Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09: Unterschied zwischen den Versionen

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1. In finem pro occultis filii, Psalmus David. <br/>
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2. Confitebor tibi Domine in toto corde meo: narrabo omnia mirabilia tua, <br/>
2. Confitebor tibi Domine in toto corde meo: narrabo omnia mirabilia tua, <br/>
3. Lætabor et exsultabo in te: psallam nomine tuo Altissime, <br/>
3. Lætabor et exsultabo in te: psallam nomini tuo Altissime, <br/>
4. In convertendo inimicum meum retrorsum: infirmabuntur, et peribunt a facie tua. <br/>
4. In convertendo inimicum meum retrorsum: infirmabuntur, et peribunt a facie tua. <br/>
5. Quoniam fecisti judicium meum et causam meam: sedisti super thronum, qui judicas justitiam. <br/>
5. Quoniam fecisti judicium meum et causam meam: sedisti super thronum, qui judicas justitiam. <br/>
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7. Inimici defecerunt frameæ in finem: et civitates eorum destruxisti. <br/> Periit memoria eorum cum sonitu: <br/>
7. Inimici defecerunt frameæ in finem: et civitates eorum destruxisti. <br/> Periit memoria eorum cum sonitu: <br/>
8. Et Dominus in æternum permanet. Paravit in judicio thronum suum: <br/>
8. Et Dominus in æternum permanet. Paravit in judicio thronum suum: <br/>
9. Et ipse judicabit orbem terræ in æquitate, judicabit populous in justitia. <br/>
9. Et ipse judicabit orbem terræ in æquitate, judicabit populos in justitia. <br/>
10. Et factus est Dominus refugium pauperi: adjutor in opportunitatibus, in tribulatione. <br/>
10. Et factus est Dominus refugium pauperi: adjutor in opportunitatibus, in tribulatione. <br/>
11. Et sperent in te que noverunt nomen tuum: quoniam non dereliquisti quærentes te Domine. <br/>
11. Et sperent in te qui noverunt nomen tuum: quoniam non dereliquisti quærentes te Domine. <br/>
12. Psallite Domino, qui habitat in Sion: annuntiate inter gentes studia ejus: <br/>
12. Psallite Domino, qui habitat in Sion: annuntiate inter gentes studia ejus: <br/>
13. Quoniam requirens sanguinem eorum recordatus est: non est oblitus ciamorem pauperum. <br/>
13. Quoniam requirens sanguinem eorum recordatus est: non est oblitus clamorem pauperum. <br/>
14. Miserere mei Domine: vide humilitatem meam de inimicis meis. <br/>
14. Miserere mei Domine: vide humilitatem meam de inimicis meis. <br/>
15. Qui exaltas me de portis mortis, ut annuntiem omnes laudationes tuas in portis filiæ Sion. <br/>
15. Qui exaltas me de portis mortis, ut annuntiem omnes laudationes tuas in portis filiæ Sion. <br/>
16. Exsultabo in salutati tuo: infixæ sunt gentes in interitu, quem fecerunt. <br/> In laqueo isto, quem absconderunt, comprehensus est pes eorum. <br/>
16. Exsultabo in salutari tuo: infixæ sunt gentes in interitu, quem fecerunt. <br/> In laqueo isto, quem absconderunt, comprehensus est pes eorum. <br/>
17. Cognoscetur Dominus judicia faciens: in operibus manuum suarum comprehensus est peccator. <br/>
17. Cognoscetur Dominus judicia faciens: in operibus manuum suarum comprehensus est peccator. <br/>
18. Convertantur peccatores in infernum, omnes gentes quæ obliviscuntur Deum. <br/>
18. Convertantur peccatores in infernum, omnes gentes quæ obliviscuntur Deum. <br/>
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10. So ist der Herr des Armen<sup>10</sup> Zuflucht, ein Helfer zur rechten Zeit in der Drangsal. <br/>
10. So ist der Herr des Armen<sup>10</sup> Zuflucht, ein Helfer zur rechten Zeit in der Drangsal. <br/>
11. Darum mögen auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen, denn du verlässest jene nicht, die dich suchen, Herr! <br/>
11. Darum mögen auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen, denn du verlässest jene nicht, die dich suchen, Herr! <br/>
12. Lobsinget dem Herrn, der auf Sion<sup>11</sup> wohnt! Verkündet unter den Völkern seine Großtaten, <br/>
12. Lobsinget dem Herrn, der auf Sion<sup>11</sup> wohnt! verkündet unter den Völkern seine Großtaten, <br/>
13. denn er, der Rächer ihres Blutes,<sup>12</sup> gedachte ihrer, vergaß nicht das Rufen der Bedrängten. <br/>
13. denn er, der Rächer ihres Blutes,<sup>12</sup> gedachte ihrer, vergaß nicht das Rufen der Bedrängten. <br/>
14. Erbarme dich meiner, Herr! siehe meine Erniedrigung<sup>13</sup> durch meine Feinde, <br/>
14. Erbarme dich meiner, Herr! siehe meine Erniedrigung<sup>13</sup> durch meine Feinde, <br/>
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===Fußnote===
===Fußnote===
Psalm 9 ('''1''') Für den Gesangmeister. Hohe Stimme. - ('''2''') Die Zeitumstände des Psalmes sind die gleichen wie die von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps58|Ps 58]]'']. David hat viele Feinde besiegt und sagt dafür Dank, zugleich um Hilfe flehend, damit er die noch übrigen Feinde vertreiben könne. - ('''3''') Die Wunder deiner Allmacht und Güte. - ('''4''') Hebr.: mussten zurückweichen, strauchelten und kamen um vor deinem Angesichte. Vulg.: Meine Feinde werden ihrer Stärke verlustig gehen usw. - ('''5''') In der Anwendung auf Christus: du hast den Streit geschlichtet, der zwischen dem Menschengeschlechte und dem Teufel bestand. Dieser behauptete, die Menschen mit Recht in Sklaverei zu halten, und peinigte sie tyrannisch, doch Christus endete den Streit, indem er für die Menschen genugtat. Sein Thron war das Kreuz. - ('''6''') Hebr. aktiv: und den Frevler vernichtet. - ('''7''') Hebr.: Die Feinde sind vernichtet, Trümmer auf ewig. - ('''8''') Im jetzigen hebr. Texte sind die letzten Worte unverständlich. - ('''9''') In den Psalmen bedeutet dies die Herrschaft, welche Gott ausübt über die Völker. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps95|Ps 95]]'']. - ('''10''') Des Bedrängten. - ('''11''') Auf Sion hatte David die Bundeslade aufgestellt. Von dieser her erflossen die Gnaden Gottes. - ('''12''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos09|1Mos 9,5]]'']. - ('''13''') Bedrängnis, die ich von meinen Feinden leide. - ('''14''') Die Tore des Totenreiches sind in der Tiefe. Wer in Todesgefahr gerät, sinkt zu ihnen herab; wer dieser Gefahr entrissen wird, wird emporgehoben, dass jene Tore ihn nicht eingehen lassen und sich hinter ihm schließen. - ('''15''') In der Versammlung der Gemeinde, öffentlich vor allen. In den Toren wurden Versammlungen und Gericht abgehalten. - ('''16''') Deiner Rettung. - ('''17''') Hebr.: Grube. - ('''18''') Hebr.: Kundtat sich Jahve. - ('''19''') Die Guten belohnend, die Bösen strafend. - ('''20''') Hier fügt das Hebräische bei: Higgajon. Sela. Wohl: Harfenspiel. Wechsel des Chores. - ('''21''') Nach den Rabbinen in die tiefste Hölle. - ('''22''') Hebr.: die Erwartung. - ('''23''') Aug. und Euseb. beziehen dies Wort in besonderer Weise auf den Antichrist. - ('''24''') Sollen Strafe dulden vor deinem Richterstuhle. - ('''25''') Die Sept. las wohl in  ihrer Vorlage Zuchtmeister, Tyrannen. Aug., Hieron. Verstehen dies vom Antichrist, während einige Ausleger eine Andeutung auf den Heiligen Geist darin finden, der sie über ihr Elend belehren soll. Hebr.: Bereite ihnen Schrecken, Jahve, lass die Völker erkennen, dass sie Menschen sind. - ('''26''') Sela. Die Verseinteilung ist im Hebr. einige Male passender als in der Vulgata (und Septuag) – V. 15a der Vulgata gehört im Hebr. noch zu V. 14, der Anfang von V. 16 zu V. 15. – Im Munde des Priesters ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09|Ps 9]]''] in seinem ersten Teile bis V. 17 ein Dankgebet für den Sieg, den Christus über den Teufel, das Christentum über das Heidentum errungen hat und in der Kirche noch fortwährend erringt. Weiterhin, besonders von V. 22 an, ist der Psalm flehendes Gebet um Sieg der Kirche über die Gottlosigkeit und um Sieg der Gläubigen in allen gefahren ihres Heils.
Psalm. 9 ('''1''') Für den Gesangmeister. Hohe Stimme. - ('''2''') Die Zeitumstände des Psalmes sind die gleichen wie die von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps58|Ps 58]]'']. David hat viele Feinde besiegt und sagt dafür Dank, zugleich um Hilfe flehend, damit er die noch übrigen Feinde vertreiben könne. - ('''3''') Die Wunder deiner Allmacht und Güte. - ('''4''') Hebr.: mussten zurückweichen, strauchelten und kamen um vor deinem Angesichte. Vulg.: Meine Feinde werden ihrer Stärke verlustig gehen usw. - ('''5''') In der Anwendung auf Christus: du hast den Streit geschlichtet, der zwischen dem Menschengeschlechte und dem Teufel bestand. Dieser behauptete, die Menschen mit Recht in Sklaverei zu halten, und peinigte sie tyrannisch, doch Christus endete den Streit, indem er für die Menschen genugtat. Sein Thron war das Kreuz. - ('''6''') Hebr. aktiv: und den Frevler vernichtet. - ('''7''') Hebr.: Die Feinde sind vernichtet, Trümmer auf ewig. - ('''8''') Im jetzigen hebr. Texte sind die letzten Worte unverständlich. - ('''9''') In den Psalmen bedeutet dies die Herrschaft, welche Gott ausübt über die Völker. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps95|Ps 95]]'']. - ('''10''') Des Bedrängten. - ('''11''') Auf Sion hatte David die Bundeslade aufgestellt. Von dieser her erflossen die Gnaden Gottes. - ('''12''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos09|1Mos 9,5]]'']. - ('''13''') Bedrängnis, die ich von meinen Feinden leide. - ('''14''') Die Tore des Totenreiches sind in der Tiefe. Wer in Todesgefahr gerät, sinkt zu ihnen herab; wer dieser Gefahr entrissen wird, wird emporgehoben, dass jene Tore ihn nicht eingehen lassen und sich hinter ihm schließen. - ('''15''') In der Versammlung der Gemeinde, öffentlich vor allen. In den Toren wurden Versammlungen und Gericht abgehalten. - ('''16''') Deiner Rettung. - ('''17''') Hebr.: Grube. - ('''18''') Hebr.: Kundtat sich Jahve. - ('''19''') Die Guten belohnend, die Bösen strafend. - ('''20''') Hier fügt das Hebräische bei: Higgajon. Sela. Wohl: Harfenspiel. Wechsel des Chores. - ('''21''') Nach den Rabbinen in die tiefste Hölle. - ('''22''') Hebr.: die Erwartung. - ('''23''') Aug. und Euseb. beziehen dies Wort in besonderer Weise auf den Antichrist. - ('''24''') Sollen Strafe dulden vor deinem Richterstuhle. - ('''25''') Die Sept. las wohl in  ihrer Vorlage Zuchtmeister, Tyrannen. Aug., Hieron. verstehen dies vom Antichrist, während einige Ausleger eine Andeutung auf den Heiligen Geist darin finden, der sie über ihr Elend belehren soll. Hebr.: Bereite ihnen Schrecken, Jahve, lass die Völker erkennen, dass sie Menschen sind. - ('''26''') Sela. Die Verseinteilung ist im Hebr. einige Male passender als in der Vulgata (und Septuag) – V. 15a der Vulgata gehört im Hebr. noch zu V. 14, der Anfang von V. 16 zu V. 15. – Im Munde des Priesters ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09|Ps 9]]''] in seinem ersten Teile bis V. 17 ein Dankgebet für den Sieg, den Christus über den Teufel, das Christentum über das Heidentum errungen hat und in der Kirche noch fortwährend erringt. Weiterhin, besonders von V. 22 an, ist der Psalm flehendes Gebet um Sieg der Kirche über die Gottlosigkeit und um Sieg der Gläubigen in allen gefahren ihres Heils.


