Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps08

Aus Vulgata
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Liber Psalmorum. Psalmus VIII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 8


a. Die ganze Schöpfung preist Gottes Erhabenheit. Was ist der Mensch, dass ein solcher Gott sich seiner annimmt? (V. 5) b. Zwei Gründe sin des, weshalb Gott des Menschen gedenkt: derselbe steht nur wenig unter den Engeln, ist mit übernatürlicher Ähnlichkeit Gottes ausgestattet und zum König der Erde eingesetzt. (V. 9) c. Der Psalmist schließt mit demselben Aufruf, mit dem er begonnen.

1.In finem pro torcularibus, Psalmus David.
2. Domine Dominus noster, quam admirabile est nomen tuum in universa terra!
Quoniam elevate est magnificentia tua, super cœlos.
3. Ex ore infantium et lactentium perfecisti laudem propter inimicos tuos, ut destrunas inimicum et ultorem.
4. Quoniam videbo cœlos tuos, opera digitorum tuorum: lunam et stellas, quæ tu fundasti.
5. Quid est homo, quod memo res ejus? Aut filius hominis, quoniam visitas eum?
6.Minuisti eum Paulo minus ab Angelis, Gloria et honore coronasti eum:

7. Et constituisti eum super opera manuum tuarum.
8. Omnia subjecisti sub pedibus ejus, oves et boves universas: insuper et pecora campi:
9. Volucres cœli, et pisces maris, qui perambulant semitas maris.

10. Domine Dominus noster, quam admirabile est nomen tuum in universa terra!


1.Zum Ende, für die Keltern,1 ein Psalm Davids.2
2. O Herr, unser Herr! wie herrlich ist dein Name3 auf der ganzen Erde! Denn deine Herrlichkeit ist erhabener als die Himmel.4

3. Aus dem Munde der Kinder5 und Säuglinge hast du dir Lobpreis6 bereitet um deiner Feinde willen, um den Feind und den Rachgierigen7 zu vernichten.8
4. Wenn ich deine Himmel anschaue, deiner Finger9 Werk, den Mond und die Sterne, die du gebildet hast,10
5. was ist da der Mensch,11 dass du seiner gedenkst,12 oder der Menschensohn, dass du ihm in Gnaden heimsuchst?13
6. Nur ein Weniges14 hast du ihn unter die Engel15 gestellt, mit Herrlichkeit und Ehre ihn gekrönt16
7. und hast ihn über die Werke deiner Hände gesetzt.17
8. Alles hast du seinen Füßen unterworfen,18 Schafe und Rinder allzumal, dazu auch die Tiere des Feldes,
9. die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres, welche19 die Wege des Meeres durchziehen.
10. O Herr, unser Herrscher! Wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!20


Fußnote

Psalm. 8 (1) Für den Vorsänger. Wohl am Laubhüttenfest zu singen. - (2) Gelegenheit und Veranlassung unbekannt. Der Psalm ist messianisch, vergl. [Hebr 2,6ff, 1Kor 15,27ff], indes bezieht er sich nicht so im Literal- wie im eminenten geistigen Sinne auf den Messias. Haben nämlich die Worte in ihrer Weise ihre Geltung für den Menschen im Allgemeinen, so sind sie doch voll und vollkommen erst in Christus wahr. - (3) Was von dir durch Schöpfung und Offenbarung bekannt ist. - (4) Hebr. wohl: Du, dessen Herrlichkeit sich über die Himmel erstreckt. Da nun die Himmel, das Firmament, die Erde umgibt, ist kein Teil des Erdkreises, an dem deine Herrlichkeit nicht zu schauen. - (5) Allenthalben auch auf Erden ist Gottes Name ruhmvoll, denn selbst Kinder kennen und verherrlichen ihn. Christus führt diese Stelle [Mt 21,11] an. - (6) Hebr.: Bollwerk. Das Lallen der Kinder ein Mittel der Obmacht Gottes, die zum Schweigen zu bringen, welche ihn und die Seinigen verderben wollen. Vergl. [1Kor 1,27]. V. 3 leistet den Erklärungsversuchen der Exegeten hartnäckigen Widerstand. - (7) Die Wurzel aller Gottesleugnung ist der Hass gegen Gott, mit dem jene die Offenbarung und Gott selbst vernichten möchten. - (8) Hebr.: zum Schweigen zu bringen. - (9) Deiner Macht. [2Mos 8,19] - (10) Die Sonne ist ausgelassen. Der Psalm ist wohl bei Nacht gedichtet. - (11) Wie nichts muss er sich vorkommen, gegenüber der dort oben strahlenden Herrlichkeit. - (12) Wie viel preiswürdiger ist da Gottes Güte, die für dieses Nichts Sorge trägt. - (13) Die höchste gnadenreiche Heimsuchung war die Menschwerdung. [Lk 1,68.71] - (14) Zeitlich; kurze Zeit [Hebr 2,7ff] Bis die Sünde mit ihren Folgen überwunden sein wird du Christus auch in seiner menschlichen Natur zur Rechten der Gottheit Platz genommen hat. - (15) Hebr.: unter Elohim, was die Septuag auf die Engel bezieht. Der Mensch steht diesen nach, insoweit er sterblich ist. (Theod.) - (16) David vergleicht den Stand der Erniedrigung und den der Erhöhung der gleichen menschlichen Natur. (Chrys., Cyr., Aug.) Christus vereint die menschliche Natur mit der göttlichen Person, und die Menschen erhielten Macht, Kinder Gottes, Glieder des mystischen Leibes Christi zu werden; so ward die menschliche Natur erhöht. Da Christus die höchste Erniedrigung auf sich nahm bis zum Kreuze [Phil 2,8.11] und auf das Höchste erhöht ward [1Kor 15,25], galten von ihm ganz besonders die Worte des Psalmes. - (17) Gemäß seiner (natürlichen – geistige Seele mit freiem Willen – wie der übernatürlichen) Ähnlichkeit mit Gott hat der Mensch eine Herrscherstellung erhalten, wie die folgenden Verse darlegen. - (18) Der Mensch ist ein König, dessen Reich die ganze Welt mit den Werken der Weisheit Gottes. Die Aufzählung beginnt mit den Haustieren und geht fort zu den wilden Tieren, von den Tieren des Festlandes dann über auf die der Luft und des Wassers. - (19) Hebr.: was, also alles vom kleinsten Tier bis zum größten Ungeheuer. Wenn der Mensch über alle lebenden Wesen als König herrscht, wie viel mehr über alle leblosen. - (20) Der Psalmist hat getan, was er V. 2 ausgesprochen, und kann deshalb denselben Gedanken wiederholend, gleichsam den Ring schließen.


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