Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich09: Unterschied zwischen den Versionen
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3. Als nun die Brüder seiner Mutter alle diese Worte in seinem Namen vor allen Männern von Sichem wiederholten, gewannen sie ihr Herz für Abimelech, indem sie sprachen: Er ist unser Bruder! <br/> | 3. Als nun die Brüder seiner Mutter alle diese Worte in seinem Namen vor allen Männern von Sichem wiederholten, gewannen sie ihr Herz für Abimelech, indem sie sprachen: Er ist unser Bruder! <br/> | ||
4. Und sie gaben ihm siebzig Pfund<sup>3</sup> Silber aus dem Tempel Baalberiths. Da dingte er sich damit besitzlose und unstäte Leute, die sich ihm anschlossen, <br/> | 4. Und sie gaben ihm siebzig Pfund<sup>3</sup> Silber aus dem Tempel Baalberiths. Da dingte er sich damit besitzlose und unstäte Leute, die sich ihm anschlossen, <br/> | ||
5. und kam nach Ephra in das Haus seines Vaters und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerobaals, siebzig Männer,<sup>4</sup> auf einem Steine;<sup>5</sup> nur | 5. und kam nach Ephra in das Haus seines Vaters und ermordete seine Brüder, die Söhne Jerobaals, siebzig Männer,<sup>4</sup> auf einem Steine;<sup>5</sup> nur Joatham, der jüngste Sohn Jerobaals, blieb übrig, da er sich versteckt hatte. <br/> | ||
6. Darauf versammelten sich alle Männer von Sichem und alle Familien der Stadt Mello<sup>6</sup> und gingen hin und machten Abimelech zum Könige<sup>7</sup> bei der Eiche, welche bei Sichem stand.<sup>8</sup> <br/> | 6. Darauf versammelten sich alle Männer von Sichem und alle Familien der Stadt Mello<sup>6</sup> und gingen hin und machten Abimelech zum Könige<sup>7</sup> bei der Eiche, welche bei Sichem stand.<sup>8</sup> <br/> | ||
7. Als Joatham hiervon Kunde erhielt, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim und erhob seine Stimme und rief und sprach: Höret mich, ihr Männer von Sichem, wie auch Gott euch hören möge! <br/> | 7. Als Joatham hiervon Kunde erhielt, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim und erhob seine Stimme und rief und sprach: Höret mich, ihr Männer von Sichem, wie auch Gott euch hören möge! <br/> | ||
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10. Da sprachen die Bäume zu dem Feigenbaume: komm und nimm die Herrschaft über uns an! <br/> | 10. Da sprachen die Bäume zu dem Feigenbaume: komm und nimm die Herrschaft über uns an! <br/> | ||
11. Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meine Süßigkeit und meine so köstlichen Früchte aufgeben und hingehen, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen? <br/> | 11. Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meine Süßigkeit und meine so köstlichen Früchte aufgeben und hingehen, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen? <br/> | ||
12. Da sprachen die Bäume zum Weinstocke: Komm und | 12. Da sprachen die Bäume zum Weinstocke: Komm und herrsche über uns! <br/> | ||
13. Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meinen Wein im Stich lassen, welcher Gott und Menschen erfreut, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen? <br/> | 13. Er antwortete ihnen: Könnte ich etwa meinen Wein im Stich lassen, welcher Gott und Menschen erfreut, um mich über die übrigen Bäume erheben zu lassen? <br/> | ||
14. Da sprachen alle<sup>12</sup> Bäume zu dem Dornbusche: Komm und herrsche über uns! <br/> | 14. Da sprachen alle<sup>12</sup> Bäume zu dem Dornbusche: Komm und herrsche über uns! <br/> | ||
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33. am frühen Morgen aber bei Sonnenaufgang überfalle die Stadt. Wenn er dann mit seinem Heere gegen dich ausfällt, so tue ihm, was du kannst. <br/> | 33. am frühen Morgen aber bei Sonnenaufgang überfalle die Stadt. Wenn er dann mit seinem Heere gegen dich ausfällt, so tue ihm, was du kannst. <br/> | ||
34. Da machte sich Abimelech des Nachts mit seinem ganzen Heere auf und stellte sich bei Sichem an vier Orten auf.<sup>33</sup> <br/> | 34. Da machte sich Abimelech des Nachts mit seinem ganzen Heere auf und stellte sich bei Sichem an vier Orten auf.<sup>33</sup> <br/> | ||
35. Als nun Gaal, der Sohn Obeds, herauszog und am Tore der Stadt stehen<sup>34</sup> blieb, brach Abimelech und sein ganzes<sup>35</sup> Heer mit ihm aus seiner verdeckten | 35. Als nun Gaal, der Sohn Obeds, herauszog und am Tore der Stadt stehen<sup>34</sup> blieb, brach Abimelech und sein ganzes<sup>35</sup> Heer mit ihm aus seiner verdeckten Stellung hervor. <br/> | ||
