Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt27: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 80: Zeile 80:


|
|
1. Als es aber morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat<sup>1</sup> wider Jesus, um ihn zu Tode zu bringen.<sup>2</sup> <br/>
1. Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat<sup>1</sup> wider Jesus, um ihn zu Tode zu bringen.<sup>2</sup> <br/>
2. Und sie führten ihn gebunden hin<sup>3</sup> und übergaben ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.<sup>4</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,1ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,1ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,28ff]]'']<br/>
2. Und sie führten ihn gebunden hin<sup>3</sup> und übergaben ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.<sup>4</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,1ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,1ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,28ff]]'']<br/>
3. Da Judas, der ihn verraten hatte, jetzt sah, dass er verurteilt war, ward er von Reue ergriffen, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück,<sup>5</sup> <br/>
3. Da Judas, der ihn verraten hatte, jetzt sah, dass er verurteilt war, ward er von Reue ergriffen, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück,<sup>5</sup> <br/>
Zeile 90: Zeile 90:
8. Deswegen wird jener Acker Hakeldama, das ist Blutacker, genannt, <br/>
8. Deswegen wird jener Acker Hakeldama, das ist Blutacker, genannt, <br/>
bis auf den heutigen Tag.<sup>12</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg01|Apg 1,19]]'']<br/>
bis auf den heutigen Tag.<sup>12</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg01|Apg 1,19]]'']<br/>
9. Da ward erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesprochen worden, da er sagt:<sup>13</sup> Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, welchen sie geschätzt hatten von Seiten der Söhne Israels,<sup>14</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach11|Sach 11,13]]'']<br/>
9. Da ward erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesprochen worden, da er sagt:<sup>13</sup> Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, welchen sie geschätzt hatten von seiten der Söhne Israels,<sup>14</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach11|Sach 11,13]]'']<br/>
10. und gaben sie hin für den Acker des Töpfers, wie der Herr mir aufgetragen hat.<sup>15</sup> <br/>
10. und gaben sie hin für den Acker des Töpfers, wie der Herr mir aufgetragen hat.<sup>15</sup> <br/>
11. Jesus aber stand vor dem Landpfleger,<sup>16</sup> und der Landpfleger fragte ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es!<sup>17</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,3]]'']<br/>
11. Jesus aber stand vor dem Landpfleger,<sup>16</sup> und der Landpfleger fragte ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es!<sup>17</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,3]]'']<br/>
Zeile 100: Zeile 100:
17. Da sie also versammelt waren, sprach Pilatus: Welchen wollt ihr, soll ich euch freigeben? Den Barabbas, oder Jesus, der Christus genannt wird? <br/>
17. Da sie also versammelt waren, sprach Pilatus: Welchen wollt ihr, soll ich euch freigeben? Den Barabbas, oder Jesus, der Christus genannt wird? <br/>
18. Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überantwortet hatten. <br/>
18. Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überantwortet hatten. <br/>
19. Während er aber auf den Richterstuhle<sup>21</sup> saß, schickte sein Weib zu ihm, und ließ sagen: Mache dir nichts mit diesem Gerechten zu schaffen; vieles habe ich heute im Traume gelitten um seinetwillen.<sup>22</sup> <br/>
19. Während er aber auf dem Richterstuhle<sup>21</sup> saß, schickte sein Weib zu ihm, und ließ sagen: Mache dir nichts mit diesem Gerechten zu schaffen; vieles habe ich heute im Traume gelitten um seinetwillen.<sup>22</sup> <br/>
20. Allein die Hohenpriester und die Ältesten überredeten<sup>23</sup> das Volk, den Barabbas zu begehren, Jesus aber zu verderben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,11]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,40]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg03|Apg 3,14]]'']<br/>
20. Allein die Hohenpriester und die Ältesten überredeten<sup>23</sup> das Volk, den Barabbas zu begehren, Jesus aber zu verderben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,11]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,40]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg03|Apg 3,14]]'']<br/>
21. Der Landpfleger aber entgegnete, und sprach zu ihnen: Welchen von den zweien wollet ihr euch freigegeben haben? Sie sagten: Den Barabbas.<sup>24</sup> <br/>
21. Der Landpfleger aber entgegnete, und sprach zu ihnen: Welchen von den zweien wollet ihr euch freigegeben haben? Sie sagten: Den Barabbas.<sup>24</sup> <br/>
Zeile 127: Zeile 127:
44. Dasselbe warfen ihm auch die Räuber<sup>56</sup> vor, die mit ihm gekreuziget worden waren. <br/>
44. Dasselbe warfen ihm auch die Räuber<sup>56</sup> vor, die mit ihm gekreuziget worden waren. <br/>
45. Von der sechsten Stunde an aber entstand eine Finsternis<sup>57</sup> über die ganze Erde<sup>58</sup> bis zur neunten Stunde. <br/>
45. Von der sechsten Stunde an aber entstand eine Finsternis<sup>57</sup> über die ganze Erde<sup>58</sup> bis zur neunten Stunde. <br/>
46. Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eli, Eli, lamma, sabakthani? Das ist: Mein Gott, mein Gott! Warum hast du mich verlassen?<sup>59</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,2]]''] <br/>
46. Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eli, Eli, lamma, sabakthani? Das ist: Mein Gott, mein Gott! warum hast du mich verlassen?<sup>59</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,2]]''] <br/>
47. Einige aber, welche dort standen und dies hörten, sprachen: Den Elias ruft dieser da.<sup>60</sup> <br/>
47. Einige aber, welche dort standen und dies hörten, sprachen: Den Elias ruft dieser da.<sup>60</sup> <br/>
48. Und alsbald lief einer von ihnen,<sup>61</sup> nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig,<sup>62</sup> steckte ihn an ein Rohr,<sup>63</sup> und gab ihm zu trinken. <br/>
48. Und alsbald lief einer von ihnen,<sup>61</sup> nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig,<sup>62</sup> steckte ihn an ein Rohr,<sup>63</sup> und gab ihm zu trinken. <br/>
49. Die übrigen aber sprachen:<sup>64</sup> Halt, wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihn zu befreien. <br/>
49. Die übrigen aber sprachen:<sup>64</sup> Halt, wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihn zu befreien. <br/>
50. Jesus aber rief wiederum mit lauter Stimme<sup>65</sup> und gab den Geist auf. <br/>
50. Jesus aber rief wiederum mit lauter Stimme<sup>65</sup> und gab den Geist auf. <br/>
51. Und siehe, der Vorhand des Tempels zerriß in zwei Stücke von oben bis unten;<sup>66</sup> und die Erde bebte,<sup>67</sup> und die Felsen spalteten sich,<sup>68</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr03|2Chr 3,14]]''] <br/>
51. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten;<sup>66</sup> und die Erde bebte,<sup>67</sup> und die Felsen spalteten sich,<sup>68</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr03|2Chr 3,14]]''] <br/>
52. und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf.<sup>69</sup> <br/>
52. und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf.<sup>69</sup> <br/>
53. Und nach seiner Auferstehung gingen sie aus den Gräbern hervor, kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen.<sup>70</sup> <br/>
53. Und nach seiner Auferstehung gingen sie aus den Gräbern hervor, kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen.<sup>70</sup> <br/>
Zeile 144: Zeile 144:
61. Es waren aber daselbst Maria Magdalena und die andere Maria, und saßen dem Grabe gegenüber. <br/>
61. Es waren aber daselbst Maria Magdalena und die andere Maria, und saßen dem Grabe gegenüber. <br/>
62. Am andern Tage aber, welcher auf den Rüsttag folgt,<sup>81</sup> versammelten sich die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus<sup>82</sup> <br/>
62. Am andern Tage aber, welcher auf den Rüsttag folgt,<sup>81</sup> versammelten sich die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus<sup>82</sup> <br/>
63. und sprachen: Herr! Wir haben uns erinnert, dass jener Verführer,<sup>83</sup> als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferstehen! <br/>
63. und sprachen: Herr! wir haben uns erinnert, dass jener Verführer,<sup>83</sup> als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferstehen! <br/>
64. Befiehl also, dass man das Grab bis zum dritten Tage bewache, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen, und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden! Und es wird der letzte Betrug<sup>84</sup> schlimmer sein als der erste. <br/>
64. Befiehl also, dass man das Grab bis zum dritten Tage bewache, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen, und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden! und es wird der letzte Betrug<sup>84</sup> schlimmer sein als der erste. <br/>
65. Pilatus<sup>85</sup> sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache;<sup>86</sup> gehet, haltet Wache, wie es euch gut dünkt.<sup>87</sup> <br/>
65. Pilatus<sup>85</sup> sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache;<sup>86</sup> gehet, haltet Wache, wie es euch gut dünkt.<sup>87</sup> <br/>
66. Sie aber gingen hin und verwahrten das Grab mittelst der Wächter, <br/>
66. Sie aber gingen hin und verwahrten das Grab mittelst der Wächter, <br/>
Zeile 155: Zeile 155:
===Fußnote===
===Fußnote===
Kap. 27
Kap. 27
('''1''') Eine zweite Sitzung. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,1]]''] - ('''2''') Sie hatten nicht das Recht, selbst ein Todesurteil zu vollstrecken [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,31]]''] und suchten also einen Grund, der Pilatus zur Verurteilung bestimmen musste. Der heil. Stephanus und der heil. Jakobus wurden zwar von Juden, aber in einem Tumulte getötet. - ('''3''') Vielleicht waren die Fesseln während des Verhöres abgenommen worden. - ('''4''') So hatte der Heiland es vorausgesagt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20|Mt 20,18.19]]'']. Pilatus war Prokurator von Judäa von 26 bis 36 n. Chr., ein harter und grausamer Mensch. Von den Juden vor Bitellius, dem Statthalter von Syrien, verklagt, musste er sich nach Rom zum Kaiser begeben, um sich zu rechtfertigen. In Ungnade gefallen, soll er sich selbst das Leben genommen haben. - ('''5''') Ob Judas Zeuge der Szenen im Hause des Kaiphas gewesen? Jedenfalls scheint seine Reue erst zu beginnen, nachdem er den Heiland an Pilatus ausgeliefert sieht. Jetzt möchte er alles ungeschehen machen und selbst das Geld ist ihm zur Last. Er will in den Tempel, zu den Mitgliedern des Hohen Rates, welche das Priesteramt versehen (Thom.). - ('''6''') Was geht es uns an, wenn du gesündigt hast? Mit Härte und Hohn weisen sie das Werkzeug ihrer Bosheit ab, als ob sie selbst nichts Böses getan hätten (Pasch.). - ('''7''') Judas gerät in die höchste Wut und Verzweiflung. - ('''8''') Wohl in einem der Vorhöfe. - ('''9''') Vor der Verübung einer bösen Tat pflegt der Teufel zu verblenden, so dass ihre Bosheit gering erscheint, nach derselben aber ihre Bosheit als so ungeheuer darzustellen, als ob sie keine Vergebung finden könnte. Judas verzweifelt, wie Kain [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos04|1Mos 4,13]]'']. Wie er, tat einst Achitophel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam17|2Sam 17,23]]'']. Bekenntnis und Tod des Verräters sind neue Beweise für die Unschuld des Heilandes (Chrys.). Was nach dem Tode des Judas geschah, erzählt Petrus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg01|Apg 1,18]]'']. - ('''10''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,18]]''] verbot, Sündenlohn in den Tempelschatz zu legen; die Priester betrachten also das Judas gegebene Geld als Sündenlohn und wagen nicht, das Tempelgeld mit demselben zu verunreinigen. Sie verschlucken Kamele und seihen Mücken (Hier., Pasch.). Was den Tempelschatz schändet, darf ihr Herz belasten, welche Heuchelei! (Leo) - ('''11''') Bei dem großen Zusammenflusse von Pilgern starben viele. Der Acker hatte wohl einem Töpfer gehört, der von dort seinen Ton bezogen hatte. - ('''12''') Die Sache wurde also gegen den Willen der Hohenpriester ruchbar. So diente der Acker gleichfalls als Zeugnis gegen den hohen Rat. Der Ort wird noch heute im Süden des Tales Hinnom gezeigt. - ('''13''') Der Evangelist vereinigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer32|Jer 32,6]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach11|Sach 11,12.13]]''], nennt aber nur den Propheten Jeremias, der hauptsächlich von dem Kaufe des Ackers spricht. - ('''14''') Die Kinder Israels hatten ihn geschätzt, diejenigen, welche das Geld gegeben, sind ihre Vertreter. Bei Zachar. 