Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez33: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 73: Zeile 73:
2. Menschensohn! rede zu den Söhnen deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land herführe und das Volk des Landes nimmt aus seinen Geringsten<sup>2</sup> einen Mann und stellt ihn für sich zum Wächter auf <br/>
2. Menschensohn! rede zu den Söhnen deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land herführe und das Volk des Landes nimmt aus seinen Geringsten<sup>2</sup> einen Mann und stellt ihn für sich zum Wächter auf <br/>
3. und dieser sieht das Schwert über das Land kommen und stößt in die Trompete und verkündet es dem Volke, <br/>
3. und dieser sieht das Schwert über das Land kommen und stößt in die Trompete und verkündet es dem Volke, <br/>
4. und wenn dann einer, wer immer es sei, den Klang der Trompete hört, aber nicht achthat und das Schwert kommt und rafft ihn hinweg; so wird sein Blut auf seinem eigenen Haupte sein.<sup>3</sup> <br/>
4. und wenn dann einer, wer immer es sei, den Klang der Trompete hört, aber nicht achthat und das Schwert kommt und rafft ihn hinweg: so wird sein Blut auf seinem eigenen Haupte sein.<sup>3</sup> <br/>
5. Er hat ja den Klang der Trompete gehört, aber nicht achtgehabt, so soll sein Blut auf ihn fallen; hätte er sich geschützt, so würde er seine Seele gerettet haben. <br/>
5. Er hat ja den Klang der Trompete gehört, aber nicht achtgehabt, so soll sein Blut auf ihn fallen; hätte er sich geschützt, so würde er seine Seele gerettet haben. <br/>
6. Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in die Trompete stößt und das Volk sich nicht schützt und das Schwert kommt und es rafft eine Seele von ihnen weg, so wird diese zwar ob ihrer Verschuldung dahingerafft, aber ihr Blut werde ich von des Wächters Hand fordern. <br/>
6. Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in die Trompete stößt und das Volk sich nicht schützt und das Schwert kommt und es rafft eine Seele aus ihnen weg, so wird diese zwar ob ihrer Verschuldung dahingerafft, aber ihr Blut werde ich von des Wächters Hand fordern. <br/>
7. Dich nun, Menschensohn! habe ich zum Wächter<sup>4</sup> über das Haus Israel bestellt; darum, wenn du ein Wort aus meinem Munde hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen. <br/>
7. Dich nun, Menschensohn! habe ich zum Wächter<sup>4</sup> über das Haus Israel bestellt; darum, wenn du ein Wort aus meinem Munde hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen. <br/>
8. Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Gottloser, du wirst des Todes sterben,<sup>5</sup> und du sagst ihm dies nicht, damit der Gottlose sich warnen lasse vor seinem Wege, so wird wohl der Gottlose selbst durch seine Verschuldung sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. <br/>
8. Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Gottloser, du wirst des Todes sterben,<sup>5</sup> und du sagst ihm dies nicht, damit der Gottlose sich warnen lasse vor seinem Wege, so wird wohl der Gottlose selbst durch seine Verschuldung sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. <br/>
9. Hast du aber den Gottlosen verkündet, dass er sich von seinem Wandel bekehren soll, und er bekehrt sich nicht von seinem Wege, so wird er selbst ob seiner Verschuldung sterben, du aber hast deine Seele gerettet.<sup>6</sup> <br/>
9. Hast du aber dem Gottlosen verkündet, dass er sich von seinem Wandel bekehren soll, und er bekehrt sich nicht von seinem Wege, so wird er selbst ob seiner Verschuldung sterben, du aber hast deine Seele gerettet.<sup>6</sup> <br/>
