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Kap. 9 ('''1''') Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich10|Rich 10,4]]''] Abesans [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,9]]''] Abdons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,14]]'']) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - ('''2''') Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - ('''3''') Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe15|1Koe 15,18]]'']. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - ('''4''') Eigentlich 69, da einer entkam. - ('''5''') Vielleicht: auf der Stelle. - ('''6''') Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - ('''7''') Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich08|Rich 8,32]]''] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - ('''8''') Es ist wohl die gleiche Eiche, die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos24|Jos 24,26ff]]''] und schon [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos35|1Mos 35,4]]''] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - ('''9''') Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos27|5Mos 27,12]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos08|Jos 8,33ff]]'']. - ('''10''') So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - ('''11''') Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - ('''12''') Dieselben wie in V. 8 und 10. - ('''13''') Er kann es selbst fast nicht glauben. - ('''14''') Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen:  Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - ('''15''') Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - ('''16''') Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - ('''17''') Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - ('''18''') Gehört nach Hebr. Syr. Und einigen latein. Codd. Zu „gehandelt habt“. - ('''19''') Nicht allein von Abmelech wir Feuer ausgehen und die Herren von Sichem mit den Bewohnern Mellos verzehren, sondern auch von ihnen wird Feuer ausgehen und Abimelech treffen. - ('''20''') Das hebr. Wort deutet auf die Herrschaft als im Sinne des Erzählers unrechtmäßig hin. Die Sichemiten bleiben bei ihrem Entschlusse. (V. 6) - ('''21''') Wohl nur über Ephraim und halb Manasse. - ('''22''') Den Geist der Zwietracht. - ('''23''') Hebal und Garizim, um die Stadt zu schützen. In das freie Feld wagen sie sich erst nach Gaals Ankunft. - ('''24''') Dort scheinen schwere Parteiungen gewesen zu sein. Während die meisten Bürger Abimelech feindlich gesinnt waren, hielten es andere, wie Zebul, mit ihm. Die Feinde Abimelechs beriefen Gaal, einen Freibeuter. - ('''25''') Wie unbedeutend ist Abimelech als Sohn des Feindes Baals, und wie groß und mächtig dagegen Sichem! Dem Zebul, einem Manne, den Abimelech, die Stadt geringschätzend, zu seinem Stellvertreter gemacht hat, stellt er dann die edlen Männer von Sichem gegenüber. - ('''26''') Nicht-Sichemit. - ('''27''') Über die berühmten Sicheniten, die einst Hemor zum Fürsten hatten. - ('''28''') Da er die Bürger Abimelech schmähen hört, offenbart er seinen Ehrgeiz. Die Feinde Abimelechs hatten bis dahin noch keinen Führer. - ('''29''') So redet Gaal im Übermute den abwesenden Abimelech an. - ('''30''') Besser: aber. - ('''31''') Er wollte selbst gern an Stelle des Abimelech die Herrschaft über Sichem erlangen. - ('''32''') Besser: mit List. Diese richtet sich in erster Linie gegen Abimelech, um diesen durch den Kampf mit Gaal zu schwächen und alsdann gegen ihn die Stadt halten zu können. Doch es kam anders als er hoffte. - ('''33''') In vier Abteilungen. - ('''34''') Um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. - ('''35''') Ganzes zu streichen. Nur eine Abteilung bricht mit ihm auf, damit Gaal, durch die geringe Zahl getäuscht, den Kampf wage. - ('''36''') Zebul hatte also die sonst dort befindliche Besatzung zurückgezogen. - ('''37''') Zur Eiche Meonenim, zur Zaubereiche. - ('''38''') Er stachelt unter dem Scheine der Freundschaft die Eitelkeit Gaals auf. - ('''39''') Oder: vor dem Volke her. - ('''40''') Drängte… Zusatz der Vulgata. Vielleicht wurde er bis zur Stadt zurückgedrängt. - ('''41''') Zum Kampfe. - ('''42''') Hebr.: Abimelech breitete sich mit seiner Schar aus und nahm Stellung am Stadttor, um den Sichemiten die Rückkehr abzuschneiden. - ('''43''') Diese symbolische Handlung soll die zukünftige ewige Unfruchtbarkeit des Landes versinnbildlichen (Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph02|Zeph 2,9]]''].) und den Wunsch andeuten, die zerstörte Stadt möge nie wieder aufblühen. Ob auch das Salz an das Bündnis erinnern sollte, welches Abimelech mit der Stadt geschlossen und das sie gebrochen? - ('''44''') Die folgende Satzhälfte ist von der Vulgata frei beigefügt. Nicht glücklich, insofern es sich nicht um eine Befestigung, sondern um ein Heiligtum handelt. - ('''45''') Wörtlich: Und sie legten es auf das Gewölbe und steckten dies über ihnen in Brand. - ('''46''') Vier Stunden von Sichem auf dem Wege nach Bethsan. - ('''47''') Hebr.: starker. - ('''48''') Besser: Einwohner. - ('''49''') Das Folgende ist Ergänzung der Vulgata. - ('''50''') Besser: von einem oberen Mühlstein, dem Läufer.  