=Liber Psalmorum. Psalmus X. secundum Hebrœos=
=Liber Psalmorum. Psalmus X. secundum Hebrœos=
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2. Dum superbit impius, incenditur pauper: comprehenduntur in consiliis quibus cogitant. <br/>
2. Dum superbit impius, incenditur pauper: comprehenduntur in consiliis quibus cogitant. <br/>
3. Quoniam laudatur peccator in desideriis animæ suæ: et iniquus benedicitur. <br/>
3. Quoniam laudatur peccator in desideriis animæ suæ: et iniquus benedicitur. <br/>
4. Excerbavit Dominum peccator, secundum multitudinem iræ suæ non quæret. <br/>
4. Exacerbavit Dominum peccator, secundum multitudinem iræ suæ non quæret. <br/>
5. Non est Deus in conspectu ejus: inquinatæ sunt viæ illius in omni tempore. <br/> Auferuntur judicia tua a facie ejus: omnium inimicorum suorum dominabitur. <br/>
5. Non est Deus in conspectu ejus: inquinatæ sunt viæ illius in omni tempore. <br/> Auferuntur judicia tua a facie ejus: omnium inimicorum suorum dominabitur. <br/>
6. Dixit enim in corde suo: Non movebor a generatione in generationem, sine malo. <br/>
6. Dixit enim in corde suo: Non movebor a generatione in generationem, sine malo. <br/>
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aber jene werden gefangen in den Anschlägen, die sie ersinnen.<sup>5</sup> <br/>
aber jene werden gefangen in den Anschlägen, die sie ersinnen.<sup>5</sup> <br/>
3. Denn der Sünder rühmt sich ob der Gelüste seiner Seele und der Frevler segnet sich.<sup>6</sup> <br/>
3. Denn der Sünder rühmt sich ob der Gelüste seiner Seele und der Frevler segnet sich.<sup>6</sup> <br/>
4. Der Sünder erbittert den Herrn und wegen seines großen Zornes fragt er nichts nach ihm.<sup>7</sup> <br/>
4. Der Sünder erbittert den Herrn und wegen seines großen Zornes frägt er nichts nach ihm.<sup>7</sup> <br/>
5. Gott steht ihm nicht vor Augen, seine Wege sind befleckt zu jeder Zeit. <br/>
5. Gott steht ihm nicht vor Augen, seine Wege sind befleckt zu jeder Zeit. <br/>
Deine Gerichte sind seinem Volke entrückt, alle seine Feinde knechtet er.<sup>8</sup> <br/>
Deine Gerichte sind seinem Blicke entrückt, alle seine Feinde knechtet er.<sup>8</sup> <br/>