10. Darum, o Menschensohn! Sprich zu dem Hause Israel:<sup>7</sup> So habt ihr geredet und gesagt: Unsere Missetaten und unsere Sünden lasten auf uns und wir verschmachten unter ihnen, wie sollten wir also leben können?<sup>8</sup> <br/>
10. Darum, o Menschensohn! sprich zu dem Hause Israel:<sup>7</sup> So habt ihr geredet und gesagt: Unsere Missetaten und unsere Sünden lasten auf uns und wir verschmachten unter ihnen, wie sollten wir also leben können?<sup>8</sup> <br/>
11. Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, ich will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose sich bekehre von seinem Wege und lebe.<sup>9</sup> Bekehret euch, bekehret euch von euern sehr schlimmen Wegen! Denn warum wollt ihr des Todes sterben, Haus Israel? [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez18|Ez 18,23]]''] <br/>
11. Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, ich will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose sich bekehre von seinem Wege und lebe.<sup>9</sup> Bekehret euch, bekehret euch von euern sehr schlimmen Wegen! Denn warum wollt ihr des Todes sterben, Haus Israel? [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez18|Ez 18,23]]''] <br/>
12. Du also, o Menschensohn! sprich zu den Söhnen deines Volkes<sup>10</sup>: Die Gerechtigkeit wird den Gottlosen nicht retten an dem Tage, da er sündigt, und die Gottlosigkeit wird dem Gottlosen nicht schaden an dem Tage, da er sich von seiner Gottlosigkeit bekehrt; aber auch der Gerechte wird nicht am Leben bleiben können durch seine Gerechtigkeit an dem Tage, an welchem er sündigt.<sup>11</sup> <br/>
12. Du also, o Menschensohn! sprich zu den Söhnen deines Volkes<sup>10</sup>: Die Gerechtigkeit wird den Gerechten nicht retten an dem Tage, da er sündigt, und die Gottlosigkeit wird dem  
13. Wenn ich schon zu den Gerechten sage, dass er ganz gewiss leben soll, er verlässt sich aber auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so sollen alle seine Gerechtigkeiten der Vergessenheit anheimfallen und durch seine Sünde, die er begangen, durch diese soll er sterben.<sup>12</sup> <br/>
Gottlosen nicht schaden an dem Tage, da er sich von seiner Gottlosigkeit bekehrt; aber auch der Gerechte wird nicht am Leben bleiben können durch seine Gerechtigkeit an dem Tage, an welchem er sündigt.<sup>11</sup> <br/>
13. Wenn ich schon zu dem Gerechten sage, dass er ganz gewiss leben soll, er verlässt sich aber auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so sollen alle seine Gerechtigkeiten der Vergessenheit anheimfallen und durch seine Sünde, die er begangen, durch diese soll er sterben.<sup>12</sup> <br/>
14. Wenn ich aber zu dem Gottlosen sage: Du wirst des Todes sterben! und er Buße tut für seine Sünde und Recht und Gerechtigkeit übt, <br/>
14. Wenn ich aber zu dem Gottlosen sage: Du wirst des Todes sterben! und er Buße tut für seine Sünde und Recht und Gerechtigkeit übt, <br/>
15. das Pfand zurückgibt, er, der zuvor gottlos war, und das Geraubte wieder erstattet, nach den Geboten des Lebens wandelt und kein Unrecht begeht: wahrlich, der soll leben und nicht sterben! <br/>
15. das Pfand zurückgibt, er, der zuvor gottlos war, und das Geraubte wieder erstattet, nach den Geboten des Lebens wandelt und kein Unrecht begeht: wahrlich, der soll leben und nicht sterben! <br/>
16. Alle seine Sünden, die er zuvor begangen, sollen ihm nicht angerechnet werden, denn er hat Recht und Gerechtigkeit geübt; er wird gewisslich leben.<sup>13</sup> <br/>
16. Alle seine Sünden, die er zuvor begangen, sollen ihm nicht angerechnet werden, denn er hat Recht und Gerechtigkeit geübt; er wird gewisslich leben.<sup>13</sup> <br/>