Kap. 9 ('''1''') Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich10|Rich 10,4]]''] Abesans [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,9]]''] Abdons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,14]]'']) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - ('''2''') Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - ('''3''') Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe15|1Koe 15,18]]'']. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - ('''4''') Eigentlich 69, da einer entkam. - ('''5''') Vielleicht: auf der Stelle. - ('''6''') Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - ('''7''') Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich08|Rich 8,32]]''] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - ('''8''') Es ist wohl die gleiche Eiche, die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos24|Jos 24,26ff]]''] und schon [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos35|1Mos 35,4]]''] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - ('''9''') Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos27|5Mos 27,12]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos08|Jos 8,33ff]]'']. - ('''10''') So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - ('''11''') Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - ('''12''') Dieselben wie in V. 8 und 10. - ('''13''') Er kann es selbst fast nicht glauben. - ('''14''') Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen:  Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - ('''15''') Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - ('''16''') Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - ('''17''') Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - ('''18''') Gehört nach Hebr. Syr. und einigen latein. Codd. Zu „gehandelt habt“. - ('''19''') Nicht allein von Abmelech wir Feuer ausgehen und die Herren von Sichem mit den Bewohnern Mellos verzehren, sondern auch von ihnen wird Feuer ausgehen und Abimelech treffen. - ('''20''') Das hebr. Wort deutet auf die Herrschaft als im Sinne des Erzählers unrechtmäßig hin. Die Sichemiten bleiben bei ihrem Entschlusse. (V. 6) - ('''21''') Wohl nur über Ephraim und halb Manasse. - ('''22''') Den Geist der Zwietracht. - ('''23''') Hebal und Garizim, um die Stadt zu schützen. In das freie Feld wagen sie sich erst nach Gaals Ankunft. - ('''24''') Dort scheinen schwere Parteiungen gewesen zu sein. Während die meisten Bürger Abimelech feindlich gesinnt waren, hielten es andere, wie Zebul, mit ihm. Die Feinde Abimelechs beriefen Gaal, einen Freibeuter. - ('''25''') Wie unbedeutend ist Abimelech als Sohn des Feindes Baals, und wie groß und mächtig dagegen Sichem! Dem Zebul, einem Manne, den Abimelech, die Stadt geringschätzend, zu seinem Stellvertreter gemacht hat, stellt er dann die edlen Männer von Sichem gegenüber. - ('''26''') Nicht-Sichemit. - ('''27''') Über die berühmten Sicheniten, die einst Hemor zum Fürsten hatten. - ('''28''') Da er die Bürger Abimelech schmähen hört, offenbart er seinen Ehrgeiz. Die Feinde Abimelechs hatten bis dahin noch keinen Führer. - ('''29''') So redet Gaal im Übermute den abwesenden Abimelech an. - ('''30''') Besser: aber. - ('''31''') Er wollte selbst gern an Stelle des Abimelech die Herrschaft über Sichem erlangen. - ('''32''') Besser: mit List. Diese richtet sich in erster Linie gegen Abimelech, um diesen durch den Kampf mit Gaal zu schwächen und alsdann gegen ihn die Stadt halten zu können. Doch es kam anders als er hoffte. - ('''33''') In vier Abteilungen. - ('''34''') Um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. - ('''35''') Ganzes zu streichen. Nur eine Abteilung bricht mit ihm auf, damit Gaal, durch die geringe Zahl getäuscht, den Kampf wage. - ('''36''') Zebul hatte also die sonst dort befindliche Besatzung zurückgezogen. - ('''37''') Zur Eiche Meonenim, zur Zaubereiche. - ('''38''') Er stachelt unter dem Scheine der Freundschaft die Eitelkeit Gaals auf. - ('''39''') Oder: vor dem Volke her. - ('''40''') Drängte… Zusatz der Vulgata. Vielleicht wurde er bis zur Stadt zurückgedrängt. - ('''41''') Zum Kampfe. - ('''42''') Hebr.: Abimelech breitete sich mit seiner Schar aus und nahm Stellung am Stadttor, um den Sichemiten die Rückkehr abzuschneiden. - ('''43''') Diese symbolische Handlung soll die zukünftige ewige Unfruchtbarkeit des Landes versinnbildlichen (Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph02|Zeph 2,9]]''].) und den Wunsch andeuten, die zerstörte Stadt möge nie wieder aufblühen. Ob auch das Salz an das Bündnis erinnern sollte, welches Abimelech mit der Stadt geschlossen und das sie gebrochen? - ('''44''') Die folgende Satzhälfte ist von der Vulgata frei beigefügt. Nicht glücklich, insofern es sich nicht um eine Befestigung, sondern um ein Heiligtum handelt. - ('''45''') Wörtlich: Und sie legten es auf das Gewölbe und steckten dies über ihnen in Brand. - ('''46''') Vier Stunden von Sichem auf dem Wege nach Bethsan. - ('''47''') Hebr.: starker. - ('''48''') Besser: Einwohner. - ('''49''') Das Folgende ist Ergänzung der Vulgata. - ('''50''') Besser: von einem oberen Mühlstein, dem Läufer.  


