Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps12: Unterschied zwischen den Versionen

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Psalm 12. ('''1''') Für den Musikmeister. - ('''2''') Aus den letzten Jahren Sauls. - ('''3''') Hebr.: Verbergen (indem Gott Hilfe versagt, zu zürnen scheint). - ('''4''') Wie ich mich retten kann. - ('''5''') Wie lange soll ich Pläne über Pläne (Sorgen) in meinem Herzen anhäufen wie in einer Vorratskammer? Das Plänefassen gehört der Nacht zu, das Handeln dem Tage, doch hier ist das Handeln mit Enttäuschung verbunden, daher Kummer und Schmerz. - ('''6''') Und wider mich. - ('''7''') In vierfacher Klage heilig-ungestümen Bittens hat der Sänger zu Gott gefleht. Auch die folgende Bittform ist in vier Glieder geteilt. - ('''8''') Hebr.: Erwidere mir (durch Erhörung). - ('''9''') Mit der Lebenskraft schwindet auch das Licht und der Glanz der Augen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam14|1Sam 14,27]]'']. Die Augen erleuchten ist also: Lebenskraft mitteilen. - ('''10''') Dem Gram nicht erliege. Gegensätze: Schau her (V. 4) – wendest du (V. 1); erhöre mich (V. 4) – vergessen (V. 1), erleuchte (V. 4), Pläne schaffen (V. 1). (Aug.) - ('''11''') Im Sinne dessen, der den Psalm betet: der Satan. - ('''12''') Im Hebr. hängt auch dieses Satzglied von „dass“ ab. - ('''13''') Doch nein, Herr, du lässest mich nicht wanken, vertraue ich doch auf deine Erbarmung. - ('''14''') Wenn das Heil gekommen. Die Kirche legt den Psalm dem am Ölberge betenden Heiland in den Mund. Wir flehen den Auferstandenen an, er wolle uns im Kampfe gegen unsere verkehrte Begierlichkeit Mut und Sieg geben. - ('''15''') Liturgischer Zusatz aus späterer Zeit, vielleicht auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09|Ps 9,3]]''] entnommen.
Psalm. 12 ('''1''') Für den Musikmeister. - ('''2''') Aus den letzten Jahren Sauls. - ('''3''') Hebr.: Verbergen (indem Gott Hilfe versagt, zu zürnen scheint). - ('''4''') Wie ich mich retten kann. - ('''5''') Wie lange soll ich Pläne über Pläne (Sorgen) in meinem Herzen anhäufen wie in einer Vorratskammer? Das Plänefassen gehört der Nacht zu, das Handeln dem Tage, doch hier ist das Handeln mit Enttäuschung verbunden, daher Kummer und Schmerz. - ('''6''') Und wider mich. - ('''7''') In vierfacher Klage heilig-ungestümen Bittens hat der Sänger zu Gott gefleht. Auch die folgende Bittform ist in vier Glieder geteilt. - ('''8''') Hebr.: Erwidere mir (durch Erhörung). - ('''9''') Mit der Lebenskraft schwindet auch das Licht und der Glanz der Augen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam14|1Sam 14,27]]'']. Die Augen erleuchten ist also: Lebenskraft mitteilen. - ('''10''') Dem Gram nicht erliege. Gegensätze: Schau her (V. 4) – wendest du (V. 1); erhöre mich (V. 4) – vergessen (V. 1), erleuchte (V. 4), Pläne schaffen (V. 1). (Aug.) - ('''11''') Im Sinne dessen, der den Psalm betet: der Satan. - ('''12''') Im Hebr. hängt auch dieses Satzglied von „dass“ ab. - ('''13''') Doch nein, Herr, du lässest mich nicht wanken, vertraue ich doch auf deine Erbarmung. - ('''14''') Wenn das Heil gekommen. Die Kirche legt den Psalm dem am Ölberge betenden Heiland in den Mund. Wir flehen den Auferstandenen an, er wolle uns im Kampfe gegen unsere verkehrte Begierlichkeit Mut und Sieg geben. - ('''15''') Liturgischer Zusatz aus späterer Zeit, vielleicht auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps09|Ps 9,3]]''] entnommen.