17. Es sagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Während doch ihr eigener Weg unrecht ist.<sup>14</sup> <br/>
17. Es sagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Herrn ist nicht recht! während doch ihr eigener Weg unrecht ist.<sup>14</sup> <br/>
18. Denn wenn der gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses begeht, so wird er deswegen sterben.<sup>15</sup> <br/>
18. Denn wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses begeht, so wird er deswegen sterben.<sup>15</sup> <br/>
19. Und wenn der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er daselbst leben. <br/>
19. Und wenn der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er deshalb leben. <br/>
20. Und ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Aber einen jeden von euch, Haus Israel! werde ich nach seinem Wandel richten.<sup>16</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez18|Ez 18,25]]''] <br/>
20. Und ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Aber einen jeden von euch, Haus Israel! werde ich nach seinem Wandel richten.<sup>16</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez18|Ez 18,25]]''] <br/>
21. Und es geschah im zwölften Jahre, im zehnten Monat, am fünften des Monats nach unserer Wegführung,<sup>17</sup> kam zu mir ein Flüchtling aus Jerusalem und meldete: Die Stadt ist zerstört! <br/>
21. Und es geschah im zwölften Jahre, im zehnten Monat, am fünften des Monats nach unserer Wegführung,<sup>17</sup> kam zu mir ein Flüchtling aus Jerusalem und meldete: Die Stadt ist zerstört! <br/>
Zeile 94: Zeile 95:
23. Und es erging das Wort des Herrn an mich also: <br/>
23. Und es erging das Wort des Herrn an mich also: <br/>
24. Menschensohn! die in jenen Trümmerstätten auf Israels Boden hausen, sprechen also: Ein einzelner Mann war Abraham und er erhielt das Land zu eigen, unser aber sind viele, so ist auch uns das Land zum Besitze gegeben.<sup>20</sup> <br/>
24. Menschensohn! die in jenen Trümmerstätten auf Israels Boden hausen, sprechen also: Ein einzelner Mann war Abraham und er erhielt das Land zu eigen, unser aber sind viele, so ist auch uns das Land zum Besitze gegeben.<sup>20</sup> <br/>
25. Deshalb sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott:<sup>21</sup> Die ihr Blut esset, eure Augen zu euern Scheusalen<sup>22</sup> erhebt und Blut vergießt,<sup>23</sup> ihr solltet das Land das Erbe besitzen? <br/>
25. Deshalb sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott:<sup>21</sup> Die ihr Blut esset, eure Augen zu euern Scheusalen<sup>22</sup> erhebt und Blut vergießt,<sup>23</sup> ihr solltet das Land als Erbe besitzen? <br/>
26. Ihr verlasst euch auf eure Schwerter, begeht Greuel und ein jeder schändet seines Nächsten Weib, und ihr solltet das Land als Erbe besitzen?<sup>24</sup> <br/>
26. Ihr verlasst euch auf eure Schwerter, begeht Greuel und ein jeder schändet seines Nächsten Weib, und ihr solltet das Land als Erbe besitzen?<sup>24</sup> <br/>
27. Sprich zu ihnen also: So spricht der Herr, Gott: So wahr ich lebe! sollen die, die in den Trümmerstätten hausen, durch das Schwert fallen; und wer auf dem Felde ist, soll den wilden Tieren zum Verschlingen dahingegeben werden;<sup>25</sup> und die in Burgen und Höhlen sind, sollen durch die Seuche sterben. <br/>
27. Sprich zu ihnen also: So spricht der Herr, Gott: So wahr ich lebe! sollen die, die in den Trümmerstätten hausen, durch das Schwert fallen; und wer auf dem Felde ist, soll den wilden Tieren zum Verschlingen dahingegeben werden;<sup>25</sup> und die in Burgen und Höhlen sind, sollen durch die Seuche sterben. <br/>