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Version vom 24. Oktober 2019, 05:49 Uhr

Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput IX.

Das Buch der Richter Kap. 9


Abimelech tötet mit Hilfe der Bewohner von Sichem alle seine Brüder, mit Ausnahme des jüngsten, Joatham (V. 6) und erlangt trotz der Abmahnung Joathams die Herrschaft. [Rich 20,21] B. Doch bald empören sich die Sichemiten gegen Abimelech (V. 29), der die Stadt erobert und zerstört (V. 45) und den Turm von Sichem verbrennt. (V. 49) C. Nicht lange darauf wird Abimelech bei der Belagerung der Stadt Thebes von einem Weibe getötet. So werden Sichem und Abimelech für ihre Freveltaten von Gott gestraft.

1. Abiit autem Abimelech filius Jerobaal in Sichem ad frates matris suæ, et locutus est ad eos, et ad omnem cognationem domus patris matris suæ, dicens:
2. Loquimini ad omnes viros Sichem: Quid vobis est melius, ut dominentur vestri septuaginta viri omnes filii Jerobaal, an ut dominetur unus vir? simulque considerate quod os vestrum, et caro vestra sum.
3. Locutique sunt fratres matris ejus de eo ad omnes viros Sichem universos sermones istos, et inclinaverunt cor eorum post Abimelech, dicentes: Frater noster est.
4. Dederuntque illi septuaginta pondo argenti de fano Baalberith. Qui conduxit sibi ex eo viros inopes et vagos, secutique sunt eum.
5. Et venit in domum patris sui in Ephra, et occidit fratres suos filios Jerobaal septuaginta viros, super lapidem unum: remansitque Joatham filius Jerobaal minimus, et absconditus est.
6. Congregati sunt autem omnes viri Sichem, et universæ familiæ urbis Mello: abieruntque et constituerunt regem Abimelech juxta quercum, quæ stabat in Sichem.
7. Quod cum nuntiatum esset Joatham, ivit, et stetit in vertice montis Garizim: elevataque voce, clamavit, et dixit: Audite me viri Sichem, ita audiat vos Deus.
8. Ierunt ligna, ut ungerent super se regem: dixeruntque olivæ: Impera nobis.
9. Quæ respondit: Numquid possum deserere pinguedinem meam, qua et dii utuntur, et homines, et venire ut inter ligna promovear?
10. Dixeruntque ligna ad arborem ficum: Veni, et super nos regnum accipe.
11. Quæ respondit eis: Numquid possum deserere dulcedinem meam, fructusque suavissimos, et ire ut inter cetera ligna promovear?
12. Locutaque sunt ligna ad vitem: Veni, et impera nobis.
13. Quæ respondit eis: Numquid possum deserere vinum meum, quod lætificat Deum et homines, et inter ligna cetera promoveri?
14. Dixeruntque omnia ligna ad rhamnum: Veni, et impera super nos.
15. Quæ respondit eis: Si vere me regem vobis constituitis, venite, et sub umbra mea requiescite: si autem non vultis, egrediatur ignis de rhamno, et devoret cedros Libani.
16. Nunc igitur, si recte, et absque peccato constituistis super vos regem Abimelech, et bene egistis cum Jerobaal, et cum domo ejus, et reddidistis vicem beneficiis ejus, qui pugnavit pro vobis,
17. Et animam suam dedit periculis, ut erueret vos de manu Madian,
18. Qui nunc surrexistis contra domum patris mei, et interfecistis filios ejus septuaginta viros super unum lapidem, et constituistis regem Abimelech filium ancillæ ejus super habitatores Sichem, eo quod frater vester sit:
19. Si ergo recte, et absque vitio egistis cum Jerobaal, et domo ejus, hodie lætamini in Abimelech, et ille lætetur in vobis.
20. Sin autem perverse: egrediatur ignis ex eo, et consumat habitatores Sichem, et oppidum Mello: egrediaturque ignis de viris Sichem, et de oppido Mello, et devoret Abimelech.
