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49. Da hieben sie wetteifernd Äste von den Bäumen und folgten ihrem Führer. Und sie lagerten sich um die Feste und zündeten sie an;<sup>45</sup> und so geschah es, dass durch das Feuer und den Rauch tausend Menschen von den Bewohnern der Burg zu Sichem getötet wurden, Männer wie Frauen. <br/> | 49. Da hieben sie wetteifernd Äste von den Bäumen und folgten ihrem Führer. Und sie lagerten sich um die Feste und zündeten sie an;<sup>45</sup> und so geschah es, dass durch das Feuer und den Rauch tausend Menschen von den Bewohnern der Burg zu Sichem getötet wurden, Männer wie Frauen. <br/> | ||
50. Von da zog Abimelech weiter und kam zu der Stadt Thebes,<sup>46</sup> welche er einschloss und mit seinem Heere belagerte. <br/> | 50. Von da zog Abimelech weiter und kam zu der Stadt Thebes,<sup>46</sup> welche er einschloss und mit seinem Heere belagerte. <br/> | ||
51. Nun | 51. Nun war mitten in der Stadt ein hoher<sup>47</sup> Turm; dorthin waren Männer und Frauen und alle Angesehenen<sup>48</sup> der Stadt geflüchtet und hatten das Tor fest verschlossen und standen auf dem Dache des Turmes<sup>49</sup> hinter der Brustwehr. <br/> | ||
52. Da rückte Abimelech bis an den Turm heran und kämpfte tapfer; als er aber an das Tor herantrat und Feuer daran zu legen suchte, <br/> | 52. Da rückte Abimelech bis an den Turm heran und kämpfte tapfer; als er aber an das Tor herantrat und Feuer daran zu legen suchte, <br/> | ||
53. siehe, da warf eine Frau ein Stück von einem Mühlstein herunter<sup>50</sup> und traf damit Abimelechs Haupt und zerschmetterte ihm die Hirnschale. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam11|2Sam 11,21]]'']<br/> | 53. siehe, da warf eine Frau ein Stück von einem Mühlstein herunter<sup>50</sup> und traf damit Abimelechs Haupt und zerschmetterte ihm die Hirnschale. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam11|2Sam 11,21]]'']<br/> |
Version vom 31. Oktober 2022, 07:10 Uhr
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput IX.
Das Buch der Richter Kap. 9
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1. Abiit autem Abimelech filius Jerobaal in Sichem ad fratres matris suæ, et locutus est ad eos, et ad omnem cognationem domus patris matris suæ, dicens: 37. Rursumque Gaal ait: Ecce populus de umbilico terræ descendit, et unus cuneus venit per viam, quæ respicit quercum. 47. Abimelech quoque audiens viros turris Sichimorum pariter conglobatos, 49. Igitur certatim ramos de arboribus præcidentes, sequebantur ducem. Qui circumdantes præsidium, succenderunt: atque ita factum est, ut fumo et igne mille homines necarentur, viri pariter et mulieres, habitatorum turris Sichem. 50. Abimelech autem inde proficiscens venit ad oppidum Thebes, quod circumdans obsidebat exercitu. 52. Ascendensque Abimelech juxta turrim, pugnabat fortiter: et appropinquans ostio, ignem supponere nitebatur: 53. Et ecce una mulier fragmen molæ desuper jaciens, illisit capiti Abimelech,, et confregit cerebrum ejus. 54. Qui vocavit cito armigerum suum, et ait ad eum: Evagina gladium tuum, et percute me: ne forte dicatur quod a femina interfectus sim. Qui jussa perficiens, interfecit eum.
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Fußnote
Kap. 9 (1) Abimelech war ein Richter, doch nicht im Sinne der früheren, sondern ein Tyrann, dessen Geschichte an die seines Vaters angeschlossen wird und die allgemeinen im Buche der Richter nachgewiesenen Wahrheiten bestätigt. Hatte Gedeon auch die Nachfolge in der Richterwürde für seine Söhne abgelehnt, so hatten dieselben dennoch stets ein gewisses Ansehen (vergl. Jairs Nachkommen [Rich 10,4] Abesans [Rich 12,9] Abdons [Rich 12,14]) derart, dass Abimelech die Herrschaft nicht erhoffen konnte, so lange jene lebten. - (2) Dieser Name musste die alten Anhänger des Götzendienstes alsbald gegen sie einnehmen. - (3) Sekel, etwa 145 M. Tempelschätze wurden bisweilen zu politischen Zwecken verwendet. Vergl. [1Koe 15,18]. Diese Summe war nur ein Angeld für die Mörder. - (4) Eigentlich 69, da einer entkam. - (5) Vielleicht: auf der Stelle. - (6) Hebr.: und alle Familien des Mello. Mello ist wohl der Turm von Sichem. (V. 46) - (7) Er breitete seine Herrschaft jedenfalls weiter aus, da er Zebul (V. 28) als seinen Vertreter in Sichem zurückließ. Viele wünschten damals die Herrschaft eines Königs [Rich 8,32] und Ephraim freute sich vielleicht, einen der Mutter nach aus ihm entstammenden an der Spitze zu sehen, während die Götzendiener jetzt von Gedeons lästigem Zwange