36. Da sah Gaal das Heer und sprach zu Zebul: Siehe, da kommt eine Menschenmenge von den Bergen herab!<sup>36</sup> Dieser antwortete ihm: Die Schatten der Berge stehst du für Menschen an; und so irrst du dich und wirst getäuscht. <br/> | 36. Da sah Gaal das Heer und sprach zu Zebul: Siehe, da kommt eine Menschenmenge von den Bergen herab!<sup>36</sup> Dieser antwortete ihm: Die Schatten der Berge stehst du für Menschen an; und so irrst du dich und wirst getäuscht. <br/> | ||
37. Gaal sprach wiederum: Siehe, da kommt eine Schar vom höchsten Punkte des Landes herab, und ein anderer Heerhaufe kommt auf dem Wege, der zur<sup>37</sup> Eiche führt. <br/> | 37. Gaal sprach wiederum: Siehe, da kommt eine Schar vom höchsten Punkte des Landes herab, und ein anderer Heerhaufe kommt auf dem Wege, der zur<sup>37</sup> Eiche führt. <br/> | ||
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Kap. 9 ('''1''') Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich10|Rich 10,4]]''] Abesans [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,9]]''] Abdons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,14]]'']) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - ('''2''') Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - ('''3''') Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe15|1Koe 15,18]]'']. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - ('''4''') Eigentlich 69, da einer entkam. - ('''5''') Vielleicht: auf der Stelle. - ('''6''') Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - ('''7''') Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich08|Rich 8,32]]''] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - ('''8''') Es ist wohl die gleiche Eiche, die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos24|Jos 24,26ff]]''] und schon [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos35|1Mos 35,4]]''] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - ('''9''') Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos27|5Mos 27,12]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos08|Jos 8,33ff]]'']. - ('''10''') So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - ('''11''') Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - ('''12''') Dieselben wie in V. 8 und 10. - ('''13''') Er kann es selbst fast nicht glauben. - ('''14''') Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen: Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - ('''15''') Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - ('''16''') Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - ('''17''') Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - ('''18''') Gehört nach Hebr. Syr. und einigen latein. Codd. zu „gehandelt habt“. - ('''19''') Nicht allein von | Kap. 9 ('''1''') Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich10|Rich 10,4]]''] Abesans [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,9]]''] Abdons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich12|Rich 12,14]]'']) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - ('''2''') Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - ('''3''') Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe15|1Koe 15,18]]'']. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - ('''4''') Eigentlich 69, da einer entkam. - ('''5''') Vielleicht: auf der Stelle. - ('''6''') Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - ('''7''') Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich08|Rich 8,32]]''] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - ('''8''') Es ist wohl die gleiche Eiche, die [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos24|Jos 24,26ff]]''] und schon [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos35|1Mos 35,4]]''] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - ('''9''') Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos27|5Mos 27,12]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos08|Jos 8,33ff]]'']. - ('''10''') So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - ('''11''') Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - ('''12''') Dieselben wie in V. 8 und 10. - ('''13''') Er kann es selbst fast nicht glauben. - ('''14''') Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen: Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - ('''15''') Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - ('''16''') Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - ('''17''') Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - ('''18''') Gehört nach Hebr. Syr. und einigen latein. Codd. zu „gehandelt habt“. - ('''19''') Nicht allein von Abimelech wir Feuer ausgehen und die Herren