Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg13: Unterschied zwischen den Versionen

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29. Als sie dann alles, was von ihm geschrieben war,<sup>30</sup> erfüllt hatten, nahmen sie ihn vom Holze ab, und legten ihn in ein Grab. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt27|Mt 27,59ff]]''] <br/>
29. Als sie dann alles, was von ihm geschrieben war,<sup>30</sup> erfüllt hatten, nahmen sie ihn vom Holze ab, und legten ihn in ein Grab. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt27|Mt 27,59ff]]''] <br/>
30. Gott aber hat ihn am dritten Tage von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen, <br/>
30. Gott aber hat ihn am dritten Tage von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen, <br/>
31. die zugleich mit ihm aus Galiläa nach Jerusalem hinaufgezogen waren, sie sind jetzt seine Zeugen vor dem Volke.<sup>31</sup> <br/>
31. die zugleich mit ihm aus Galiläa nach Jerusalem hinaufgegangen waren, sie sind jetzt seine Zeugen vor dem Volke.<sup>31</sup> <br/>
32. Und wir verkündigen euch die Verheißung, welche an unsere Väter ergangen ist; <br/>
32. Und wir verkündigen euch die Verheißung, welche an unsere Väter ergangen ist; <br/>
33. dass Gott diese an unsern Kindern erfüllt hat, indem er Jesus auferweckt hat, wie es auch im zweiten Psalme geschrieben steht: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeuget.<sup>32</sup> <br/>
33. dass Gott diese an unsern Kindern erfüllt hat, indem er Jesus auferweckt hat, wie es auch im zweiten Psalme geschrieben steht: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeuget.<sup>32</sup> <br/>
34. Dass er ihn aber von den Toten erwecket hat, und er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren wird, hat er also ausgesprochen: ich will euch das heilige<sup>33</sup> Davids, das Getreue<sup>34</sup> geben. <br/>
34. Dass er ihn aber von den Toten erwecket hat, und er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren wird, hat er also ausgesprochen: Ich will euch das Heilige<sup>33</sup> Davids, das Getreue<sup>34</sup> geben. <br/>
35. Darum sagt er auch an einer anderen Stelle: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung schaue.<sup>35</sup> <br/>
35. Darum sagt er auch an einer anderen Stelle: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung schaue.<sup>35</sup> <br/>
36. Denn David ist, nachdem er zu seiner Zeit den Willen Gottes gedient hatte, entschlafen, und wurde bei seinen Vätern beigesetzt, und sah die Verwesung; [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe02|1Koe 2,10]]''] <br/>
36. Denn David ist, nachdem er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlafen, und wurde bei seinen Vätern beigesetzt, und sah die Verwesung; [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe02|1Koe 2,10]]''] <br/>
37. jener aber, den Gott von den Toten auferwecket hat, sah die Verwesung nicht. <br/>
37. jener aber, den Gott von den Toten auferwecket hat, sah die Verwesung nicht. <br/>
38. So sei es euch deshalb kund, Brüder! dass durch diesen euch Vergebung der Sünden<sup>36</sup> verkündigt wird; und von allen, wovon ihr nicht gerechtfertiget werden konntet im Gesetze Moses, <br/>
38. So sei es euch deshalb kund, Brüder! dass durch diesen euch Vergebung der Sünden<sup>36</sup> verkündigt wird; und von allem, wovon ihr nicht gerechtfertiget werden konntet im Gesetze Moses', <br/>
39. wird in diesem ein jeder, der glaubt, gerechtfertiget. <br/>
39. wird in diesem ein jeder, der glaubt, gerechtfertiget. <br/>
40. Sehet also zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist: <br/>
40. Sehet also zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist: <br/>
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45. Als nun die Juden das Volk sahen, wurden sie von Zorneifer erfüllt, und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.<sup>38</sup> <br/>
45. Als nun die Juden das Volk sahen, wurden sie von Zorneifer erfüllt, und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.<sup>38</sup> <br/>
46. Da sprachen Paulus und Barnabas mit Freimut: Zu euch musste zuerst das Wort Gottes geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßet, und euch des ewigen Lebens unwürdig erachtet, sehet, so wenden wir uns zu den Heiden. <br/>
46. Da sprachen Paulus und Barnabas mit Freimut: Zu euch musste zuerst das Wort Gottes geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßet, und euch des ewigen Lebens unwürdig erachtet, sehet, so wenden wir uns zu den Heiden. <br/>
47. Denn also hat es uns der Herr geboten: „Ich habe dich zum Lichte der Heiden gesetzt, damit du zum Heile seiest bis an die äußersten Grenzen der Erde."<sup>39</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes49|Jes 49,6]]''] <br/>
47. Denn also hat es uns der Herr geboten: „Ich habe dich zum Lichte der Heiden gesetzt, damit du zum Heile seiest bis an die äußersten Grenzen der Erde.<sup>39</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes49|Jes 49,6]]''] <br/>
48. Da dies die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und soviel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren, wurden gläubig.<sup>40</sup> <br/>
48. Da dies die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und soviel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren, wurden gläubig.<sup>40</sup> <br/>
49. Und es ward das Wort des Herrn durch das ganze Land hin ausgebreitet.<sup>41</sup> <br/>
49. Und es ward das Wort des Herrn durch das ganze Land hin ausgebreitet.<sup>41</sup> <br/>
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===Fußnote===
===Fußnote===
Kap. 13 ('''1''') In den neuen Gemeinden wurden besonders solche Gläubige, welche die Gabe der Weissagung vom Heil. Geist mitgeteilt hatten oder denen derselbe eine besondere Lehrgabe verliehen, zu kirchlichen Vorstehern eingesetzt. - ('''2''') Barnabas wird zuerst genannt, weil er zuerst von den Aposteln nach Antiochia gesendet wurde, Paulus an letzter Stelle, weil er erst von Barnabas als Gehilfe herbeigezogen und sein Beruf noch nicht in seiner Größe offenbar war. - ('''3''') Simon´s Beiname unterscheidet ihn von dem heil. Petrus. - ('''4''') Von den Genannten ist wenig bekannt. Manahen war mit Herodes Antipas, dem Sohne Herodes des Großen, auferzogen worden. - ('''5''') Barnabas und Paulus wurden zu Bischöfen geweiht (Chrys., Leo). Obwohl Paulus bereits zum Apostel berufen war, musste er dennoch die Weihe empfangen, wie er nach seiner Bekehrung noch der heil. Taufe teilhaftig geworden war. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg09|Apg 9,18]]''] Simon, Lucius und Manahen waren wohl schon Bischöfe, da sie die Vollmacht der Weihe hatten (V. 3), welche nur die Apostel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg06|Apg 6,6]]''] und die Bischöfe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Tim05|1Tim 5,22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Tit01|Tit 1,5]]'']  ausübten. Barnabas war nur im weiteren Sinne Apostel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal02|Gal 2,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,5]]''], da dieser Name im N. T. noch nicht auf die eigentlichen Apostel beschränkt wird. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr03|Hebr 3,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor08|2Kor 8,23]]''].  - ('''6''') Sie baten Gott, sie durch seinen Heil. Geist zu leiten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,25]]'']. - ('''7''') Seleucia ist eine syrische Stadt am Mittelmeere. - ('''8''') Salamis, in der Nähe des heutigen Famagosta, an der Ostseite der Insel. - ('''9''') Wahrscheinlich zum Taufen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg10|Apg 10,48]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor01|1Kor 1,14.17]]''] - ('''10''') Paphus, eine Stadt im westlichen Teile der Insel, mit einem berühmten Venus-Tempel. - ('''11''') Auch Elymas, der Magier, der Weise, genannt. (S. V. 8) - ('''12''') Die Provinzen, welche nur einer bürgerlichen Verwaltung, keiner Verteidigung bedurften, standen unter Prokonsulen. Die Lehre des Elymas genügte dem nach Wahrheit strebenden Manne nicht. - ('''13''') Die Apostel waren zu Sergius gekommen, und Elymas wohnte wohl dem Unterrichte bei. - ('''14''') Von diesem Zeitpunkte an wird Saulus (Saul: der Begehrte, Ersehnte) Paulus genannt. Da Paulus nun zum ersten Male als Heidenapostel auftritt, nimmt er, vielleicht zur Erinnerung an die Bekehrung des Sergius den Beinamen Paulus an, der ihm als römischen Bürger und Träger eines römischen Namens leichter bei den Heiden den Zugang eröffnet (Hier.). - ('''15''') Der Apostel wirft ihm vor, eher ein Sohn des Teufels, als Jesu (Bar = Jesu) zu sein. - ('''16''') Die geraden Wege des Herrn waren: den Prokonsul Sergius den Aposteln und dem Einflusse der Gnade zu überlassen. - ('''17''') Weil du ein solcher Mensch bist. - ('''18''') Die Wiederholung verleiht der Rede größeren Nachdruck. - ('''19''') Die Lehre, welche von dem Herrn handelt. Zwar erwähnt Lukas nicht, dass Sergius getauft ward, indes wird auch sonst bei denen, welche gläubig geworden sind, die Spendung der Taufe als selbstverständlich ausgelassen. (V. 48) Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,44]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg04|Apg 4,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg08|Apg 8,12ff]]''], da die taufe die Türe zur Kirche bildet. Die Überlieferung der gallischen Kirche (siehe Röm. Martyr. 22. April) nennt den von Paulus bekehrten Prokonsul als dessen Begleiter nach Spanien und als ersten Bischof von Narbonne. Wie die Geschichte und der plötzliche Tod des Ananias und der Saphira, so ist die Strafe des Elymas eine Warnung, nicht dem Heil. Geiste zu widerstehen. Wie bei dem ersteren Ereignisse der heil. Petrus, so ist hier der heil. Paulus der Mund des Herrn. - ('''20''') Pamphylien grenzte im Osten an Cilicien, die Heimat des heil. Paulus. Die Hauptstadt war Perge. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,24]]''] Hier trennt sich Johannes Markus von den Aposteln, um nach Jerusalem zurückzukehren, aus einem Grunde, welcher dem heil. Paulus ungenügend scheint. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg15|Apg 15,38]]''] - ('''21''') Die Reise erforderte etwa eine Woche. Antiochia lag auf den Abhängen des Taurus. - ('''22''') Auch der Heidenapostel Paulus bricht nicht von vorneherein jede Verbindung mit dem Judentume ab. Zudem wurden die Synagogen häufig von Heiden, besonders Proselyten, besucht und boten so einen günstigen Anknüpfungspunkt für das Bekehrungswerk. - ('''23''') Die Anrede selbst gibt die Einteilung der Rede. V. 16: Wohltaten Gottes gegen die Israeliten bis zum Erscheinen des Messias. V. 26: Jesus, ob auch zu Jerusalem verworfen, ist der Messias. V. 38 Folgerung: Also sind die Worte Jesu anzunehmen und zu befolgen, da sonst ewige Strafe zu fürchten ist. - ('''24''') Die Rede des Apostels soll in seinen Zuhörern das dankbare Bewusstsein ihrer besonderen göttlichen Auserwählung wecken. Diese Auserwählung zeigt sich schon in der Urgeschichte des Volkes, da Gott sich mit besonderer und wunderbarer Fürsorge seiner Schicksale annahm (V. 17 – 22), noch mehr darin, dass er aus ihm den Heiland erwählte (V. 23 – 27), endlich darin, dass das Heil, welches Jesus gebracht hat, ihnen vor allem zugedacht ist. - ('''25''') An Zahl vermehrt und durch Wunder verherrlicht. - ('''26''') Der Arm ist das Symbol der Macht. Gott hat ihn zur Verteidigung und zum Schutze des Volkes ausgestreckt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos06|2Mos 6,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos04|5Mos 4,34.37]]''] - ('''27''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos26|4Mos 26,55ff]]'']. 450 Jahre vergingen von der Geburt Isaaks bis zur Verteilung des Landes unter Josua. - ('''28''') Eine solche Zeitbestimmung findet sich im A. T. nicht, dieselbe entspringt also der Überlieferung. - ('''29''') Von David geht die Rede auf den über, dessen Bild er war, Jesus. - ('''30''') Wenn der hohe Rat Jesus nicht als Messias anerkannte, konnte er da von Gott gesandt sein? Jerusalem hat in Unwissenheit das Heil zurückgewiesen und den Heiland getötet. Aber gerade so wurden die Weissagungen über Jesus erfüllt, und durch die Auferstehung des Herrn wurden Gottes höchste Verheißungen (V. 32 – 36) und Israels Hoffnung (V. 38) verwirklicht. (V. 37) Mit der Auferweckung Jesu tritt Gott wie am Anfange der Geschichte Israels (V. 17) wieder unmittelbar wirksam ein. So muss denn von jetzt an zwischen ihm und jedem einzelnen, ohne weiteres Dazwischentreten der durch sich selbst gerichteten Autorität der Obersten zu Jerusalem (V. 27) sich alles entscheiden: durch Glauben Rechtfertigung (V. 38, 39), durch Unglauben Verwerfung. (V. 40, 41). - ('''31''') Wie für Israel das Gesetz und die Propheten der geschichtliche Untergrund war, so ist jetzt das apostolische Zeugnis der geschichtliche Überzeugungsgrund für die neuen, jedoch mit der Verheißung wesentlich verknüpften Gottestaten, die Auferweckung (V. 33) und die Erhöhung des Herrn. Dies Zeugnis gilt nicht nur einer einzelnen, sondern vielen Erscheinungen des Auferstandenen (V. 30), und ist das Zeugnis derjenigen, welche als Begleiter des Herrn ihn als irrtumslos erkannt (V. 31), und zur Ablegung dieses Zeugnisses göttlichen Auftrag erhalten haben. - ('''32''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps02|Ps 2,7]]''] Wie im Hinblick auf die ewige Zeugung und auf die Zeugung in der Zeit, so hat Gott für diesen neuen Lebensanfang gezeigt, dass der Messias ist, was er von Ewigkeit her war: der Sohn Gottes. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr01|Hebr 1,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr05|Hebr 5,5]]'']. - ('''33''') Hebr.: die Gnade Davids, die David versprochenen messianischen Güter. - ('''34''') Die Güter sind zuverlässig. Dies wären sie nicht, könnte der Vermittler sterben. - ('''35''') Wie Petrus in seiner Pfingstrede begründet Paulus zwei Wahrheiten: die Prophezeiung ist nicht in David erfüllt; der, an welchem sie in Erfüllung gegangen ist, steht unendlich hoch über David: in ihm also ist für alle Heil. - ('''36''') Die Vergebung der Sünden, welche durch Jesus erworben und vermittelt ist. So predigte einst Johannes der Täufer [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt03|Mt 3,2.6]]''], so begann der Herr selbst seine Predigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk07|Lk 7,47]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk24|Lk 24,47]]''], so Petrus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,38]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg05|Apg 5,31]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg10|Apg 10,43]]'']. - ('''37''') Wie der Prophet das Strafgericht Gottes durch die Chaldäer angekündigt hat, so sieht er ein Gericht über alle Verräter herannahen: die Verwerfung des Volkes. - ('''38''') Als die Juden die Volksscharen sahen, und darunter viele Heiden bemerkten, erkannten sie, dass das Evangelium nicht für sie allein bestimmt sei, und ihre frühere günstige Gesinnung (V. 42) ging in Eifersucht und Zorn über. - ('''39''') Insofern Christus die Apostel ausgewählt und ausgesendet hat, seine Lehre zu verkünden, bezieht sich das an den Messias gerichtete Wort auch auf sie. - ('''40''') Nicht alle glauben. Die Bemerkung ist eine mehr historische als dogmatische, wie der Zusammenhang zeigt. Nur durch ihre eigene Schuld gingen die Juden der Vorherbestimmung zum ewigen Leben verlustig. Für die Heiden bestand eine solche Vorherbestimmung und damit ein Anrecht auf das Evangelium nicht, denn kein Heide ist deshalb zum ewigen Leben berufen, weil er Heide ist, sondern kann von Gott vorherbestimmt werden, obwohl er noch Heide ist. Wer nach dem ewigen Wissen und Willen Gottes zum ewigen Leben bestimmt ist, empfängt von ihm auch alle Gnadenmittel, welche ihn dazu führen, also vor allem den Glauben. Keiner ist von Gott zum ewigen Leben bestimmt, der nicht den guten Willen hat, zu glauben. Andererseits ist nicht jeder, der glaubt, bereits durch ewigen und unabänderlichen Ratschluss zum ewigen Leben bestimmt; kann er doch noch vom Glauben abfallen oder ihn durch sein Leben verleugnen. - ('''41''') Die Tätigkeit muss eine geraume Zeit in Anspruch genommen haben. - ('''42''') Heidnische Frauen, welche sich zur Synagoge hielten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg16|Apg 16,13ff]]'']. Diese konnten durch ihre einflussreichen Männer den beiden Glaubensboten viel schaden. - ('''43''') Diese Handlung war gegen die Juden gerichtet und galt als Zeichen, dass man mit ihnen keine Gemeinschaft haben wolle. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt14|Mt 14,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk06|Mk 6,11]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk09|Lk 9,5]]'']. - ('''44''') Ikonium, das heutige Koniath, lag auf dem Wege von Antiochia nach Lystra 150 Kilom. südlich von dem ersteren Orte.  - ('''45''') Die Jünger hingegen, d. i. die Neubekehrten, im Gegensatz zu den Verfolgern, wurden mit Freude über das Heil in Christus erfüllt und führten ein neues geistiges Leben.
Kap. 13 ('''1''') In den neuen Gemeinden wurden besonders solche Gläubige, welche die Gabe der Weissagung vom Heil. Geist mitgeteilt hatten oder denen derselbe eine besondere Lehrgabe verliehen, zu kirchlichen Vorstehern eingesetzt. - ('''2''') Barnabas wird zuerst genannt, weil er zuerst von den Aposteln nach Antiochia gesendet wurde, Paulus an letzter Stelle, weil er erst von Barnabas als Gehilfe herbeigezogen und sein Beruf noch nicht in seiner Größe offenbar war. - ('''3''') Simon's Beiname unterscheidet ihn von dem heil. Petrus. - ('''4''') Von den Genannten ist wenig bekannt. Manahen war mit Herodes Antipas, dem Sohne Herodes des Großen, auferzogen worden. - ('''5''') Barnabas und Paulus wurden zu Bischöfen geweiht (Chrys., Leo). Obwohl Paulus bereits zum Apostel berufen war, musste er dennoch die Weihe empfangen, wie er nach seiner Bekehrung noch der heil. Taufe teilhaftig geworden war. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg09|Apg 9,18]]''] Simon, Lucius und Manahen waren wohl schon Bischöfe, da sie die Vollmacht der Weihe hatten (V. 3), welche nur die Apostel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg06|Apg 6,6]]''] und die Bischöfe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Tim05|1Tim 5,22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Tit01|Tit 1,5]]'']  ausübten. Barnabas war nur im weiteren Sinne Apostel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal02|Gal 2,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,5]]''], da dieser Name im N. T. noch nicht auf die eigentlichen Apostel beschränkt wird. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr03|Hebr 3,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor08|2Kor 8,23]]''].  - ('''6''') Sie baten Gott, sie durch seinen Heil. Geist zu leiten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,25]]'']. - ('''7''') Seleucia ist eine syrische Stadt am Mittelmeere. - ('''8''') Salamis, in der Nähe des heutigen Famagosta, an der Ostseite der Insel. - ('''9''') Wahrscheinlich zum Taufen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg10|Apg 10,48]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor01|1Kor 1,14.17]]''] - ('''10''') Paphus, eine Stadt im westlichen Teile der Insel, mit einem berühmten Venus-Tempel. - ('''11''') Auch Elymas, der Magier, der Weise, genannt. (S. V. 8) - ('''12''') Die Provinzen, welche nur einer bürgerlichen Verwaltung, keiner Verteidigung bedurften, standen unter Prokonsulen. Die Lehre des Elymas genügte dem nach Wahrheit strebenden Manne nicht. - ('''13''') Die Apostel waren zu Sergius gekommen, und Elymas wohnte wohl dem Unterrichte bei. - ('''14''') Von diesem Zeitpunkte an wird Saulus (Saul: der Begehrte, Ersehnte) Paulus genannt. Da Paulus nun zum ersten Male als Heidenapostel auftritt, nimmt er, vielleicht zur Erinnerung an die Bekehrung des Sergius den Beinamen Paulus an, der ihm als römischen Bürger und Träger eines römischen Namens leichter bei den Heiden den Zugang eröffnet (Hier.). - ('''15''') Der Apostel wirft ihm vor, eher ein Sohn des Teufels, als Jesu (Bar = Jesu) zu sein. - ('''16''') Die geraden Wege des Herrn waren: den Prokonsul Sergius den Aposteln und dem Einflusse der Gnade zu überlassen. - ('''17''') Weil du ein solcher Mensch bist. - ('''18''') Die Wiederholung verleiht der Rede größeren Nachdruck. - ('''19''') Die Lehre, welche von dem Herrn handelt. Zwar erwähnt Lukas nicht, dass Sergius getauft ward, indes wird auch sonst bei denen, welche gläubig geworden sind, die Spendung der Taufe als selbstverständlich ausgelassen. (V. 48) Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,44]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg04|Apg 4,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg08|Apg 8,12ff]]''], da die taufe die Türe zur Kirche bildet. Die Überlieferung der gallischen Kirche (siehe Röm. Martyr. 22. April) nennt den von Paulus bekehrten Prokonsul als dessen Begleiter nach Spanien und als ersten Bischof von Narbonne. Wie die Geschichte und der plötzliche Tod des Ananias und der Saphira, so ist die Strafe des Elymas eine Warnung, nicht dem Heil. Geiste zu widerstehen. Wie bei dem ersteren Ereignisse der heil. Petrus, so ist hier der heil. Paulus der Mund des Herrn. - ('''20''') Pamphylien grenzte im Osten an Cilicien, die Heimat des heil. Paulus. Die Hauptstadt war Perge. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg14|Apg 14,24]]''] Hier trennt sich Johannes Markus von den Aposteln, um nach Jerusalem zurückzukehren, aus einem Grunde, welcher dem heil. Paulus ungenügend scheint. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg15|Apg 15,38]]''] - ('''21''') Die Reise erforderte etwa eine Woche. Antiochia lag auf den Abhängen des Taurus. - ('''22''') Auch der Heidenapostel Paulus bricht nicht von vorneherein jede Verbindung mit dem Judentume ab. Zudem wurden die Synagogen häufig von Heiden, besonders Proselyten, besucht und boten so einen günstigen Anknüpfungspunkt für das Bekehrungswerk. - ('''23''') Die Anrede selbst gibt die Einteilung der Rede. V. 16: Wohltaten Gottes gegen die Israeliten bis zum Erscheinen des Messias. V. 26: Jesus, ob auch zu Jerusalem verworfen, ist der Messias. V. 38 Folgerung: Also sind die Worte Jesu anzunehmen und zu befolgen, da sonst ewige Strafe zu fürchten ist. - ('''24''') Die Rede des Apostels soll in seinen Zuhörern das dankbare Bewusstsein ihrer besonderen göttlichen Auserwählung wecken. Diese Auserwählung zeigt sich schon in der Urgeschichte des Volkes, da Gott sich mit besonderer und wunderbarer Fürsorge seiner Schicksale annahm (V. 17 – 22), noch mehr darin, dass er aus ihm den Heiland erwählte (V. 23 – 27), endlich darin, dass das Heil, welches Jesus gebracht hat, ihnen vor allem zugedacht ist. - ('''25''') An Zahl vermehrt und durch Wunder verherrlicht. - ('''26''') Der Arm ist das Symbol der Macht. Gott hat ihn zur Verteidigung und zum Schutze des Volkes ausgestreckt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos06|2Mos 6,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos04|5Mos 4,34.37]]''] - ('''27''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos26|4Mos 26,55ff]]'']. 450 Jahre vergingen von der Geburt Isaaks bis zur Verteilung des Landes unter Josua. - ('''28''') Eine solche Zeitbestimmung findet sich im A. T. nicht, dieselbe entspringt also der Überlieferung. - ('''29''') Von David geht die Rede auf den über, dessen Bild er war, Jesus. - ('''30''') Wenn der hohe Rat Jesus nicht als Messias anerkannte, konnte er da von Gott gesandt sein? Jerusalem hat in Unwissenheit das Heil zurückgewiesen und den Heiland getötet. Aber gerade so wurden die Weissagungen über Jesus erfüllt, und durch die Auferstehung des Herrn wurden Gottes höchste Verheißungen (V. 32 – 36) und Israels Hoffnung (V. 38) verwirklicht. (V. 37) Mit der Auferweckung Jesu tritt Gott wie am Anfange der Geschichte Israels (V. 17) wieder unmittelbar wirksam ein. So muss denn von jetzt an zwischen ihm und jedem einzelnen, ohne weiteres Dazwischentreten der durch sich selbst gerichteten Autorität der Obersten zu Jerusalem (V. 27) sich alles entscheiden: durch Glauben Rechtfertigung (V. 38, 39), durch Unglauben Verwerfung. (V. 40, 41). - ('''31''') Wie für Israel das Gesetz und die Propheten der geschichtliche Untergrund war, so ist jetzt das apostolische Zeugnis der geschichtliche Überzeugungsgrund für die neuen, jedoch mit der Verheißung wesentlich verknüpften Gottestaten, die Auferweckung (V. 33) und die Erhöhung des Herrn. Dies Zeugnis gilt nicht nur einer einzelnen, sondern vielen Erscheinungen des Auferstandenen (V. 30), und ist das Zeugnis derjenigen, welche als Begleiter des Herrn ihn als irrtumslos erkannt (V. 31), und zur Ablegung dieses Zeugnisses göttlichen Auftrag erhalten haben. - ('''32''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps02|Ps 2,7]]''] Wie im Hinblick auf die ewige Zeugung und auf die Zeugung in der Zeit, so hat Gott für diesen neuen Lebensanfang gezeigt, dass der Messias ist, was er von Ewigkeit her war: der Sohn Gottes. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr01|Hebr 1,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr05|Hebr 5,5]]'']. - ('''33''') Hebr.: die Gnade Davids, die David versprochenen messianischen Güter. - ('''34''') Die Güter sind zuverlässig. Dies wären sie nicht, könnte der Vermittler sterben. - ('''35''') Wie Petrus in seiner Pfingstrede begründet Paulus zwei Wahrheiten: die Prophezeiung ist nicht in David erfüllt; der, an welchem sie in Erfüllung gegangen ist, steht unendlich hoch über David: in ihm also ist für alle Heil. - ('''36''') Die Vergebung der Sünden, welche durch Jesus erworben und vermittelt ist. So predigte einst Johannes der Täufer [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt03|Mt 3,2.6]]''], so begann der Herr selbst seine Predigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk07|Lk 7,47]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk24|Lk 24,47]]''], so Petrus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,38]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg05|Apg 5,31]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg10|Apg 10,43]]'']. - ('''37''') Wie der Prophet das Strafgericht Gottes durch die Chaldäer angekündigt hat, so sieht er ein Gericht über alle Verräter herannahen: die Verwerfung des Volkes. - ('''38''') Als die Juden die Volksscharen sahen, und darunter viele Heiden bemerkten, erkannten sie, dass das Evangelium nicht für sie allein bestimmt sei, und ihre frühere günstige Gesinnung (V. 42) ging in Eifersucht und Zorn über. - ('''39''') Insofern Christus die Apostel ausgewählt und ausgesendet hat, seine Lehre zu verkünden, bezieht sich das an den Messias gerichtete Wort auch auf sie. - ('''40''') Nicht alle glauben. Die Bemerkung ist eine mehr historische als dogmatische, wie der Zusammenhang zeigt. Nur durch ihre eigene Schuld gingen die Juden der Vorherbestimmung zum ewigen Leben verlustig. Für die Heiden bestand eine solche Vorherbestimmung und damit ein Anrecht auf das Evangelium nicht, denn kein Heide ist deshalb zum ewigen Leben berufen, weil er Heide ist, sondern kann von Gott vorherbestimmt werden, obwohl er noch Heide ist. Wer nach dem ewigen Wissen und Willen Gottes zum ewigen Leben bestimmt ist, empfängt von ihm auch alle Gnadenmittel, welche ihn dazu führen, also vor allem den Glauben. Keiner ist von Gott zum ewigen Leben bestimmt, der nicht den guten Willen hat, zu glauben. Andererseits ist nicht jeder, der glaubt, bereits durch ewigen und unabänderlichen Ratschluss zum ewigen Leben bestimmt; kann er doch noch vom Glauben abfallen oder ihn durch sein Leben verleugnen. - ('''41''') Die Tätigkeit muss eine geraume Zeit in Anspruch genommen haben. - ('''42''') Heidnische Frauen, welche sich zur Synagoge hielten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg16|Apg 16,13ff]]'']. Diese konnten durch ihre einflussreichen Männer den beiden Glaubensboten viel schaden. - ('''43''') Diese Handlung war gegen die Juden gerichtet und galt als Zeichen, dass man mit ihnen keine Gemeinschaft haben wolle. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt14|Mt 14,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk06|Mk 6,11]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk09|Lk 9,5]]'']. - ('''44''') Ikonium, das heutige Koniath, lag auf dem Wege von Antiochia nach Lystra 150 Kilom. südlich von dem ersteren Orte.  - ('''45''') Die Jünger hingegen, d. i. die Neubekehrten, im Gegensatz zu den Verfolgern, wurden mit Freude über das Heil in Christus erfüllt und führten ein neues geistiges Leben.


