Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich06: Unterschied zwischen den Versionen
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16. Der Herr sprach zu ihm: Ich werde mit dir sein und du wirst Madian schlagen wie einen einzigen Mann. <br/> | 16. Der Herr sprach zu ihm: Ich werde mit dir sein und du wirst Madian schlagen wie einen einzigen Mann. <br/> | ||
17. Er antwortete ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so gib mir ein Zeichen,<sup>17</sup> dass du es bist, der zu mir redet. <br/> | 17. Er antwortete ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so gib mir ein Zeichen,<sup>17</sup> dass du es bist, der zu mir redet. <br/> | ||
18. Gehe doch nicht von hinnen, bis ich zu dir zurückkomme und ein Opfer<sup>18</sup> hole und dir darbringe. Er antwortete: | 18. Gehe doch nicht von hinnen, bis ich zu dir zurückkomme und ein Opfer<sup>18</sup> hole und dir darbringe. Er antwortete: Ich werde deine Ankunft erwarten. <br/> | ||
19. Da ging Gedeon hinein und bereitete ein Böcklein und ungesäuerte Brote aus einem Maße<sup>19</sup> Mehl und legte das Fleisch in einen Korb<sup>20</sup> und goss die Fleischbrühe in einen Topf und trug alles unter die Eiche und brachte es ihm dar. <br/> | 19. Da ging Gedeon hinein und bereitete ein Böcklein und ungesäuerte Brote aus einem Maße<sup>19</sup> Mehl und legte das Fleisch in einen Korb<sup>20</sup> und goss die Fleischbrühe in einen Topf und trug alles unter die Eiche und brachte es ihm dar. <br/> | ||
20. Der Engel des Herrn aber sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote, und lege es auf jenen Felsen und gieße die Brühe darüber.<sup>21</sup> Als er dies getan hatte, <br/> | 20. Der Engel des Herrn aber sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die ungesäuerten Brote, und lege es auf jenen Felsen und gieße die Brühe darüber.<sup>21</sup> Als er dies getan hatte, <br/> | ||
21. streckte der Engel des Herrn den Stab, den er in der Hand hielt,<sup>22</sup> aus und berührte mit dessen Spitze das Fleisch und die ungesäuerten Brote;<sup>23</sup> da fuhr Feuer aus dem Felsen hervor und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote; der Engel des Herrn aber verschwand aus seinen Augen.<sup>24</sup> <br/> | 21. streckte der Engel des Herrn den Stab, den er in der Hand hielt,<sup>22</sup> aus und berührte mit dessen Spitze das Fleisch und die ungesäuerten Brote;<sup>23</sup> da fuhr Feuer aus dem Felsen hervor und verzehrte das Fleisch und die ungesäuerten Brote; der Engel des Herrn aber verschwand aus seinen Augen.<sup>24</sup> <br/> | ||
22. Als nun Gedeon sah, dass es der Engel des Herrn war,<sup>25</sup> sprach er: Wehe, mein Herr und Gott! | 22. Als nun Gedeon sah, dass es der Engel des Herrn war,<sup>25</sup> sprach er: Wehe, mein Herr und Gott! ich habe den Engel des Herrn von Angesicht zu Angesicht gesehen!<sup>26</sup> <br/> | ||
23. Der Herr sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht; du wirst nicht sterben. <br/> | 23. Der Herr sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Fürchte dich nicht; du wirst nicht sterben. <br/> | ||
24. Darauf baute Gedeon dem Herrn daselbst einen Altar und nannte ihn Friede des Herrn,<sup>27</sup> bis auf den heutigen Tag.<sup>28</sup> Als er nun noch in Ephra war, welches der Familie Ezri gehört, <br/> | 24. Darauf baute Gedeon dem Herrn daselbst einen Altar und nannte ihn Friede des Herrn,<sup>27</sup> bis auf den heutigen Tag.<sup>28</sup> Als er nun noch in Ephra war, welches der Familie Ezri gehört, <br/> | ||