Aktuelle Version vom 15. April 2023, 06:44 Uhr

Prophetia Ezechielis. Caput XXXIII.

Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 33


III. Wiederherstellung der Theokratie. (Kap. 33 – Kap. 48) 1. Erste Reihe von Weissagungen. (Kap. 33 – Kap. 38) A. Einleitung zu den Verheißungen. (Kap. 33) a. Die Aufgabe des prophetischen Amtes. (V. 20) Mahnung an die in Palästina Zurückgebliebenen.

1. Et factum est verbum Domini ad me, dicens:
2. Fili hominis loquere ad filios populi tui, et dices ad eos: Terra cum induxero super eam gladium, et tulerit populus terræ virum unum de novissimis suis, et constituerit eum super se speculatorem:
3. Et ille viderit gladium venientem super terram, et cecinerit buccina, et annuntiaverit populo:
4. Audiens autem, quisquis ille est, sonitum buccinæ, et non se observaverit, veneritque gladius, et tulerit eum: sanguis ipsius super caput ejus erit.

5. Sonum buccinæ audivit, et non se observavit, sanguis ejus in ipso erit: si autem se custodierit, animam suam salvabit.
6. Quod si speculator viderit gladium venientem, et non insonuerit buccina: et populus se non custodierit, veneritque gladius, et tulerit de eis animam: ille quidem in iniquitate sua captus est, sanguinem autem ejus de manu speculatoris requiram.