21. Quæ cum dixisset, fugit, et abiit in Bera: habitavitque ibi ob metum Abimelech fratris sui.
22. Regnavit itaque Abimelech super Israel tribus annis.
23. Misitque Dominus spiritum pessimum inter Abimelech et habitatores Sichem: qui cœperunt eum detestari,
24. Et scelus interfectionis septuaginta filiorum Jerobaal, et effusionem sanguinis eorum conferre in Abimelech fratrem suum, et in ceteros Sichimorum principes, qui eum adjuverant.
25. Posueruntque insidias adversus eum in summitate montium: et dum illius præstolabantur adventum, exercebant latrocinia, agentes prædas de prætereuntibus: nuntiatumque est Abimelech.
26. Venit autem Gaal filius Obed cum fratribus suis, et transivit in ichimam. Ad cujus adventum erecti habitatores Sichem,
27. Egressi sunt in agros vastantes vineas, uvasque calcantes: et factis cantantium choris, ingressi sunt fanum dei sui, et inter epulas et pocula maledicebant Abimelech,
28. Clamante Gaal filio Obed: Quis est Abimelech, et quæ est Sichem, ut serviamus ei? numquid non est filius Jerobaal, et constituit principem Zebul servum suum super viros Emor patris Sichem? Cur ergo serviemus ei?
29. Utinam daret aliquis populum istum sub manu mea, ut auferrem de medio Abimelech. Dictumque est Abimelech: Congrega exercitus multitudinem, et veni.
30. Zebul enim princeps civitatis auditis sermonibus Gaal filii Obed, iratus est valde,
31. Et misit clam ad Abimelech nuntios, dicens: Ecce, Gaal filius Obed venit in Sichimam cum fratribus suis, et oppugnat adversum te civitatem.
32. Surge itaque nocte cum populo, qui tecum est, et latita in agro:
33. Et primo mane oriente sole, irrue super civitatem: illo autem egrediente adversum te cum populo suo, fac ei quod potueris.
34. Surrexit itaque Abimelech cum omni exercitu suo nocte, et tetendit insidias juxta Sichimam in quatuor locis.
35. Egressusque est Gaal filius Obed, et stetit in introitu portæ civitatis. Surrexit autem Abimelech, et omnis exercitus cum eo de insidiarum loco.
36. Cumque vidisset populum Gaal, dixit ad Zebul: Ecce de montibus multitudo descendit. Cui ille respondit: Umbras montium vides quasi capita hominum, et hoc errore deciperis.

37. Rursumque Gaal ait: Ecce populus de umbilico terræ descendit, et unus cuneus venit per viam, quæ respicit quercum.
38. Cui dixit Zebul: Ubi est nunc os tuum, quo loquebaris: Quis est Abimelech ut serviamus ei? Nonne hic populus est, quem despiciebas? Egredere, et pugna contra eum.
39. Abiit ergo Gaal, spectante Sichimorum populo, et pugnavit contra Abimelech,
40. Qui persecutus est eum fugientem, et in urbem compulit: cecideruntque ex parte ejus plurimi, usque ad portam civitatis:
41. Et Abimelech sedit in Ruma: Zebul autem Gaal, et socios ejus expulit de urbe, nec in ea passus est commorari.
42. Sequenti ergo die egressus est populus in campum. Quod cum nuntiatum esset Abimelech.
43. Tulit exercitum suum, et divisit in tres turmas, tendens insidias in agris. Vidensque quod egrederetur populus de civitate, surrexit, et irruit in eos
44. Cum cuneo suo, oppugnans, et obsidens civitatem: duæ autem turmæ palantes per campum adversaries persequebantur.
45. Porro Abimelech omni die illo oppugnabat urbem: quam cepit, interfectis habitatoribus ejus, ipsaque destructa, ita ut sal in ea dispergeret.
46. Quod cum audissent qui habitabant in turre Sichimorum, ingressi sunt fanum dei sui Berith, ubi fœdus cum eo pepigerant, et ex eo locus nomen acceperat, qui erat munitus valde.

