Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps10

Aus Vulgata
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Liber Psalmorum. Psalmus X.

Das Buch der Psalmen. Psalm 10


David verliert die Zuversicht nicht, ob auch seine Freunde ihm raten, die Flucht zu ergreifen, da ihm Verderben droht, dem zu entgehen seine Aussicht ist. (V. 4) Er setzt sein Vertrauen auf den allwissenden und gerechten Richter, der die Unschuldigen schützen und die Sünder niederwerfen wird.

1.In finem, Psalmus David.
2. In Domino confido: quomodo dicitis animæ meæ: Transmigra in montem sicut passer?
3. Quoniam ecce peccatores intenderunt arcum, paraverunt sagittas suas in pharetra, ut sagittent in obsucro rectos corde.
4. Quoniam quæ perfecisti, destruxerunt: justus autem quid fecit?

5. Dominus in temple sancto suo, Dominus in cœlo sedes ejus:
Oculi ejus in pauperem respiciunt: palpebræ ejus interrogant ilios hominum.
6. Dominus interrogat justum et impium: qui autem diligit iniquitatem, odit animam suam.
7. Pluet super peccatores laqueos: ignis, et sulphur, et spiritus procellarum pars calicis eorum.
8. Quoniam justus Dominus et justitias dilexit: æquitatem vidit vultus ejus.


1.Zum Ende,1 ein Psalm Davids.2
2. Auf den Herrn vertraue ich; wie mögt ihr zu meiner Seele3 sagen: Fliehe wie ein Sperling4 auf das Gebirge?5
3. Denn siehe, die Sünder spannen den Bogen, halten ihre Pfeile in dem Köcher6 bereit, um sie im Dunkeln7 abzuschießen auf die, welche aufrichtigen Herzens sind;8
4. denn was du vollbracht hast, zerstören sie,9 was aber hat der Gerechte ausgerichtet?
5. Der Herr ist in seinem heiligen Tempel,10 der Herr hat im Himmel seinen Thron;11 seine Augen schauen auf den Armen, seine Wimpern durchforschen die Menschenkinder.
6. Der Herr durchforscht12 den Gerechten und den Gottlosen; wer aber Gewalttat liebt, hasst seine Seele.13
7. Er lässt über die Gottlosen Schlingen14 regnen,15 Feuer und Schwefel16 und Sturmwind17 ist der Anteil ihres Bechers.18
8. Denn der Herr ist gerecht und liebt Rechttun, sein Auge schaut19 auf die Rechtlichkeit.20


Fußnote

Psalm. 10 (1) Für den Musikmeister. - (2) Aus der Zeit der ersten Nachstellungen seitens Saul. - (3) Zu mir. - (4) Das hebr. Wort bezeichnet jeden kleinen Vogel. Dieser flieht vor Jägern aus der Ebene in das waldige Gebirge. - (5) An einen geschützten Ort, wo mich die Feinde nicht erreichen können. Hebr.: eurem Gebirge: das Gebirge, das euch schon früher wirksam geschützt. - (6) Hebr.: über die Sehne. - (7) Im Verborgenen, hinterlistig. - (8) Auf mich und meine unschuldigen Genossen. - (9) Hebr.: Werden die Grundpfeiler (der Gerechtigkeit) gestürzt. Was du als Grundpfeiler der Macht und Würde des Reiches geschaffen, haben sie zerstört. So fliehe denn. - (10) Wo bin ich ohne Gott sicher, mit ihm aber, was habe ich zu fürchten? Sind die Feinde mir an Macht überlegen, der Herr ist allmächtig; sind sie listig, der Herr ist allwissend. Sie rechnen auf das Gelingen ihrer Anschläge, der Herr ist allgerecht und macht sie zuschanden. - (11) Als höchster Richter. - (12) Prüft. - (13) Sein Seelenheil. Hebr.: den hasst seine (Gottes) Seele. Der Sinn ist der gleiche wie in der Vulgata, welche den Erfolg des Hasses Gottes ausdrückt. - (14) Blitze. - (15) Das Verderben kommt über die Bösen von oben, und zwar in Fülle. - (16) Anspielung auf Sodoma und Gomorrha. - (17) Hebr.: Glutwind, der Samum. Vergl. [Jes 51,17.22]. - (18) Der ihnen gebührende Anteil. Die Mahlvorsteher weisen jedem Gaste seinen Anteil am Weine an. - (19) Mit Wohlgefallen. - (20) Hebr.: Redliche werden sein Angesicht schauen. Zunächst ist hierdurch das Wohlwollen Gottes bezeichnet. Ob auch mehr? Ob ein wirkliches Schauen? Wohl verlor sich der Ausblick der gerechten des A. B. in der Scheol, aber dennoch sandte der Glaube auch in diese einen Hoffnungsstrahl und der Gerechte tröstet sich eines zukünftigen Schauens Gottes. [Ps 19,29] Das Neue Testament hat dies Sehnen des Alten erfüllt, als der Erlöser den Tod durch seinen Tod besiegte und die Frommen mit sich aus der Vorhölle in den Himmel emporführte. Aug. und Hieron. Fassen den Psalm insbesondere als gegen die Verführungskünste der Irrlehrer gerichtet. Doch ist der Psalm auch Ausdruck des Vertrauens, dass wir, nachdem der Herr am Kreuze die Hölle besiegt hat und im Himmel thront, keinen Feind mehr zu fürchten haben.


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