6. Denn<sup>9</sup> er spricht in seinem Herzen: Nicht werde ich je wanken, <br/>
6. Denn<sup>9</sup> er spricht in seinem Herzen: Nicht werde ich je wanken, <br/>
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Er liegt auf der Lauer, um den Armen zu erhaschen, zu erhaschen den Armen, indem er ihn zu sich zieht.<sup>12</sup> <br/>
Er liegt auf der Lauer, um den Armen zu erhaschen, zu erhaschen den Armen, indem er ihn zu sich zieht.<sup>12</sup> <br/>
10. In seiner Schlinge wirft er ihn zu Boden, er bückt sich und stürzt auf ihn, wenn er der Armen Herr geworden.<sup>13</sup> <br/>
10. In seiner Schlinge wirft er ihn zu Boden, er bückt sich und stürzt auf ihn, wenn er der Armen Herr geworden.<sup>13</sup> <br/>
11. Denn er spricht in seinem Herzen: Gott vergißt es, er wendet sein Angesicht ab, zu schauen nimmermehr.<sup>14</sup> <br/>
11. Denn er spricht in seinem Herzen: Gott vergisst es, er wendet sein Angesicht ab, zu schauen nimmermehr.<sup>14</sup> <br/>
12. Stehe auf, o Herr, Gott! es erhebe sich deine Hand, vergiss nicht der Mühseligen.<sup>15</sup> <br/>
12. Stehe auf, o Herr, Gott! es erhebe sich deine Hand, vergiss nicht der Mühseligen.<sup>15</sup> <br/>
13. Warum erbittert der Gottlose Gott?<sup>16</sup> denn er spricht in seinem Herzen: Er ahndet es nicht! <br/>
13. Warum erbittert der Gottlose Gott?<sup>16</sup> denn er spricht in seinem Herzen: Er ahndet es nicht! <br/>
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===Fußnote===
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Psalm. 10 ('''1''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09|Ps 9]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps10|Ps 10]]''] nach jüdischer Zählung bildeten ursprünglich einen alphabetischen Psalm, der später in zwei Teile zerlegt ward. - ('''2''') Gott zieht sich zurück, verbirgt sich, sieht nicht hin, wenn er mit seiner Hilfe zögert. - ('''3''') Da doch Bedrängnis hereingebrochen? - ('''4''') Das Bild ist im Hebr. und Lat. vom Brennen hergenommen. - ('''5''') Hebr.: Ob des Übermutes des Frevlers muss der Arme sich ängstigen; möchten sie ergriffen werden durch die Tücke, die jene (die Frevler) ersonnen. – Wenn der Gottlose sich überhebt, muss zwar der Verfolgte leiden, doch die Gottlosen werden in ihren Anschlägen gefangen. - ('''6''') Preist sich glücklich. - ('''7''') Wie schwer er auch Gott beleidige, dieser kümmert sich doch nicht um ihn, denkt der Sünder. - ('''8''') V. 3-5 lauten nach dem hebräischen: Denn es rühmt sich der Frevler der  Gelüste seiner Seele, der Frevler verabschiedet, ja höhnt den Herrn, 4. Der Gottlose wähnt in seiner Hochnäsigkeit (Hochmut): Nicht wird er ahnden, es gibt keinen Gott – das sind alle seine Gedanken. 5. Was er unternimmt, hat jederzeit Bestand; deine Gerichte bleiben hoch droben von ihm  fern, alle seine Feinde, er bläst sie (verächtlich) an. – Die Vulg. identifiziert 3b das Hebr. mit 3a. - ('''9''') Ja. - ('''10''') Gottes ledig kennt der Bösewicht gegen den Nächsten vollends kein gebot mehr. - ('''11''') Hebr.: Er lauert im Hinterhalt der Gehöfte, mordet insgeheim Unschuldige, seine Augen spähen nach dem Unglücklichen. (Vulg. 9a) - ('''12''') Hebr. Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht, er lauert, den Elenden zu erhaschen, er fast den Armen, indem er ihn fortzieht in seinem Netze. – Vom Vergleiche des Löwen geht der Psalmist zu dem des Jägers über. – Vulg. Er sitzt im Hause der reichen, diesen schmeichelnd, um sie fr die Unterdrückung des Armen zu gewinnen. - ('''13''') Hebr.: Er duckt sich nieder, kauert und es fallen durch seine Macht (in seine Klauen) die Armen. – Wenn die Bedrängten seine Netze fast berühren, verbirgt er sich, damit jene nicht zurückweichen und sich vor ihm hüten, und tritt nicht eher hervor, als bis er sie plötzlich überwältigt hat. (Bild des Jägers) - ('''14''') Gott kümmert sich um so armselige Menschen überhaupt nicht, er hat sie und die ganze Welt vergessen, er verhüllt sein Auge vor ihrem Tun, es nicht zu sehen, ja, der Ewige ist nie ein Sehender gewesen und wird es nie sein. Ein blinder Zufall regiert die Welt. - ('''15''') Die Bitte wird V. 15 weiter entwickelt. - ('''16''') Dies Warum? Des Psalmes, das brennendem Eifer entspringt, kann Gott so wenig missfallen wie das Warum? Der heiligen Jungfrau [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk02|Lk 2]]''], das der Liebe entsprang. - ('''17''') Soll man etwa denken, die Frevler lästern Gott mit Grund so? Nein, vielmehr ist dein Auge sehend usw. - ('''18''') Nicht flüchtig nur siehst du sie an, sondern mit größter Aufmerksamkeit, um zu rechter Zeit dem Frevler und dem Bedrückten zu vergelten. Darum überlässt sich dir der Arme. - ('''19''') Zur Sühnung. (Antwort auf V. 13 Schluss) Hebr.: Und der Böse – ahnde seinen Frevel. - ('''20''') So vollkommen mögen ihre Werke vernichtet werden. - ('''21''') Im höheren Sinne das Reich Gottes. - ('''22''') Hebr.: du stärkst ihren Mut, neigst dein Ohr. - ('''23''') Hebr.: damit der Erdenmensch nicht mehr trotze.
Psalm. 10 ('''1''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09|Ps 9]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps10|Ps 10]]''] nach jüdischer Zählung bildeten ursprünglich einen alphabetischen Psalm, der später in zwei Teile zerlegt ward. - ('''2''') Gott zieht sich zurück, verbirgt sich, sieht nicht hin, wenn er mit seiner Hilfe zögert. - ('''3''') Da doch Bedrängnis hereingebrochen? - ('''4''') Das Bild ist im Hebr. und Lat. vom Brennen hergenommen. - ('''5''') Hebr.: Ob des Übermutes des Frevlers muss der Arme sich ängstigen; möchten sie ergriffen werden durch die Tücke, die jene (die Frevler) ersonnen. – Wenn der Gottlose sich überhebt, muss zwar der Verfolgte leiden, doch die Gottlosen werden in ihren Anschlägen gefangen. - ('''6''') Preist sich glücklich. - ('''7''') Wie schwer er auch Gott beleidige, dieser kümmert sich doch nicht um ihn, denkt der Sünder. - ('''8''') V. 3-5 lauten nach dem hebräischen: Denn es rühmt sich der Frevler der  Gelüste seiner Seele, der Frevler verabschiedet, ja höhnt den Herrn, 4. Der Gottlose wähnt in seiner Hochnäsigkeit (Hochmut): Nicht wird er ahnden, es gibt keinen Gott – das sind alle seine Gedanken. 5. Was er unternimmt, hat jederzeit Bestand; deine Gerichte bleiben hoch droben von ihm  fern, alle seine Feinde, er bläst sie (verächtlich) an. – Die Vulg. identifiziert 3b das Hebr. mit 3a. - ('''9''') Ja. - ('''10''') Gottes ledig kennt der Bösewicht gegen den Nächsten vollends kein gebot mehr. - ('''11''') Hebr.: Er lauert im Hinterhalt der Gehöfte, mordet insgeheim Unschuldige, seine Augen spähen nach dem Unglücklichen. (Vulg. 9a) - ('''12''') Hebr.: Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht, er lauert, den Elenden zu erhaschen, er fasst den Armen, indem er ihn fortzieht in seinem Netze. – Vom Vergleiche des Löwen geht der Psalmist zu dem des Jägers über. – Vulg.: Er sitzt im Hause der Reichen, diesen schmeichelnd, um sie für die Unterdrückung des Armen zu gewinnen. - ('''13''') Hebr.: Er duckt sich nieder, kauert und es fallen durch seine Macht (in seine Klauen) die Armen. – Wenn die Bedrängten seine Netze fast berühren, verbirgt er sich, damit jene nicht zurückweichen und sich vor ihm hüten, und tritt nicht eher hervor, als bis er sie plötzlich überwältigt hat. (Bild des Jägers) - ('''14''') Gott kümmert sich um so armselige Menschen überhaupt nicht, er hat sie und die ganze Welt vergessen, er verhüllt sein Auge vor ihrem Tun, es nicht zu sehen, ja, der Ewige ist nie ein Sehender gewesen und wird es nie sein. Ein blinder Zufall regiert die Welt. - ('''15''') Die Bitte wird V. 15 weiter entwickelt. - ('''16''') Dies Warum? Des Psalmes, das brennendem Eifer entspringt, kann Gott so wenig missfallen wie das Warum? Der heiligen Jungfrau [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk02|Lk 2]]''], das der Liebe entsprang. - ('''17''') Soll man etwa denken, die Frevler lästern Gott mit Grund so? Nein, vielmehr ist dein Auge sehend usw. - ('''18''') Nicht flüchtig nur siehst du sie an, sondern mit größter Aufmerksamkeit, um zu rechter Zeit dem Frevler und dem Bedrückten zu vergelten. Darum überlässt sich dir der Arme. - ('''19''') Zur Sühnung. (Antwort auf V. 13 Schluss) Hebr.: Und der Böse – ahnde seinen Frevel. - ('''20''') So vollkommen mögen ihre Werke vernichtet werden. - ('''21''') Im höheren Sinne das Reich Gottes. - ('''22''') Hebr.: du stärkst ihren Mut, neigst dein Ohr. - ('''23''') Hebr.: damit der Erdenmensch nicht mehr trotze.