47. Abimelech quoque audiens viros turris Sichimorum pariter conglobatos,
48. Ascendit in montem Selmon cum omni populo suo: et arrepta secure, præcidit arboris ramum, impositumque ferens humero, dixit ad socios: Quod me videtis facere, cito facite.

49. Igitur certatim ramos de arboribus præcidentes, sequebantur ducem. Qui circumdantes præsidium, succenderunt: atque ita factum est, ut fumo et igne mille homines necarentur, viri pariter et mulieres, habitatorum turris Sichem.

50. Abimelech autem inde proficiscens venit ad oppidum Thebes, quod circumdans obsidebat exercitu.
51. Erat autem turris excelsa in media civitate, ad quam confugerant simul viri ac mulieres, et omnes principes civitatis, clausa firmissime janua, et super turris tectum stantes per propugnacula.

52. Ascenderuntque Abimelech juxta turrim, pugnabat fortiter: et appropinquans ostio, ignem supponere nitebatur:

53. Et ecce una mulier fragmen molæ desuper jaciens, illisit capiti Abimelech,, et confregit cerebrum ejus.

54. Qui vocavit cito armigerum suum, et ait ad eum: Evagina gladium tuum, et percute me: ne forte dicatur quod a femina interfectus sim. Qui jussa perficiens, interfecit eum.
55. Illoque mortuo, omnes qui cum eo erant de Israel, reversi sunt in sedes suas:
56. Et reddidit Deus malum, quod fecerat Abimelech contra partem suum, interfectis septuaginta fratribus suis.
57. Sichimitis quoque quod operati erant, retributum est, et venit super eos maledictio Joatham filii Jerobaal.