30 Silberlinge, der Preis für die Dienste, welche der Prophet als Hirt von dem Volke erhielt. Es war die Summe, die man für einen Sklaven zahlte. Der Prophet bringt die erlittene Unbill vor Gottes Richterstuhl als Vertreter Gottes, des Messias selbst, des wahren Hirten. Ebenso konnte Christus bei dem himmlischen Vater klagen. So ward die Prophezeiung erfüllt. - ('''15''') Ehe das Volk in die Verbannung geführt ward, musste Jeremias einen Acker kaufen. Dies bedeutete: Das Land wird von meinem Volke lange nicht mehr bebaut werden, da es in die Verbannung abgeführt wird. Doch will ich das Land nicht Fremden überlassen, sondern es bleibt, durch Kauf erworben, mein Eigentum, das ich bis zur Rückkehr meines Volkes bewahre. Der Zusammenhang zwischen der Prophezeiung und dem hier erzählten Ereignis ist: Bei Jeremias befahl Gott selbst, den Acker zu kaufen, hier ist zwar der Käufer ein anderer, nämlich der hohe Rat, doch ist auch mittelbar wieder Gott der Besitzer des Ackers, ist doch der Kaufpreis der gleiche, der bei dem Propheten von Gott gezahlt ward, so dass Gott der Besitzer des Kaufpreises oder das, was gleichwertig, des dafür gekauften Ackers ist. Wie bei Jeremias der Kauf der Zerstreuung des Volkes vorausgeht und sie vorbedeutet, so kündet auch dieser Kauf für 30 Silberlinge, durch den die Führer des Volkes ihr Verbrechen bekennen, eine zweite Zerstreuung an. Soweit der Kauf bei Jeremias eine Verheißung der Barmherzigkeit in sich schließt, ist hier der Sinn aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem11|Roem 11,25-31]]''] zu entnehmen. Da endlich der Acker für einen Preis gekauft wird, zu dem Gott selbst abgeschätzt ist und da für diesen Preis das unschuldige Blut Christi dahingegeben ist, bedeutet der Acker auch noch etwas mehr: Die ganze Welt (Hil., Bed.). - ('''16''') Der Evangelist fährt fort, wo er V. 2 aufgehört. Die Juden klagen den Heiland an, dass er sich den Königstitel angemaßt habe; hatte er sich ja als Messias und damit als König erklärt. Sie klagen Jesus wegen einer Sache an, die sie am Messias gerade am meisten wünschen und wegen derer sie auch den Heiland anerkannt hätten, wäre er auf ihre Absichten eingegangen. Dies wusste Pilatus wohl, und darum ist ihm ihre Fürsorge für die Herrschaft der Römer verdächtig. Das vom hohen Rate gefällte Todesurteil galt bei Pilatus nichts, darum musste hier ein neues Prozessverfahren eingeleitet werden. - ('''17''') Der Heiland sagt ihm aber zugleich, dass ein Reich ein geistiges ist, das dem römischen Kaiser nicht gefährlich wird. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,34-38]]''] - ('''18''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,23]]'']. - ('''19''') Was der Richter wissen musste, hatte der Heiland ihm gesagt, es blieb also einzig eine Freilassung übrig. Das majestätische Stillschweigen des Herrn inmitten des tosenden Sturmes setzt Pilatus in Verwunderung. Doch die Furcht, der ganze Hass, der gegen den Heiland anstürmt, möchte sich gegen ihn wenden und ihm bei dem Kaiser Ungelegenheiten bereiten, hält ihn ab, zu tun, was seines Amtes ist und lässt ihn einen Ausweg suchen. Zuerst hatte er den Heiland zu Herodes gesendet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,6]]''], doch vergeblich. Jetzt sucht er bei dem Volke Schutz gegen die Wut der Hohenpriester und Ältesten, wozu ihm das Fest Gelegenheit gibt. Um leichter zu dem erwünschten Ziele zu kommen, lässt er die Wahl einzig zwischen Christus dem Unschuldigen und Barabbas, dem Mörder und Aufrührer. - ('''20''') Es war jüdische Sitte [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,39]]''] zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten (Orig., Bed.). - ('''21''') Unter freiem Himmel, auf erhöhtem Platze vor dem Prätorium. - ('''22''') Mische dich nicht in diese Sache, verurteile ihn nicht, damit das nicht eintrete, was ich gesehen. Das Traumgesicht war ihr von Gott gesendet (Orig., Chrys., Hier.) und blieb wohl bei ihr nicht ohne Frucht für ihr Heil. Ihr Name soll Prokula gewesen sein. Das griechische Menologium zählt sie unter die Heiligen. - ('''23''') Mit Geld, Verheißungen, Drohungen. Wo sind die Freunde Jesu? Wo die, welche er geheilt? Niemand wagt für den Herrn einzutreten. Wie die Apostel geflohen sind, so verbergen sich auch die anderen Anhänger des Herrn. Der Heiland hatte dem Volke oft seinen Unglauben vorgeworfen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt10|Mt 10,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt11|Mt 11,16-24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt13|Mt 13,11-15.58]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,14]]'']. Pilatus sieht, dass durch seinen Appell an das Volk die Schwierigkeiten sich mehren. - ('''24''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg03|Apg 3,14]]'']. - ('''25''') Eine solche Antwort hat Pilatus nicht erwartet. Seine Absicht ist vereitelt. Doch sein Verhalten war unklug gewesen, da er den Heiland für unschuldig erklärt hat und von seinem Weibe gewarnt ist und hiernach gleichsam dem Richteramt entsagt und das Volk befragt hat, was mit Jesus geschehen soll. - ('''26''') Warum wollt ihr, dass er gekreuzigt werde? Was nützt es, die nach Gründen zu fragen, welche nach Blut dürsten. - ('''27''') Griech.: Über alle Maßen und immer von neuem. Hier ein feiger Richter, dort blutgierige wütende Wölfe, wie kann da der Ausgang zweifelhaft sein? - ('''28''') Die grausamste und schmählichste Todesart, die nur über Sklaven und die schlimmsten Verbrecher verhängt ward und bei den Juden nicht üblich war. - ('''29''') Diese Zeremonie war bei den Juden vorgeschrieben, wenn jemand sich als an einem Morde unschuldig erklären wollte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos21|5Mos 21,6]]''] Pilatus folgt wohl der jüdischen Sitte, da er sich den Juden verständlich machen will und auch ihre rituellen Worte gebraucht: Wenn Gott etwa straft, ihr habt die Strafe zu tragen, allein aus Furcht vor euch fälle ich das Urteil über den, den ich als unschuldig erkannt. Das Volk zeigt sofort, dass es die Bedeutung dieser Handlung verstanden hat und alle Schuld und ihre Folgen auf sich nimmt (V. 25). - ('''30''') Dies hatte Christus gedroht [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,25.36]]'']. Einst hieß Israel das Volk des Segens, jetzt ist es ein Volk des Fluches geworden. – Die Juden wollen Pilatus Mut machen, damit er das ungerechte Urteil fälle. - ('''31''') Die Geißelung war eine furchtbare Strafe. Die Werkzeuge derselben bestanden aus Stricken und Lederriemen, die mit Draht durchflochten waren und Hacken hatten, bisweilen wurden auch Bleikugeln und Skorpionen hinzugefügt. Die Geißelung wurde von acht Liktoren oder zahlreichen Soldaten an einer Geißelsäule vollzogen. Der Heiland wurde überaus hart geschlagen, denn Pilatus wollte das Mitleid des Volkes erregen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,16]]''] (Aug., Euth.). Wie viel litt Christus besonders für die Sünden des Fleisches, mit denen die Menschen Gott beleidigen. - ('''32''') Ihrem Mutwillen. - ('''33''') Wie durch die Geißelung der ganze Leib, so litt durch die Dornenkrone das heiligste Haupt des Herrn. So beginnt die Prophezeiung [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,2.3]]''] sich zu erfüllen. Diese Verspottung scheinen die Soldaten aus eigenem Antriebe vorgenommen zu haben. - ('''34''') So weit sie nicht beschäftigt war. Eine Cohorte hatte 500 Mann. In dieser waren wohl viele Samaritaner. - ('''35''') Ein alter purpurähnlicher Mantel. Wie das Diadem, war der Purpur Abzeichen der Würde eines Fürsten und Königs. - ('''36''') Siehe da das Bild der Strafe für die Frevel, welche die Erde des Fleisches hat reifen lassen (Tert.). Durch diese Dornenkrone wird der alte Fluch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos03|1Mos 3,18]]''] aufgehoben. (Bed., Pasch.) - ('''37''') Einen festen Stab, da sie auch sein Haupt V. 30 damit schlagen. - ('''38''') Sie ahmen den Kuss nach, mit dem man dem Könige seine Verehrung darbrachte. So küßte Samuel den Saul [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam10|1Sam 10,1]]'']. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps02|Ps 2,12]]'']. Wieder geht hier in Erfüllung, was [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes50|Jes 50,6]]''] vorausgesagt ist. - ('''39''') Die Oberkleider. Vorher ward der Heiland dem Volke dargestellt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,5]]''] - ('''40''') Der Heiland behielt nach dem Zeugnisse der Überlieferung die Dornenkrone (Tertull.). So wurde auch die Inschrift des Kreuzes gleichsam erklärt. - ('''41''') Die Verurteilten pflegten ihr Kreuz den ganzen Weg oder einen Teil desselben zu tragen; so auch Jesus. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,17]]''] Damit der Heiland nicht auf dem Wege erlag, zwangen die Schergen Simon aus Cyrene, in Lybien, das Kreuz auf sich zu nehmen und es allein zu tragen (Hil., Hier., Ambr., Bened. XIV), während Christus vorausging. Auch wir müssen dem Heilande folgen, unser Kreuz tragend (Orig., Ambr., Bed.). Wie viel Schritte der Kreuzesweg ausmachte, wird verschieden berechnet, von 820 – 1220 Schritten. - ('''42''') Nach der schädelähnlichen Gestalt des Ortes. - ('''43''') Nach jüdischer Sitte wurde den Hinzurichtenden Wein mit Myrrhen gemischt gegeben [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,23]]''], um sie teilweise des Bewusstseins zu berauben. Nach einer Überlieferung ward dieser Trank von frommen Frauen gereicht, ihretwegen kostet der Herr, aber da er aus Liebe zu uns alle Schmerzen dulden will, trinkt er den Wein nicht. Er will den Kelch, welchen ihm sein Vater reicht, in seiner ganzen Bitterkeit leeren. - ('''44''') Das Kreuz hatte stets eine von drei Formen: &#128937; <b>T</b> oder &dagger;. Das Kreuz Christi hatte die letzte Form, da der Titel unter demselben angebracht wurde. Auf eine solche Form weisen zudem die meisten Zeugnisse des christlichen Altertums. (Just., Tertull. siehe auch Baronius zum Jahre 34 und Bened. XIV). Ob Christus zuerst gekreuzigt und dann am Kreuz erhöht ward, oder ob er zuerst das Kreuz bestieg und an dasselbe geheftet ward, steht nicht fest. Das erstere meinen viele Väter und Benedikt XIV hält es für wahrscheinlicher. Ganz sicher ist, dass die Hände und Füße des Heilandes mit Nägeln durchbohrt wurden, wie die heil. Schrift [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk24|Lk 24,39]]''] und das ganze Altertum bezeugen. Da nie beide Füße mit einem Nagel durchbohrt wurden, waren es vier Nägel. Der Herr war am Kreuze nicht ganz entblößt, sondern mit einem Leinentuch um die Hüften bedeckt. So ist es der römischen Sitte nach wahrscheinlich und noch mehr forderte dies das Gefühl der Juden. Das Gewicht des Körpers wurde durch ein Querholz in der Mitte des Kreuzes gehalten (Just., Iren., Tert.). Einen Stand für die Füße erwähnt erst der heil. Gregor v. Tours. - ('''45''') Die Kleider gehörten den Henkern. Es war das ungenähte Kleid [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,23]]''], der Mantel, das Unterkleid, der Gurt, die Sandalen. Die vier wachthabenen Soldaten warfen das Los zwei Mal; einmal um die übrigen Kleider [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,34]]''], das andere Mal um das ungenähte Kleid. - ('''46''') Diese Tafel wurde bei dem Todesgange voran oder von den Verurteilten am Halse getragen. Es war nicht Sitte, dieselbe am Kreuze anzuheften. In demselben Sinne, in dem Pilatus zu den Juden gesprochen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,14.15]]''], befahl er auch den Titel zu schreiben. Die Juden hatten den Heiland angeklagt, dass er sich für einen König ausgebe; der Herr hatte erklärt, er sei ein König, und in der Tat war er als solcher vor wenigen Tagen in Jerusalem eingezogen. Da nun der Heiland am Kreuze hing, und zwar unter dieser Aufschrift, hatte sich Pilatus gegen die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,12]]''] ausgesprochene Drohung sichergestellt. Zugleich wollte der Landpfleger die Juden, welche ihm die Verurteilung abgezwungen, ärgern, denn es war ein furchtbarer Hohn, ihnen zu sagen: Euer König hängt am Kreuze. - ('''47''') Bei Johannes wird noch das Wort Nazarener hinzugefügt, das wohl nur dem hebräischen Texte eigen war. Vielleicht gibt der heil. Matthäus den griechischen, Markus den lateinischen Titel; oder aber der heil. Johannes bietet denselben vollständig, die anderen gekürzt. - ('''48''') So wird [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,12]]''] erfüllt (Cyr., Pasch., Thom.). - ('''49''') Als ob Jesus der größte Verbrecher unter ihnen war. - ('''50''') Da sie nicht mehr mit ihren Händen verwunden können, senden sie auf ihn die Pfeile der Zunge ab (Leo.). - ('''51''') Zeichen der Verhöhnung. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job16|Ijob 16,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes37|Jes 37,22]]'']. Es war dies [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,8]]''] vorhergesagt. - ('''52''') Unter denen viele zur Sekte der Pharisäer gehörten. - ('''53''') Auch gegen ihren Willen bekennen sie, dass er alles gesund gemacht; wie töricht also, wenn sie meinen, er könne sich selbst nicht helfen (Hier.). Da sie von Pilatus die Änderung des Titels König der Juden nicht erlangen können, wollen sie wenigstens durch ihren Spott beweisen, dass er kein König ist: Wenn er König von Israel ist, so steige er herab. Also kann der König von Israel nach ihrer eigenen Auffassung sich vom Tode befreien und auf Grund dieser wunderbaren Macht Glauben beanspruchen! Warum glaubten sie also nicht, dass er von den Toten auferstand? War dies nicht mehr als wenn er vom Kreuze herabstieg? (Paschal.) - ('''54''') Selbst in ihrem Spotte geben sie Zeugnis, dass er auf Gott vertraut und sich selbst als Sohn Gottes bekannt hat. - ('''55''') Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,9]]'']. - ('''56''') Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,39-43]]''] nur einer von ihnen. Die Mehrzahl steht wohl als Bezeichnung der Klasse, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr11|Hebr 11,37]]''], oder wie jemand sagt: Die Diebe haben mich bestohlen, wenn einer es getan hat (Aug.). In der Tat scheint der rechte Schächer an der Schmähung des Herrn keinen Anteil gehabt zu haben, da er sonst dem anderen nicht Vorwürfe machen durfte (Bened. XIV). In den beiden Räubern tritt uns gleichsam die Verkörperung der lästernden Juden und der sich zum Heilande belehrenden Heiden entgegen. – Mit welcher Geduld erträgt der Herr alle Unbilden! Wenn daher unser Herz im Zorn entbrennt, machen wir das Kreuzzeichen und stellen wir uns im Geiste unter das Kreuz: Hier ist der Herr, du bist der Diener; er leidet um deinetwillen, du aus eigener Schuld (Chrys.). – ('''57''') Von Mittag bis gegen 3 Uhr Nachmittags, nachdem der Heiland schon viel am Kreuze gelitten. So zeigt Gott seinen Zorn über das Verbrechen der Juden und verherrlicht das Licht der Welt, das die Juden in ihrer Verblendung, deren Bild die Sonnenfinsternis ist, nicht erkennen. - ('''58''') Entweder das Land, in dem dies geschieht (Orig., Cyr. u. a., auch der griechische Ausdruck weist darauf hin), oder, was weniger wahrscheinlich, fast die ganze Hemisphäre (Chrys., Theoph., Pasch., Baron.). - ('''59''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,1]]''] In der Weise, wie es der Psalm selbst, besonders V. 5, 6 sagt: Ohne Trost gelassen. Der Heiland will die Größe seines Schmerzes kundgeben. Und in der Tat, wer vermöchte Jesu Leiden zu beschreiben? Zu den schrecklichen Qualen des Leibes kommt das Leiden der Seele, das dieselbe wie ein Meer überflutet. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps68|Ps 68,2]]''] Vielleicht auch wagt der Satan ihn anzugreifen, da jetzt die Stunde der Finsternisse ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk22|Lk 22,53]]''] – ('''60''') Sogar die Seufzer des Heilandes werden verspottet. Elias galt als Vorläufer des Messias (siehe 17, Anm. 13) und es war allgemeiner Glaube, dass er den Betrübten und Notleidenden Hilfe bringe. – ('''61''') Der Heiland hatte gerufen: Ich dürste, und betete wohl den Psalm zu Ende, dessen Anfangsworte er V. 46 laut gerufen hatte, in dessen V. 18 dem Sinne nach dies Wort vorkommt, wie der Schluss des Psalmes mit dem letzten Worte Christi übereinstimmt. – ('''62''') Mit herbem Weine, der für die Soldaten als Trunk vorbereitet war. – ('''63''') Das Kreuz war also nicht hoch, da ein Ysopstab nur bis zu einem halben Meter misst. – ('''64''') Lass es sein, tue es nicht, sondern warte, ob etwa Elias ihm hilft. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,36]]''] sagt der, welcher den sauren Wein anbietet: Lasset mich, d. i. hindert mich nicht, er könnte sonst sterben, ehe Elias kommt. – ('''65''') Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,30]]'']: Es ist vollbracht, und nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,46]]'']: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Wie die übrigen Wunder, so zeigt auch die Stärke der Stimme, dass Christus nicht bloßer Mensch ist, wie auch der Eindruck des Rufes auf den Hauptmann beweist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,39]]''] Jetzt erst gestattet der Heiland, dass die Wunden und die Entkräftung ihre natürliche Wirkung üben. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,12]]'']. – ('''66''') Gott selbst bezeugt, dass dieser Tod den Zugang zum himmlischen Heiligtum eröffnet. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr09|Hebr 9,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,19]]'']. Ist aber für alle der Vorhang, welcher vom Heiligsten trennt, beseitigt (dieser zerriß wahrscheinlich, nicht aber der vor dem Heiligtume, Cyr., Leo., Bened. XVI), so hört auch der alte Bund auf, welcher diese Schranke aufgerichtet hatte. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr09|Hebr 9,10]]'']. – ('''67''') Gott offenbart sich so im A. B. als Gesetzgeber und Richter. So gibt also Gott, der Vater, den Sohn als Gesetzgeber und Richter kund, der in seine Herrlichkeit eingegangen ist. – ('''68''') Zur Zeit des heil. Cyrill von Jerusalem waren die Spuren dieses Ereignisses noch sichtbar. Das Erdbeben war das Bild der Kraft, welche dem Tode Christi innewohnt, die alle Hindernisse überwindet und auch die härtesten Herzen erweichen kann. – ('''69''') Durch den Tod Christi ist unser Tod überwunden. Die Toten stehen erst nach der Auferstehung Christi auf, wie V. 53 zeigt. Es sind wohl kürzlich Verstorbene, denn wenn solche ihren Bekannten erschienen, war jeder Zweifel ausgeschlossen, dass man wirklich mit Auferstandenen zu tun habe, und war ihr Zeugnis, dass Christus wieder lebe, durchaus glaubwürdig. – ('''70''') Sie waren nicht auferweckt wie einst Lazarus, sondern nach der Ähnlichkeit Christi, in einem geistigen Leibe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,44]]'']. Sie fuhren wohl mit dem Heilande gen Himmel (Ambr., Hier., Epiph., Cyr.). Hätten sie wieder sterben sollen, so war die Auferweckung keine Wohltat, da sie aus dem glorreichen Zustand wieder zum Grabe zurückkehren mussten. – ('''71''') Sie sahen, dass ein Verbrechen begangen war und dass sie Teil daran hatten. Dieses Bekenntnis ist eine Wirkung der Gnade, die Gnade aber eine Frucht des Gebetes Christi: Vater, vergib ihnen! Und seines Todes. Der Hauptmann preist Gott [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,47]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,39]]'']. Er hatte von denen, welche den Herrn verspottet, gehört, für wen er gehalten werden wollte, und die unzweifelhaften Wunder weckten in ihm den Glauben. Selbst die Volksmenge schlägt an die Brust, nur die Pharisäer und Hohenpriester bleiben halsstarrig, wie V. 63 und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt28|Mt 28,12]]''] zeigen. – ('''72''') Maria aus Magdala. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,25]]''] war auch die Mutter des Herrn und der heil. Johannes bei dem Kreuze. Welche Gefühle mögen das Herz der frommen Frauen bei dem Leiden Jesu erfüllt haben! Wie hier, so geht es fort durch die Jahrhunderte. Viele Vornehme und viele aus dem Volke verachten den gekreuzigten Heiland und verspotten ihn, doch finden sich auch immer auserwählte Seelen, welche in der Schmach Christi ihre Ehre finden und in Andacht unter dem Kreuze stehen. Der Heiland hat das Kreuz gewählt, um seinen vollkommenen Gehorsam gegen den Vater und seine unendliche Liebe gegen uns zu zeigen. Das Holz brachte einst den Fluch, vom Holze ward uns der Segen zu Teil (Leo.). Ein anderer Grund [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal03|Gal 3,13]]'']. Darum enthält das A. T. so viele Vorbilder: Die Arche, der Stab Moses, die eherne Schlange, Jakob mit gekreuzten Händen Joseph segnend, Moses ebenso für den Sieg Israels betend, endlich das Opferlamm, das an kreuzweis gelegten Hölzern gebraten ward. – ('''73''') Zwischen 3 und 6 Uhr Nachmittags. – ('''74''') Hierdurch wird sein Ansehen erklärt und vielleicht auf die Erfüllung von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,9]]''] hingewiesen, wo nach dem Hebr. gesagt wird, das Grab Christi werde bei einem Reichen sein. Auch der heiligste Leib Christi soll seine Verehrung erhalten. – ('''75''') Wohl derselbe Ort wie Namathaim [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam01|1Sam 1,1]]'']. – ('''76''') Bisher im Verborgenen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,38]]'']. Joseph, ein vornehmes Mitglied des hohen Rates, scheute sich nicht, den Leichnam des von geistlicher und weltlicher Obrigkeit Verurteilten zu erbitten, um ihn ehrenvoll zu bestatten; eine neue Frucht der aus dem Tode Christi kommenden Gnade. – ('''77''') Nach römischem Gebrauche wurden die Leichen der Verurteilten den Verwandten überlassen, wenn diese darum nachsuchten. – ('''78''') Die er erst gekauft [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,46]]'']. Die priesterlichen Gewänder waren aus Leinwand, so wird auch der Leib unseres Hohenpriesters mit Leinwand bekleidet. Aus diesem Grunde wird in der Liturgie der Kirche der heiligste Leib des Herrn auf ein Linnen, Corporale, gelegt. – ('''79''') Joseph hatte in der nächsten Nähe einen Garten, in dem er sich ein Grab in den Felsen hatte hauen lassen. – ('''80''') So war auch Lazarus Grab geschlossen gewesen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh11|Joh 11,38]]''] Christus wollte begraben werden, damit an seinem wirklichen Tode kein Zweifel war. Er wollte auch in allem uns ähnlich werden, au0er der Sünde, und darum auch das Grab heiligen. – ('''81''') Der Todestag Christi ist für den Evangelisten so denkwürdig, dass ihm gegenüber selbst der jüdische Sabbat keine Bedeutung hat. Zur Zeit, wo der heil. Evangelist dies schrieb, wurde wohl der Todestag Christi schon Parascene genannt. (Vorbereitung auf den Sabbat.) – ('''82''') Sie waren derart mit der Verurteilung und der Kreuzigung des Heilandes beschäftigt gewesen, dass sie darüber vergaßen, was nach der Voraussagung des Herrn später sich ereignen sollte. Zudem haben die den Tod Christi begleitenden Zeichen sie in Verwirrung gebracht. Jetzt erregt Josephs Auftreten und Bitte ihren Argwohn und sie erinnern sich an das, was Christus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt12|Mt 12,39.40]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt16|Mt 16,4]]''] gesagt hat (Euth., Theoph., Rab., Thom.). Auch hatten sie wohl von anderen gehört, wie oft der Heiland von seiner Auferstehung zu den Jüngern gesprochen hatte. Die Bosheit hat nie Ruhe, auch wenn sie ihr Ziel erreicht hat. So wollen sie jetzt die Herrlichkeit der Auferstehung des Herrn verdunkeln, aber Gott bedient sich ihrer Maßregeln zu seiner Ehre und zur Beschämung der Juden. – ('''83''') Wie sie ihn als Verführer des Volkes angeklagt, so hoffen sie durch diese Redeweise den römischen Prokurator auch jetzt leicht auf ihre Seite zu ziehen. – ('''84''') Sie wollen Pilatus schrecken, als ob das Volk zum Aufstande gereizt werden solle, und stellen sich, als wären sie Freunde des Kaisers. – ('''85''') Pilatus spricht offenbar kurz; er will nicht länger mit ihnen verhandeln. – ('''86''') Die sie am Donnerstage erhalten; zudem hatten sie für die Festtage eine Wache am Tempel. – ('''87''') Wie ihr könnt. – ('''88''') Diese Maßregel war gegen die Wächter gerichtet, damit diese sich nicht von den Jüngern bestechen ließen. Man zog Stricke über die Tür und versiegelte die Enden derselben. Je sorgfältiger die Juden verfahren, desto mehr nützen sie unseren Glauben (Hier.); denn wenn kein Betrug vorgekommen ist und dennoch das Grab leer gefunden wird, so ist also Christus wahrhaft auferstanden (Chrys.).
('''1''') Eine zweite Sitzung. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,1]]''] - ('''2''') Sie hatten nicht das Recht, selbst ein Todesurteil zu vollstrecken [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,31]]''] und suchten also einen Grund, der Pilatus zur Verurteilung bestimmen musste. Der heil. Stephanus und der heil. Jakobus wurden zwar von Juden, aber in einem Tumulte getötet. - ('''3''') Vielleicht waren die Fesseln während des Verhöres abgenommen worden. - ('''4''') So hatte der Heiland es vorausgesagt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20|Mt 20,18.19]]'']. Pilatus war Prokurator von Judäa von 26 bis 36 n. Chr., ein harter und grausamer Mensch. Von den Juden vor Bitellius, dem Statthalter von Syrien, verklagt, musste er sich nach Rom zum Kaiser begeben, um sich zu rechtfertigen. In Ungnade gefallen, soll er sich selbst das Leben genommen haben. - ('''5''') Ob Judas Zeuge der Szenen im Hause des Kaiphas gewesen? Jedenfalls scheint seine Reue erst zu beginnen, nachdem er den Heiland an Pilatus ausgeliefert sieht. Jetzt möchte er alles ungeschehen machen und selbst das Geld ist ihm zur Last. Er will in den Tempel, zu den Mitgliedern des Hohen Rates, welche das Priesteramt versehen (Thom.). - ('''6''') Was geht es uns an, wenn du gesündigt hast? Mit Härte und Hohn weisen sie das Werkzeug ihrer Bosheit ab, als ob sie selbst nichts Böses getan hätten (Pasch.). - ('''7''') Judas gerät in die höchste Wut und Verzweiflung. - ('''8''') Wohl in einem der Vorhöfe. - ('''9''') Vor der Verübung einer bösen Tat pflegt der Teufel zu verblenden, so dass ihre Bosheit gering erscheint, nach derselben aber ihre Bosheit als so ungeheuer darzustellen, als ob sie keine Vergebung finden könnte. Judas verzweifelt, wie Kain [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos04|1Mos 4,13]]'']. Wie er, tat einst Achitophel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam17|2Sam 17,23]]'']. Bekenntnis und Tod des Verräters sind neue Beweise für die Unschuld des Heilandes (Chrys.). Was nach dem Tode des Judas geschah, erzählt Petrus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg01|Apg 1,18]]'']. - ('''10''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,18]]''] verbot, Sündenlohn in den Tempelschatz zu legen; die Priester betrachten also das Judas gegebene Geld als Sündenlohn und wagen nicht, das Tempelgeld mit demselben zu verunreinigen. Sie verschlucken Kamele und seihen Mücken (Hier., Pasch.). Was den Tempelschatz schändet, darf ihr Herz belasten, welche Heuchelei! (Leo) - ('''11''') Bei dem großen Zusammenflusse von Pilgern starben viele. Der Acker hatte wohl einem Töpfer gehört, der von dort seinen Ton bezogen hatte. - ('''12''') Die Sache wurde also gegen den Willen der Hohenpriester ruchbar. So diente der Acker gleichfalls als Zeugnis gegen den hohen Rat. Der Ort wird noch heute im Süden des Tales Hinnom gezeigt. - ('''13''') Der Evangelist vereinigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer32|Jer 32,6]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach11|Sach 11,12.13]]''], nennt aber nur den Propheten Jeremias, der hauptsächlich von dem Kaufe des Ackers spricht. - ('''14''') Die Kinder Israels hatten ihn geschätzt, diejenigen, welche das Geld gegeben, sind ihre Vertreter. Bei Zachar. 