Aktuelle Version vom 28. April 2023, 16:01 Uhr

Liber Psalmorum. Psalmus IX.

Das Buch der Psalmen. Psalm 9


1. (V. 1-17) Lob Gottes, der sich Davids angenommen (V. 5) und seine Feinde niedergeworfen hat. (V. 9) Mahnung an die Seinigen, auch sie sollen Gottes Strafgerechtigkeit preisen. (V. 13) Doch noch ist alles Übel nicht gehoben, darum fleht David Gott von neuem um Hilfe an und schließt mit dem Lobe Gottes, der seine Gerechtigkeit offenbart hat, indem er das Böse, das die Feinde zufügen wollten, über sie selbst kommen ließ. (V. 17) 2. Bitte an Gott, er wolle die Heiden welche ihn nicht anerkennen, bezwingen (V. 21), da jene in stolzem Selbstvertrauen nicht nach Gott fragen (Psalm 9b V. 4) und Gottes Diener unterdrücken. (V. 8) Da jene wähnen, Gott sehe nicht auf seine Diener, fleht er, er wolle sich erheben (V. 12) und zeigen, dass er der Armen gedenkt, indem er ihre Unterdrücker aus dem Lande vertreibt. (V. 16) Alles zusammenfassend, spricht er die Hoffnung aus, dass die Erhörung seiner früheren Bitten das Unterpfand eines vollkommenen Sieges sein werde.