7. Et tu fili hominis, speculatorem dedi te domui Israel: audiens ergo ex ore meo sermonem, annuntiabis eis ex me.

8. Si me dicente ad impium: Impie, morte morieris: non fueris locutus ut se custodiat impius a via sua: ipse impius in iniquitate sua morietur, sanguinem autem ejus de manu tua requiram.

9. Si autem annuntiante te ad impium ut a viis suis convertatur, non fuerit conversus a via sua: ipse in iniquitate sua morietur: porro tu animam tuam liberasti.
10. Tu ergo fili hominis dic ad domum Israel: Sic locuti estis, dicentes: Iniquitates nostræ, et peccata nostra super nos sunt, et in ipsis nos tabescimus: quomodo ergo vivere poterimus?

11. Dic ad eos: Vivo ego, dicit Dominus Deus: nolo mortem impii, sed ut convertatur impius a via sua, et vivat. Convertimini, convertimini a viis vestris pessimis: et quare moriemini domus Israel?


12. Tu itaque fili hominis dic ad filios populi tui: Justitia justi non liberabit eum in quacumque die peccaverit: et impietas impii non nocebit ei, in quacumque die conversus fuerit ab impietate sua: et justus non poterit vivere in justitia sua, in quacumque die peccaverit.


13. Etiam si dixero justo quod vita vivat, et confisus in justitia sua fecerit iniquitatem: omnes justitiæ ejus oblivioni tradentur, et in iniquitate sua, quam operatus est in ipsa morietur.


14. Si autem dixero impio: Morte morieris: et egerit pœnitentiam a peccato suo, feceritque judicium et justitiam,

15. Et pignus restituerit ille impius, rapinamque reddiderit, in mandatis vitæ ambulaverit, nec fecerit quidquam injustum: vita vivet, et non morietur.

16. Omnia peccata ejus, quæ peccavit, non imputabuntur ei: judicium, et justitiam fecit, vita vivet.

17. Et dixerunt filii populi tui: Non est æqui ponderis via Domini, et ipsorum via injusta est.
18. Cum enim recesserit justus a justitia sua, feceritque iniquitates, morietur in eis.
19. Et cum recesserit impius ab impietate sua, feceritque judicium, et justitiam, vivet in eis.
20. Et dicitis: Non est recta via Domini. Unumquemque juxta vias suas judicabo de vobis domus Israel.

21. Et factum est in duodecimo anno, in decimo mense, in quinta mensis transmigrationis nostræ, venit ad me qui fugerat de Jerusalem, dicens: Vastata est civitas.
22. Manus autem Domini facta fuerat ad me vespere, antequam veniret qui fugerat: aperuitque os meum donec veniret ad me mane, et aperto ore meo non silui amplius.

23. Et factum est verbum Domini ad me, dicens:
24. Fili hominis, qui habitant in ruinosis his super humum Israel, loquentes aiunt: Unus erat Abraham, et hereditate possedit terram: nos autem multi sumus, nobis data est terra in possessionem.
25. Idcirco dices ad eos: Hæc dicit Dominus Deus: Qui in sanguine comeditis, et oculos vestros levatis ad immunditias vestras, et sanguinem funditis: numquid terram hereditate possidebitis?
26. Stetistis in gladiis vestris, fecistis abominationes, et unusquisque uxorem proximi sui polluit: et terram hereditate possidebitis?
27. Hæc dices ad eos: Sic dicit Dominus Deus: Vivo ego, quia qui in ruinosis habitant, gladio cadent: et qui in agro est, bestiis tradetur ad devorandum: qui autem in præsidiis, et speluncis sunt, peste morientur.


28. Et dabo terram in solitudinem, et in desertum, et deficiet superba fortitudo ejus: et desolabuntur montes Israel, eo quod nullus sit qui per eos transeat.
29. Et scient quia ego Dominus, cum dedero terram eorum desolatam, et desertam propter universas abominationes suas, quas operati sunt.
30. Et tu fili hominis: filii populi tui, qui loquuntur de te juxta muros et in ostiis domorum, et dicunt unus ad alterum, vir ad proximum suum loquentes: Venite, et audiamus quis sit sermo egrediens a Domino.

31. Et veniunt ad te, quasi si ingrediatur populus, et sedent coram te populus meus: et audiunt sermones tuos, et non faciunt eos: quia in canticum oris sui vertunt illos, et avaritiam suam sequitur cor eorum.

