Liber Psalmorum. Psalmus XXIX.
Das Buch der Psalmen. Psalm 29 (30)
1. Gott hat Davids Gebet erhört (die Pest abgewendet) um ihn so gleichsam aus dem Grabe erweckt. (V. 4) 2. Aufforderung an alle Frommen, einen solchen Gott zu preisen, der nach kurzem Zürnen alsbald und lebenslänglich gnädig ist. Auf sich selbst vertrauend, ist David von Gott gedemütigt worden. (V. 8) Doch zum Herrn flehend, er wolle ihm das Leben erhalten, dass er Gott loben kann, ist er erhört worden. (V. 11) Die Trauer ist in Freude gewandelt.
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1. Psalmus Cantici in dedicatione domus David.
2. Exaltabo te Domine quoniam suscepisti me: nec delectasti inimicos meos super me.
3. Domine Deus meus clamavi ad te, et sanasti me.
4. Domine eduxisti ab inferno animam meam: salvasti me a descendentibus in lacum.
5. Psallite Domino sancti ejus: et confitemini memoriæ sanctitatis ejus.
6. Quoniam ira in indignation ejus: et vita in voluntate ejus.
Ad vesperum demorabitur fletus: et ad matutinum lætitia.
7. Ego autem dixi in abundantia mea: Non movebor in æternum.
8. Domine in voluntate tua, præstitisti decori meo virtutem.
Avertisti faciem tuam a me, et factus sum conturbatus.
9. Ad te Domine clamabo: et ad Deum meum deprecabor.
10. Quæ utilitas in sanguine meo, dum descendo in corruptionem?
Numquid confitebitur tibi pulvis, aut annuntiabit veritatem tuam?
11. Audivit Dominus, et misertus est mei: Dominus factus est adjutor meus.
12. Convertisti planctum meum in gaudium mihi: conscidisti saccum meum, et circumdedisti me lætitia:
13. Ut cantet tibi gloria mea: et non compungar: Domine Deus meus in æternum confitebor tibi.
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1. Ein Lobpsalm bei der Einweihung des Hauses, von David.1
2. Ich will dich erheben, o Herr! denn du hast mich beschirmt und hast meine Feinde2 sich nicht freuen lassen über mich.
3. O Herr, mein Gott! zu dir rief ich und du heiltest mich.3
4. Herr! du hast meine Seele aus dem Totenreiche emporgeführt, hast mich von denen, die in die Grube hinabfahren, gerettet.
5. Lobsinget dem Herrn, ihr seine Heiligen! und preiset sein geheiligtes Andenken.4
6. Denn er straft in seinem Grimme und gibt Leben durch sein Wohlwollen.5 Am Abende kehrt Weinen ein und am Morgen Freude.
7. Ich aber sprach in meines Glückes Fülle:6 Nimmermehr werde ich wanken!7
8. O Herr! durch dein Wohlwollen hattest du meiner Herrlichkeit8 Kraft verliehen. Du wandtest dein Angesicht von mir ab und ich ward bestürzt.
9. Zu dir, o Herr! rief ich und zu meinem Gott flehte ich:
10. Welchen Nutzen hast du von meinem Blute,9 wenn ich zur Verwesung hinabfahre? Wird wohl der Staub dich loben oder deine Treue verkünden?10
11. Der Herr hat es gehört und sich meiner erbarmt, der Herr ist mein Helfer geworden!11
12. Du hast mir meine Klagen in Freude verwandelt, mein Trauerkleid gelöst und mich mit Freude umgürtet,
13. auf dass dir meine Herrlichkeit12 lobsinge und ich kein Leid habe;13 o Herr, mein Gott immerdar will ich dich preisen!
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Fußnote
Psalm. 29 (1) Nach einigen ist der Psalm bei der Einweihung des Platzes für den nachherigen Tempel nach der Pest [2Sam 24,25, 1Chr 21,26] zum ersten Male gesungen worden, d.i. bei der Einweihung des Altars auf der Tenne Areunas. Nach anderen ist der Psalm von David noch am Tempelweihfest des Judas Makkabäus beigefügt worden. - (2) Wohl die umliegenden feindlichen Mächte. - (3) Von einer wirklichen Krankheit, oder: du rettest mich aus Gefahren. - (4) Die wunderbare Abwendung der Krankheit ist gleichsam ein Denkmal, das Gott sich gesetzt hat, ein Erweis seiner Gerechtigkeit und zugleich seiner Erbarmung. - (5) Die Züchtigung der Menschen hat statt, wenn Gott zürnt, Leben (Wohlergehen) kommt durch Gottes Huld, d.i. Gott zürnt nur wegen der Sünden, er will aber selbst einzig das Glück der Menschen. Deshalb dauert sein Zorn nicht lange, denn er überdauert nicht die Nacht. Abend und Morgen sind mit symbolischer Bedeutung gesetzt. - (6) Wohl [2Sam 24,9]. - (7) Ich vertraute nicht auf den Geber, sondern auf die Gaben, als hätte ich sie mir selbst verliehen. Und doch hängt einzig von Gott das Glück ab. - (8) Meinem Königtum. Hebr.: Du hattest auf meinen Berg (Sion) Festigkeit gestellt: Du hattest mich auf feste Berge gestellt. - (9) Wenn ich getötet werde. - (10) Nur im Lande der Lebenden vermag ich dich zu preisen. - (11) Im Hebr. stehen alle die Zeitwörter im Imperativ. - (12) Seele. - (13) Und ich nicht von Schmerz erfüllt werde und infolge dessen schweige. Hebr.: und nicht schweige.
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