1. In finem pro occultis filii, Psalmus David.
2. Confitebor tibi Domine in toto corde meo: narrabo omnia mirabilia tua,
3. Lætabor et exsultabo in te: psallam nomini tuo Altissime,
4. In convertendo inimicum meum retrorsum: infirmabuntur, et peribunt a facie tua.
5. Quoniam fecisti judicium meum et causam meam: sedisti super thronum, qui judicas justitiam.
6. Increpasti gentes, et periit impius: nomen eorum delesti in æternum et in sæculum sæculi.
7. Inimici defecerunt frameæ in finem: et civitates eorum destruxisti.
Periit memoria eorum cum sonitu:
8. Et Dominus in æternum permanet. Paravit in judicio thronum suum:
9. Et ipse judicabit orbem terræ in æquitate, judicabit populos in justitia.
10. Et factus est Dominus refugium pauperi: adjutor in opportunitatibus, in tribulatione.
11. Et sperent in te qui noverunt nomen tuum: quoniam non dereliquisti quærentes te Domine.
12. Psallite Domino, qui habitat in Sion: annuntiate inter gentes studia ejus:
13. Quoniam requirens sanguinem eorum recordatus est: non est oblitus clamorem pauperum.
14. Miserere mei Domine: vide humilitatem meam de inimicis meis.
15. Qui exaltas me de portis mortis, ut annuntiem omnes laudationes tuas in portis filiæ Sion.
16. Exsultabo in salutari tuo: infixæ sunt gentes in interitu, quem fecerunt.
In laqueo isto, quem absconderunt, comprehensus est pes eorum.
17. Cognoscetur Dominus judicia faciens: in operibus manuum suarum comprehensus est peccator.
18. Convertantur peccatores in infernum, omnes gentes quæ obliviscuntur Deum.
19. Quoniam non in finem oblivio erit pauperis: patientia pauperum non peribit in finem.
20. Exsurge Domine, non confortetur homo: judicentur gentes in conspectu tuo;
21. Constitue Domine legislatorem super eos: ut sciant gentes quoniam homines sunt.


1. Zum Ende, über die Geheimnisse des Sohnes,1 ein Psalm Davids.2
2. Lobsingen will ich dir, o Herr! aus ganzem Herzen, verkünden alle deine Wunder.3
3. Ich will mich freuen und frohlocken in dir, ich will deinem Namen, o Allerhöchster! lobsingen.
4. Du machtest flüchtig meine Feinde, ermattet kamen sie um vor deinem Angesichte,4
5. denn du hast meine Sache und meinen Streit geführt,5 du hast dich auf den Thron gesetzt,
der du mit Gerechtigkeit richtest.
6. Du hast die Heiden bedräut und unterging6 der Frevler, du hast ihren Namen auf immer und ewig ausgetilgt.
7. Des Feindes Schwerter sind niedergesunken auf immer7 und ihre Städte hast du zerstört.
Verschwunden ist ihr Gedächtnis wie ein Schall.8
8. Doch der Herr bleibt in Ewigkeit, er hat seinen Thron aufgestellt zum Gerichte
9. und er richtet den Erdkreis mit Billigkeit, richtet9 die Völker mit Gerechtigkeit.
10. So ist der Herr des Armen10 Zuflucht, ein Helfer zur rechten Zeit in der Drangsal.
11. Darum mögen auf dich vertrauen, die deinen Namen kennen, denn du verlässest jene nicht, die dich suchen, Herr!
12. Lobsinget dem Herrn, der auf Sion11 wohnt! verkündet unter den Völkern seine Großtaten,
13. denn er, der Rächer ihres Blutes,12 gedachte ihrer, vergaß nicht das Rufen der Bedrängten.
14. Erbarme dich meiner, Herr! siehe meine Erniedrigung13 durch meine Feinde,
15. der du mich emporhebst aus den Toren des Todes,14
auf dass ich deine Ruhmestaten verkünde an den Toren15 der Tochter Sion.
16. Ich will frohlocken ob deines Heiles.16 Dahingesunken sind die Heiden ins Verderben,17
das sie mir bereiteten. In dem Fallstricke, den sie heimlich gelegt, verwickelte sich ihr eigener Fuß.
17. Der Herr wird kund werden,18 da er Gericht hält,19 in seiner Hände Werke verstrickt sich der Sünder.20
18. Die Sünder sollen in die Unterwelt21 gestürzt werden, alle Völker, die Gottes vergessen.
19. Denn nicht auf immer wird der Arme vergessen sein, die Geduld22 der Bedrängten nicht auf immer verloren sein.
20. Erhebe dich, o Herr! nicht überhebe sich der Mensch,23 vor deinem Angesichte sollen die Völker gerichtet werden.24
21. Setze einen Gesetzgeber25 über sie, o Herr! damit die Völker erkennen, dass sie Menschen sind.26