1. Abimelech1 nämlich, der Sohn Jerobaals, begab sich nach Sichem zu den Brüdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit der ganzen Verwandtschaft des Vaterhauses seiner Mutter und sprach:
2. Saget zu allen Männern von Sichem: Was ist besser für euch, das siebzig Männer, alle Söhne Jerobaals,2 über euch herrschen, oder dass ein Mann herrsche? Dazu bedenket auch, dass ich euer Fleisch und Bein bin.
3. Als nun die Brüder seiner Mutter alle diese Worte in seinem Namen vor allen Männern von Sichem wiederholten, gewannen sie ihr Herz für Abimelech, indem sie sprachen: Er ist unser Bruder!
4. Und sie gaben ihm siebzig Pfund3 Silber aus dem Tempel Baalberiths. Da dingte er sich damit besitzlose und unstäte Leute, die sich ihm anschlossen,
5. und kam nach Ephra in das Haus seines Vaters und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerobaals, siebzig Männer,4 auf einem Steine;5 nur Joathim, der jüngste Sohn Jerobaals, blieb übrig, da er sich versteckt hatte.
6. Darauf versammelten sich alle Männer von Sichem und alle Familien der Stadt Mello6 und gingen hin und machten Abimelech zum Könige7 bei der Eiche, welche bei Sichem stand.8
7. Als Joatham hiervon Kunde erhielt, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim und erhob seine Stimme und rief und sprach: Höret mich, ihr Männer von Sichem, wie auch Gott euch hören möge!
8. Die Bäume gingen hin, um einen König über sich zu salben,9 und sprachen zu dem Ölbaume: Herrsche über uns!
9. Er antwortete: Könnte ich etwa meine Fettigkeit aufgeben, die Gott und den Menschen dient,10 und sollte kommen, um mich über die Bäume erhaben zu lassen?11
10. Da sprachen die Bäume zu dem Feigenbaume: komm und nimm die Herrschaft über uns an!
11. Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meine Süßigkeit und meine so köstlichen Früchte aufgeben und hingehen, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen?
12. Da sprachen die Bäume zum Weinstocke: Komm und hersche über uns!
13. Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meinen Wein im Stich lassen, welcher Gott und Menschen erfreut, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen?
14. Da sprachen alle12 Bäume zu dem Dornbusche: Komm und herrsche über uns!
15. Dieser antwortete ihnen: Wollt ihr mich in Wahrheit13 zu euerm Könige machen, so kommet und ruhet in meinem Schatten; wollt ihr dies aber nicht, so gehe Feuer vom Dornbusche aus und verschlinge die Zedern des Libanon!14
16. Nun also,15 wenn ihr Abimelech mit Recht und ohne Sünde zu eurem Könige gemacht habt und an Jerobaal und seinem ganzen Hause recht gehandelt und ihm seine Wohltaten vergolten habt, der für euch gekämpft
17. und sein Leben der Gefahr ausgesetzt hat, um euch aus der Hand Madians zu retten,
18. indem ihr euch jetzt gegen das Haus meines Vaters erhoben und seine siebzig Söhne auf einem Steine ermordet,16 und Abimelech, den Sohn seiner Magd, zum Könige über die Bewohner von Sichem gesetzt habt, weil er euer Bruder ist:17
19. wenn ihr also recht und ohne Sünde an Jerobaal und seinem Hause gehandelt habt, so freuet euch heute18 Abimelechs und er freue sich euer!
20. Habt ihr aber Unrecht getan, so gehe Feuer von ihm aus und verzehre die Einwohner von Sichem und die Stadt Mello; und es gehe Feuer aus von den Männern Sichems und von der Stadt Mello und verzehre Abimelech!19
21. Als er so gesprochen, floh er und begab sich nach Bera und wohnte dort aus Furcht vor seinem Bruder Abimelech.
22. Abimelech also herrschte20 drei Jahre über Israel.21
23. Und der Herr sandte einen bösen Geist22 zwischen Abimelech und die Einwohner von Sichem, so dass sie anfingen, ihn zu verwünschen
24. und die Mordtat an den siebzig Söhnen Jerobaals und die an ihnen begangene Bluttat auf Abimelech, deren Bruder, und auf die übrigen Fürsten Sichems, die ihm geholfen, zu wälzen.
25. Deshalb stellten sie sich gegen ihn auf den Höhen der Berge23 auf; und während sie seiner Ankunft harrten, übten sie Räubereien aus und beraubten die Vorüberziehenden; dies ward Abimelech berichtet.
26. Es kam aber Gaal, der Sohn Obeds, mit seinen Brüdern und zog nach Sichem;24 bei seiner Ankunft wuchs den Einwohnern Sichems der Mut,
27. und sie zogen auf die Äcker hinaus und hielten in den Weinbergen Lese und kelterten die Trauben und hielten Tanz und Sang, zogen in den Tempel ihres Götzen und aßen und tranken und fluchten dabei dem Abimelech.
28. Und Gaal, der Sohn Obeds, rief: Wer ist Abimelech, und was ist Sichem,25 dass wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerobaals Sohn26 und hat Zebul, seinen Diener, über die Männer Emors,27 des Stammvaters von Sichem, zum Fürsten gesetzt? Warum sollen wir ihm also dienen?
