solchen. S. [1Mak 4,46, 1Mak 14,41]. Johannes Erscheinung und die Zahl der von Daniel verkündeten Jahre mehren die Sehnsucht. Die Bewegung verbreitet sich von der Hauptstadt in das Tal zu beiden Seiten des Jordan, jetzt el Chor genannt. - (10) Der Zulauf zum Reiche Gottes ist groß; aber wenigen ist es ernst, und die wenigsten harren aus. - (11) Zwar gab es im Mos. Gesetz mancherlei Waschungen, indes die Taufe des heil. Johannes ist neu. Er taucht die Sünder im Jordan unter, weil seine Taufe nicht gesetzliche Unreinheit heben soll, sondern auf den Nachlass der Sünden abzielt, ein Sündenbekenntnis erheischt und den Glauben fordert an den, der nach Johannes kommen soll. Deshalb schreibt Johannes den Ursprung dieser Taufe Gott zu. [Joh 1,33]. Daher auch die Frage des hohen Rates [Joh 1,25]. - (12) Einzelne, bestimmte (Cyrill. Jerus.). Indes erlies diese Taufe die Sünden nicht durch sich. - (13) Das Volk kommt mit frommem Herzen, nicht so die Führer. Die Pharisäer (Abgesonderte) wollten nicht nur das Gesetz Moses, sondern auch viele Überlieferungen beobachtet wissen. Die Sadduzäer, zu denen die Vornehmsten und Reichsten des Volkes gehörten, erkannten nur das Gesetz an und verwarfen die Erklärungen der Pharisäer. Ihre Lebensweise verriet wenig Strenge. Nach [Apg 5,17] und [Apg 23,9] gehörte auch der Hohepriester zur Sekte der Sadducäer. - (14) Ihr habt die Bosheit gleichsam als Erbteil: Anderen schädliche und verstockte Menschen [Jes 59,5, Ps 57,5]. Welche Gegner hat das nahende Himmelreich! - (15) Wer? Niemand. - (16) In der Buße ist die Hoffnung des Heiles. - (17) Die Verheißungen Gottes sind Abraham und seinen Nachkommen gegeben. S. [Joh 8,33]. Welchen aber? Ismael, Esau und andere Beispiele zeigen, dass nicht die fleischliche Nachkommenschaft zu Kindern des Segens macht. S. [Joh 8,39, Roem 9,7]. - (18) Menschen bilden und sie zu geistigen Kindern Abrahams machen. S. [Roem 9,7, Gal 3,7]. - (19) An die Wurzel: So dass keine Lebenshoffnung bleibt. Es genügt nicht, sich vom Bösen zu enthalten. Gott ist schon bereit euch das Reich Gottes hier und dort zu entziehen, und euch der Hölle (unt. 25,41.46. Apos. 20) zu übergeben. Vergl. [Lk 13,7]. - (20) Ich bin nicht würdig, ihm die niedrigsten Knechtesdienste zu leisten. Die Schuhe bestanden in Fußsohlen, welche mit Riemen an den Fuß gebunden wurden. Sie anzubinden, abzulösen, und beim Eintritt in das Haus zu tragen, war Geschäft der Sklaven. Johannes hatte ein ungeheures Ansehen, wie mussten also solche Worte wirken. - (21) Das Bild von der Geistestaufe bei [Jes 43,3, Joe 2,28]. Die Mitteilung des heil. Geistes beschränkt sich bei den Christen nicht auf die Taufe, wie [Apg 1,5] und [Apg 11,5] zeigen. Johannes bezeugt wiederum die Gottheit Christi, denn die Ausgießung des hl. Geistes gehört Gott zu. Da die Gnade das Böse verzehrt, die Seele reinigt und zum Guten entflammt, wird sie dem Feuer verglichen. - (22) Er wird die Guten von den Bösen scheiden. Das ausgebrochene Getreide wird im Morgenlande mit einer Wurfschaufel gegen den Wind geworfen, wobei die guten Körner zu Boden fallen, die Spreu von dem Winde beiseits geführt wird. Christus ist Heiland, aber auch Richter. Seine Wurfschaufel: seine eigene. Ihm gehört das Gericht zu. [vergl. Mt 13,30]. Die Tenne ist Israel, dann auch die Völker. Die Predigt Johannes des Täufers ist wahrhaft eine Vorläuferin der Predigt Christi. - (23) Die Guten werden in des Herrn Wohnungen aufgenommen, die Bösen einem Feuer übergeben werden, das nie erlischt. Vergl. [Mk 9,43.45, Mt 25,46]. - (24) Da die Erwartung allgemein, tritt Christus auf. Der hl. Johannes soll ihm Zeugnis geben und der himmlische Vater dasselbe bestätigen. Johannes hatte den Heiland noch nicht gesehen. [Joh 1,31.33]. Er fühlte einst Christi Gegenwart im Mutterleibe, soll er ihn jetzt nicht erkennen, da er ihn ersehnt? Vielleicht spricht eine innere Stimme zu ihm, wie einst zu Samuel [1Koe 16,12]. - (25) Er bekennt Christus als den, von dem er (V. 11) geredet. - (26) Uns: Mir und dir. Gerechtigkeit ist das, was Gott an den Menschen wünscht, also besonders, dass sie tun, was Gott will. Es war also der Wunsch des himmlischen Vaters, dass Christus sich taufen ließ. Christus, dem Zeremonialgesetz sich unterwerfend, den Sündern gleich geworden außer der Sünde, gibt durch die Taufe kund, dass er unsere Sünden auf sich nimmt. Da das Untertauchen den Tod bedeutet, zeigt der Herr seinen Willen, für uns zu sterben. Er wird als Messias offenbart, billigt die Taufe des Johannes, heiligt das Wasser, gibt uns ein Beispiel der Demut. - (27) Christus und Johannes sehen [Joh 1,34] nach allgemeiner Meinung auch die übrigen, damit sie wissen, wer es ist, der eben getauft, und welchen Beruf er hat: In ihm will der Vater mit der Welt versöhnt werden. Durch seinen Gehorsam wird der durch Adams Ungehorsam verschlossene Himmel geöffnet. Die ganze heilige Dreifaltigkeit offenbart sich hier. Der heil. Geist erscheint in Gestalt einer Taube: Sinnbild des Friedens und der Einfalt. Es ist gleichsam eine zweite Epiphanie: Bisher für einen aus dem Volke gehalten, beginnt Christus jetzt sein Werk. Christus, nimmt nicht innerlich zu durch das Herabkommen des heil. Geistes, sondern es wird offenbar, dass dieser in ihm wohnt. Die Taufe Christi ist auch ein Bild der Güter, welche uns in der Taufe zuteil werden: Der Himmel wird uns eröffnet und wir werden Kinder Gottes.
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