Fußnote

Psalm. 9 (1) Für den Gesangmeister. Hohe Stimme. - (2) Die Zeitumstände des Psalmes sind die gleichen wie die von [Ps 58]. David hat viele Feinde besiegt und sagt dafür Dank, zugleich um Hilfe flehend, damit er die noch übrigen Feinde vertreiben könne. - (3) Die Wunder deiner Allmacht und Güte. - (4) Hebr.: mussten zurückweichen, strauchelten und kamen um vor deinem Angesichte. Vulg.: Meine Feinde werden ihrer Stärke verlustig gehen usw. - (5) In der Anwendung auf Christus: du hast den Streit geschlichtet, der zwischen dem Menschengeschlechte und dem Teufel bestand. Dieser behauptete, die Menschen mit Recht in Sklaverei zu halten, und peinigte sie tyrannisch, doch Christus endete den Streit, indem er für die Menschen genugtat. Sein Thron war das Kreuz. - (6) Hebr. aktiv: und den Frevler vernichtet. - (7) Hebr.: Die Feinde sind vernichtet, Trümmer auf ewig. - (8) Im jetzigen hebr. Texte sind die letzten Worte unverständlich. - (9) In den Psalmen bedeutet dies die Herrschaft, welche Gott ausübt über die Völker. Vergl. [Ps 95]. - (10) Des Bedrängten. - (11) Auf Sion hatte David die Bundeslade aufgestellt. Von dieser her erflossen die Gnaden Gottes. - (12) Vergl. [1Mos 9,5]. - (13) Bedrängnis, die ich von meinen Feinden leide. - (14) Die Tore des Totenreiches sind in der Tiefe. Wer in Todesgefahr gerät, sinkt zu ihnen herab; wer dieser Gefahr entrissen wird, wird emporgehoben, dass jene Tore ihn nicht eingehen lassen und sich hinter ihm schließen. - (15) In der Versammlung der Gemeinde, öffentlich vor allen. In den Toren wurden Versammlungen und Gericht abgehalten. - (16) Deiner Rettung. - (17) Hebr.: Grube. - (18) Hebr.: Kundtat sich Jahve. - (19) Die Guten belohnend, die Bösen strafend. - (20) Hier fügt das Hebräische bei: Higgajon. Sela. Wohl: Harfenspiel. Wechsel des Chores. - (21) Nach den Rabbinen in die tiefste Hölle. - (22) Hebr.: die Erwartung. - (23) Aug. und Euseb. beziehen dies Wort in besonderer Weise auf den Antichrist. - (24) Sollen Strafe dulden vor deinem Richterstuhle. - (25) Die Sept. las wohl in ihrer Vorlage Zuchtmeister, Tyrannen. Aug., Hieron. verstehen dies vom Antichrist, während einige Ausleger eine Andeutung auf den Heiligen Geist darin finden, der sie über ihr Elend belehren soll. Hebr.: Bereite ihnen Schrecken, Jahve, lass die Völker erkennen, dass sie Menschen sind. - (26) Sela. Die Verseinteilung ist im Hebr. einige Male passender als in der Vulgata (und Septuag) – V. 15a der Vulgata gehört im Hebr. noch zu V. 14, der Anfang von V. 16 zu V. 15. – Im Munde des Priesters ist [Ps 9] in seinem ersten Teile bis V. 17 ein Dankgebet für den Sieg, den Christus über den Teufel, das Christentum über das Heidentum errungen hat und in der Kirche noch fortwährend erringt. Weiterhin, besonders von V. 22 an, ist der Psalm flehendes Gebet um Sieg der Kirche über die Gottlosigkeit und um Sieg der Gläubigen in allen gefahren ihres Heils.

Liber Psalmorum. Psalmus X. secundum Hebrœos

Das Buch der Psalmen. Psalm 10 nach Zählung der Juden.1


1. Ut quid Domine recessisti longe, despicis in opportunitatibus, in tribulatione?
2. Dum superbit impius, incenditur pauper: comprehenduntur in consiliis quibus cogitant.
3. Quoniam laudatur peccator in desideriis animæ suæ: et iniquus benedicitur.
4. Exacerbavit Dominum peccator, secundum multitudinem iræ suæ non quæret.
5. Non est Deus in conspectu ejus: inquinatæ sunt viæ illius in omni tempore.
Auferuntur judicia tua a facie ejus: omnium inimicorum suorum dominabitur.
6. Dixit enim in corde suo: Non movebor a generatione in generationem, sine malo.
7. Cujus maledictione os plenum est, et amaritudine, et dolo, sub lingua ejus labor et dolor.
8. Sedet in insidiis cum divitibus in occultis, ut interficiat innocentem.
9. Oculi ejus in pauperem respiciunt: insidiatur in abscondito, quasi leo in spelunca sua.
Insidiatur ut rapiat pauperem: rapere pauperem dum attrahit eum.
10. In laqueo suo humiliabit eum, inclinabit se, et cadet cum dominatus fuerit pauperum.
11. Dixit enim in corde suo: Oblitus est Deus, avertit faciem suam ne videat in finem.
12. Exsurge Domine Deus, exaltetur manus tua: ne obliviscaris pauperum,
13. Propter quid irritavit impius Deum? dixit enim in corde suo: Non requiret.
14. Vides, quoniam tu laborem et dolorem consideras: ut tradas eos in manus tuas.
Tibi derelictus est pauper: orphano tu eris adjutor.
15. Contere brachium peccatoris et maligni: quæretur peccatum illius, et non invenietur.
16. Dominus regnabit in æternum, et in sæculum sæculi: peribitis gentes de terra illius.
17. Desiderium pauperum exaudivit Dominus: præparationem cordis eorum audivit auris tua.
18. Judicare pupillo et humili, ut non apponat ultra magnificare se homo super terram.


1. Warum, o Herr! hast du dich zurückgezogen in die Ferne, siehest nicht her,2
da es doch Zeit ist, in der Drangsal?3
2. Da der Gottlose Übermut treibt, wird der Arme gequält,4
aber jene werden gefangen in den Anschlägen, die sie ersinnen.5
3. Denn der Sünder rühmt sich ob der Gelüste seiner Seele und der Frevler segnet sich.6
4. Der Sünder erbittert den Herrn und wegen seines großen Zornes frägt er nichts nach ihm.7
5. Gott steht ihm nicht vor Augen, seine Wege sind befleckt zu jeder Zeit.
Deine Gerichte sind seinem Blicke entrückt, alle seine Feinde knechtet er.8