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27. Da nahm Gedeon zehn Männer von seinen Knechten und tat, wie ihm der Herr geboten hatte. Weil er sich aber vor dem Hause seines Vaters und den Leuten der Stadt fürchtete, wollte er es nicht bei Tage tun, sondern vollbrachte alles bei der Nacht. <br/> | 27. Da nahm Gedeon zehn Männer von seinen Knechten und tat, wie ihm der Herr geboten hatte. Weil er sich aber vor dem Hause seines Vaters und den Leuten der Stadt fürchtete, wollte er es nicht bei Tage tun, sondern vollbrachte alles bei der Nacht. <br/> | ||
28. Als nun die Leute der Stadt am Morgen aufstanden, sahen sie den Altar Baals niedergerissen, den Hain umgehauen und den zweiten Stier auf den Altar gelegt, der damals erbaut worden war.<sup>32</sup> <br/> | 28. Als nun die Leute der Stadt am Morgen aufstanden, sahen sie den Altar Baals niedergerissen, den Hain umgehauen und den zweiten Stier auf den Altar gelegt, der damals erbaut worden war.<sup>32</sup> <br/> | ||
29. Da sprachen sie zueinander: Wer hat dies getan? Und als sie nach dem Urheber der | 29. Da sprachen sie zueinander: Wer hat dies getan? Und als sie nach dem Urheber der Tat forschten, sagte man: Gedeon, der Sohn Joas, hat dies alles getan. <br/> | ||
30. Da sprachen sie zu Joas: Führe deinen Sohn herbei,<sup>33</sup> dass er sterbe; denn er hat den Altar Baals zerstört und den Hain umgehauen. <br/> | 30. Da sprachen sie zu Joas: Führe deinen Sohn herbei,<sup>33</sup> dass er sterbe; denn er hat den Altar Baals zerstört und den Hain umgehauen. <br/> | ||
31. Jener antwortete ihnen: Seid ihr etwa die Rächer des Baal, dass ihr für ihn kämpfen wollt?<sup>34</sup> Wer wider Baal ist, möge sterben, noch ehe der morgige Tag kommt;<sup>35</sup> ist er Gott, so räche er sich an dem, der seinen Altar umgestürzt hat. <br/> | 31. Jener antwortete ihnen: Seid ihr etwa die Rächer des Baal, dass ihr für ihn kämpfen wollt?<sup>34</sup> Wer wider Baal ist, möge sterben, noch ehe der morgige Tag kommt;<sup>35</sup> ist er Gott, so räche er sich an dem, der seinen Altar umgestürzt hat. <br/> | ||
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37. so lege ich<sup>40</sup> dieses Wollvlies auf die Tenne: Wenn auf dem Vliese allein Tau und auf dem ganzen Boden Trockenheit ist, so will ich daran erkennen, dass du Israel durch meine Hand befreien willst, wie du gesagt hast.<sup>41</sup> <br/> | 37. so lege ich<sup>40</sup> dieses Wollvlies auf die Tenne: Wenn auf dem Vliese allein Tau und auf dem ganzen Boden Trockenheit ist, so will ich daran erkennen, dass du Israel durch meine Hand befreien willst, wie du gesagt hast.<sup>41</sup> <br/> | ||
38. Und es geschah also. Als er nachts aufstand und das Vlies ausdrückte, füllte er eine Schale mit Tau. <br/> | 38. Und es geschah also. Als er nachts aufstand und das Vlies ausdrückte, füllte er eine Schale mit Tau. <br/> | ||
39. Und er sprach noch einmal zu Gott: Lass | 39. Und er sprach noch einmal zu Gott: Lass deinen Zorn nicht über mich ergrimmen,<sup>42</sup> wenn ich noch einmal versuche und ein Zeichen an dem Vlies verlange. Ich bitte, lass das Vlies allein trocken und den ganzen Boden mit Tau befeuchtet sein. <br/> | ||
40. Da tat Gott in jener Nacht, wie er verlangt hatte; das Vlies allein blieb trocken und Tau bedeckte den ganzen Boden.<sup>43</sup> <br/> | 40. Da tat Gott in jener Nacht, wie er verlangt hatte; das Vlies allein blieb trocken und Tau bedeckte den ganzen Boden.<sup>43</sup> <br/> | ||
Aktuelle Version vom 21. März 2023, 07:48 Uhr
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput VI.
Das Buch der Richter Kap. 6
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1. Fecerunt autem filii Israel malum in conspectu Domini: qui tradidit illos in manu Madian septem annis, 2. Et oppressi sunt valde ab eis. Feceruntque sibi antra et speluncas in montibus, et munitissima ad repugnandum loca.