30 Silberlinge, der Preis für die Dienste, welche der Prophet als Hirt von dem Volke erhielt. Es war die Summe, die man für einen Sklaven zahlte. Der Prophet bringt die erlittene Unbill vor Gottes Richterstuhl als Vertreter Gottes, des Messias selbst, des wahren Hirten. Ebenso konnte Christus bei dem himmlischen Vater klagen. So ward die Prophezeiung erfüllt. - ('''15''') Ehe das Volk in die Verbannung geführt ward, musste Jeremias einen Acker kaufen. Dies bedeutete: Das Land wird von meinem Volke lange nicht mehr bebaut werden, da es in die Verbannung abgeführt wird. Doch will ich das Land nicht Fremden überlassen, sondern es bleibt, durch Kauf erworben, mein Eigentum, das ich bis zur Rückkehr meines Volkes bewahre. Der Zusammenhang zwischen der Prophezeiung und dem hier erzählten Ereignis ist: Bei Jeremias befahl Gott selbst, den Acker zu kaufen, hier ist zwar der Käufer ein anderer, nämlich der hohe Rat, doch ist auch mittelbar wieder Gott der Besitzer des Ackers, ist doch der Kaufpreis der gleiche, der bei dem Propheten von Gott gezahlt ward, so dass Gott der Besitzer des Kaufpreises oder das, was gleichwertig, des dafür gekauften Ackers ist. Wie bei Jeremias der Kauf der Zerstreuung des Volkes vorausgeht und sie vorbedeutet, so kündet auch dieser Kauf für 30 Silberlinge, durch den die Führer des Volkes ihr Verbrechen bekennen, eine zweite Zerstreuung an. Soweit der Kauf bei Jeremias eine Verheißung der Barmherzigkeit in sich schließt, ist hier der Sinn aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem11|Roem 11,25-31]]''] zu entnehmen. Da endlich der Acker für einen Preis gekauft wird, zu dem Gott selbst abgeschätzt ist und da für diesen Preis das unschuldige Blut Christi dahingegeben ist, bedeutet der Acker auch noch etwas mehr: Die ganze Welt (Hil., Bed.). - ('''16''') Der Evangelist fährt fort, wo er V. 2 aufgehört. Die Juden klagen den Heiland an, dass er sich den Königstitel angemaßt habe; hatte er sich ja als Messias und damit als König erklärt. Sie klagen Jesus wegen einer Sache an, die sie am Messias gerade am meisten wünschen und wegen derer sie auch den Heiland anerkannt hätten, wäre er auf ihre Absichten eingegangen. Dies wusste Pilatus wohl, und darum ist ihm ihre Fürsorge für die Herrschaft der Römer verdächtig. Das vom hohen Rate gefällte Todesurteil galt bei Pilatus nichts, darum musste hier ein neues Prozessverfahren eingeleitet werden. - ('''17''') Der Heiland sagt ihm aber zugleich, dass ein Reich ein geistiges ist, das dem römischen Kaiser nicht gefährlich wird. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,34-38]]''] - ('''18''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,23]]'']. - ('''19''') Was der Richter wissen musste, hatte der Heiland ihm gesagt, es blieb also einzig eine Freilassung übrig. Das majestätische Stillschweigen des Herrn inmitten des tosenden Sturmes setzt Pilatus in Verwunderung. Doch die Furcht, der ganze Hass, der gegen den Heiland anstürmt, möchte sich gegen ihn wenden und ihm bei dem Kaiser Ungelegenheiten bereiten, hält ihn ab, zu tun, was seines Amtes ist und lässt ihn einen Ausweg suchen. Zuerst hatte er den Heiland zu Herodes gesendet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,6]]''], doch vergeblich. Jetzt sucht er bei dem Volke Schutz gegen die Wut der Hohenpriester und Ältesten, wozu ihm das Fest Gelegenheit gibt. Um leichter zu dem erwünschten Ziele zu kommen, lässt er die Wahl einzig zwischen Christus dem Unschuldigen und Barabbas, dem Mörder und Aufrührer. - ('''20''') Es war jüdische Sitte [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh18|Joh 18,39]]''] zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten (Orig., Bed.). - ('''21''') Unter freiem Himmel, auf erhöhtem Platze vor dem Prätorium. - ('''22''') Mische dich nicht in diese Sache, verurteile ihn nicht, damit das nicht eintrete, was ich gesehen. Das Traumgesicht war ihr von Gott gesendet (Orig., Chrys., Hier.) und blieb wohl bei ihr nicht ohne Frucht für ihr Heil. Ihr Name soll Prokula gewesen sein. Das griechische Menologium zählt sie unter die Heiligen. - ('''23''') Mit Geld, Verheißungen, Drohungen. Wo sind die Freunde Jesu? Wo die, welche er geheilt? Niemand wagt für den Herrn einzutreten. Wie die Apostel geflohen sind, so verbergen sich auch die anderen Anhänger des Herrn. Der Heiland hatte dem Volke oft seinen Unglauben vorgeworfen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt10|Mt 10,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt11|Mt 11,16-24]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt13|Mt 13,11-15.58]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,14]]'']. Pilatus sieht, dass durch seinen Appell an das Volk die Schwierigkeiten sich mehren. - ('''24''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg03|Apg 3,14]]'']. - ('''25''') Eine solche Antwort hat Pilatus nicht erwartet. Seine Absicht ist vereitelt. Doch sein Verhalten war unklug gewesen, da er den Heiland für unschuldig erklärt hat und von seinem Weibe gewarnt ist und hiernach gleichsam dem Richteramt entsagt und das Volk befragt hat, was mit Jesus geschehen soll. - ('''26''') Warum wollt ihr, dass er gekreuzigt werde? Was nützt es, die nach Gründen zu fragen, welche nach Blut dürsten. - ('''27''') Griech.: Über alle Maßen und immer von neuem. Hier ein feiger Richter, dort blutgierige wütende Wölfe, wie kann da der Ausgang zweifelhaft sein? - ('''28''') Die grausamste und schmählichste Todesart, die nur über Sklaven und die schlimmsten Verbrecher verhängt ward und bei den Juden nicht üblich war. - ('''29''') Diese Zeremonie war bei den Juden vorgeschrieben, wenn jemand sich als an einem Morde unschuldig erklären wollte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos21|5Mos 21,6]]''] Pilatus folgt wohl der jüdischen Sitte, da er sich den Juden verständlich machen will und auch ihre rituellen Worte gebraucht: Wenn Gott etwa straft, ihr habt die Strafe zu tragen, allein aus Furcht vor euch fälle ich das Urteil über den, den ich als unschuldig erkannt. Das Volk zeigt sofort, dass es die Bedeutung dieser Handlung verstanden hat und alle Schuld und ihre Folgen auf sich nimmt (V. 25). - ('''30''') Dies hatte Christus gedroht [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,25.36]]'']. Einst hieß Israel das Volk des Segens, jetzt ist es ein Volk des Fluches geworden. – Die Juden wollen Pilatus Mut machen, damit er das ungerechte Urteil fälle. - ('''31''') Die Geißelung war eine furchtbare Strafe. Die Werkzeuge derselben bestanden aus Stricken und Lederriemen, die mit Draht durchflochten waren und Hacken hatten, bisweilen wurden auch Bleikugeln und Skorpionen hinzugefügt. Die Geißelung wurde von acht Liktoren oder zahlreichen Soldaten an einer Geißelsäule vollzogen. Der Heiland wurde überaus hart geschlagen, denn Pilatus wollte das Mitleid des Volkes erregen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,16]]''] (Aug., Euth.). Wie viel litt Christus besonders für die Sünden des Fleisches, mit denen die Menschen Gott beleidigen. - ('''32''') Ihrem Mutwillen. - ('''33''') Wie durch die Geißelung der ganze Leib, so litt durch die Dornenkrone das heiligste Haupt des Herrn. So beginnt die Prophezeiung [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,2.3]]''] sich zu erfüllen. Diese Verspottung scheinen die Soldaten aus eigenem Antriebe vorgenommen zu haben. - ('''34''') So weit sie nicht beschäftigt war. Eine Cohorte hatte 500 Mann. In dieser waren wohl viele Samaritaner. - ('''35''') Ein alter purpurähnlicher Mantel. Wie das Diadem, war der Purpur Abzeichen der Würde eines Fürsten und Königs. - ('''36''') Siehe da das Bild der Strafe für die Frevel, welche die Erde des Fleisches hat reifen lassen (Tert.). Durch diese Dornenkrone wird der alte Fluch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos03|1Mos 3,18]]''] aufgehoben. (Bed., Pasch.) - ('''37''') Einen festen Stab, da sie auch sein Haupt V. 30 damit schlagen. - ('''38''') Sie ahmen den Kuss nach, mit dem man dem Könige seine Verehrung darbrachte. So küsste Samuel den Saul [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam10|1Sam 10,1]]'']. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps02|Ps 2,12]]'']. Wieder geht hier in Erfüllung, was [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes50|Jes 50,6]]''] vorausgesagt ist. - ('''39''') Die Oberkleider. Vorher ward der Heiland dem Volke dargestellt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,5]]''] - ('''40''') Der Heiland behielt nach dem Zeugnisse der Überlieferung die Dornenkrone (Tertull.). So wurde auch die Inschrift des Kreuzes gleichsam erklärt. - ('''41''') Die Verurteilten pflegten ihr Kreuz den ganzen Weg oder einen Teil desselben zu tragen; so auch Jesus. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,17]]''] Damit der Heiland nicht auf dem Wege erlag, zwangen die Schergen Simon aus Cyrene, in Lybien, das Kreuz auf sich zu nehmen und es allein zu tragen (Hil., Hier., Ambr., Bened. XIV), während Christus vorausging. Auch wir müssen dem Heilande folgen, unser Kreuz tragend (Orig., Ambr., Bed.). Wie viel Schritte der Kreuzesweg ausmachte, wird verschieden berechnet, von 820 – 1220 Schritten. - ('''42''') Nach der schädelähnlichen Gestalt des Ortes. - ('''43''') Nach jüdischer Sitte wurde den Hinzurichtenden Wein mit Myrrhen gemischt gegeben [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,23]]''], um sie teilweise des Bewusstseins zu berauben. Nach einer Überlieferung ward dieser Trank von frommen Frauen gereicht, ihretwegen kostet der Herr, aber da er aus Liebe zu uns alle Schmerzen dulden will, trinkt er den Wein nicht. Er will den Kelch, welchen ihm sein Vater reicht, in seiner ganzen Bitterkeit leeren. - ('''44''') Das Kreuz hatte stets eine von drei Formen: &#128937; <b>T</b> oder &dagger;. Das Kreuz Christi hatte die letzte Form, da der Titel unter demselben angebracht wurde. Auf eine solche Form weisen zudem die meisten Zeugnisse des christlichen Altertums. (Just., Tertull. siehe auch Baronius zum Jahre 34 und Bened. XIV). Ob Christus zuerst gekreuzigt und dann am Kreuz erhöht ward, oder ob er zuerst das Kreuz bestieg und an dasselbe geheftet ward, steht nicht fest. Das erstere meinen viele Väter und Benedikt XIV hält es für wahrscheinlicher. Ganz sicher ist, dass die Hände und Füße des Heilandes mit Nägeln durchbohrt wurden, wie die heil. Schrift [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk24|Lk 24,39]]''] und das ganze Altertum bezeugen. Da nie beide Füße mit einem Nagel durchbohrt wurden, waren es vier Nägel. Der Herr war am Kreuze nicht ganz entblößt, sondern mit einem Leinentuch um die Hüften bedeckt. So ist es der römischen Sitte nach wahrscheinlich und noch mehr forderte dies das Gefühl der Juden. Das Gewicht des Körpers wurde durch ein Querholz in der Mitte des Kreuzes gehalten (Just., Iren., Tert.). Einen Stand für die Füße erwähnt erst der heil. Gregor v. Tours. - ('''45''') Die Kleider gehörten den Henkern. Es war das ungenähte Kleid [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,23]]''], der Mantel, das Unterkleid, der Gurt, die Sandalen. Die vier wachthabenen Soldaten warfen das Los zwei Mal; einmal um die übrigen Kleider [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,34]]''], das andere Mal um das ungenähte Kleid. - ('''46''') Diese Tafel wurde bei dem Todesgange voran oder von den Verurteilten am Halse getragen. Es war nicht Sitte, dieselbe am Kreuze anzuheften. In demselben Sinne, in dem Pilatus zu den Juden gesprochen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,14.15]]''], befahl er auch den Titel zu schreiben. Die Juden hatten den Heiland angeklagt, dass er sich für einen König ausgebe; der Herr hatte erklärt, er sei ein König, und in der Tat war er als solcher vor wenigen Tagen in Jerusalem eingezogen. Da nun der Heiland am Kreuze hing, und zwar unter dieser Aufschrift, hatte sich Pilatus gegen die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,12]]''] ausgesprochene Drohung sichergestellt. Zugleich wollte der Landpfleger die Juden, welche ihm die Verurteilung abgezwungen, ärgern, denn es war ein furchtbarer Hohn, ihnen zu sagen: Euer König hängt am Kreuze. - ('''47''') Bei Johannes wird noch das Wort Nazarener hinzugefügt, das wohl nur dem hebräischen Texte eigen war. Vielleicht gibt der heil. Matthäus den griechischen, Markus den lateinischen Titel; oder aber der heil. Johannes bietet denselben vollständig, die anderen gekürzt. - ('''48''') So wird [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,12]]''] erfüllt (Cyr., Pasch., Thom.). - ('''49''') Als ob Jesus der größte Verbrecher unter ihnen war. - ('''50''') Da sie nicht mehr mit ihren Händen verwunden können, senden sie auf ihn die Pfeile der Zunge ab (Leo.). - ('''51''') Zeichen der Verhöhnung. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job16|Ijob 16,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes37|Jes 37,22]]'']. Es war dies [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,8]]''] vorhergesagt. - ('''52''') Unter denen viele zur Sekte der Pharisäer gehörten. - ('''53''') Auch gegen ihren Willen bekennen sie, dass er alles gesund gemacht; wie töricht also, wenn sie meinen, er könne sich selbst nicht helfen (Hier.). Da sie von Pilatus die Änderung des Titels König der Juden nicht erlangen können, wollen sie wenigstens durch ihren Spott beweisen, dass er kein König ist: Wenn er König von Israel ist, so steige er herab. Also kann der König von Israel nach ihrer eigenen Auffassung sich vom Tode befreien und auf Grund dieser wunderbaren Macht Glauben beanspruchen! Warum glaubten sie also nicht, dass er von den Toten auferstand? War dies nicht mehr als wenn er vom Kreuze herabstieg? (Paschal.) - ('''54''') Selbst in ihrem Spotte geben sie Zeugnis, dass er auf Gott vertraut und sich selbst als Sohn Gottes bekannt hat. - ('''55''') Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,9]]'']. - ('''56''') Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,39-43]]''] nur einer von ihnen. Die Mehrzahl steht wohl als Bezeichnung der Klasse, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr11|Hebr 11,37]]''], oder wie jemand sagt: Die Diebe haben mich bestohlen, wenn einer es getan hat (Aug.). In der Tat scheint der rechte Schächer an der Schmähung des Herrn keinen Anteil gehabt zu haben, da er sonst dem anderen nicht Vorwürfe machen durfte (Bened. XIV). In den beiden Räubern tritt uns gleichsam die Verkörperung der lästernden Juden und der sich zum Heilande belehrenden Heiden entgegen. – Mit welcher Geduld erträgt der Herr alle Unbilden! Wenn daher unser Herz im Zorn entbrennt, machen wir das Kreuzzeichen und stellen wir uns im Geiste unter das Kreuz: Hier ist der Herr, du bist der Diener; er leidet um deinetwillen, du aus eigener Schuld (Chrys.). – ('''57''') Von Mittag bis gegen 3 Uhr Nachmittags, nachdem der Heiland schon viel am Kreuze gelitten. So zeigt Gott seinen Zorn über das Verbrechen der Juden und verherrlicht das Licht der Welt, das die Juden in ihrer Verblendung, deren Bild die Sonnenfinsternis ist, nicht erkennen. - ('''58''') Entweder das Land, in dem dies geschieht (Orig., Cyr. u. a., auch der griechische Ausdruck weist darauf hin), oder, was weniger wahrscheinlich, fast die ganze Hemisphäre (Chrys., Theoph., Pasch., Baron.). - ('''59''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps21|Ps 21,1]]''] In der Weise, wie es der Psalm selbst, besonders V. 5, 6 sagt: Ohne Trost gelassen. Der Heiland will die Größe seines Schmerzes kundgeben. Und in der Tat, wer vermöchte Jesu Leiden zu beschreiben? Zu den schrecklichen Qualen des Leibes kommt das Leiden der Seele, das dieselbe wie ein Meer überflutet. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps68|Ps 68,2]]''] Vielleicht auch wagt der Satan ihn anzugreifen, da jetzt die Stunde der Finsternisse ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk22|Lk 22,53]]''] – ('''60''') Sogar die Seufzer des Heilandes werden verspottet. Elias galt als Vorläufer des Messias (siehe 17, Anm. 13) und es war allgemeiner Glaube, dass er den Betrübten und Notleidenden Hilfe bringe. – ('''61''') Der Heiland hatte gerufen: Ich dürste, und betete wohl den Psalm zu Ende, dessen Anfangsworte er V. 46 laut gerufen hatte, in dessen V. 18 dem Sinne nach dies Wort vorkommt, wie der Schluss des Psalmes mit dem letzten Worte Christi übereinstimmt. – ('''62''') Mit herbem Weine, der für die Soldaten als Trunk vorbereitet war. – ('''63''') Das Kreuz war also nicht hoch, da ein Ysopstab nur bis zu einem halben Meter misst. – ('''64''') Lass es sein, tue es nicht, sondern warte, ob etwa Elias ihm hilft. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,36]]''] sagt der, welcher den sauren Wein anbietet: Lasset mich, d. i. hindert mich nicht, er könnte sonst sterben, ehe Elias kommt. – ('''65''') Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,30]]'']: Es ist vollbracht, und nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,46]]'']: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Wie die übrigen Wunder, so zeigt auch die Stärke der Stimme, dass Christus nicht bloßer Mensch ist, wie auch der Eindruck des Rufes auf den Hauptmann beweist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,39]]''] Jetzt erst gestattet der Heiland, dass die Wunden und die Entkräftung ihre natürliche Wirkung üben. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,12]]'']. – ('''66''') Gott selbst bezeugt, dass dieser Tod den Zugang zum himmlischen Heiligtum eröffnet. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr09|Hebr 9,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,19]]'']. Ist aber für alle der Vorhang, welcher vom Heiligsten trennt, beseitigt (dieser zerriss wahrscheinlich, nicht aber der vor dem Heiligtume, Cyr., Leo., Bened. XVI), so hört auch der alte Bund auf, welcher diese Schranke aufgerichtet hatte. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr09|Hebr 9,10]]'']. – ('''67''') Gott offenbart sich so im A. B. als Gesetzgeber und Richter. So gibt also Gott, der Vater, den Sohn als Gesetzgeber und Richter kund, der in seine Herrlichkeit eingegangen ist. – ('''68''') Zur Zeit des heil. Cyrill von Jerusalem waren die Spuren dieses Ereignisses noch sichtbar. Das Erdbeben war das Bild der Kraft, welche dem Tode Christi innewohnt, die alle Hindernisse überwindet und auch die härtesten Herzen erweichen kann. – ('''69''') Durch den Tod Christi ist unser Tod überwunden. Die Toten stehen erst nach der Auferstehung Christi auf, wie V. 53 zeigt. Es sind wohl kürzlich Verstorbene, denn wenn solche ihren Bekannten erschienen, war jeder Zweifel ausgeschlossen, dass man wirklich mit Auferstandenen zu tun habe, und war ihr Zeugnis, dass Christus wieder lebe, durchaus glaubwürdig. – ('''70''') Sie waren nicht auferweckt wie einst Lazarus, sondern nach der Ähnlichkeit Christi, in einem geistigen Leibe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,44]]'']. Sie fuhren wohl mit dem Heilande gen Himmel (Ambr., Hier., Epiph., Cyr.). Hätten sie wieder sterben sollen, so war die Auferweckung keine Wohltat, da sie aus dem glorreichen Zustand wieder zum Grabe zurückkehren mussten. – ('''71''') Sie sahen, dass ein Verbrechen begangen war und dass sie Teil daran hatten. Dieses Bekenntnis ist eine Wirkung der Gnade, die Gnade aber eine Frucht des Gebetes Christi: Vater, vergib ihnen! Und seines Todes. Der Hauptmann preist Gott [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,47]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,39]]'']. Er hatte von denen, welche den Herrn verspottet, gehört, für wen er gehalten werden wollte, und die unzweifelhaften Wunder weckten in ihm den Glauben. Selbst die Volksmenge schlägt an die Brust, nur die Pharisäer und Hohenpriester bleiben halsstarrig, wie V. 63 und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt28|Mt 28,12]]''] zeigen. – ('''72''') Maria aus Magdala. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,25]]''] war auch die Mutter des Herrn und der heil. Johannes bei dem Kreuze. Welche Gefühle mögen das Herz der frommen Frauen bei dem Leiden Jesu erfüllt haben! Wie hier, so geht es fort durch die Jahrhunderte. Viele Vornehme und viele aus dem Volke verachten den gekreuzigten Heiland und verspotten ihn, doch finden sich auch immer auserwählte Seelen, welche in der Schmach Christi ihre Ehre finden und in Andacht unter dem Kreuze stehen. Der Heiland hat das Kreuz gewählt, um seinen vollkommenen Gehorsam gegen den Vater und seine unendliche Liebe gegen uns zu zeigen. Das Holz brachte einst den Fluch, vom Holze ward uns der Segen zu Teil (Leo.). Ein anderer Grund [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal03|Gal 3,13]]'']. Darum enthält das A. T. so viele Vorbilder: Die Arche, der Stab Moses, die eherne Schlange, Jakob mit gekreuzten Händen Joseph segnend, Moses ebenso für den Sieg Israels betend, endlich das Opferlamm, das an kreuzweis gelegten Hölzern gebraten ward. – ('''73''') Zwischen 3 und 6 Uhr Nachmittags. – ('''74''') Hierdurch wird sein Ansehen erklärt und vielleicht auf die Erfüllung von [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes53|Jes 53,9]]''] hingewiesen, wo nach dem Hebr. gesagt wird, das Grab Christi werde bei einem Reichen sein. Auch der heiligste Leib Christi soll seine Verehrung erhalten. – ('''75''') Wohl derselbe Ort wie Namathaim [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam01|1Sam 1,1]]'']. – ('''76''') Bisher im Verborgenen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh19|Joh 19,38]]'']. Joseph, ein vornehmes Mitglied des hohen Rates, scheute sich nicht, den Leichnam des von geistlicher und weltlicher Obrigkeit Verurteilten zu erbitten, um ihn ehrenvoll zu bestatten; eine neue Frucht der aus dem Tode Christi kommenden Gnade. – ('''77''') Nach römischem Gebrauche wurden die Leichen der Verurteilten den Verwandten überlassen, wenn diese darum nachsuchten. – ('''78''') Die er erst gekauft [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk15|Mk 15,46]]'']. Die priesterlichen Gewänder waren aus Leinwand, so wird auch der Leib unseres Hohenpriesters mit Leinwand bekleidet. Aus diesem Grunde wird in der Liturgie der Kirche der heiligste Leib des Herrn auf ein Linnen, Corporale, gelegt. – ('''79''') Joseph hatte in der nächsten Nähe einen Garten, in dem er sich ein Grab in den Felsen hatte hauen lassen. – ('''80''') So war auch Lazarus Grab geschlossen gewesen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh11|Joh 11,38]]''] Christus wollte begraben werden, damit an seinem wirklichen Tode kein Zweifel war. Er wollte auch in allem uns ähnlich werden, au0er der Sünde, und darum auch das Grab heiligen. – ('''81''') Der Todestag Christi ist für den Evangelisten so denkwürdig, dass ihm gegenüber selbst der jüdische Sabbat keine Bedeutung hat. Zur Zeit, wo der heil. Evangelist dies schrieb, wurde wohl der Todestag Christi schon Parascene genannt. (Vorbereitung auf den Sabbat.) – ('''82''') Sie waren derart mit der Verurteilung und der Kreuzigung des Heilandes beschäftigt gewesen, dass sie darüber vergaßen, was nach der Voraussagung des Herrn später sich ereignen sollte. Zudem haben die den Tod Christi begleitenden Zeichen sie in Verwirrung gebracht. Jetzt erregt Josephs Auftreten und Bitte ihren Argwohn und sie erinnern sich an das, was Christus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt12|Mt 12,39.40]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt16|Mt 16,4]]''] gesagt hat (Euth., Theoph., Rab., Thom.). Auch hatten sie wohl von anderen gehört, wie oft der Heiland von seiner Auferstehung zu den Jüngern gesprochen hatte. Die Bosheit hat nie Ruhe, auch wenn sie ihr Ziel erreicht hat. So wollen sie jetzt die Herrlichkeit der Auferstehung des Herrn verdunkeln, aber Gott bedient sich ihrer Maßregeln zu seiner Ehre und zur Beschämung der Juden. – ('''83''') Wie sie ihn als Verführer des Volkes angeklagt, so hoffen sie durch diese Redeweise den römischen Prokurator auch jetzt leicht auf ihre Seite zu ziehen. – ('''84''') Sie wollen Pilatus schrecken, als ob das Volk zum Aufstande gereizt werden solle, und stellen sich, als wären sie Freunde des Kaisers. – ('''85''') Pilatus spricht offenbar kurz; er will nicht länger mit ihnen verhandeln. – ('''86''') Die sie am Donnerstage erhalten; zudem hatten sie für die Festtage eine Wache am Tempel. – ('''87''') Wie ihr könnt. – ('''88''') Diese Maßregel war gegen die Wächter gerichtet, damit diese sich nicht von den Jüngern bestechen ließen. Man zog Stricke über die Tür und versiegelte die Enden derselben. Je sorgfältiger die Juden verfahren, desto mehr nützen sie unseren Glauben (Hier.); denn wenn kein Betrug vorgekommen ist und dennoch das Grab leer gefunden wird, so ist also Christus wahrhaft auferstanden (Chrys.).
- Weitere Kapitel:  
- Weitere Kapitel:  
[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt01|01]] |
[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt01|01]] |

Aktuelle Version vom 29. April 2023, 06:46 Uhr

S=Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 27


Der Blutacker. (V. 10) Jesus vor Pilatus. (V. 26) Jesus wird mit Dornen gekrönt. (V. 31) Der Heiland wird gekreuzigt und verhöhnt. (V. 44) Jesus gibt seinen Geist auf. (V. 56) Das Begräbnis des Herrn.

1. Mane autem facto, consilium inierunt omnes principes sacerdotum, et seniores populi adversus Jesum, ut eum morti traderent.
2. Et vinctum adduxerunt eum, et tradiderunt Pontio Pilato præsidi.
3. Tunc videns Judas, qui eum tradidit, quod damnatus esset; pœnitentia ductus, retulit triginta argenteos principibus sacerdotum, et senioribus,
4. Dicens: Peccavi, tradens sanguinem justum. At illi dixerunt: Quid ad nos? tu videris.
5. Et projectis argenteis in templo, recessit: et abiens laqueo se suspendit.
6. Principes autem sacerdotum, acceptis argenteis, dixerunt: Non licet eos mittere in corbonam: quia pretium sanguinis est.
7. Consilio autem inito, emerunt ex illis agrum figuli, in sepulturam peregrinorum.
8. Propter hoc vocatus est ager ille, Haceldama, hoc est, ager sanguinis, usque in hodiernum diem.
9. Tunc impletum est quod Dictum est per Jeremiam prophetam, dicentem: Et acceperunt triginta argenteos pretium appretiati, quem appretiaverunt a filiis Israël:
10. Et dederunt eos in agrum figuli, sicut constituit mihi Dominus.
11. Jesus autem stetit ante præsidem, et interrogavit eum præses, dicens: Tu es Rex Judæorum? Dicit illi Jesus: Tu dicis.
12. Et cum accusaretur a principibus sacerdotum, et senioribus, nihil respondit.
13. Tunc dicit illi Pilatus: Non audis quanta adversum te dicunt testimonia?
14. Et non respondit ei ad ullum verbum, ita ut miraretur præses vehementer.
15. Per diem autem solemnem consueverat præses populo dimittere unum vinctum, quem voluissent.
16. Habebat autem tunc vinctum insignem, qui dicebatur Barabbas.
17. Congregatis ergo illis, dixit. Pilatus: Quem vultis dimittam vobis: Barabbam, an Jesum, qui dicitur Christus?
18. Sciebat enim quod per invidiam tradidissent eum.
19. Sedente autem illo pro tribunali, misit ad eum uxor ejus, dicens: Nihil tibi, et justo illi: multa enim passa sum hodie per visum propter eum.
20. Principes autem sacerdotum, et seniores persuaserunt populis ut peterent Barabbam, Jesum vero perderent.
21. Respondens autem præses, ait illis: Quem vultis vobis de duobus dimitti? At illi dixerunt: Barabbam.
22. Dicit illis Pilatus: Quid igitur faciam de Jesu, qui dicitur Christus?
23. Dicunt omnes: Crucifigatur. Ait illis præses: Quid enim mali fecit? At illi magis clamabant dicentes: Crucifigatur.
24. Videns autem Pilatus quia nihil proficeret, sed magis tumultus fieret: accepta aqua, lavit manus coram populo, dicens: Innocens ego sum a sanguine justi hujus: vos videritis.