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Version vom 2. September 2019, 17:16 Uhr

Liber Psalmorum. Psalmus XII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 12


Lange Zeit schon in der Verbannung und in Heimsuchungen klagt David, wie lange Gott ihn noch darin lassen will. (V. 3) Zum Herrn flehend, dass er ihn stärken und stützen wolle (V. 5), endet er das Lied, das er in Betrübnis begonnen, mit Jubel.

1. In finem, Psalmus David.
Usquequo Domine oblivisceris me in finem? Usquequo avertis faciem tuam a me?
2. Quamdiu ponam consilia in anima mea, dolorem in corde meo per diem?

3. Usquequo exaltabitur inimicus meus super me?
4. Respice, et exaudi me Domine Deus meus.
Illumina oculos meos ne unquam obdormiam in morte:
5. Nequando dicat inimicus meus: Prævalui adversus eum.
Qui tribulant me, exsultabunt si motus fuero:
6. Ego autem in misericordia tua speravi.
Exsultabit cor meum in salutary tuo: cantabo Domino qui bona tribuit mihi: et psallam nomini Domini altissimi.


1. Zum Ende,1 ein Psalm Davids.2 Wie lange, Herr! wirst du meiner so ganz vergessen? Wie lange noch dein Angesicht von mir wenden?3
2. Wie lange soll ich meiner Seele Pläne schaffen,4 Schmerzen leiden in meinem Herzen Tag für Tag?5
3. Wie lange soll sich mein Feind über6 mich erheben?7
4. Schau her und erhöre mich,8 o Herr, mein Gott! Erleuchte meine Augen,9 dass ich nicht etwa in Todesschlaf sinke;10

5. dass mein Feind11 nicht sagen könne: Ich bin seiner mächtig geworden; es würden12 meine Quäler frohlocken, wenn ich wankte.
6. Doch13 ich vertraue auf deine Erbarmung, es frohlockt mein Herz ob deines Heiles, ich will dem Herrn lobsingen, der mir Gutes getan,14 und den Namen des Herrn, des Allerhöchsten, preisen.15


Fußnote

Psalm. 12 (1) Für den Musikmeister. - (2) Aus den letzten Jahren Sauls. - (3) Hebr.: Verbergen (indem Gott Hilfe versagt, zu zürnen scheint). - (4) Wie ich mich retten kann. - (5) Wie lange soll ich Pläne über Pläne (Sorgen) in meinem Herzen anhäufen wie in einer Vorratskammer? Das Plänefassen gehört der Nacht zu, das Handeln dem Tage, doch hier ist das Handeln mit Enttäuschung verbunden, daher Kummer und Schmerz. - (6) Und wider mich. - (7) In vierfacher Klage heilig-ungestümen Bittens hat der Sänger zu Gott gefleht. Auch die folgende Bittform ist in vier Glieder geteilt. - (8) Hebr.: Erwidere mir (durch Erhörung). - (9) Mit der Lebenskraft schwindet auch das Licht und der Glanz der Augen. Vergl. [1Sam 14,27]. Die Augen erleuchten ist also: Lebenskraft mitteilen. - (10) Dem Gram nicht erliege. Gegensätze: Schau her (V. 4) – wendest du (V. 1); erhöre mich (V. 4) – vergessen (V. 1), erleuchte (V. 4), Pläne schaffen (V. 1). (Aug.) - (11) Im Sinne dessen, der den Psalm betet: der Satan. - (12) Im Hebr. hängt auch dieses Satzglied von „dass“ ab. - (13) Doch nein, Herr, du lässest mich nicht wanken, vertraue ich doch auf deine Erbarmung. - (14) Wenn das Heil gekommen. Die Kirche legt den Psalm dem am Ölberge betenden Heiland in den Mund. Wir flehen den Auferstandenen an, er wolle uns im Kampfe gegen unsere verkehrte Begierlichkeit Mut und Sieg geben. - (15) Liturgischer Zusatz aus späterer Zeit, vielleicht auch [Ps 9,3] entnommen.

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