von Sichem mit den Bewohnern Mellos verzehren, sondern auch von ihnen wird Feuer ausgehen und Abimelech treffen. - ('''20''') Das hebr. Wort deutet auf die Herrschaft als im Sinne des Erzählers unrechtmäßig hin. Die Sichemiten bleiben bei ihrem Entschlusse. (V. 6) - ('''21''') Wohl nur über Ephraim und halb Manasse. - ('''22''') Den Geist der Zwietracht. - ('''23''') Hebal und Garizim, um die Stadt zu schützen. In das freie Feld wagen sie sich erst nach Gaals Ankunft. - ('''24''') Dort scheinen schwere Parteiungen gewesen zu sein. Während die meisten Bürger Abimelech feindlich gesinnt waren, hielten es andere, wie Zebul, mit ihm. Die Feinde Abimelechs beriefen Gaal, einen Freibeuter. - ('''25''') Wie unbedeutend ist Abimelech als Sohn des Feindes Baals, und wie groß und mächtig dagegen Sichem! Dem Zebul, einem Manne, den Abimelech, die Stadt geringschätzend, zu seinem Stellvertreter gemacht hat, stellt er dann die edlen Männer von Sichem gegenüber. - ('''26''') Nicht-Sichemit. - ('''27''') Über die berühmten Sichemiten, die einst Hemor zum Fürsten hatten. - ('''28''') Da er die Bürger Abimelech schmähen hört, offenbart er seinen Ehrgeiz. Die Feinde Abimelechs hatten bis dahin noch keinen Führer. - ('''29''') So redet Gaal im Übermute den abwesenden Abimelech an. - ('''30''') Besser: aber. - ('''31''') Er wollte selbst gern an Stelle des Abimelech die Herrschaft über Sichem erlangen. - ('''32''') Besser: mit List. Diese richtet sich in erster Linie gegen Abimelech, um diesen durch den Kampf mit Gaal zu schwächen und alsdann gegen ihn die Stadt halten zu können. Doch es kam anders als er hoffte. - ('''33''') In vier Abteilungen. - ('''34''') Um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. - ('''35''') Ganzes zu streichen. Nur eine Abteilung bricht mit ihm auf, damit Gaal, durch die geringe Zahl getäuscht, den Kampf wage. - ('''36''') Zebul hatte also die sonst dort befindliche Besatzung zurückgezogen. - ('''37''') Zur Eiche Meonenim, zur Zaubereiche. - ('''38''') Er stachelt unter dem Scheine der Freundschaft die Eitelkeit Gaals auf. - ('''39''') Oder: vor dem Volke her. - ('''40''') Drängte… Zusatz der Vulgata. Vielleicht wurde er bis zur Stadt zurückgedrängt. - ('''41''') Zum Kampfe. - ('''42''') Hebr.: Abimelech breitete sich mit seiner Schar aus und nahm Stellung am Stadttor, um den Sichemiten die Rückkehr abzuschneiden. - ('''43''') Diese symbolische Handlung soll die zukünftige ewige Unfruchtbarkeit des Landes versinnbildlichen (Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph02|Zeph 2,9]]''].) und den Wunsch andeuten, die zerstörte Stadt möge nie wieder aufblühen. Ob auch das Salz an das Bündnis erinnern sollte, welches Abimelech mit der Stadt geschlossen und das sie gebrochen? - ('''44''') Die folgende Satzhälfte ist von der Vulgata frei beigefügt. Nicht glücklich, insofern es sich nicht um eine Befestigung, sondern um ein Heiligtum handelt. - ('''45''') Wörtlich: Und sie legten es auf das Gewölbe und steckten dies über ihnen in Brand. - ('''46''') Vier Stunden von Sichem auf dem Wege nach Bethsan. - ('''47''') Hebr.: starker. - ('''48''') Besser: Einwohner. - ('''49''') Das Folgende ist Ergänzung der Vulgata. - ('''50''') Besser: von einem oberen Mühlstein, dem Läufer. | ||
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Version vom 12. November 2019, 14:46 Uhr
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput IX.
Das Buch der Richter Kap. 9
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1. Abiit autem Abimelech filius Jerobaal in Sichem ad frates matris suæ, et locutus est ad eos, et ad omnem cognationem domus patris matris suæ, dicens: 37. Rursumque Gaal ait: Ecce populus de umbilico terræ descendit, et unus cuneus venit per viam, quæ respicit quercum. 47. Abimelech quoque audiens viros turris Sichimorum pariter conglobatos, 49. Igitur certatim ramos de arboribus præcidentes, sequebantur ducem. Qui circumdantes præsidium, succenderunt: atque ita factum est, ut fumo et igne mille homines necarentur, viri pariter et mulieres, habitatorum turris Sichem. 50. Abimelech autem inde proficiscens venit ad oppidum Thebes, quod circumdans obsidebat exercitu. 52. Ascenderuntque Abimelech juxta turrim, pugnabat fortiter: et appropinquans ostio, ignem supponere nitebatur: 53. Et ecce una mulier fragmen molæ desuper jaciens, illisit capiti Abimelech,, et confregit cerebrum ejus. 54. Qui vocavit cito armigerum suum, et ait ad eum: Evagina gladium tuum, et percute me: ne forte dicatur quod a femina interfectus sim. Qui jussa perficiens, interfecit eum.