32. Et es eis quasi carmen musicum, quod suavi, dulcique sono canitur: et audiunt verba tua, et non faciunt ea.

33. Et cum venerit quod prædictum est (ecce enim venit) tunc scient quod prophetes fuerit inter eos.



1. Und es erging das Wort des Herrn an mich also:1
2. Menschensohn! rede zu den Söhnen deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land herführe und das Volk des Landes nimmt aus seinen Geringsten2 einen Mann und stellt ihn für sich zum Wächter auf
3. und dieser sieht das Schwert über das Land kommen und stößt in die Trompete und verkündet es dem Volke,
4. und wenn dann einer, wer immer es sei, den Klang der Trompete hört, aber nicht achthat und das Schwert kommt und rafft ihn hinweg: so wird sein Blut auf seinem eigenen Haupte sein.3
5. Er hat ja den Klang der Trompete gehört, aber nicht achtgehabt, so soll sein Blut auf ihn fallen; hätte er sich geschützt, so würde er seine Seele gerettet haben.
6. Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in die Trompete stößt und das Volk sich nicht schützt und das Schwert kommt und es rafft eine Seele aus ihnen weg, so wird diese zwar ob ihrer Verschuldung dahingerafft, aber ihr Blut werde ich von des Wächters Hand fordern.
7. Dich nun, Menschensohn! habe ich zum Wächter4 über das Haus Israel bestellt; darum, wenn du ein Wort aus meinem Munde hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen.
8. Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Gottloser, du wirst des Todes sterben,5 und du sagst ihm dies nicht, damit der Gottlose sich warnen lasse vor seinem Wege, so wird wohl der Gottlose selbst durch seine Verschuldung sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.
9. Hast du aber dem Gottlosen verkündet, dass er sich von seinem Wandel bekehren soll, und er bekehrt sich nicht von seinem Wege, so wird er selbst ob seiner Verschuldung sterben, du aber hast deine Seele gerettet.6
10. Darum, o Menschensohn! sprich zu dem Hause Israel:7 So habt ihr geredet und gesagt: Unsere Missetaten und unsere Sünden lasten auf uns und wir verschmachten unter ihnen, wie sollten wir also leben können?8
11. Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, ich will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose sich bekehre von seinem Wege und lebe.9 Bekehret euch, bekehret euch von euern sehr schlimmen Wegen! Denn warum wollt ihr des Todes sterben, Haus Israel? [Ez 18,23]
12. Du also, o Menschensohn! sprich zu den Söhnen deines Volkes10: Die Gerechtigkeit wird den Gerechten nicht retten an dem Tage, da er sündigt, und die Gottlosigkeit wird dem Gottlosen nicht schaden an dem Tage, da er sich von seiner Gottlosigkeit bekehrt; aber auch der Gerechte wird nicht am Leben bleiben können durch seine Gerechtigkeit an dem Tage, an welchem er sündigt.11
13. Wenn ich schon zu dem Gerechten sage, dass er ganz gewiss leben soll, er verlässt sich aber auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so sollen alle seine Gerechtigkeiten der Vergessenheit anheimfallen und durch seine Sünde, die er begangen, durch diese soll er sterben.12
14. Wenn ich aber zu dem Gottlosen sage: Du wirst des Todes sterben! und er Buße tut für seine Sünde und Recht und Gerechtigkeit übt,
15. das Pfand zurückgibt, er, der zuvor gottlos war, und das Geraubte wieder erstattet, nach den Geboten des Lebens wandelt und kein Unrecht begeht: wahrlich, der soll leben und nicht sterben!
16. Alle seine Sünden, die er zuvor begangen, sollen ihm nicht angerechnet werden, denn er hat Recht und Gerechtigkeit geübt; er wird gewisslich leben.13
17. Es sagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Herrn ist nicht recht! während doch ihr eigener Weg unrecht ist.14
18. Denn wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses begeht, so wird er deswegen sterben.15
19. Und wenn der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er deshalb leben.
20. Und ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Aber einen jeden von euch, Haus Israel! werde ich nach seinem Wandel richten.16 [Ez 18,25]
21. Und es geschah im zwölften Jahre, im zehnten Monat, am fünften des Monats nach unserer Wegführung,17 kam zu mir ein Flüchtling aus Jerusalem und meldete: Die Stadt ist zerstört!
22. Die Hand des Herrn aber war über mich gekommen am Abend, ehe der Flüchtling ankam; er hatte meinen Mund aufgetan, ehe jener am Morgen zu mir kam,18 und ich schwieg nicht länger, nachdem mein Mund aufgetan war.19
23. Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
24. Menschensohn! die in jenen Trümmerstätten auf Israels Boden hausen, sprechen also: Ein einzelner Mann war Abraham und er erhielt das Land zu eigen, unser aber sind viele, so ist auch uns das Land zum Besitze gegeben.20
25. Deshalb sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott:21 Die ihr Blut esset, eure Augen zu euern Scheusalen22 erhebt und Blut vergießt,23 ihr solltet das Land als Erbe besitzen?
26. Ihr verlasst euch auf eure Schwerter, begeht Greuel und ein jeder schändet seines Nächsten Weib, und ihr solltet das Land als Erbe besitzen?24
27. Sprich zu ihnen also: So spricht der Herr, Gott: So wahr ich lebe! sollen die, die in den Trümmerstätten hausen, durch das Schwert fallen; und wer auf dem Felde ist, soll den wilden Tieren zum Verschlingen dahingegeben werden;25 und die in Burgen und Höhlen sind, sollen durch die Seuche sterben.
28. Und ich werde das Land zur Wüstenei und Einöde machen und der Stolz seiner Macht soll ein Ende haben und die Berge Israels sollen einsam werden, denn niemand wird mehr über sie dahinziehen.
29. Und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich ihr Land wüste und öde gemacht habe wegen aller ihrer Greuel, die sie begangen haben.26
30. O Menschensohn! die Söhne deines Volkes reden über dich längs der Mauern und in den Türen der Häuser27 und sprechen einer zu dem anderen, ein jeder zu seinem Nächsten: Kommet und lasset uns hören, was das für ein Ausspruch ist, der von dem Herrn ausgeht!28
31. Und sie werden zu dir kommen, wie ein Volk sich versammelt, und werden sich vor dir als mein Volk niedersetzen und dein Wort hören, doch nicht darnach tun; denn sie machen es zu einem Spottliede in ihrem Munde und ihr Herz jagt ihrer Habsucht nach.29
32. Und wie ein schönes Lied bist du ihnen, das mit lieblichem und süßem Tone gesungen wird; sie hören deine Worte, aber sie tun nicht darnach.30
33. Aber wenn das eintrifft, was vorhergesagt ist (und siehe, es trifft ein), dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gewesen ist.31