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Aktuelle Version vom 25. April 2023, 06:58 Uhr

Actus Apostolorum

Die Apostelgeschichte - Kap. 13

IV. Missionstätigkeit des heil. Paulus (13,1 – 21,16) 1. Die erste Missionsreise des heil. Paulus und des Barnabas in Cypern und Kleinasien. (Kap 13, 14): Aussendung des heil. Barnabas und des heil. Paulus. (V. 3) Wirksamkeit der Apostel auf Cypern. (V. 12) Die Apostel in Pamphylien und Pisidien. Rückkehr des heil. Markus. (V. 15) Rede des heil. Paulus zu Antiochia in Pisidien. (V. 41) Weitere Wirksamkeit der Apostel in Antiochia und Vertreibung von dort.

1. Erant autem in Ecclesia, quæ erat Antiochiæ, prophetæ, et doctores, in quibus Barnabas, et Simon, qui vocabatur Niger, et Lucius Cyrenensis, et Manahen, qui erat Herodis Tetrarchæ collactaneus, et Saulus.
2. Ministrantibus autem illis Domino, et jejunantibus, dixit illis Spiritus sanctus: Segregate mihi Saulum, et barnabam in opus, ad quod assumpsi eos.
3. Tunc jejunantes, et orantes, imponentesque eis manus, dimiserunt illos.
4. Et ipsi quidem missi a Spiritu sancto abierunt Seleuciam; et inde navigaverunt Cyprum.
5. Et cum venissent Salaminam, prædicabant verbum Dei in synagogis Judæorum. Habebant autem et Joannem in ministerio.
6. Et cum perambulassent universam insulam usque Paphum, invenerunt quemdam virum magnum pseudoprophetam, Judæum, cui nomen erat Barjesu,
7. Qui erat cum proconsule Sergio Paulo viro prudente. Hic, accersitis Barnaba, et Saulo, desiderabat audire verbum Dei.
8. Resistebat autem illis Elymas magus, (sic enim interpretatur nomen ejus) quærens avertere proconsulem a fide.
9. Saulus autem, qui et Paulus, repletus Spiritu sancto, intuens in eum,
10. Dixit: O plene omni dolo, et omni fallacia, fili diaboli, inimice omnis justitiæ, non desinis subvertere vias Domini rectas.
11. Et nunc ecce manus Domini super te, et eris cæcus, non videns solem usque ad tempus. Et confestim cecidit in eum caligo, et tenebræ, et circuiens quærebat qui ei manum daret.

12. Tunc proconsul cum vidisset factum, credidit admirans super doctrina Domini.
13. Et cum a Papho navigassent Paulus, et qui cum eo erant, venerunt Pergen Pamphyliæ. Joannes autem discedens ab eis, reversus est Jerosolymam.
14. Illi vero pertranseuntes Pergen, venerunt Antiochiam Pisidiæ: et ingressi synagogam die sabbatorum, sederunt.

15. Post lectionem autem legis, et prophetarum, miserunt principes synagogæ ad eos, dicentes: Viri fratres, si quis est in vobis sermo exhortationis ad plebem, dicite.
16. Surgens autem Paulus, et manu silentium indicens, ait: Viri Israëlitæ, et qui timetis Deum, audite:

17. Deus plebis Israël elegit patres nostros, et plebem exaltavit cum essent incolæ in terra Ægypti, et in brachio excelso eduxit eos ex ea,

18. Et per quadraginta annorum tempus mores eorum sustinuit in deserto.
19. Et destruens gentes septem in terra Chanaan, sorte distribuit eis terram eorum,
20. Quasi post quadringentos et quinquaginta annos: et post hæc dedit judices, usque ad Samuel prophetam.

21. Et exinde postulaverunt regem: et dedit illis Deus Saul filium Cis, virum de tribu Benjamin, annis quadraginta.

22. Et amoto illo, suscitavit illis David regem: cui testimonium perhibens, dixit: Inveni David filium Jesse, virum secundum cor meum, qui faciet omnes voluntates meas.


23. Hujus Deus ex semine secundum promissionem eduxit Israël salvatorem Jesum.
24. Prædicante Joanne ante faciem adventus ejus baptismum pœnitentiæ omni populo Israël.
25. Cum impleret autem Joannes cursum suum, dicebat: Quem me arbitramini esse, non sum ego, sed ecce venit post me, cujus non sum dignus calceamenta pedum solvere.

26. Viri fratres, filii generis Abraham, et qui in vobis timent Deum, vobis verbum salutis hujus missum est.
27. Qui enim habitabant Jerusalem, et principes ejus hunc ignorantes, et voces prophetarum, quæ per omne sabbatum leguntur, judicantes impleverunt,
28. Et nullam causam mortis invenientes in eo, petierunt a Pilato, ut interficerent eum.

29. Cumque consummassent omnia quæ de eo scripta erant, deponentes eum de ligno, posuerunt eum in monumento.

30. Deus vero suscitavit eum a mortuis tertia die: qui visus est per dies multos his,
31. Qui simul ascenderant cum eo de Galilæa in Jerusalem: qui usque nunc sunt testes ejus ad plebem.
32. Et nos vobis annuntiamus eam, quæ ad patres nostros repromissio facta est:
33. Quoniam hanc Deus adimplevit filiis nostris resuscitans Jesum, sicut et in psalmo secundo scriptum est: Filius meus es tu, ego hodie genui te.

34. Quod autem suscitavit eum a mortuis, amplius jam non reversurum in corruptionem, ita dixit: Quia dabo vobis sancta David fidelia.

35. Ideoque et alias dicit: Non dabis Sanctum tuum videre corruptionem.

36. David enim in sua generatione cum administrasset, voluntati Dei dormivit: et appositus est ad patres suos, et vidit corruptionem.
37. Quem vero Deus suscitavit a mortuis, non vidit corruptionem.
38. Notum igitur sit vobis viri fratres, quia per hunc vobis remissio peccatorum annuntiatur, et ab omnibus, quibus non potuistis in lege Moysi justificari,

39. In hoc omnis, qui credit, justificatur.
40. Videte ergo ne superveniat vobis quod dictum est in prophetis:
41. Videte contemptores, et admiramini, et disperdimini: quia opus operor ego in diebus vestris, opus quod non credetis, si quis enarraverit vobis.

