Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich06
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput VI.
Das Buch der Richter Kap. 6
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1. Fecerunt autem filii Israel malum in conspectu Domini: qui tradidit illos in manu Madian septem annis, 2. Et oppressi sunt valde ab eis. Feceruntque sibi antra et speluncas in montibus, et munitissima ad repugnandum loca.
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Fußnote
Kap. 6 (1) Gedeons Geschichte enthält viel, was der Verfasser nur von ihm selbst wissen konnte, wie die Genauigkeit und Lebhaftigkeit der Erzählung zeigt. Er war ihm also gleichzeitig. - (2) Die Madianiter waren die Hauptfeinde. Diese stammte durch Ketura von Abraham. Sie trieben zwischen Palästina und Ägypten Handel. Auch Ismaeliten genannt, wohnten sie am Berge Horeb und waren Verbündete der Moabiter. - (3) Die Araber. Die Amalekiter wohnten südlich vom heiligen Lande bis nach Ägypten und der Halbinsel Sinai hin, doch auch innerhalb des Landes. [Rich 12,15] - (4) Nicht die Ernte. (V. 11) - (5) Der Zahl und Wirkung nach. - (6) Geschwächt. - (7) Bevor der Herr half, ließ er durch einen Propheten dem Volke seine Sünden vorhalten, damit es Gottes Züchtigung erkannte und durch die Erinnerung an die früheren göttlichen Gnadenwunder sich zu aufrichtiger Buße und Umkehr bestimmen ließe. - (8) Da die Amorrhiter Chananiter waren, hatten sie dieselben Götter wie Chanaan. - (9) Wohl Terebinthe. - (10) Nur Arme klopften das wenige Getreide, das sie aufgelesen hatten, mit dem Stocke aus. [Rut 2,17] Gedeon tat dies aus Not in einer ausgemauerten Vertiefung oder einem ausgehauenen Felsen. - (11) Die Berufung Gedeons erfolgte in zwei Offenbarungen Gottes. Zuerst erscheint ihm der Herr in jener Gestalt eines Engels, in welcher er sich einst den Patriarchen kundgetan (V. 11-24) und bekennt sich zu Gedeon. Alsdann befiehlt er ihm in einer nächtlichen Traumoffenbarung, den Baalsaltar seines Vaters zu zerstören und Jahve ein Brandopfer auf einem dazu erbauten Altare darzubringen. (V. 25-32), damit sich Gedeon seinerseits zu ihm bekenne. - (12) Ausdruck der Ehrfurcht. - (13) Er fühlt das allgemeine Unglück. - (14) Er glaubt. - (15) Nicht Zweifel, sondern Demut redet so aus ihm. (Theodor) - (16) In der Rede V. 13 hat Gedeon noch nicht erkannt, dass Gott selbst gegenwärtig ist. Jetzt ahnt er, dass Gott mit ihm redet, wie mit Moses am Horeb. [2Mos 3,10.11] Freilich wird er erst V. 22 ganz sicher, dass nicht ein bloßer Bote Gottes zu ihm spricht. - (17) Mit der Sept. ist wohl zu lesen: Habe ich Gnade vor deinen Augen gefunden und gewährst du mir ein Zeichen usw. so weiche nicht… - (18) Besser mit Geld. Spr. eine Gabe oder Speise. Gedeon will den Engel so ehren, wie er wusste, dass die Patriarchen einst die Engel geehrt. - (19) Das Maß, ein Epha, enthielt 39,31 Liter. Er machte ungesäuertes Brot, weil dies wenige Zeit erforderte. 1/10 Epha reichte in der Wüste für den einzelnen. [2Mos 16] Die Fülle ist bei den Hebräern eine Ehrenbezeigung für den Gast. - (20) Sonst wurden Brote in einen Korb gelegt. Er hatte wohl kein anderes Gefäß zur Hand. - (21) Dies musste die Größe des Wunders mehren. [1Koe 18] - (22) Wie ein Wanderer. So war auch einst der Stab Moses wundertätig. - (23) Der Engel weiht die Speise zum Opfer. - (24) Vielleicht (wie [Rich 13,20]) indem er die V. 23 angeführten Worte spricht. - (25) Jetzt erkennt Gedeon, dass er kein Mensch war. Die Juden meinten, dass, wer einen Engel sehe, sterben müsse [Rich 13,21, 1Mos 32,30, 1Mos 16,14]. Bei Abraham hatte Gott die Bewirtung angenommen, weil er den Gnadenbund durch seinen Besuch versiegeln wollte; Gedeon hingegen wollte er nur die