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Fußnote
Kap. 9 (1) Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [Rich 10,4] Abesans [Rich 12,9] Abdons [Rich 12,14]) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - (2) Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - (3) Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [1Koe 15,18]. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - (4) Eigentlich 69, da einer entkam. - (5) Vielleicht: auf der Stelle. - (6) Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - (7) Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [Rich 8,32] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - (8) Es ist wohl die gleiche Eiche, die [Jos 24,26ff] und schon [1Mos 35,4] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - (9) Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [5Mos 27,12] und [Jos 8,33ff]. - (10) So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - (11) Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - (12) Dieselben wie in V. 8 und 10. - (13) Er kann es selbst fast nicht glauben. - (14) Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen: Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - (15) Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - (16) Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - (17) Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - (18) Gehört nach Hebr. Syr. und einigen latein. Codd. zu „gehandelt habt“. - (19) Nicht allein von Abimelech wir Feuer ausgehen und die Herren von Sichem mit den Bewohnern Mellos verzehren, sondern auch von ihnen wird Feuer ausgehen und Abimelech treffen. - (20) Das hebr. Wort deutet auf die Herrschaft als im Sinne des Erzählers unrechtmäßig hin. Die Sichemiten bleiben bei ihrem Entschlusse. (V. 6) - (21) Wohl nur über Ephraim und halb Manasse. - (22) Den Geist der Zwietracht. - (23) Hebal und Garizim, um die Stadt zu schützen. In das freie Feld wagen sie sich erst nach Gaals Ankunft. - (24) Dort scheinen schwere Parteiungen gewesen zu sein. Während die meisten Bürger Abimelech feindlich gesinnt waren, hielten es andere, wie Zebul, mit ihm. Die Feinde Abimelechs beriefen Gaal, einen Freibeuter. - (25) Wie unbedeutend ist Abimelech als Sohn des Feindes Baals, und wie groß und mächtig dagegen Sichem! Dem Zebul, einem Manne, den Abimelech, die Stadt geringschätzend, zu seinem Stellvertreter gemacht hat, stellt er dann die edlen Männer von Sichem gegenüber. - (26) Nicht-Sichemit. - (27) Über die berühmten Sichemiten, die einst Hemor zum Fürsten hatten. - (28) Da er die Bürger Abimelech schmähen hört, offenbart er seinen Ehrgeiz. Die Feinde Abimelechs hatten bis dahin noch keinen Führer. - (29) So redet Gaal im Übermute den abwesenden Abimelech an. - (30) Besser: aber. - (31) Er wollte selbst gern an Stelle des Abimelech die Herrschaft über Sichem erlangen. - (32) Besser: mit List. Diese richtet sich in erster Linie gegen Abimelech, um diesen durch den Kampf mit Gaal zu schwächen und alsdann gegen ihn die Stadt halten zu können. Doch es kam anders als er hoffte. - (33) In vier Abteilungen. - (34) Um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. - (35) Ganzes zu streichen. Nur eine Abteilung bricht mit ihm auf, damit Gaal, durch die geringe Zahl getäuscht, den Kampf wage. - (36) Zebul hatte also die sonst dort befindliche Besatzung zurückgezogen. - (37) Zur Eiche Meonenim, zur Zaubereiche. - (38) Er stachelt unter dem Scheine der Freundschaft die Eitelkeit Gaals auf. - (39) Oder: vor dem Volke her. - (40) Drängte… Zusatz der Vulgata. Vielleicht wurde er bis zur Stadt zurückgedrängt. - (41) Zum Kampfe. - (42) Hebr.: Abimelech breitete sich mit seiner Schar aus und nahm Stellung am Stadttor, um den Sichemiten die Rückkehr abzuschneiden. - (43) Diese symbolische Handlung soll die zukünftige ewige Unfruchtbarkeit des Landes versinnbildlichen (Vergl. [Zeph 2,9].) und den Wunsch andeuten, die zerstörte Stadt möge nie wieder aufblühen. Ob auch das Salz an das Bündnis erinnern sollte, welches Abimelech mit der Stadt geschlossen und das sie gebrochen? - (44) Die folgende Satzhälfte ist von der Vulgata frei beigefügt. Nicht glücklich, insofern es sich nicht um eine Befestigung, sondern um ein Heiligtum handelt. - (45) Wörtlich: Und sie legten es auf das Gewölbe und steckten dies über ihnen in Brand. - (46) Vier Stunden von Sichem auf dem Wege nach Bethsan. - (47) Hebr.: starker. - (48) Besser: Einwohner. - (49) Das Folgende ist Ergänzung der Vulgata. - (50) Besser: von einem oberen Mühlstein, dem Läufer.
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