42. Exeuntibus autem illis rogabant ut sequenti sabbato loquerentur sibi verba hæc.
43. Cumque dimissa esset synagoga, secuti sunt multi Judæorum, et colentium advenarum, Paulum, et Barnabam: qui loquentes suadebant eis ut permanerent in gratia Dei.
44. Sequenti vero sabbato pene universa civitas convenit audire verbum Dei.

45. Videntes autem turbas Judæi, repleti sunt zelo, et contradicebant his, quæ a Paulo dicebantur, blasphemantes.
46. Tunc constanter Paulus et Barnabas dixerunt: Vobis oportebat primum loqui verbum Dei: sed quoniam repellitis illud, et indignos vos judicatis æternæ vitæ, ecce convertimur ad gentes:

47. Sic enim præcepit nobis Dominus: Posui te in lucem gentium, ut sis in salutem usque ad extremum terræ.

48. Audientes autem gentes gavisæ sunt, et glorificabant verbum Domini: et crediderunt quotquot erant præordinati ad vitam æternam.
49. Disseminabatur autem verbum Domini per universam regionem.
50. Judæi autem concitaverunt mulieres religiosas, et honestas, et primos civitatis, et excitaverunt persecutionem in Paulum, et Barnabam: et ejecerunt eos de finibus suis.
51. At illi excusso pulvere pedum in eos, venerunt Iconium.

52. Discipuli quoque replebantur gaudio, et Spiritu sancto.

1. Es waren aber in der Kirche zu Antiochia Propheten und Lehrer;1 darunter Barnabas,2 Simon, genannt Niger,3 Lucius von Cyrene, Manahen, der Milchbruder des Herodes, des Vierfürsten, und Saulus.4

2. Als diese nun den heiligen Dienst des Herrn verrichteten und fasteten, sprach der Heilige Geist zu ihnen: Sondert mir den Saulus und Barnabas zu dem Werke aus, zu dem ich sie mir berufen habe,
3. Da fasteten und beteten sie, und legten ihnen die Hände auf,5 und entließen sie.6
4. Diese, ausgesandt vom Heiligen Geiste, gingen nach Seleucia;7 und von da fuhren sie zu Schiff nach Cypern.
5. Und als sie nach Salamis8 gekommen waren, predigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch den Johannes zum Gehilfen.9
6. Da sie die ganze Insel bis Paphus10 durchzogen hatten, fanden sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, mit Namen Barjesu.11
7. Dieser war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verständigen Manne. Sergius12 berief Barnabas und Saulus zu sich, und begehrte das Wort Gottes zu hören.
8. Doch Elymas, der Zauberer (denn also wird sein Name verdolmetscht), widersetzte sich ihnen, und suchte den Statthalter vom Glauben abzuwenden.13
9. Saulus aber, der auch Paulus heißt,14 heftete, erfüllt vom Heiligen Geiste, den Blick auf ihn,
10. und sprach: O du allen Trugs und aller Arglist voll, du Sohn des Teufels,15 du Feind aller Gerechtigkeit! hörst du nicht auf, die geraden Wege des Herrn zu verkehren?16
11. Und jetzt, siehe,17 die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst blind sein, und die Sonne nicht sehen18 eine Zeitlang! Und sogleich fiel Dunkel und Finsternis auf ihn, und umhergehend suchte er nach jemanden, der ihm die Hand reichte.
12. Als der Statthalter sah, was geschehen war, glaubte er, staunend über die Lehre des Herrn.19
13. Paulus nun und seine Gefährten fuhren von Paphus ab, und kamen nach Perge in Pamphylien.20 Johannes aber trennte sich von ihnen, und kehrte nach Jerusalem zurück.
14. Sie zogen nun von Perge weiter, und kamen nach Antiochia in Pisidien;21 und gingen in die Synagoge22 am Sabbat und setzten sich.
15. Nach der Vorlesung aus dem Gesetze und den Propheten aber sandten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen, und ließen ihnen sagen: Brüder! Falls ihr ein Wort der Erbauung für das Volk habet, so redet!
16. Da stand Paulus auf, gebot mit der Hand Stillschweigen, und sprach: Ihr Männer Israels, und ihr, die ihr Gott fürchtet,23 höret!
17. Der Gott des Volkes Israel hat sich unsere Väter erwählt,24 und hat das Volk erhöht,25 da sie Fremdlinge im Lande Ägypten waren, und mit erhobenem Arme hat er sie aus demselben herausgeführt.26 [2Mos 1,1, 2Mos 13,21.22, 2Mos 16,3]
18. Eine Zeit von vierzig Jahren hindurch ertrug er ihr Gebahren in der Wüste.
19. Und er vertilgte sieben Völker im Lande Chanaan, verteilte das Land derselben unter sie durch das Los, [5Mos 7,1, Jos 14,2]
20. ungefähr nach vierhundert und fünfzig Jahren.27 Und darnach gab er ihnen Richter bis auf den Propheten Samuel. [Rich 2,16, Rich 3,9]
21. Und von da an verlangten sie einen König; und Gott gab ihnen den Saul, den Sohn des Kis, einen Mann aus dem Stamme Benjamin, vierzig Jahre lang.28
22. Und nachdem er diesen verworfen hatte, erweckte er ihnen den David zum Könige, dem er Zeugnis gab, und sprach: Ich habe David, den Sohn des Jesse, als einen Mann nach meinem Herzen gefunden, der meinen Willen in allem tun wird. [1Sam 13,14, 1Sam 16,13, Ps 88,21]
23. Aus dessen Nachkommen hat Gott nach seiner Verheißung Israel einen Heiland gebracht, Jesus,29
24. nachdem Johannes vor dessen Auftreten die Taufe der Buße allem Volke Israel gepredigt. [Mt 3,1, Mk 1,4, Lk 3,3]
25. Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Der, für den ihr mich haltet, bin ich nicht, sondern sehet, er kommt nach mir, dem ich nicht würdig bin, die Schuhe von den Füßen zu lösen. [Joh 1,20.27, Mt 3,11, Mk 1,7]
26. Brüder, Kinder des Geschlechtes Abrahams, und wer unter euch Gott fürchtet, euch ist das Wort dieses Heiles gesandt!
27. Denn die Bewohner von Jerusalem und ihre Vorsteher haben diesen nicht erkannt, und die Worte der Propheten, welche jeden Sabbat vorgelesen werden, durch seine Verurteilung erfüllt.30
28. Und obwohl sie an ihm keine Todesschuld fanden, verlangten sie doch von Pilatus, dass er getötet würde. [Mt 27,20.23, Mk 15,12ff]
29. Als sie dann alles, was von ihm geschrieben war,30 erfüllt hatten, nahmen sie ihn vom Holze ab, und legten ihn in ein Grab. [Mt 27,59ff]
30. Gott aber hat ihn am dritten Tage von den Toten auferweckt, und er ist viele Tage hindurch denen erschienen,
31. die zugleich mit ihm aus Galiläa nach Jerusalem hinaufgegangen waren, sie sind jetzt seine Zeugen vor dem Volke.31
32. Und wir verkündigen euch die Verheißung, welche an unsere Väter ergangen ist;
33. dass Gott diese an unsern Kindern erfüllt hat, indem er Jesus auferweckt hat, wie es auch im zweiten Psalme geschrieben steht: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeuget.32
34. Dass er ihn aber von den Toten erwecket hat, und er nicht mehr zur Verwesung zurückkehren wird, hat er also ausgesprochen: Ich will euch das Heilige33 Davids, das Getreue34 geben.
35. Darum sagt er auch an einer anderen Stelle: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung schaue.35
36. Denn David ist, nachdem er zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, entschlafen, und wurde bei seinen Vätern beigesetzt, und sah die Verwesung; [1Koe 2,10]
37. jener aber, den Gott von den Toten auferwecket hat, sah die Verwesung nicht.
38. So sei es euch deshalb kund, Brüder! dass durch diesen euch Vergebung der Sünden36 verkündigt wird; und von allem, wovon ihr nicht gerechtfertiget werden konntet im Gesetze Moses',
39. wird in diesem ein jeder, der glaubt, gerechtfertiget.
40. Sehet also zu, dass nicht über euch komme, was in den Propheten gesagt ist:
41. „Sehet, ihr Verächter! und verwundert euch und vergehet; denn ich tue ein Werk in euren Tagen, ein Werk, das ihr nicht glauben werdet, wenn jemand es euch erzählet.“37 [Hab 1,5]
42. Als sie aber hinausgingen, baten sie, dass sie auch am künftigen Sabbate diese Worte zu ihnen reden möchten.
43. Und als die Versammlung entlassen war, folgten viele Juden und gottesfürchtige Judengenossen dem Paulus und Barnabas; und diese redeten zu ihnen, und ermahnten sie, in der Gnade Gottes zu verharren.
44. Am folgenden Sabbate aber versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort Gottes zu hören.
45. Als nun die Juden das Volk sahen, wurden sie von Zorneifer erfüllt, und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lästerten.38
46. Da sprachen Paulus und Barnabas mit Freimut: Zu euch musste zuerst das Wort Gottes geredet werden; weil ihr es aber von euch stoßet, und euch des ewigen Lebens unwürdig erachtet, sehet, so wenden wir uns zu den Heiden.
47. Denn also hat es uns der Herr geboten: „Ich habe dich zum Lichte der Heiden gesetzt, damit du zum Heile seiest bis an die äußersten Grenzen der Erde.“39 [Jes 49,6]
48. Da dies die Heiden hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn; und soviel ihrer zum ewigen Leben verordnet waren, wurden gläubig.40
49. Und es ward das Wort des Herrn durch das ganze Land hin ausgebreitet.41
50. Die Juden aber reizten die andächtigen42 und angesehenen Frauen und die Ersten der Stadt auf, und erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und vertrieben sie aus ihrem Gebiete.
51. Diese jedoch schüttelten den Staub von ihren Füßen wider sie ab,43 und kamen nach Ikonium.44
52. Die Jünger hingegen wurden mit Freude erfüllt und dem Heiligen Geiste.45