frei sich jenem gern zuwendeten. - (8) Es ist wohl die gleiche Eiche, die [Jos 24,26ff] und schon [1Mos 35,4] erwähnt wird. Dort war der Tempel des Baal-Berith. - (9) Der Garizim erhebt sich im Süden von Sichem steil bis zu einer Höhe von 311 Meter, wie der Hebal im Norden 350 Meter hoch ist. Vergl. [5Mos 27,12] und [Jos 8,33ff]. - (10) So war also auch Abimelech von den Sichemiten gesalbt. - (11) Hebr.: Preisen. Das Öl dient Gott in den Opfern, den Menschen zur Nahrung. - (12) Dieselben wie in V. 8 und 10. - (13) Er kann es selbst fast nicht glauben. - (14) Öl, Feigen und Wein sind die kostbarsten Früchte des Landes, wogegen der Dornbusch zu nichts taugt als zum Verbrennen. Die Worte: „Suchet Zuflucht in meinem Schatten!“ sind eine Ironie, deren Wahrheit die Sichemiten bald erfahren sollen: Findet ihr bei mir nicht den erwarteten Schutz, so wird Feuer vom leicht Feuer fangenden Dornbusch ausgehen und die Zedern des Libanon, die größten und herrlichsten Bäume, verzehren. - (15) Damit beginnt der erste Teil des Vordersatzes, den V. 19 aufnimmt und schließt. V. 20 bildet den zweiten Teil des Vordersatzes, während V. 17-19 eine Paranthese ist. - (16) Indem ihr Abimelech Geld gabet, Mörder zu bringen. - (17) Wegen der Verwandtschaft haben sie den Sohn der Magd den Söhnen der Frauen, den Dornstrauch den Ölbäumen undankbar vorgezogen. - (18) Gehört nach Hebr. Syr. und einigen latein. Codd. zu „gehandelt habt“. - (19) Nicht allein von Abimelech wir Feuer ausgehen und die Herren von Sichem mit den Bewohnern Mellos verzehren, sondern auch von ihnen wird Feuer ausgehen und Abimelech treffen. - (20) Das hebr. Wort deutet auf die Herrschaft als im Sinne des Erzählers unrechtmäßig hin. Die Sichemiten bleiben bei ihrem Entschlusse. (V. 6) - (21) Wohl nur über Ephraim und halb Manasse. - (22) Den Geist der Zwietracht. - (23) Hebal und Garizim, um die Stadt zu schützen. In das freie Feld wagen sie sich erst nach Gaals Ankunft. - (24) Dort scheinen schwere Parteiungen gewesen zu sein. Während die meisten Bürger Abimelech feindlich gesinnt waren, hielten es andere, wie Zebul, mit ihm. Die Feinde Abimelechs beriefen Gaal, einen Freibeuter. - (25) Wie unbedeutend ist Abimelech als Sohn des Feindes Baals, und wie groß und mächtig dagegen Sichem! Dem Zebul, einem Manne, den Abimelech, die Stadt geringschätzend, zu seinem Stellvertreter gemacht hat, stellt er dann die edlen Männer von Sichem gegenüber. - (26) Nicht-Sichemit. - (27) Über die berühmten Sichemiten, die einst Hemor zum Fürsten hatten. - (28) Da er die Bürger Abimelech schmähen hört, offenbart er seinen Ehrgeiz. Die Feinde Abimelechs hatten bis dahin noch keinen Führer. - (29) So redet Gaal im Übermute den abwesenden Abimelech an. - (30) Besser: aber. - (31) Er wollte selbst gern an Stelle des Abimelech die Herrschaft über Sichem erlangen. - (32) Besser: mit List. Diese richtet sich in erster Linie gegen Abimelech, um diesen durch den Kampf mit Gaal zu schwächen und alsdann gegen ihn die Stadt halten zu können. Doch es kam anders als er hoffte. - (33) In vier Abteilungen. - (34) Um zu sehen, ob alles in Ordnung sei. - (35) Ganzes zu streichen. Nur eine Abteilung bricht mit ihm auf, damit Gaal, durch die geringe Zahl getäuscht, den Kampf wage. - (36) Zebul hatte also die sonst dort befindliche Besatzung zurückgezogen. - (37) Zur Eiche Meonenim, zur Zaubereiche. - (38) Er stachelt unter dem Scheine der Freundschaft die Eitelkeit Gaals auf. - (39) Oder: vor dem Volke her. - (40) Drängte… Zusatz der Vulgata. Vielleicht wurde er bis zur Stadt zurückgedrängt. - (41) Zum Kampfe. - (42) Hebr.: Abimelech breitete sich mit seiner Schar aus und nahm Stellung am Stadttor, um den Sichemiten die Rückkehr abzuschneiden. - (43) Diese symbolische Handlung soll die zukünftige ewige Unfruchtbarkeit des Landes versinnbildlichen (Vergl. [Zeph 2,9].) und den Wunsch andeuten, die zerstörte Stadt möge nie wieder aufblühen. Ob auch das Salz an das Bündnis erinnern sollte, welches Abimelech mit der Stadt geschlossen und das sie gebrochen? - (44) Die folgende Satzhälfte ist von der Vulgata frei beigefügt. Nicht glücklich, insofern es sich nicht um eine Befestigung, sondern um ein Heiligtum handelt. - (45) Wörtlich: Und sie legten es auf das Gewölbe und steckten dies über ihnen in Brand. - (46) Vier Stunden von Sichem auf dem Wege nach Bethsan. - (47) Hebr.: starker. - (48) Besser: Einwohner. - (49) Das Folgende ist Ergänzung der Vulgata. - (50) Besser: von einem oberen Mühlstein, dem Läufer.
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