25. Et respondens universus populus, dixit: Sanguis ejus super nos, et super filios nostros.
26. Tunc dimisit illis Barabbam: Jesum autem flagellatum tradidit eis ut crucifigeretur.
27. Tunc milites præsidis suscipientes Jesum in prætorium, congregaverunt ad eum universam cohortem:
28. Et exuentes eum, chlamydem coccineam circumdederunt ei.
29. Et plectentes coronam de spinis, posuerunt super caput ejus, et arundinem in dextera ejus. Et genu flexo ante eum, illudebant ei, dicentes: Ave rex Judæorum.
30. Et exspuentes in eum, acceperunt arundinem, et percutiebant caput ejus.
31. Et postquam illuserunt ei, exuerunt eum chlamyde, et induerunt eum vestimentis ejus, et duxerunt eum ut crucifigerent.
32. Exeuntes autem invenerunt hominem Cyrenæum, nomine Simonem: hunc angariaverunt ut tolleret crucem ejus.
33. Et venerunt in locum, qui dicitur Golgotha, quod est Calvariæ locus.
34. Et dederunt ei vinum bibere cum felle mistum. Et cum gustasset, noluit bibere.
35. Postquam autem crucifixerunt eum, diviserunt vestimenta ejus, sortem mittentes: ut impleretur quod dictum est per Prophetam dicentem: Diviserunt sibi vestimenta mea, et super vestem meam miserunt sortem.
36. Et sedentes servabant eum.
37. Et imposuerunt super caput ejus causam ipsius scriptam: HIC EST JESUS REX Judæorum.
38. Tunc crucifixi sunt cum eo duo latrones: unus a dextris, et unus a sinistris.
39. Prætereuntes autem blasphemabant eum moventes capita sua,
40. Et dicentes: Vah qui destruis templum Dei, et in triduo illud reædificas: salva temetipsum: si Filius Dei es, descende de cruce.
41. Similiter et principes sacerdotum illudentes cum Scribis, et senioribus dicebant:
42. Alios salvos fecit, seipsum non potest salvum facere: si rex Israël est, descendat nunc de cruce, et credimus ei:
43. Confidit in Deo: liberet nunc, si vult eum: dixit enim: Quia filius Dei sum.
44. Idipsum autem et latrones, qui crucifixi erant cum eo, improperabant ei.
45. A sexta autem hora tenebræ factæ sunt super universam terram usque ad horam nonam.
46. Et circa horam nonam clamavit Jesus voce magna, dicens: Eli, Eli, lamma sabacthani? Hoc est: Deus meus, Deus meus ut quid dereliquisti me?
47. Quidam autem illic stantes, et audientes dicebant: Eliam vocat iste.
48. Et continuo currens unus ex eis acceptam spongiam implevit aceto, et imposuit arundini, et dabat ei bibere.
49. Ceteri vero dicebant: Sine videamus an veniat Elias liberans eum.
50. Jesus autem iterum clamans voce magna, emisit spiritum.
51. Et ecce velum templi scissum est in duas partes a summo usque deorsum, et terra mota est, et petræ scissæ sunt,
52. Et monumenta aperta sunt: et multa corpora sanctorum, qui dormierant, surrexerunt.
53. Et exeuntes de monumentis post resurrectionem ejus, venerunt in sanctam civitatem, et apparuerunt multis.
54. Centurio autem, et qui cum eo erant, custodientes Jesum, viso terræmotu et his, quæ fiebant, timuerunt valde, dicentes: Vere Filius Dei erat iste.
55. Erant autem ibi mulieres multæ a longe, quæ secutæ erant Jesum a Galilæa, ministrantes ei.
56. Inter quas erat Maria Magdalene, et Maria Jacobi, et Joseph mater, et mater filiorum Zebedæi.
57. Cum autem sero factum esset, venit quidam homo dives ab Arimathæa, nomine Joseph, qui et ipse discipulus erat Jesu.
58. Hic accessit ad Pilatum, et petiit corpus Jesu. Tunc Pilatus jussit reddi corpus.
59. Et accepto corpore, Joseph involvit illud in sindone munda.
60. Et posuit illud in monumento suo novo, quod exciderat in petra. Et advolvit saxum magnum ad ostium monumenti, et abiit.
61. Erat autem ibi Maria Magdalene, et altera Maria, sedentes contra sepulcrum.
62. Altera autem die, quæ est post Parasceven, convenerunt principes sacerdotum, et Pharisæi ad Pilatum,
63. Dicentes: Domine, recordati sumus, quia seductor ille dixit adhuc vivens: Post tres dies resurgam.
64. Jube ergo custodiri sepulcrum usque in diem tertium: ne forte veniant discipuli ejus, et furentur eum, et dicant plebi: Surrexit a mortuis: et erit novissimus error pejor priore.
65. Ait illis Pilatus: Habetis custodiam, ite, custodite sicut scitis.
66. Illi autem abeuntes, munierunt sepulcrum, signantes lapidem, cum custodibus.

1. Als es aber Morgen geworden war, hielten alle Hohenpriester und Ältesten des Volkes Rat1 wider Jesus, um ihn zu Tode zu bringen.2
2. Und sie führten ihn gebunden hin3 und übergaben ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.4 [Mk 15,1ff, Lk 23,1ff, Joh 18,28ff]
3. Da Judas, der ihn verraten hatte, jetzt sah, dass er verurteilt war, ward er von Reue ergriffen, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück,5
4. indem er sprach: Ich habe gesündigt, da ich unschuldiges Blut verraten habe. Sie aber sprachen: Was geht das uns an? Da siehe du zu!6
5. Da7 warf er die Silberlinge in den Tempel hin,8 entfernte sich, ging hin, und erhängte sich mit einem Stricke.9 [Apg 1,18]
6. Die Hohenpriester aber nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie in den Tempelschatz zu legen, da es Blutgeld ist.10
7. Sie hielten also Rat, und kauften für dieselben den Acker des Töpfers
zum Begräbnisse für die Fremden.11
8. Deswegen wird jener Acker Hakeldama, das ist Blutacker, genannt,
bis auf den heutigen Tag.12 [Apg 1,19]
9. Da ward erfüllt, was durch den Propheten Jeremias gesprochen worden, da er sagt:13 Und sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis des Geschätzten, welchen sie geschätzt hatten von seiten der Söhne Israels,14 [Sach 11,13]
10. und gaben sie hin für den Acker des Töpfers, wie der Herr mir aufgetragen hat.15
11. Jesus aber stand vor dem Landpfleger,16 und der Landpfleger fragte ihn, und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus sprach zu ihm: Du sagst es!17 [Mk 15,2, Lk 23,3]
12. Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten angeklagt wurde, antwortete er nichts.18
13. Da sagte Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, welch große Dinge sie wider dich bezeugen?
14. Doch er antwortete ihm nicht auf sein Wort, so dass der Landpfleger sich sehr verwunderte.19
15. Auf den hohen Festtag aber war der Landpfleger gewohnt, dem Volke einen Gefangenen frei zu geben, welchen sie wollten.20
16. Nun hatte er damals einen berüchtigten Gefangenen, der Barabbas hieß.
17. Da sie also versammelt waren, sprach Pilatus: Welchen wollt ihr, soll ich euch freigeben? Den Barabbas, oder Jesus, der Christus genannt wird?
18. Denn er wusste, dass sie ihn aus Neid überantwortet hatten.
19. Während er aber auf dem Richterstuhle21 saß, schickte sein Weib zu ihm, und ließ sagen: Mache dir nichts mit diesem Gerechten zu schaffen; vieles habe ich heute im Traume gelitten um seinetwillen.22
20. Allein die Hohenpriester und die Ältesten überredeten23 das Volk, den Barabbas zu begehren, Jesus aber zu verderben. [Mk 15,11, Lk 23,18, Joh 18,40, Apg 3,14]
21. Der Landpfleger aber entgegnete, und sprach zu ihnen: Welchen von den zweien wollet ihr euch freigegeben haben? Sie sagten: Den Barabbas.24
22. Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich also mit Jesus machen, der Christus genannt wird?
23. Da riefen alle: Er soll gekreuziget werden!25 Der Landpfleger sprach zu ihnen: Was hat er denn Böses getan?26 Sie aber schrieen noch mehr,27 und sprachen: Er soll gekreuziget werden!28
24. Als nun Pilatus sah, dass er nichts ausrichte, sondern der Lärm größer werde, nahm er Wasser, wusch seine Hände vor dem Volke, und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blute dieses Gerechten; sehet ihr zu!29
25. Und das ganze Volk antwortete, und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!30
26. Alsdann gab er ihnen den Barabbas frei; Jesus aber ließ er geißeln,31 und überlieferte ihnen32 denselben, damit er gekreuziget würde.
27. Da nahmen die Soldaten des Landpflegers Jesus zu sich hinein in das Richthaus,33 und versammelten um ihn die ganze Schar.34 [Mk 15,16, Ps 21,17]
28. Und sie zogen ihn aus, und legten ihm einen scharlachroten Mantel um,35
29. und flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie auf sein Haupt,36 und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand.37 Und sie bogen das Knie vor ihm, verspotteten ihn, und sprachen: Sei gegrüßt, König der Juden! [Joh 19,2]
30. Und sie spieen ihn an,38 nahmen das Rohr, und schlugen ihn auf das Haupt damit.
31. Und nachdem sie ihn verspottet hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab, legten ihm seine Kleider39 an, und führten ihn fort, um ihn zu kreuzigen.40
32. Als sie aber hinausgingen, fanden sie einen Mann von Cyrene,41 mit Namen Simon; diesen nötigten sie, sein Kreuz zu tragen. [Mk 15,21, Lk 23,26]
33. Und sie kamen an einen Ort, welcher Golgotha, das ist Schädelstätte, genannt wird.42 [Mk 15,22, Lk 23,33, Joh 19,17]
34. Und sie gaben ihm Wein, der mit Galle vermischt war, zu trinken.43 Und als er davon gekostet hatte, wollte er nicht trinken.
35. Nachdem sie ihn aber gekreuziget hatten,44 verteilten sie seine Kleider, indem sie das Los darüber warfen,45 damit erfüllt würde, was durch den Propheten gesagt worden, da er spricht: Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und über mein Gewand das Los geworfen. [Mk 15,24, Lk 23,34, Joh 19,23, Ps 21,19]
36. Und sie setzten sich nieder und bewachten ihn.
37. Und über seinem Haupte hefteten sie seine Schuld an als Inschrift:46 Dieser ist Jesus, der König der Juden.47
38. Da wurden mit ihm zwei Räuber gekreuzigt,48 einer zur Rechten, und der andere zur Linken.49
39. Die Vorübergehenden aber lästerten ihn,50 schüttelten ihre Köpfe,51
40. und sprachen: Ha, du, der du den Tempel Gottes abbrichst und ihn in drei Tagen wieder aufbauest, hilf dir selbst; wenn du der Sohn Gottes bist, steige herab von dem Kreuze! [Joh 2,19]
41. Gleicherweise höhnten auch die Hohenpriester,52 samt den Schriftgelehrten und Ältesten, und sprachen:
42. Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Ist er der König von Israel, so steige er nun herab vom Kreuze, und wir glauben ihm.53
43. Er vertraute auf Gott, er befreie ihn nun,54 wenn er ein Wohlgefallen an ihm hat;55 denn er sagte ja: Ich bin Gottes Sohn! [Ps 21,9]
44. Dasselbe warfen ihm auch die Räuber56 vor, die mit ihm gekreuziget worden waren.
45. Von der sechsten Stunde an aber entstand eine Finsternis57 über die ganze Erde58 bis zur neunten Stunde.
46. Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme und sprach: Eli, Eli, lamma, sabakthani? Das ist: Mein Gott, mein Gott! warum hast du mich verlassen?59 [Ps 21,2]
47. Einige aber, welche dort standen und dies hörten, sprachen: Den Elias ruft dieser da.60
48. Und alsbald lief einer von ihnen,61 nahm einen Schwamm, füllte ihn mit Essig,62 steckte ihn an ein Rohr,63 und gab ihm zu trinken.
49. Die übrigen aber sprachen:64 Halt, wir wollen sehen, ob Elias kommt, ihn zu befreien.
50. Jesus aber rief wiederum mit lauter Stimme65 und gab den Geist auf.
51. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriss in zwei Stücke von oben bis unten;66 und die Erde bebte,67 und die Felsen spalteten sich,68 [2Chr 3,14]
52. und die Gräber öffneten sich, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen standen auf.69
53. Und nach seiner Auferstehung gingen sie aus den Gräbern hervor, kamen in die heilige Stadt, und erschienen vielen.70
54. Da aber der Hauptmann und diejenigen, welche bei ihm waren und Jesus bewachten, das Erdbeben und das, was sonst geschah, sahen, fürchteten sie sich sehr und sprachen: Wahrlich, dieser war Gottes Sohn!71
55. Es waren aber dort viele Frauen von ferne, welche Jesus aus Galiläa gefolgt waren, um ihn zu bedienen.
56. Unter diesen war Maria Magdalena,72 Maria, die Mutter des Jakobus und Joseph, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
57. Als es aber Abend geworden war,73 kam ein reicher Mann74 von Arimathäa,75 mit Namen Joseph, welcher auch selber ein Jünger Jesu war.76 [Mk 15,42, Lk 23,50, Joh 19,38]
58. Dieser ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, den Leichnam herauszugeben.77
59. Und Joseph nahm den Leib, wickelte ihn in reine Leinwand,78
60. und legte ihn in sein neues Grab,79 welches er in dem Felsen hatte aushauen lassen. Und er wälzte einen großen Stein vor die Türe des Grabes80 und ging hinweg.
61. Es waren aber daselbst Maria Magdalena und die andere Maria, und saßen dem Grabe gegenüber.
62. Am andern Tage aber, welcher auf den Rüsttag folgt,81 versammelten sich die Hohenpriester und Pharisäer bei Pilatus82
63. und sprachen: Herr! wir haben uns erinnert, dass jener Verführer,83 als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich auferstehen!
64. Befiehl also, dass man das Grab bis zum dritten Tage bewache, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen, und dem Volke sagen: Er ist von den Toten auferstanden! und es wird der letzte Betrug84 schlimmer sein als der erste.