Wahrheit seiner Verheißung zeigen, dass Gott mit ihm sein und seinem Volke Rettung schaffen werde. Dass der Herr aber das Opfer selbst durch Feuer wunderbar verzehren lässt, weist darauf hin, dass der Herr auch jetzt noch die Gebete und Opfer Israels gnädig erhören werde, wenn sich das Volk wieder von ganzem Herzen zu ihm wende. - (26) Der ich doch ein sündiger Mensch bin! - (27) Dies entsprach der Sitte der Patriarchen. Auch jenen Stätten, von denen dies nicht berichtet wird, wie [2Mos 17,15] und [1Mos 35,7] gaben sie wohl Namen. - (28) Dieser Altar ist bis auf den heutigen Tag in Ephra. So ist besser zu verbinden: Ein anderer ist der V. 26 genannte, der erstere ward erst errichtet, als der Friede eingetreten war. [Rich 8,28] Samuel erwähnt denselben schon hier, weil es allgemein seine Gewohnheit ist, die Denkmäler, Sprichwörter usw., welche sich an ein Ereignis knüpfen, beizufügen. - (29) Wohl in der folgenden Nacht, also im Traum. - (30) In V. 26, 28 ist nur von einem Stier die Rede, also auch hier. Es ist wohl der zweite dem Alter nach. Das Alter von sieben Jahren steht wohl in Beziehung auf die siebenjährige Unterdrückung durch Madian. - (31) Vielleicht ein einzelner Baum. Der Baalsaltar war ein öffentlicher, wie V. 28 zeigt, wenn er auch auf dem Eigentume des Joas lag. - (32) Und das Feuer wohl schon angezündet. - (33) An den Ort des Gerichtes. Joas richtete wohl. - (34) Was geht Baal die Israeliten an? Joas beginnt bereits sich zu bekehren. - (35) Baal zeige alsbald deine Macht. Hebr.: Wer für Baal ist. - (36) Hebr.: Jerubbaal: Baal rechte, streite, räche sich. Da nun bald dem Volke offenbar ward, dass Baal dem Gedeon kein Leid zufügen konnte, ward Gedeon ein Baalstreiter, einer, der gegen Baal gestritten hat. - (37) Da Gedeons Familie sich vom Götzendienst losgesagt hat, kann er nun Israel befreien. - (38) Wo auch Deborra gekämpft. - (39) Wohl zu dem Teile des Stammes, der diesseits des Jordans ansässig war. - (40) Zur Forderung beider Zeichen trieb ihn Gottes Geist. - (41) Dieses Zeichen war für andere vielleicht nicht ganz einwandfrei, da Wolle selbst den Tau anzuziehen pflegt, wenn andere Gegenstände trocken bleiben. - (42) Gedeons Glaube wird [Hebr 11,32] gelobt. [Rich 6,34] heißt es: dass Gottes Geist ihn erfüllte, also sündigte er nicht durch die wiederholte Bitte. (Orig., Ambros., Beda., Isid.) So glaubte auch Abraham [1Mos 15] und bat doch um ein Zeichen; so Ezechias [2Koe 20]. Und andererseits wird Achaz getadelt, weil er meint, es heiße Gott versuchen, wenn er dessen Befehle gehorchend, ein Zeichen fordert. Gedeon fordert es besonders zur Stärkung seiner Mitstreiter, deren Glauben und Hoffnung zu mehren. Dass sie dessen bedurften, zeigt [Rich 7,2]. Sie sollen erkennen, dass alles von Gott abhängt und nichts an menschlichen Mitteln liegt, und dass sie dies nicht genug erwägen, beweist [Rich 7,1-7]. - (43) Warum wählte Gott dies Zeichen und gab es Gedeon ein? Das nächste Ziel war, wie bereits bemerkt, die Stärkung der Zuversicht. Doch Wasser und Tau sind Bilder der göttlichen Gnade. Das von Wasser durchtränkte Vlies, während alles ringsumher trocken ist, bedeutet die göttliche Hilfe, welche der Herr Israel vor allen anderen gewährt. Das zweite Zeichen stellt Israel selbst dar. (Theodor) Einst hatte es reiche Gnaden, wie das Vlies Tau, doch nachher empfängt die ganze Menschheit jene geistliche Gnade, deren Israel beraubt ward. Da nun Gottes Gnade sich besonders in der Menschwerdung offenbart hat, ist der Tau auch das Bild des göttlichen Wortes (Ambros.), das Vlies aber ist das Bild der heiligen Jungfrau, welche diesen Himmelstau auf das vollkommenste in sich aufnahm. (Chrysost.)
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