Fußnote

Kap. 33 (1) Nachdem der Prophet die Gerichte Gottes über Israel und die anderen Völker verkündet, folgt nun die Verheißung der Wiederherstellung, da Jahve, der Bundesgott, in besonderer Weise Sems Gott ist, so dass zuletzt auch Japhet in den Hütten Sems wohnen (seines Friedens und seiner Güter teilhaftig werden) soll. [1Mos 9,26.27] Da in der Nachkommenschaft Abrahams, Isaaks und Jakobs alle Völker gesegnet werden sollen, kann Gottes Reich, das in dieser Familie errichtet, nicht gänzlich untergehen, sondern muss, selbst wenn es durch die Bosheit der Menschen unterdrückt und fast vernichtet wird, Gottes Wahrhaftigkeit und Treue gemäß wiederhergestellt und endlich zu der Stufe der Vollkommenheit emporgeführt werden, dass es durch keine Bosheit der Menschen mehr verdunkelt zu werden vermag. Eben dies folgt aus den Verheißungen über das ewige Reich und Zepter, die dem Stamme Juda zuteil geworden und nochmals an das Haus und den Thron Davids feierlichst gebunden worden sind. [1Mos 49,10; 2Sam 7,14ff; Ps 88,37ff] Deshalb ist es stehende Gewohnheit der Propheten, dass sie, wenn sie die Heimsuchung und den Sturz verkündet haben, alsbald dazu übergehen, die glückliche Wiederherstellung zu beschreiben. Doch, wenn auch Gottes Reich wiederhergestellt wird, wird das Volk, welches nach Herkunft und Beruf wohl die erste Stelle in demselben einnehmen sollte, auch diese wirklich Erlangen? Von Israels Eifer, Gott zu gehorchen, wird dies abhängen, wie bereits Moses gemahnt [5Mos 30,1.10.17]. - (2) Hebr.: Aus seiner Mitte. - (3) Der wird an seinem Tode selbst die Schuld tragen. Das Volk soll aus der Mahnung lernen, wie töricht es gehandelt, als es auf die Ermahnungen und Weisungen der Propheten nicht gehört. Zugleich aber erhellt aus diesem Texte, warum die Propheten so gewichtige Worte in ihren Ansprachen geredet und selbst den schärfsten Tadel beigemischt haben: Aus Liebe zum Volke Israel. – V. 5 zeigt, welche Schuld sie auf sich geladen hätten, wenn sie mit ihren Verweisen zurückgehalten. Wenn also Ezechiels Rede bisweilen hart und bitter erscheint. So ist hier der Grund angegeben, warum er manchmal heftiger auftritt. - (4) Vergl. [Jer 6,17]. - (5) Nicht deshalb tritt notwendig ein, was Gott droht, weil er es sagt, sondern Gott droht, um den, an welchen seine Drohungen gehen, zur Buße zu bewegen, und damit das nicht eintrete, was notwendig geschehen muss, wenn Gottes Worte verachtet werden. Also auch absolut ausgesprochene Weissagungen unterliegen dieser stillschweigenden Bedingung. Vergl. [Joe 2,1.19; Jonas 3,10; Hab 2,3; Sach 6,15; Sach 8,17]. - (6) Vergl. [Ez 3,17-19]. - (7) Vor der Katastrophe haben sie sich in Sicherheit gewiegt und den Drohungen der Propheten keinen Glauben beigemessen, jetzt sind sie in den entgegengesetzten Fehler verfallen und verzweifeln. So muss der Prophet ihnen denn vor allem Mut machen und ihnen zeigen, wie ihnen, wenn auch das Reich zur Zeit zugrunde gegangen, dennoch einem jeden einzelnen Gott die Möglichkeit des Heiles und des Glückes bietet. - (8) Sie klagen, dass sie getroffen, was Moses gedroht [3Mos 26,39] und was der Prophet ihnen verkündet [Ez 4,17] und [Ez 24,23]. - (9) Feierlich befiehlt Gott dem Propheten, dem Volke kundzutun, was die göttliche Vorsehung durch die Heimsuchungen, welche sie gesendet, erreichen will: Gott will den Sünder durch die Strafen zu sich zurückführen, bewirken, dass er wahrhaft lebe. Wenn nun Gott nicht einmal den zeitlichen Tod des Sünders will, wie viel weniger den ewigen! - (10) Die Frommen sollen sich nicht wegen langjähriger Frömmigkeit überheben, sondern durch heilsame Furcht in Schranken gehalten werden, die Sünder durch süße Hoffnung zur Buße angeleitet werden. - (11) Wie leitet Gottes Vorsehung jeden einzelnen, bei dem die ganze Nation und das Reich treffenden Schicksale, so dass niemand die Sünden der Eltern und Vorfahren trägt (wie sie sich bisweilen fälschlich einbildeten [Ez 18,1]), sondern selbst sich Gutes gewinnt und Böses zuzieht. Diese Überzeugung war für die Weggeführten, welche inmitten frevelnder Götzendiener wohnten, sehr notwendig, damit sie sich vor der Lockung der Laster hüteten oder wenigstens sobald als möglich von denselben abwendeten. Darum richtet sich die Mahnung auch mit größerer Kraft und beiden