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Fußnote
Kap. 6 (1) Gedeons Geschichte enthält viel, was der Verfasser nur von ihm selbst wissen konnte, wie die Genauigkeit und Lebhaftigkeit der Erzählung zeigt. Er war ihm also gleichzeitig. - (2) Die Madianiter waren die Hauptfeinde. Diese stammte durch Ketura von Abraham. Sie trieben zwischen Palästina und Ägypten Handel. Auch Ismaeliten genannt, wohnten sie am Berge Horeb und waren Verbündete der Moabiter. - (3) Die Araber. Die Amalekiter wohnten südlich vom heiligen Lande bis nach Ägypten und der Halbinsel Sinai hin, doch auch innerhalb des Landes. [Rich 12,15] - (4) Nicht die Ernte. (V. 11) - (5) Der Zahl und Wirkung nach. - (6) Geschwächt. - (7) Bevor der Herr half, ließ er durch einen Propheten dem Volke seine Sünden vorhalten, damit es Gottes Züchtigung erkannte und durch die Erinnerung an die früheren göttlichen Gnadenwunder sich zu aufrichtiger Buße und Umkehr bestimmen ließe. - (8) Da die Amorrhiter Chananiter waren, hatten sie dieselben Götter wie Chanaan. - (9) Wohl Terebinthe. - (10) Nur Arme klopften das wenige Getreide, das sie aufgelesen hatten, mit dem Stocke aus. [Rut 2,17] Gedeon tat dies aus Not in einer ausgemauerten Vertiefung oder einem ausgehauenen Felsen. - (11) Die Berufung Gedeons erfolgte in zwei Offenbarungen Gottes. Zuerst erscheint ihm der Herr in jener Gestalt eines Engels, in welcher er sich einst den Patriarchen kundgetan (V. 11-24) und bekennt sich zu Gedeon. Alsdann befiehlt er ihm in einer nächtlichen Traumoffenbarung, den Baalsaltar seines Vaters zu zerstören und Jahve ein Brandopfer auf einem dazu erbauten Altare darzubringen. (V. 25-32), damit sich Gedeon seinerseits zu ihm bekenne. - (12) Ausdruck der Ehrfurcht. - (13) Er fühlt das allgemeine Unglück. - (14) Er glaubt. - (15) Nicht Zweifel, sondern Demut redet so aus ihm. (Theodor) - (16) In der Rede V. 13 hat Gedeon noch nicht erkannt, dass Gott selbst gegenwärtig ist. Jetzt ahnt er, dass Gott mit ihm redet, wie mit Moses am Horeb. [2Mos 3,10.11] Freilich wird er erst V. 22 ganz sicher, dass nicht ein bloßer Bote Gottes zu ihm spricht. - (17) Mit der Sept. ist wohl zu lesen: Habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden und gewährst du mir ein Zeichen usw. so weiche nicht… - (18) Besser mit Geld. Spr. eine Gabe oder Speise. Gedeon will den Engel so ehren, wie er wusste, dass die Patriarchen einst die Engel geehrt. - (19) Das Maß, ein Epha, enthielt 39,31 Liter. Er machte ungesäuertes Brot, weil dies wenige Zeit erforderte. 1/10 Epha reichte in der Wüste für den einzelnen. [2Mos 16] Die Fülle ist bei den Hebräern eine Ehrenbezeigung für den Gast. - (20) Sonst wurden Brote in einen Korb gelegt. Er hatte wohl kein anderes Gefäß zur Hand. - (21) Dies musste die Größe des Wunders mehren. [1Koe 18] - (22) Wie ein Wanderer. So war auch einst der Stab Moses wundertätig. - (23) Der Engel weiht die Speise zum Opfer. - (24) Vielleicht (wie [Rich 13,20]) indem er die V. 23 angeführten Worte spricht. - (25) Jetzt erkennt Gedeon, dass er kein Mensch war. Die Juden meinten, dass, wer einen Engel sehe, sterben müsse [Rich 13,21, 1Mos 32,30, 1Mos 16,14]. Bei Abraham hatte Gott die Bewirtung angenommen, weil er den Gnadenbund durch seinen Besuch versiegeln wollte; Gedeon hingegen wollte er nur die Wahrheit seiner Verheißung zeigen, dass Gott mit ihm sein und seinem Volke Rettung schaffen werde. Dass der Herr aber das Opfer selbst durch Feuer wunderbar verzehren lässt, weist darauf hin, dass der Herr