Fußnote

Kap. 13 (1) In den neuen Gemeinden wurden besonders solche Gläubige, welche die Gabe der Weissagung vom Heil. Geist mitgeteilt hatten oder denen derselbe eine besondere Lehrgabe verliehen, zu kirchlichen Vorstehern eingesetzt. - (2) Barnabas wird zuerst genannt, weil er zuerst von den Aposteln nach Antiochia gesendet wurde, Paulus an letzter Stelle, weil er erst von Barnabas als Gehilfe herbeigezogen und sein Beruf noch nicht in seiner Größe offenbar war. - (3) Simon's Beiname unterscheidet ihn von dem heil. Petrus. - (4) Von den Genannten ist wenig bekannt. Manahen war mit Herodes Antipas, dem Sohne Herodes des Großen, auferzogen worden. - (5) Barnabas und Paulus wurden zu Bischöfen geweiht (Chrys., Leo). Obwohl Paulus bereits zum Apostel berufen war, musste er dennoch die Weihe empfangen, wie er nach seiner Bekehrung noch der heil. Taufe teilhaftig geworden war. [Apg 9,18] Simon, Lucius und Manahen waren wohl schon Bischöfe, da sie die Vollmacht der Weihe hatten (V. 3), welche nur die Apostel [Apg 6,6] und die Bischöfe [1Tim 5,22, Tit 1,5] ausübten. Barnabas war nur im weiteren Sinne Apostel [Apg 14,4, Gal 2,9, 1Kor 9,5], da dieser Name im N. T. noch nicht auf die eigentlichen Apostel beschränkt wird. Vergl. [Hebr 3,1, 2Kor 8,23]. - (6) Sie baten Gott, sie durch seinen Heil. Geist zu leiten. Vergl. [Apg 14,25]. - (7) Seleucia ist eine syrische Stadt am Mittelmeere. - (8) Salamis, in der Nähe des heutigen Famagosta, an der Ostseite der Insel. - (9) Wahrscheinlich zum Taufen. [Apg 10,48, 1Kor 1,14.17] - (10) Paphus, eine Stadt im westlichen Teile der Insel, mit einem berühmten Venus-Tempel. - (11) Auch Elymas, der Magier, der Weise, genannt. (S. V. 8) - (12) Die Provinzen, welche nur einer bürgerlichen Verwaltung, keiner Verteidigung bedurften, standen unter Prokonsulen. Die Lehre des Elymas genügte dem nach Wahrheit strebenden Manne nicht. - (13) Die Apostel waren zu Sergius gekommen, und Elymas wohnte wohl dem Unterrichte bei. - (14) Von diesem Zeitpunkte an wird Saulus (Saul: der Begehrte, Ersehnte) Paulus genannt. Da Paulus nun zum ersten Male als Heidenapostel auftritt, nimmt er, vielleicht zur Erinnerung an die Bekehrung des Sergius den Beinamen Paulus an, der ihm als römischen Bürger und Träger eines römischen Namens leichter bei den Heiden den Zugang eröffnet (Hier.). - (15) Der Apostel wirft ihm vor, eher ein Sohn des Teufels, als Jesu (Bar = Jesu) zu sein. - (16) Die geraden Wege des Herrn waren: den Prokonsul Sergius den Aposteln und dem Einflusse der Gnade zu überlassen. - (17) Weil du ein solcher Mensch bist. - (18) Die Wiederholung verleiht der Rede größeren Nachdruck. - (19) Die Lehre, welche von dem Herrn handelt. Zwar erwähnt Lukas nicht, dass Sergius getauft ward, indes wird auch sonst bei denen, welche gläubig geworden sind, die Spendung der Taufe als selbstverständlich ausgelassen. (V. 48) Vergl. [Apg 2,44, Apg 4,4, Apg 8,12ff], da die taufe die Türe zur Kirche bildet. Die Überlieferung der gallischen Kirche (siehe Röm. Martyr. 22. April) nennt den von Paulus bekehrten Prokonsul als dessen Begleiter nach Spanien und als ersten Bischof von Narbonne. Wie die Geschichte und der plötzliche Tod des Ananias und der Saphira, so ist die Strafe des Elymas eine Warnung, nicht dem Heil. Geiste zu widerstehen. Wie bei dem ersteren Ereignisse der heil. Petrus, so ist hier der heil. Paulus der Mund des Herrn. - (20) Pamphylien grenzte im Osten an Cilicien, die Heimat des heil. Paulus. Die Hauptstadt war Perge. [Apg 14,24] Hier trennt sich Johannes Markus von den Aposteln, um nach Jerusalem zurückzukehren, aus einem Grunde, welcher dem heil. Paulus ungenügend scheint. [Apg 15,38] - (21) Die Reise erforderte etwa eine Woche. Antiochia lag auf den Abhängen des Taurus. - (22) Auch der Heidenapostel Paulus bricht nicht von vorneherein jede Verbindung mit dem Judentume ab. Zudem wurden die Synagogen häufig von Heiden, besonders Proselyten, besucht und boten so einen günstigen Anknüpfungspunkt für das Bekehrungswerk. - (23) Die Anrede selbst gibt die Einteilung der Rede. V. 16: Wohltaten Gottes gegen die Israeliten bis zum Erscheinen des Messias. V. 26: Jesus, ob auch zu Jerusalem verworfen, ist der Messias. V. 38 Folgerung: Also sind die Worte Jesu anzunehmen und zu befolgen, da sonst ewige Strafe zu fürchten ist. - (24) Die Rede des Apostels soll in seinen Zuhörern das dankbare Bewusstsein ihrer besonderen göttlichen Auserwählung wecken. Diese Auserwählung zeigt sich schon in der Urgeschichte des Volkes, da Gott sich mit besonderer und wunderbarer Fürsorge seiner Schicksale annahm (V. 17 – 22), noch mehr darin, dass er aus ihm den Heiland erwählte (V. 23 – 27), endlich darin, dass das Heil, welches Jesus gebracht hat, ihnen vor allem zugedacht ist. - (25) An Zahl vermehrt und durch Wunder verherrlicht. - (26) Der Arm ist das Symbol der Macht. Gott hat ihn zur Verteidigung und zum Schutze des Volkes ausgestreckt. [2Mos 6,6, 5Mos 4,34.37] - (27) Vergl. [4Mos 26,55ff]. 