65. Pilatus85 sprach zu ihnen: Ihr habt eine Wache;86 gehet, haltet Wache, wie es euch gut dünkt.87
66. Sie aber gingen hin und verwahrten das Grab mittelst der Wächter,
nachdem sie den Stein versiegelt.88


Fußnote

Kap. 27 (1) Eine zweite Sitzung. Siehe [Mk 15,1] - (2) Sie hatten nicht das Recht, selbst ein Todesurteil zu vollstrecken [Joh 18,31] und suchten also einen Grund, der Pilatus zur Verurteilung bestimmen musste. Der heil. Stephanus und der heil. Jakobus wurden zwar von Juden, aber in einem Tumulte getötet. - (3) Vielleicht waren die Fesseln während des Verhöres abgenommen worden. - (4) So hatte der Heiland es vorausgesagt [Mt 20,18.19]. Pilatus war Prokurator von Judäa von 26 bis 36 n. Chr., ein harter und grausamer Mensch. Von den Juden vor Bitellius, dem Statthalter von Syrien, verklagt, musste er sich nach Rom zum Kaiser begeben, um sich zu rechtfertigen. In Ungnade gefallen, soll er sich selbst das Leben genommen haben. - (5) Ob Judas Zeuge der Szenen im Hause des Kaiphas gewesen? Jedenfalls scheint seine Reue erst zu beginnen, nachdem er den Heiland an Pilatus ausgeliefert sieht. Jetzt möchte er alles ungeschehen machen und selbst das Geld ist ihm zur Last. Er will in den Tempel, zu den Mitgliedern des Hohen Rates, welche das Priesteramt versehen (Thom.). - (6) Was geht es uns an, wenn du gesündigt hast? Mit Härte und Hohn weisen sie das Werkzeug ihrer Bosheit ab, als ob sie selbst nichts Böses getan hätten (Pasch.). - (7) Judas gerät in die höchste Wut und Verzweiflung. - (8) Wohl in einem der Vorhöfe. - (9) Vor der Verübung einer bösen Tat pflegt der Teufel zu verblenden, so dass ihre Bosheit gering erscheint, nach derselben aber ihre Bosheit als so ungeheuer darzustellen, als ob sie keine Vergebung finden könnte. Judas verzweifelt, wie Kain [1Mos 4,13]. Wie er, tat einst Achitophel [2Sam 17,23]. Bekenntnis und Tod des Verräters sind neue Beweise für die Unschuld des Heilandes (Chrys.). Was nach dem Tode des Judas geschah, erzählt Petrus [Apg 1,18]. - (10) [5Mos 23,18] verbot, Sündenlohn in den Tempelschatz zu legen; die Priester betrachten also das Judas gegebene Geld als Sündenlohn und wagen nicht, das Tempelgeld mit demselben zu verunreinigen. Sie verschlucken Kamele und seihen Mücken (Hier., Pasch.). Was den Tempelschatz schändet, darf ihr Herz belasten, welche Heuchelei! (Leo) - (11) Bei dem großen Zusammenflusse von Pilgern starben viele. Der Acker hatte wohl einem Töpfer gehört, der von dort seinen Ton bezogen hatte. - (12) Die Sache wurde also gegen den Willen der Hohenpriester ruchbar. So diente der Acker gleichfalls als Zeugnis gegen den hohen Rat. Der Ort wird noch heute im Süden des Tales Hinnom gezeigt. - (13) Der Evangelist vereinigt [Jer 32,6] und [Sach 11,12.13], nennt aber nur den Propheten Jeremias, der hauptsächlich von dem Kaufe des Ackers spricht. - (14) Die Kinder Israels hatten ihn geschätzt, diejenigen, welche das Geld gegeben, sind ihre Vertreter. Bei Zachar. 30 Silberlinge, der Preis für die Dienste, welche der Prophet als Hirt von dem Volke erhielt. Es war die Summe, die man für einen Sklaven zahlte. Der Prophet bringt die erlittene Unbill vor Gottes Richterstuhl als Vertreter Gottes, des Messias selbst, des wahren Hirten. Ebenso konnte Christus bei dem himmlischen Vater klagen. So ward die Prophezeiung erfüllt. - (15) Ehe das Volk in die Verbannung geführt ward, musste Jeremias einen Acker kaufen. Dies bedeutete: Das Land wird von meinem Volke lange nicht mehr bebaut werden, da es in die Verbannung abgeführt wird. Doch will ich das Land nicht Fremden überlassen, sondern es bleibt, durch Kauf erworben, mein Eigentum, das ich bis zur Rückkehr meines Volkes bewahre. Der Zusammenhang zwischen der Prophezeiung und dem hier erzählten Ereignis ist: Bei Jeremias befahl Gott selbst, den Acker zu kaufen, hier ist zwar der Käufer ein anderer, nämlich der hohe Rat, doch ist auch mittelbar wieder Gott der Besitzer des Ackers, ist doch der Kaufpreis der gleiche, der bei dem Propheten von Gott gezahlt ward, so dass Gott der Besitzer des Kaufpreises oder das, was gleichwertig, des dafür gekauften Ackers ist. Wie bei Jeremias der Kauf der Zerstreuung des Volkes vorausgeht und sie vorbedeutet, so kündet auch dieser Kauf für 30 Silberlinge, durch den die Führer des Volkes ihr Verbrechen bekennen, eine zweite Zerstreuung an. Soweit der Kauf bei Jeremias eine Verheißung der Barmherzigkeit in sich schließt, ist hier der Sinn aus [Roem 11,25-31] zu entnehmen. Da endlich der Acker für einen Preis gekauft wird, zu dem Gott selbst abgeschätzt ist und da für diesen Preis das unschuldige Blut Christi dahingegeben ist, bedeutet der Acker auch noch etwas mehr: Die ganze Welt (Hil., Bed.). - (16) Der Evangelist fährt fort, wo er V. 2 aufgehört. Die Juden klagen den Heiland an, dass er sich den Königstitel angemaßt habe; hatte er sich ja als Messias und damit als König erklärt. Sie klagen Jesus wegen einer Sache an, die sie am Messias gerade am meisten wünschen und wegen derer sie auch den Heiland anerkannt hätten, wäre er auf ihre Absichten eingegangen. Dies wusste Pilatus wohl, und darum ist ihm ihre Fürsorge für die Herrschaft der Römer verdächtig. Das vom hohen Rate gefällte Todesurteil galt bei Pilatus nichts, darum musste hier ein neues Prozessverfahren eingeleitet werden. - (17) Der Heiland sagt ihm aber zugleich, dass ein Reich ein geistiges ist, das dem römischen Kaiser nicht gefährlich wird. [Joh 18,34-38] - (18) Vergl. [1Petr 2,23]. - (19) Was der Richter wissen musste, hatte der Heiland ihm gesagt, es blieb also einzig eine Freilassung übrig. Das majestätische Stillschweigen des Herrn inmitten des tosenden Sturmes setzt Pilatus in Verwunderung. Doch die Furcht, der ganze Hass, der gegen den Heiland anstürmt, möchte sich gegen ihn wenden und ihm bei dem Kaiser Ungelegenheiten bereiten, hält ihn ab, zu tun, was seines Amtes ist und lässt ihn einen Ausweg suchen. Zuerst hatte er den Heiland zu Herodes gesendet [Lk 23,6], doch vergeblich. Jetzt sucht er bei dem Volke Schutz gegen die Wut der Hohenpriester und Ältesten, wozu ihm das Fest Gelegenheit gibt. Um leichter zu dem erwünschten Ziele zu kommen, lässt er die Wahl einzig zwischen Christus dem Unschuldigen und Barabbas, dem Mörder und Aufrührer. - (20) Es war jüdische Sitte [Joh 18,39] zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten (Orig., Bed.). - (21) Unter freiem Himmel, auf erhöhtem Platze vor dem Prätorium. - (22) Mische dich nicht in diese Sache, verurteile ihn nicht, damit das nicht eintrete, was ich gesehen. Das Traumgesicht war ihr von Gott gesendet (Orig., Chrys., Hier.) und blieb wohl bei ihr nicht ohne Frucht für ihr Heil. Ihr Name soll Prokula gewesen sein. Das griechische Menologium zählt sie unter die Heiligen. - (23) Mit Geld, Verheißungen, Drohungen. Wo sind die Freunde Jesu? Wo die, welche er geheilt? Niemand wagt für den Herrn einzutreten. Wie die Apostel geflohen sind, so verbergen sich auch die anderen Anhänger des Herrn. Der Heiland hatte dem Volke oft seinen Unglauben vorgeworfen [Mt 10,14, Mt 11,16-24, Mt 13,11-15.58, Mt 15,14]. Pilatus sieht, dass durch seinen Appell an das Volk die Schwierigkeiten sich mehren. - (24) Vergl. [Apg 3,14]. - (25) Eine solche Antwort hat Pilatus nicht erwartet. Seine Absicht ist vereitelt. Doch sein Verhalten war unklug gewesen, da er den Heiland für unschuldig erklärt hat und von seinem Weibe gewarnt ist und hiernach gleichsam dem Richteramt entsagt und das Volk befragt hat, was mit Jesus geschehen soll. - (26) Warum wollt ihr, dass er gekreuzigt werde? Was nützt es, die nach Gründen zu fragen, welche nach Blut dürsten. - (27) Griech.: Über alle Maßen und immer von neuem. Hier ein feiger Richter, dort blutgierige wütende Wölfe, wie kann da der Ausgang zweifelhaft sein? - (28) Die grausamste und schmählichste Todesart, die nur über Sklaven und die schlimmsten Verbrecher verhängt ward und bei den Juden nicht üblich war. - (29) Diese Zeremonie war bei den Juden vorgeschrieben, wenn jemand sich als an einem Morde unschuldig erklären wollte. [5Mos 21,6] Pilatus folgt wohl der jüdischen Sitte, da er sich den Juden verständlich machen will und auch ihre rituellen Worte gebraucht: Wenn Gott etwa straft, ihr habt die Strafe zu tragen, allein aus Furcht vor euch fälle ich das Urteil über den, den ich als unschuldig erkannt. Das Volk zeigt sofort, dass es die Bedeutung dieser Handlung verstanden hat und alle Schuld und ihre Folgen auf sich nimmt (V. 25). - (30) Dies hatte Christus gedroht [Mt 23,25.36]. Einst hieß Israel das Volk des Segens, jetzt ist es ein Volk des Fluches geworden. – Die Juden wollen Pilatus Mut machen, damit er das ungerechte Urteil fälle. - (31) Die Geißelung war eine furchtbare Strafe. Die Werkzeuge derselben bestanden aus Stricken und Lederriemen, die mit Draht durchflochten waren und Hacken hatten, bisweilen wurden auch Bleikugeln und Skorpionen hinzugefügt. Die Geißelung wurde von acht Liktoren oder zahlreichen Soldaten an einer Geißelsäule vollzogen. Der Heiland wurde überaus hart geschlagen, denn Pilatus wollte das Mitleid des Volkes erregen. [Lk 23,16] (Aug., Euth.). Wie viel litt Christus besonders für die Sünden des Fleisches, mit denen die Menschen Gott beleidigen. - (32) Ihrem Mutwillen. - (33) Wie durch die Geißelung der ganze Leib, so litt durch die Dornenkrone das heiligste Haupt des Herrn. So beginnt die Prophezeiung [Jes 53,2.3] sich zu erfüllen. Diese Verspottung scheinen die Soldaten aus eigenem Antriebe vorgenommen zu haben. - (34) So weit sie nicht beschäftigt war. Eine Cohorte hatte 500 Mann. In dieser waren wohl viele Samaritaner. - (35) Ein alter purpurähnlicher Mantel. Wie das Diadem, war der Purpur Abzeichen der Würde eines Fürsten und Königs. - (36) Siehe da das Bild der Strafe für die Frevel, welche die Erde des Fleisches hat reifen lassen (Tert.). Durch diese Dornenkrone wird der alte Fluch [1Mos 3,18] aufgehoben. (Bed., Pasch.) - (37) Einen festen Stab, da sie auch sein Haupt V. 30 damit schlagen. - (38) Sie ahmen den Kuss nach, mit dem man dem Könige seine Verehrung darbrachte. So küsste Samuel den Saul [1Sam 10,1]. Vergl. [Ps 2,12]. Wieder geht hier in Erfüllung, was [Jes 50,6] vorausgesagt ist. - (39) Die Oberkleider. Vorher ward der Heiland dem Volke dargestellt. [Joh 19,5] - (40) Der Heiland behielt nach dem Zeugnisse der Überlieferung die Dornenkrone (Tertull.). So wurde auch die Inschrift des Kreuzes gleichsam erklärt. - (41) Die Verurteilten pflegten ihr Kreuz den ganzen Weg oder einen Teil desselben zu tragen; so auch Jesus. [Joh 19,17] Damit der Heiland nicht auf dem Wege erlag, zwangen die Schergen Simon aus Cyrene, in Lybien, das Kreuz auf sich zu nehmen und es allein zu tragen (Hil., Hier., Ambr., Bened. XIV), während Christus vorausging. Auch wir müssen dem Heilande folgen, unser Kreuz tragend (Orig., Ambr., Bed.). Wie viel Schritte der Kreuzesweg ausmachte, wird verschieden berechnet, von 820 – 1220 Schritten. - (42) Nach der schädelähnlichen Gestalt des Ortes. - (43) Nach jüdischer Sitte wurde den Hinzurichtenden Wein mit Myrrhen gemischt gegeben [Mk 15,23], um sie teilweise des Bewusstseins zu berauben. Nach einer Überlieferung ward dieser Trank von frommen Frauen gereicht, ihretwegen kostet der Herr, aber da er aus Liebe zu uns alle Schmerzen dulden will, trinkt er den Wein nicht. Er will den Kelch, welchen ihm sein Vater reicht, in seiner ganzen Bitterkeit leeren. - (44) Das Kreuz hatte stets eine von drei Formen: 🞩 T oder †. Das Kreuz Christi hatte die letzte Form, da der Titel unter demselben angebracht wurde. Auf eine solche Form weisen zudem die meisten Zeugnisse des christlichen Altertums. (Just., Tertull. siehe auch Baronius zum Jahre 34 und Bened. XIV). Ob Christus zuerst gekreuzigt und dann am Kreuz erhöht ward, oder ob er zuerst das Kreuz bestieg und an dasselbe geheftet ward, steht nicht fest. Das erstere meinen viele Väter und Benedikt XIV hält es für wahrscheinlicher. Ganz sicher ist, dass die Hände und Füße des Heilandes mit Nägeln durchbohrt wurden, wie die heil. Schrift [Lk 24,39] und das ganze Altertum bezeugen. Da nie beide Füße mit einem Nagel durchbohrt wurden, waren es vier Nägel. Der Herr war am Kreuze nicht ganz entblößt, sondern mit