29. Gäbe doch jemand dieses Volk unter meine Hand, um Abimelech aus dem Wege zu schaffen.28 Da wurde Abimelech gesagt: Ziehe ein starkes Heer zusammen und komm!29
30. Denn30 Zebul, als Oberhaupt der Stadt, geriet, als er die Rede Gaals, des Sohnes Obeds, hörte, in gewaltigen Zorn31
31. und sandte heimlich32 Boten an Abimelech und ließ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Obeds, ist mit seinen Brüdern nach Sichem gekommen und reizt die Stadt wider sich auf.
32. Mache dich also bei der Nacht mit dem Volke, das bei dir ist, auf und halte dich im Felde verborgen;
33. am frühen Morgen aber bei Sonnenaufgang überfalle die Stadt. Wenn er dann mit seinem Heere gegen dich ausfällt, so tue ihm, was du kannst.
34. Da machte sich Abimelech des Nachts mit seinem ganzen Heere auf und stellte sich bei Sichem an vier Orten auf.33
35. Als nun Gaal, der Sohn Obeds, herauszog und am Tore der Stadt stehen34 blieb, brach Abimelech und sein ganzes35 Heer mit ihm aus seiner verdeckten Sellung hervor.
36. Da sah Gaal das Heer und sprach zu Zebul: Siehe, da kommt eine Menschenmenge von den Bergen herab!36 Dieser antwortete ihm: Die Schatten der Berge stehst du für Menschen an; und so irrst du dich und wirst getäuscht.
37. Gaal sprach wiederum: Siehe, da kommt eine Schar vom höchsten Punkte des Landes herab, und ein anderer Heerhaufe kommt auf dem Wege, der zur37 Eiche führt.
38. Da sprach Zebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, mit dem du sprachest: Wer ist Abimelech, dass wir ihm dienen sollten? Ist dies nicht das Volk, das du verachtetest? Ziehe nun aus und kämpfe mit ihm!38
39. Da zog Gaal hinaus, während das Volk von Sichem zuschaute,39 und kämpfte gegen Abimelech;
40. doch er musste fliehen, und Abimelech setzte ihm nach und drängte ihn in die Stadt zurück,40 und es fielen auf seiner Seite sehr viele bis vor das Stadttor.
41. Und Abimelech blieb in Ruma; Zebul aber vertrieb Gaal und dessen Genossen aus der Stadt und ließ sie nicht darin wohnen bleiben.
42. So ging das Volk am andern Tage auf das Feld hinaus.41 Als dies Abimelech gemeldet wurde,
43. sammelte er sein Heer und teilte es in drei Haufen und stellte sie auf dem Felde auf. Als er sah, dass das Volk aus der Stadt herauskam, erhob er sich, fiel über sie her
44. mit seinem Haufen, griff die Stadt an und schloss sie ein,42 während die beiden andern Haufen das Feld durchstreiften und die Feinde verfolgten.
45. Und Abimelech bestürmte die Stadt jenen ganzen Tag lang, alsdann nahm er sie ein, tötete ihre Einwohner und zerstörte die Stadt, so dass er Salz darauf streute.43
46. Als dies die Leute, welche in der Burg von Sichem wohnten, hörten, begaben sie sich in den Tempel ihres Gottes Berith,44 wo sie ihren Bund mit ihm geschlossen hatten, und von welchem der Ort, der sehr fest war, seinen Namen erhalten hatte.
47. Da Abimelech vernahm, dass die Männer von Sichem sich in der Burg zusammengeschart hatten,
48. zog er mit seinem gesamten Volke auf den Berg Selmon; ergriff ein Beil, hieb einen Baumast ab, hob ihn auf, legte ihn auf seine Schulter und sprach zu seinen Genossen: Was ihr mich tun sehet, das tuet eilig auch!
49. Da hieben sie wetteifernd Äste von den Bäumen und folgten ihrem Führer. Und sie lagerten sich um die Feste und zündeten sie an;45 und so geschah es, dass durch das Feuer und den Rauch tausend Menschen von den Bewohnern der Burg zu Sichem getötet wurden, Männer wie Frauen.
50. Von da zog Abimelech weiter und kam zu der Stadt Thebes,46 welche er einschloss und mit seinem Heere belagerte.
51. Nun aber mitten in der Stadt ein hoher47 Turm; dorthin waren Männer und Frauen und alle Angesehenen48 der Stadt geflüchtet und hatten das Tor fest verschlossen und standen auf dem Dache des Turmes49 hinter der Brustwehr.
52. Da rückte Abimelech bis an den Turm heran und kämpfte tapfer; als er aber an das Tor herantrat und Feuer daran zu legen suchte,
53. siehe, da warf eine Frau ein Stück von einem Mühlstein herunter50 und traf damit Abimelechs Haupt und zerschmetterte ihm die Hirnschale. [2Sam 11,21]
54. Da rief er eilends seinem Waffenträger und sprach zu ihm: Ziehe dein Schwert und töte mich, damit man nicht etwa sage, ich sei von einem Weibe getötet worden! Dieser tat, wie ihm befohlen war, und tötete ihn. [1Sam 31,4, 1Chr 10,4]
55. Als er nun tot war, kehrten alle Israeliten, die bei ihm waren, in ihre Heimat zurück.
56. So vergalt Gott das Böse, das Abimelech an seinem Vater begangen, indem er seine siebzig Brüder tötete.
57. Und auch den Sichemiten wurde vergolten, was sie getan, und der Fluch Joathams, des Sohnes Jerobaals, kam über sie.