6. Denn9 er spricht in seinem Herzen: Nicht werde ich je wanken,
ich bleibe vor Unglück bewahrt von Geschlecht zu Geschlecht.
7. Von Lästerung ist sein Mund voll,10 von Kränkung und Trug, unter seiner Zunge ist Mühsal und Schmerz.
8. Er liegt im Hinterhalt mit den Reichen im Verborgenen,11 um den Unschuldigen zu morden.
9. Seine Augen spähen auf den Armen, er liegt im Verborgenen auf der Lauer, wie ein Löwe in seiner Höhle.
Er liegt auf der Lauer, um den Armen zu erhaschen, zu erhaschen den Armen, indem er ihn zu sich zieht.12
10. In seiner Schlinge wirft er ihn zu Boden, er bückt sich und stürzt auf ihn, wenn er der Armen Herr geworden.13
11. Denn er spricht in seinem Herzen: Gott vergisst es, er wendet sein Angesicht ab, zu schauen nimmermehr.14
12. Stehe auf, o Herr, Gott! es erhebe sich deine Hand, vergiss nicht der Mühseligen.15
13. Warum erbittert der Gottlose Gott?16 denn er spricht in seinem Herzen: Er ahndet es nicht!
14. Du siehst es,17 denn du achtest auf Mühsal und Schmerz, um sie in deine Hand zu nehmen.18
Dir ist der Arme anheim gegeben, der Waise bist du Helfer.

15. Zerbrich den Arm des Sünders und des Bösen, dass man seine Sünde suche19 und sie nimmer finde.20
16. Der Herr ist König immer und in alle Ewigkeit, ihr Heiden werdet aus seinem Lande21 vertilgt.
17. Das Verlangen der Armen erhört der Herr, ihres Herzens Begehren hört dein Ohr,22
18. so dass du der Waise und dem Niedrigen Recht schaffst, damit hierfür niemand mehr vermessen großtue auf Erden.23


Fußnote

Psalm. 10 (1) [Ps 9] und [Ps 10] nach jüdischer Zählung bildeten ursprünglich einen alphabetischen Psalm, der später in zwei Teile zerlegt ward. - (2) Gott zieht sich zurück, verbirgt sich, sieht nicht hin, wenn er mit seiner Hilfe zögert. - (3) Da doch Bedrängnis hereingebrochen? - (4) Das Bild ist im Hebr. und Lat. vom Brennen hergenommen. - (5) Hebr.: Ob des Übermutes des Frevlers muss der Arme sich ängstigen; möchten sie ergriffen werden durch die Tücke, die jene (die Frevler) ersonnen. – Wenn der Gottlose sich überhebt, muss zwar der Verfolgte leiden, doch die Gottlosen werden in ihren Anschlägen gefangen. - (6) Preist sich glücklich. - (7) Wie schwer er auch Gott beleidige, dieser kümmert sich doch nicht um ihn, denkt der Sünder. - (8) V. 3-5 lauten nach dem hebräischen: Denn es rühmt sich der Frevler der Gelüste seiner Seele, der Frevler verabschiedet, ja höhnt den Herrn, 4. Der Gottlose wähnt in seiner Hochnäsigkeit (Hochmut): Nicht wird er ahnden, es gibt keinen Gott – das sind alle seine Gedanken. 5. Was er unternimmt, hat jederzeit Bestand; deine Gerichte bleiben hoch droben von ihm fern, alle seine Feinde, er bläst sie (verächtlich) an. – Die Vulg. identifiziert 3b das Hebr. mit 3a. - (9) Ja. - (10) Gottes ledig kennt der Bösewicht gegen den Nächsten vollends kein gebot mehr. - (11) Hebr.: Er lauert im Hinterhalt der Gehöfte, mordet insgeheim Unschuldige, seine Augen spähen nach dem Unglücklichen. (Vulg. 9a) - (12) Hebr.: Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht, er lauert, den Elenden zu erhaschen, er fasst den Armen, indem er ihn fortzieht in seinem Netze. – Vom Vergleiche des Löwen geht der Psalmist zu dem des Jägers über. – Vulg.: Er sitzt im Hause der Reichen, diesen schmeichelnd, um sie für die Unterdrückung des Armen zu gewinnen. - (13) Hebr.: Er duckt sich nieder, kauert und es fallen durch seine Macht (in seine Klauen) die Armen. – Wenn die Bedrängten seine Netze fast berühren, verbirgt er sich, damit jene nicht zurückweichen und sich vor ihm hüten, und tritt nicht eher hervor, als bis er sie plötzlich überwältigt hat. (Bild des Jägers) - (14) Gott kümmert sich um so armselige Menschen überhaupt nicht, er hat sie und die ganze Welt vergessen, er verhüllt sein Auge vor ihrem Tun, es nicht zu sehen, ja, der Ewige ist nie ein Sehender gewesen und wird es nie sein. Ein blinder Zufall regiert die Welt. - (15) Die Bitte wird V. 15 weiter entwickelt. - (16) Dies Warum? Des Psalmes, das brennendem Eifer entspringt, kann Gott so wenig missfallen wie das Warum? Der heiligen Jungfrau [Lk 2], das der Liebe entsprang. - (17) Soll man etwa denken, die Frevler lästern Gott mit Grund so? Nein, vielmehr ist dein Auge sehend usw. - (18) Nicht flüchtig nur siehst du sie an, sondern mit größter Aufmerksamkeit, um zu rechter Zeit dem Frevler und dem Bedrückten zu vergelten. Darum überlässt sich dir der Arme. - (19) Zur Sühnung. (Antwort auf V. 13 Schluss) Hebr.: Und der Böse – ahnde seinen Frevel. - (20) So vollkommen mögen ihre Werke vernichtet werden. - (21) Im höheren Sinne das Reich Gottes. - (22) Hebr.: du stärkst ihren Mut, neigst dein Ohr. - (23) Hebr.: damit der Erdenmensch nicht mehr trotze.


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