Seiten; der gerechte wird ernstlich gemahnt, nicht allzu sehr auf sich selbst zu vertrauen. - (12) Wenn er nicht rechtzeitig Buße tut. - (13) Aus der Fülle der Rede und den mehrfachen Wiederholungen leuchtet der Wunsch der göttlichen Güte heraus, dass die Sünder ihrer Einladung und Aufforderung Ohr und Herz leihen möchten. Die Bekehrung besteht darin, dass der Sünder sich vom Bösen abwendet und die Übung der Tugend, die zum wahren Leben führt, erwählt. - (14) Sie rechten mit Gott, dass er den Chaldäern den Sieg gegeben. Gott antwortet, indem er ihnen zeigt, dass sie ungerecht handeln, er aber die Gerechtigkeit wahrt, indem er einen jeden nach seinen Werken urteilt. - (15) Dies wird an erster Stelle gesagt, um den Murrenden den Mund zu schließen. Doch zugleich wird der Weg gewiesen, dem Verderben zu entgehen. - (16) Was ist gerechter, als dass jeder sich sein eigenes Schicksal bestimmt? - (17) Da die Stadt im elften Jahre des Sedekias im vierten Monate am neunten Tage eingenommen war, waren seitdem achtzehn Monate verflossen, als der Bote zum Propheten kam. Nach dem syrischen Texte ist V. 21 zu lesen: im elften Jahre. Eben diese Zahl findet sich auch in einigen hebräischen Codices und ist wohl vorzuziehen. - (18) Viele hofften auf einen baldigen Umschwung der Dinge in Palästina. Diese Hoffnung hinderte sie, in der Zerstörung des Reiches rächende Hand Gottes zu erkennen und Buße zu tun. Hierzu kam ein großes Selbstvertrauen, als ob sie sich selbst würden helfen können. Diese Hoffnung als eitel nachzuweisen und das Selbstvertrauen zu zerstören, ist die erste Aufgabe des Propheten in der folgenden Weissagung. - (19) Gemäß der Verheißung [Ez 24,27]. – Was der Prophet gesagt, geht teils aus dem Folgenden teils aus den Ereignissen selbst hervor. Der Mund des Propheten wird aufgetan, wenn er auf das als geschehen und gegenwärtig hinweisen kann, was er vorherverkündet. (Hieron.) - (20) Sie rühmen sich, Kinder Abrahams zu sein, die also ein unverletzliches Recht auf das Land der Verheißung haben. Ja, sie scheuen sich nicht, sich mit ihm zu vergleichen: wenn er allein so viel vermochte, dass er das Land in Besitz nahm, wie viel mehr werden wir vermögen, die wir so zahlreich sind! Vergl. [Jer 7,4; Mt 3,9; Joh 8,39]. Abraham war Gottes Freund und ihm gehorsam gewesen, sie kennen Treue, Frömmigkeit, Gehorsam Abrahams nicht. - (21) Mit Unrecht hegt ihr solche Hoffnung, eure Verbrechen zeigen, wie fern ihr von Abrahams Verhalten seid. - (22) Götzenbildern. - (23) Sie treten das natürliche Recht mit Füßen, indem sie Blut vergießen und Götzen anbeten, ja verachten auch die übrigen von Gott durch Moses gegebenen Gesetze, von denen [3Mos 7,26.27; 3Mos 19,26] als Beispiel angeführt wird. - (24) Solchen kann Gott das gelobte Land nicht zuweisen. - (25) Hebr.: Habe ich den wilden Tieren hingegeben zum Fraße. - (26) Sie wollten Gottes Güte nicht verdienen und erfahren, sie sollen seine Rache fühlen. - (27) Da die Prophezeiungen über die Eroberung und Zerstörung der Stadt erfüllt sind, sind Ohren und Herzen jetzt ganz anders für den Propheten offen. Wie man im Torraum der Häuser oder der Stadt sich zu unterhalten liebte, so auch längs den schattigen Mauern. - (28) Sie sind begierig, Neues zu hören. - (29) Sie finden Vergnügen daran, den Propheten zu hören, als ob sie ein schönes Lied hörten. Sie kommen also nur aus Neugier und aus eitler Lust. - (30) Was der Prophet von der künftigen Wiederherstellung sagt, hören sie gern, aber was sie tun sollen, sich auf jene vorzubereiten und ihrer würdig zu machen, weisen sie zurück. - (31) Der Prophet soll sich durch den geringen Erfolg, den er zurzeit hat, nicht entmutigen zu lassen, denn wenigstens aus der Erfüllung seiner Weissagung wird man erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gewesen. Ein unwiderlegliches Zeugnis wird da sein, das Gott die höchste Ehre bringt. Die Erfüllung beweist ja, dass Gott allwissend ist und dass er der höchste Lenker aller Dinge ist, der sich durch seine Offenbarung den Menschen mitgeteilt. Wenn die Israeliten auch jetzt die Drohungen gegen die ungebesserten Glieder des Volkes zu leicht nehmen, so wird doch eine Zeit kommen, wo sie erkennen, wie ernstlich alles gemeint war.

- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.