450 Jahre vergingen von der Geburt Isaaks bis zur Verteilung des Landes unter Josua. - (28) Eine solche Zeitbestimmung findet sich im A. T. nicht, dieselbe entspringt also der Überlieferung. - (29) Von David geht die Rede auf den über, dessen Bild er war, Jesus. - (30) Wenn der hohe Rat Jesus nicht als Messias anerkannte, konnte er da von Gott gesandt sein? Jerusalem hat in Unwissenheit das Heil zurückgewiesen und den Heiland getötet. Aber gerade so wurden die Weissagungen über Jesus erfüllt, und durch die Auferstehung des Herrn wurden Gottes höchste Verheißungen (V. 32 – 36) und Israels Hoffnung (V. 38) verwirklicht. (V. 37) Mit der Auferweckung Jesu tritt Gott wie am Anfange der Geschichte Israels (V. 17) wieder unmittelbar wirksam ein. So muss denn von jetzt an zwischen ihm und jedem einzelnen, ohne weiteres Dazwischentreten der durch sich selbst gerichteten Autorität der Obersten zu Jerusalem (V. 27) sich alles entscheiden: durch Glauben Rechtfertigung (V. 38, 39), durch Unglauben Verwerfung. (V. 40, 41). - (31) Wie für Israel das Gesetz und die Propheten der geschichtliche Untergrund war, so ist jetzt das apostolische Zeugnis der geschichtliche Überzeugungsgrund für die neuen, jedoch mit der Verheißung wesentlich verknüpften Gottestaten, die Auferweckung (V. 33) und die Erhöhung des Herrn. Dies Zeugnis gilt nicht nur einer einzelnen, sondern vielen Erscheinungen des Auferstandenen (V. 30), und ist das Zeugnis derjenigen, welche als Begleiter des Herrn ihn als irrtumslos erkannt (V. 31), und zur Ablegung dieses Zeugnisses göttlichen Auftrag erhalten haben. - (32) [Ps 2,7] Wie im Hinblick auf die ewige Zeugung und auf die Zeugung in der Zeit, so hat Gott für diesen neuen Lebensanfang gezeigt, dass der Messias ist, was er von Ewigkeit her war: der Sohn Gottes. Vergl. [Hebr 1,5, Hebr 5,5]. - (33) Hebr.: die Gnade Davids, die David versprochenen messianischen Güter. - (34) Die Güter sind zuverlässig. Dies wären sie nicht, könnte der Vermittler sterben. - (35) Wie Petrus in seiner Pfingstrede begründet Paulus zwei Wahrheiten: die Prophezeiung ist nicht in David erfüllt; der, an welchem sie in Erfüllung gegangen ist, steht unendlich hoch über David: in ihm also ist für alle Heil. - (36) Die Vergebung der Sünden, welche durch Jesus erworben und vermittelt ist. So predigte einst Johannes der Täufer [Mt 3,2.6], so begann der Herr selbst seine Predigt [Lk 7,47, Lk 24,47], so Petrus [Apg 2,38, Apg 5,31, Apg 10,43]. - (37) Wie der Prophet das Strafgericht Gottes durch die Chaldäer angekündigt hat, so sieht er ein Gericht über alle Verräter herannahen: die Verwerfung des Volkes. - (38) Als die Juden die Volksscharen sahen, und darunter viele Heiden bemerkten, erkannten sie, dass das Evangelium nicht für sie allein bestimmt sei, und ihre frühere günstige Gesinnung (V. 42) ging in Eifersucht und Zorn über. - (39) Insofern Christus die Apostel ausgewählt und ausgesendet hat, seine Lehre zu verkünden, bezieht sich das an den Messias gerichtete Wort auch auf sie. - (40) Nicht alle glauben. Die Bemerkung ist eine mehr historische als dogmatische, wie der Zusammenhang zeigt. Nur durch ihre eigene Schuld gingen die Juden der Vorherbestimmung zum ewigen Leben verlustig. Für die Heiden bestand eine solche Vorherbestimmung und damit ein Anrecht auf das Evangelium nicht, denn kein Heide ist deshalb zum ewigen Leben berufen, weil er Heide ist, sondern kann von Gott vorherbestimmt werden, obwohl er noch Heide ist. Wer nach dem ewigen Wissen und Willen Gottes zum ewigen Leben bestimmt ist, empfängt von ihm auch alle Gnadenmittel, welche ihn dazu führen, also vor allem den Glauben. Keiner ist von Gott zum ewigen Leben bestimmt, der nicht den guten Willen hat, zu glauben. Andererseits ist nicht jeder, der glaubt, bereits durch ewigen und unabänderlichen Ratschluss zum ewigen Leben bestimmt; kann er doch noch vom Glauben abfallen oder ihn durch sein Leben verleugnen. - (41) Die Tätigkeit muss eine geraume Zeit in Anspruch genommen haben. - (42) Heidnische Frauen, welche sich zur Synagoge hielten. Vergl. [Apg 16,13ff]. Diese konnten durch ihre einflussreichen Männer den beiden Glaubensboten viel schaden. - (43) Diese Handlung war gegen die Juden gerichtet und galt als Zeichen, dass man mit ihnen keine Gemeinschaft haben wolle. Vergl. [Mt 14,14, Mk 6,11, Lk 9,5]. - (44) Ikonium, das heutige Koniath, lag auf dem Wege von Antiochia nach Lystra 150 Kilom. südlich von dem ersteren Orte. - (45) Die Jünger hingegen, d. i. die Neubekehrten, im Gegensatz zu den Verfolgern, wurden mit Freude über das Heil in Christus erfüllt und führten ein neues geistiges Leben.

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