einem Leinentuch um die Hüften bedeckt. So ist es der römischen Sitte nach wahrscheinlich und noch mehr forderte dies das Gefühl der Juden. Das Gewicht des Körpers wurde durch ein Querholz in der Mitte des Kreuzes gehalten (Just., Iren., Tert.). Einen Stand für die Füße erwähnt erst der heil. Gregor v. Tours. - (45) Die Kleider gehörten den Henkern. Es war das ungenähte Kleid [Joh 19,23], der Mantel, das Unterkleid, der Gurt, die Sandalen. Die vier wachthabenen Soldaten warfen das Los zwei Mal; einmal um die übrigen Kleider [Mk 15,34], das andere Mal um das ungenähte Kleid. - (46) Diese Tafel wurde bei dem Todesgange voran oder von den Verurteilten am Halse getragen. Es war nicht Sitte, dieselbe am Kreuze anzuheften. In demselben Sinne, in dem Pilatus zu den Juden gesprochen [Joh 19,14.15], befahl er auch den Titel zu schreiben. Die Juden hatten den Heiland angeklagt, dass er sich für einen König ausgebe; der Herr hatte erklärt, er sei ein König, und in der Tat war er als solcher vor wenigen Tagen in Jerusalem eingezogen. Da nun der Heiland am Kreuze hing, und zwar unter dieser Aufschrift, hatte sich Pilatus gegen die [Joh 19,12] ausgesprochene Drohung sichergestellt. Zugleich wollte der Landpfleger die Juden, welche ihm die Verurteilung abgezwungen, ärgern, denn es war ein furchtbarer Hohn, ihnen zu sagen: Euer König hängt am Kreuze. - (47) Bei Johannes wird noch das Wort Nazarener hinzugefügt, das wohl nur dem hebräischen Texte eigen war. Vielleicht gibt der heil. Matthäus den griechischen, Markus den lateinischen Titel; oder aber der heil. Johannes bietet denselben vollständig, die anderen gekürzt. - (48) So wird [Jes 53,12] erfüllt (Cyr., Pasch., Thom.). - (49) Als ob Jesus der größte Verbrecher unter ihnen war. - (50) Da sie nicht mehr mit ihren Händen verwunden können, senden sie auf ihn die Pfeile der Zunge ab (Leo.). - (51) Zeichen der Verhöhnung. Vergl. [Ijob 16,4, Jes 37,22]. Es war dies [Ps 21,8] vorhergesagt. - (52) Unter denen viele zur Sekte der Pharisäer gehörten. - (53) Auch gegen ihren Willen bekennen sie, dass er alles gesund gemacht; wie töricht also, wenn sie meinen, er könne sich selbst nicht helfen (Hier.). Da sie von Pilatus die Änderung des Titels König der Juden nicht erlangen können, wollen sie wenigstens durch ihren Spott beweisen, dass er kein König ist: Wenn er König von Israel ist, so steige er herab. Also kann der König von Israel nach ihrer eigenen Auffassung sich vom Tode befreien und auf Grund dieser wunderbaren Macht Glauben beanspruchen! Warum glaubten sie also nicht, dass er von den Toten auferstand? War dies nicht mehr als wenn er vom Kreuze herabstieg? (Paschal.) - (54) Selbst in ihrem Spotte geben sie Zeugnis, dass er auf Gott vertraut und sich selbst als Sohn Gottes bekannt hat. - (55) Nach [Ps 21,9]. - (56) Nach [Lk 23,39-43] nur einer von ihnen. Die Mehrzahl steht wohl als Bezeichnung der Klasse, wie [Hebr 11,37], oder wie jemand sagt: Die Diebe haben mich bestohlen, wenn einer es getan hat (Aug.). In der Tat scheint der rechte Schächer an der Schmähung des Herrn keinen Anteil gehabt zu haben, da er sonst dem anderen nicht Vorwürfe machen durfte (Bened. XIV). In den beiden Räubern tritt uns gleichsam die Verkörperung der lästernden Juden und der sich zum Heilande belehrenden Heiden entgegen. – Mit welcher Geduld erträgt der Herr alle Unbilden! Wenn daher unser Herz im Zorn entbrennt, machen wir das Kreuzzeichen und stellen wir uns im Geiste unter das Kreuz: Hier ist der Herr, du bist der Diener; er leidet um deinetwillen, du aus eigener Schuld (Chrys.). – (57) Von Mittag bis gegen 3 Uhr Nachmittags, nachdem der Heiland schon viel am Kreuze gelitten. So zeigt Gott seinen Zorn über das Verbrechen der Juden und verherrlicht das Licht der Welt, das die Juden in ihrer Verblendung, deren Bild die Sonnenfinsternis ist, nicht erkennen. - (58) Entweder das Land, in dem dies geschieht (Orig., Cyr. u. a., auch der griechische Ausdruck weist darauf hin), oder, was weniger wahrscheinlich, fast die ganze Hemisphäre (Chrys., Theoph., Pasch., Baron.). - (59) [Ps 21,1] In der Weise, wie es der Psalm selbst, besonders V. 5, 6 sagt: Ohne Trost gelassen. Der Heiland will die Größe seines Schmerzes kundgeben. Und in der Tat, wer vermöchte Jesu Leiden zu beschreiben? Zu den schrecklichen Qualen des Leibes kommt das Leiden der Seele, das dieselbe wie ein Meer überflutet. [Ps 68,2] Vielleicht auch wagt der Satan ihn anzugreifen, da jetzt die Stunde der Finsternisse ist. [Lk 22,53] – (60) Sogar die Seufzer des Heilandes werden verspottet. Elias galt als Vorläufer des Messias (siehe 17, Anm. 13) und es war allgemeiner Glaube, dass er den Betrübten und Notleidenden Hilfe bringe. – (61) Der Heiland hatte gerufen: Ich dürste, und betete wohl den Psalm zu Ende, dessen Anfangsworte er V. 46 laut gerufen hatte, in dessen V. 18 dem Sinne nach dies Wort vorkommt, wie der Schluss des Psalmes mit dem letzten Worte Christi übereinstimmt. – (62) Mit herbem Weine, der für die Soldaten als Trunk vorbereitet war. – (63) Das Kreuz war also nicht hoch, da ein Ysopstab nur bis zu einem halben Meter misst. – (64) Lass es sein, tue es nicht, sondern warte, ob etwa Elias ihm hilft. Nach [Mk 15,36] sagt der, welcher den sauren Wein anbietet: Lasset mich, d. i. hindert mich nicht, er könnte sonst sterben, ehe Elias kommt. – (65) Nach [Joh 19,30]: Es ist vollbracht, und nach [Lk 23,46]: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Wie die übrigen Wunder, so zeigt auch die Stärke der Stimme, dass Christus nicht bloßer Mensch ist, wie auch der Eindruck des Rufes auf den Hauptmann beweist. [Mk 15,39] Jetzt erst gestattet der Heiland, dass die Wunden und die Entkräftung ihre natürliche Wirkung üben. Vergl. [Jes 53,12]. – (66) Gott selbst bezeugt, dass dieser Tod den Zugang zum himmlischen Heiligtum eröffnet. Vergl. [Hebr 9,9, Hebr 10,19]. Ist aber für alle der Vorhang, welcher vom Heiligsten trennt, beseitigt (dieser zerriss wahrscheinlich, nicht aber der vor dem Heiligtume, Cyr., Leo., Bened. XVI), so hört auch der alte Bund auf, welcher diese Schranke aufgerichtet hatte. Vergl. [Hebr 9,10]. – (67) Gott offenbart sich so im A. B. als Gesetzgeber und Richter. So gibt also Gott, der Vater, den Sohn als Gesetzgeber und Richter kund, der in seine Herrlichkeit eingegangen ist. – (68) Zur Zeit des heil. Cyrill von Jerusalem waren die Spuren dieses Ereignisses noch sichtbar. Das Erdbeben war das Bild der Kraft, welche dem Tode Christi innewohnt, die alle Hindernisse überwindet und auch die härtesten Herzen erweichen kann. – (69) Durch den Tod Christi ist unser Tod überwunden. Die Toten stehen erst nach der Auferstehung Christi auf, wie V. 53 zeigt. Es sind wohl kürzlich Verstorbene, denn wenn solche ihren Bekannten erschienen, war jeder Zweifel ausgeschlossen, dass man wirklich mit Auferstandenen zu tun habe, und war ihr Zeugnis, dass Christus wieder lebe, durchaus glaubwürdig. – (70) Sie waren nicht auferweckt wie einst Lazarus, sondern nach der Ähnlichkeit Christi, in einem geistigen Leibe [1Kor 15,44]. Sie fuhren wohl mit dem Heilande gen Himmel (Ambr., Hier., Epiph., Cyr.). Hätten sie wieder sterben sollen, so war die Auferweckung keine Wohltat, da sie aus dem glorreichen Zustand wieder zum Grabe zurückkehren mussten. – (71) Sie sahen, dass ein Verbrechen begangen war und dass sie Teil daran hatten. Dieses Bekenntnis ist eine Wirkung der Gnade, die Gnade aber eine Frucht des Gebetes Christi: Vater, vergib ihnen! Und seines Todes. Der Hauptmann preist Gott [Lk 23,47, Mk 15,39]. Er hatte von denen, welche den Herrn verspottet, gehört, für wen er gehalten werden wollte, und die unzweifelhaften Wunder weckten in ihm den Glauben. Selbst die Volksmenge schlägt an die Brust, nur die Pharisäer und Hohenpriester bleiben halsstarrig, wie V. 63 und [Mt 28,12] zeigen. – (72) Maria aus Magdala. Nach [Joh 19,25] war auch die Mutter des Herrn und der heil. Johannes bei dem Kreuze. Welche Gefühle mögen das Herz der frommen Frauen bei dem Leiden Jesu erfüllt haben! Wie hier, so geht es fort durch die Jahrhunderte. Viele Vornehme und viele aus dem Volke verachten den gekreuzigten Heiland und verspotten ihn, doch finden sich auch immer auserwählte Seelen, welche in der Schmach Christi ihre Ehre finden und in Andacht unter dem Kreuze stehen. Der Heiland hat das Kreuz gewählt, um seinen vollkommenen Gehorsam gegen den Vater und seine unendliche Liebe gegen uns zu zeigen. Das Holz brachte einst den Fluch, vom Holze ward uns der Segen zu Teil (Leo.). Ein anderer Grund [Gal 3,13]. Darum enthält das A. T. so viele Vorbilder: Die Arche, der Stab Moses, die eherne Schlange, Jakob mit gekreuzten Händen Joseph segnend, Moses ebenso für den Sieg Israels betend, endlich das Opferlamm, das an kreuzweis gelegten Hölzern gebraten ward. – (73) Zwischen 3 und 6 Uhr Nachmittags. – (74) Hierdurch wird sein Ansehen erklärt und vielleicht auf die Erfüllung von [Jes 53,9] hingewiesen, wo nach dem Hebr. gesagt wird, das Grab Christi werde bei einem Reichen sein. Auch der heiligste Leib Christi soll seine Verehrung erhalten. – (75) Wohl derselbe Ort wie Namathaim [1Sam 1,1]. – (76) Bisher im Verborgenen [Joh 19,38]. Joseph, ein vornehmes Mitglied des hohen Rates, scheute sich nicht, den Leichnam des von geistlicher und weltlicher Obrigkeit Verurteilten zu erbitten, um ihn ehrenvoll zu bestatten; eine neue Frucht der aus dem Tode Christi kommenden Gnade. – (77) Nach römischem Gebrauche wurden die Leichen der Verurteilten den Verwandten überlassen, wenn diese darum nachsuchten. – (78) Die er erst gekauft [Mk 15,46]. Die priesterlichen Gewänder waren aus Leinwand, so wird auch der Leib unseres Hohenpriesters mit Leinwand bekleidet. Aus diesem Grunde wird in der Liturgie der Kirche der heiligste Leib des Herrn auf ein Linnen, Corporale, gelegt. – (79) Joseph hatte in der nächsten Nähe einen Garten, in dem er sich ein Grab in den Felsen hatte hauen lassen. – (80) So war auch Lazarus Grab geschlossen gewesen. [Joh 11,38] Christus wollte begraben werden, damit an seinem wirklichen Tode kein Zweifel war. Er wollte auch in allem uns ähnlich werden, au0er der Sünde, und darum auch das Grab heiligen. – (81) Der Todestag Christi ist für den Evangelisten so denkwürdig, dass ihm gegenüber selbst der jüdische Sabbat keine Bedeutung hat. Zur Zeit, wo der heil. Evangelist dies schrieb, wurde wohl der Todestag Christi schon Parascene genannt. (Vorbereitung auf den Sabbat.) – (82) Sie waren derart mit der Verurteilung und der Kreuzigung des Heilandes beschäftigt gewesen, dass sie darüber vergaßen, was nach der Voraussagung des Herrn später sich ereignen sollte. Zudem haben die den Tod Christi begleitenden Zeichen sie in Verwirrung gebracht. Jetzt erregt Josephs Auftreten und Bitte ihren Argwohn und sie erinnern sich an das, was Christus [Mt 12,39.40] und [Mt 16,4] gesagt hat (Euth., Theoph., Rab., Thom.). Auch hatten sie wohl von anderen gehört, wie oft der Heiland von seiner Auferstehung zu den Jüngern gesprochen hatte. Die Bosheit hat nie Ruhe, auch wenn sie ihr Ziel erreicht hat. So wollen sie jetzt die Herrlichkeit der Auferstehung des Herrn verdunkeln, aber Gott bedient sich ihrer Maßregeln zu seiner Ehre und zur Beschämung der Juden. – (83) Wie sie ihn als Verführer des Volkes angeklagt, so hoffen sie durch diese Redeweise den römischen Prokurator auch jetzt leicht auf ihre Seite zu ziehen. – (84) Sie wollen Pilatus schrecken, als ob das Volk zum Aufstande gereizt werden solle, und stellen sich, als wären sie Freunde des Kaisers. – (85) Pilatus spricht offenbar kurz; er will nicht länger mit ihnen verhandeln. – (86) Die sie am Donnerstage erhalten; zudem hatten sie für die Festtage eine Wache am Tempel. – (87) Wie ihr könnt. – (88) Diese Maßregel war gegen die Wächter gerichtet, damit diese sich nicht von den Jüngern bestechen ließen. Man zog Stricke über die Tür und versiegelte die Enden derselben. Je sorgfältiger die Juden verfahren, desto mehr nützen sie unseren Glauben (Hier.); denn wenn kein Betrug vorgekommen ist und dennoch das Grab leer gefunden wird, so ist also Christus wahrhaft auferstanden (Chrys.). - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 28 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.