auch jetzt noch die Gebete und Opfer Israels gnädig erhören werde, wenn sich das Volk wieder von ganzem Herzen zu ihm wende. - (26) Der ich doch ein sündiger Mensch bin! - (27) Dies entsprach der Sitte der Patriarchen. Auch jenen Stätten, von denen dies nicht berichtet wird, wie [2Mos 17,15] und [1Mos 35,7] gaben sie wohl Namen. - (28) Dieser Altar ist bis auf den heutigen Tag in Ephra. So ist besser zu verbinden: Ein anderer ist der V. 26 genannte, der erstere ward erst errichtet, als der Friede eingetreten war. [Rich 8,28] Samuel erwähnt denselben schon hier, weil es allgemein seine Gewohnheit ist, die Denkmäler, Sprichwörter usw., welche sich an ein Ereignis knüpfen, beizufügen. - (29) Wohl in der folgenden Nacht, also im Traum. - (30) In V. 26, 28 ist nur von einem Stier die Rede, also auch hier. Es ist wohl der zweite dem Alter nach. Das Alter von sieben Jahren steht wohl in Beziehung auf die siebenjährige Unterdrückung durch Madian. - (31) Vielleicht ein einzelner Baum. Der Baalsaltar war ein öffentlicher, wie V. 28 zeigt, wenn er auch auf dem Eigentume des Joas lag. - (32) Und das Feuer wohl schon angezündet. - (33) An den Ort des Gerichtes. Joas richtete wohl. - (34) Was geht Baal die Israeliten an? Joas beginnt bereits sich zu bekehren. - (35) Baal zeige alsbald deine Macht. Hebr.: Wer für Baal ist. - (36) Hebr.: Jerubbaal: Baal rechte, streite, räche sich. Da nun bald dem Volke offenbar ward, dass Baal dem Gedeon kein Leid zufügen konnte, ward Gedeon ein Baalstreiter, einer, der gegen Baal gestritten hat. - (37) Da Gedeons Familie sich vom Götzendienst losgesagt hat, kann er nun Israel befreien. - (38) Wo auch Deborra gekämpft. - (39) Wohl zu dem Teile des Stammes, der diesseits des Jordans ansässig war. - (40) Zur Forderung beider Zeichen trieb ihn Gottes Geist. - (41) Dieses Zeichen war für andere vielleicht nicht ganz einwandfrei, da Wolle selbst den Tau anzuziehen pflegt, wenn andere Gegenstände trocken bleiben. - (42) Gedeons Glaube wird [Hebr 11,32] gelobt. [Rich 6,34] heißt es: dass Gottes Geist ihn erfüllte, also sündigte er nicht durch die wiederholte Bitte. (Orig., Ambros., Beda., Isid.) So glaubte auch Abraham [1Mos 15] und bat doch um ein Zeichen; so Ezechias [2Koe 20]. Und andererseits wird Achaz getadelt, weil er meint, es heiße Gott versuchen, wenn er dessen Befehle gehorchend, ein Zeichen fordert. Gedeon fordert es besonders zur Stärkung seiner Mitstreiter, deren Glauben und Hoffnung zu mehren. Dass sie dessen bedurften, zeigt [Rich 7,2]. Sie sollen erkennen, dass alles von Gott abhängt und nichts an menschlichen Mitteln liegt, und dass sie dies nicht genug erwägen, beweist [Rich 7,1-7]. - (43) Warum wählte Gott dies Zeichen und gab es Gedeon ein? Das nächste Ziel war, wie bereits bemerkt, die Stärkung der Zuversicht. Doch Wasser und Tau sind Bilder der göttlichen Gnade. Das von Wasser durchtränkte Vlies, während alles ringsumher trocken ist, bedeutet die göttliche Hilfe, welche der Herr Israel vor allen anderen gewährt. Das zweite Zeichen stellt Israel selbst dar. (Theodor) Einst hatte es reiche Gnaden, wie das Vlies Tau, doch nachher empfängt die ganze Menschheit jene geistliche Gnade, deren Israel beraubt ward. Da nun Gottes Gnade sich besonders in der Menschwerdung offenbart hat, ist der Tau auch das Bild des göttlichen Wortes (Ambros.), das Vlies aber ist das Bild der heiligen Jungfrau, welche diesen Himmelstau auf das vollkommenste in sich aufnahm. (Chrysost.)
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