Fußnote

Kap. 9 (1) Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [Rich 10,4] Abesans [Rich 12,9] Abdons [Rich 12,14]) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - (2) Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - (3) Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [1Koe 15,18]. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - (4) Eigentlich 69, da einer entkam. - (5) Vielleicht: auf der Stelle. - (6) Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - (7) Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [Rich 8,32] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - (8) Es ist wohl die gleiche Eiche, die [Jos 24,26ff] und schon [1Mos 35,4] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - (9) Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [5Mos 27,12] und [Jos 8,33ff]. - (10) So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - (11) Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - (12) Dieselben wie in V. 8 und 10. - (13) Er kann es selbst fast nicht glauben. - (14) Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen: Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - (15) Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - (16) Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - (17) Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - (18) Gehört nach Hebr. Syr. und einigen latein. Codd. Zu „gehandelt habt“. - (19) Nicht allein von Abmelech wir Feuer ausgehen und die Herren von Sichem mit den Bewohnern Mellos verzehren, sondern auch von ihnen wird Feuer ausgehen und Abimelech treffen. - (20) Das hebr. Wort deutet auf die Herrschaft als im Sinne des Erzählers unrechtmäßig hin. Die Sichemiten bleiben bei ihrem Entschlusse. (V. 6) - (21) Wohl nur über Ephraim und halb Manasse. - (22) Den Geist der Zwietracht. - (23) Hebal und Garizim, um die Stadt zu schützen. In das freie Feld wagen sie sich erst nach Gaals Ankunft. - (24) Dort scheinen schwere Parteiungen gewesen zu sein. Während die meisten Bürger Abimelech feindlich gesinnt waren, hielten es andere, wie Zebul, mit ihm. Die Feinde Abimelechs beriefen Gaal, einen Freibeuter. - (25) Wie unbedeutend ist Abimelech als Sohn des Feindes Baals, und wie groß und mächtig dagegen Sichem! Dem Zebul, einem Manne, den Abimelech, die Stadt geringschätzend, zu seinem Stellvertreter gemacht hat, stellt er dann die edlen Männer von Sichem gegenüber. - (26) Nicht-Sichemit. - (27) Über die berühmten Sicheniten, die einst Hemor zum Fürsten hatten. - (28) Da er die Bürger Abimelech schmähen hört, offenbart er seinen Ehrgeiz. Die Feinde Abimelechs hatten bis dahin noch keinen Führer. - (29) So redet Gaal im Übermute den abwesenden Abimelech an. - (30) Besser: aber. - (31) Er wollte selbst gern an Stelle des Abimelech die Herrschaft über Sichem erlangen. - (32) Besser: mit List. Diese richtet sich in erster Linie gegen Abimelech, um diesen durch den Kampf mit Gaal zu schwächen und alsdann gegen ihn die Stadt halten zu können. Doch es kam anders als er hoffte. - (33) In vier Abteilungen. - (34) Um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. - (35) Ganzes zu streichen. Nur eine Abteilung bricht mit ihm auf, damit Gaal, durch die geringe Zahl getäuscht, den Kampf wage. - (36) Zebul hatte also die sonst dort befindliche Besatzung zurückgezogen. - (37) Zur Eiche Meonenim, zur Zaubereiche. - (38) Er stachelt unter dem Scheine der Freundschaft die Eitelkeit Gaals auf. - (39) Oder: vor dem Volke her. - (40) Drängte… Zusatz der Vulgata. Vielleicht wurde er bis zur Stadt zurückgedrängt. - (41) Zum Kampfe. - (42) Hebr.: Abimelech breitete sich mit seiner Schar aus und nahm Stellung am Stadttor, um den Sichemiten die Rückkehr abzuschneiden. - (43) Diese symbolische Handlung soll die zukünftige ewige Unfruchtbarkeit des Landes versinnbildlichen (Vergl. [Zeph 2,9].) und den Wunsch andeuten, die zerstörte Stadt möge nie wieder aufblühen. Ob auch das Salz an das Bündnis erinnern sollte, welches Abimelech mit der Stadt geschlossen und das sie gebrochen? - (44) Die folgende Satzhälfte ist von der Vulgata frei beigefügt. Nicht glücklich, insofern es sich nicht um eine Befestigung, sondern um ein Heiligtum handelt. - (45) Wörtlich: Und sie legten es auf das Gewölbe und steckten dies über ihnen in Brand. - (46) Vier Stunden von Sichem auf dem Wege nach Bethsan. - (47) Hebr.: starker. - (48) Besser: Einwohner. - (49) Das Folgende ist Ergänzung der Vulgata. - (50) Besser: von einem oberen Mühlstein, dem Läufer.

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