Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt06
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 6
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1. Attendite ne justitiam vestram faciatis coram hominibus, ut videamini ab eis: alioquin mercedem non habebitis apud patrem vestrum, qui in cœlis est. 3. Te autem faciente eleemosynam, nesciat sinistra tua quid faciat dextera tua: 6. Tu autem cum oraveris, intra in cubiculum tuum, et clauso ostio, ora Patrem tuum in abscondito: et Pater tuus qui videt in abscondito, reddet tibi. 15. Si autem non dimiseritis hominibus: nec Pater vester dimittet vobis peccata vestra. 25. Ideo dico vobis, ne solliciti sitis animæ vestræ quid manducetis, neque corpori vestro quid induamini. Nonne anima plus est quam esca: et corpus plus quam vestimentum? 26. Respicite volatilia cœli, quoniam non serunt, neque metunt, neque congregant in horrea: et Pater vester cœlestis pascit illa. Nonne vos magis pluris estis illis? 32. Hæc enim omnia gentes inquirunt. Scit enim Pater vester, quia his omnibus indigetis. |
1. Habet acht, dass ihr eure Gerechtigkeit1 nicht übet vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden, sonst werdet ihr keinen Lohn haben bei eurem Vater, welcher im Himmel ist.2 |
Fußnote
Kap. 6 (1) Was [Mt 5,20] gesagt, wird weiter ausgeführt. Die Gerechtigkeit besteht in den Werken der Tugend. - (2) Unsere guten Werke dürfen von den Menschen gesehen werden [Mt 5,16], aber ist dies unser Ziel, so verlieren wir den Lohn. Der Gedanke, dass Gott unser Vater ist, soll unseren Eifer anstacheln. Nunmehr geht Christus auf Einzelnes über: Almosen, Gebet, Fasten. Dies sind die drei gewöhnlichen äußeren Tugendakte und zugleich der dreifachen Quelle der Fehler entgegengesetzt (Thom.), Wie leicht bei denselben die Eitelkeit sich einschleicht, zeigt [Lk 18,11]. - (3) Jeder Wunsch, dass dein Werk bekannt werde. (Aug.) In der Synagoge wurden Sonnabends Almosen gesammelt und ausgeteilt. – (4) Heuchler ist, wer etwas scheinen will, was er nicht bestrebt ist zu sein. - (5) Sie haben, was sie suchten, ihren, nicht Gottes Lohn. - (6) Das Almosen hatte ein besonderes Lob im Gesetze und ist leichter der Gefahr eitlen Ruhmes ausgesetzt. - (7) Dein Lohn sei dein Gewissen, das Gott ansieht (Aug.). Die gute Meinung ist Gebot, die Warnung zeigt den Weg, auf dem wir der Gefahr entgehen. - (8) Die Pharisäer schrieben vor, man müsse am Orte, wo man zur gebotenen (3. 6. 9.) Stunde sei, beten und standen nach Jerusalem gewendet. Sie suchten von der Pflicht auf der Straße überrascht zu werden. - (9) Sie beten lügenhaft und haben bei Gott keinen Lohn. - (10) Die Einzahl, zu der Christus übergeht, zeigt, dass er vom Privatgebet redet. Der Herr tadelt den gemeinsamen Gottesdienst nicht, den schon die Natur fordert, das A. T. pflegte und das Christentum von Anbeginn an übte. [Apg 1,14.24, Apg 2,42, Apg 4,24] - (11) Dafür, dass wir Gott um etwas bitten, will er uns belohnen, als ob er dadurch unser Schuldner geworden wäre. - (12) Nicht die Übung des Herzens, sondern der Zunge wird verworfen. Ein Beispiel für solches Beten [1Koe 18,27]. Dass wir im Gebet verharren müssen, lehrt Christus [Lk 11,5-13, Lk 18,1ff, Lk 22,43]. Auch die Wiederholung derselben Worte wird nicht verboten, wenn nur die Erhebung des Herzens andauert, wie [Ps 106, Ps 117] und die im [Ps 135]. Psalm 26 Mal wiederholten Worte „denn seine Barmherzigkeit währet in Ewigkeit“ beweisen. Zudem spricht der Herr selbst drei Mal dasselbe Gebet. Die Heiden suchten ihre Götter zu unterrichten von dem, was diese nicht wussten. - (13) Wir aber sind keine Erzähler, sondern Bittende (Hier.). Das Gebet soll das Menschenherz vom Irdischen ab- und dem Ewigen zuwenden. Gott ist immer bereit, uns Licht und Hilfe zu gewähren, aber wir sind nicht immer bereit, sie anzunehmen. Das Gebet macht uns empfänglich und würdig. (Aug.) - (14) Ihr, die ihr seine vielredende Heiden seid, sollt so beten, d. h. wenn je mit anderen Worten, so um diese Dinge und nach dieser Ordnung. Dass wir nicht einzig diese Worte zu gebrauchen haben, zeigt Christi und der Apostel Beispiel [Mt 26,39, Mt 11,25, Joh 17,1, Apg 4,24] und die im A. T. enthaltenen Gebete, die der Herr nicht verwirft [Mt 27,46], sowie endlich die Natur des Gebetes selbst: Erhebung des Herzens zu Gott. Christi Empfehlung erhöht unsere Andacht und unser Vertrauen, dass der Vater die Worte erhört, welche der Sohn gelehrt. In drei Bitten erflehen wir was Gottes ist, so aber, dass für uns daraus ein Segen erwächst, in vier, was unser; die Anrede soll gleichsam das Wohlwollen wecken. - (15) Das Wort Vater ist an die ganze Dreieinigkeit gerichtet, denn wir nennen Gott Vater: Welche Familie, alle Mitglieder derselben sollen wir lieben. - (16) Diese Worte weisen auf Gottes Macht und Herrlichkeit hin und mahnen uns zur Verehrung und Liebe. - (17) Der Name bezeichnet die Wesenheit. Wie die Engel im Himmel sollen wir Gott auf Erden verehren. - (18) Die vorzüglichste Weise, Gottes Ehre zu verbreiten, ist die Ausbreitung seines Reiches. Einst im Paradiese gestiftet, warf es seinen Schatten wieder voraus in der Erwählung Abrahams und des Volkes Israel, bis es seine Vollkommenheit in der Kirche Christi erlangte, um im Himmel vollendet zu werden. Möchte die ganze Erde ein Gottesreich werden. - (19) Möchte Gottes befehlender und ratender Wille auf Erden an uns und von uns so erfüllt werden, wie an und von den Engeln und Heiligen des Himmels! - (20) In dem was uns angeht, folgt Christus nicht der Würde der Dinge; Brot steht in der heiligen Schrift für jede Speise. Unser: das uns von Gottes Vorsehung bestimmte und benötigte; und zwar das tägliche, damit wir immer von neuem darum bitten und zugleich damit wir nicht um die Zukunft besorgt seien [Lk 11,3] und hier Text Aug. Ehrns. u. a. Der heilige Hieronymus übersetzte überwesentlich, d. h. wendete die Bitte auf die hl. Kommunion an. - (21) Die Sünden heißen Schulden, um uns an die Pflicht der Zahlung und unsere Unzulänglichkeit zu mahnen. Gott, der uns lehrt, um Vergebung zu bitten, zeigt sich bereit, dieselbe zu gewähren. Aber unter einer Bedingung: Wenn und in dem Maße, wie wir unseren Schuldigern vergeben [siehe Mt 18,23]. Wie sehr Christus auf diese Bedingung hält, geht daraus hervor, dass er sie V. 14, 15 erklärt und einschärft. - (22) Versuchung ist alles, was zur Sünde lockt. Diese Bitte erinnert uns an unsere Gebrechlichkeit und gibt uns Vertrauen auf Gottes Hilfe. - (23) Zunächst alles moralisch Böse, dann auch zeitliche Übel, so weit diese ein Hindernis sind im Dienste Gottes. - (24) V. 12 wird weiter erläutert. Nach dem Gebete erwähnt Christus wieder dieses gute Werk und sucht durch Androhung von Strafe und Verheißung von Belohnung zur Beobachtung desselben zu führen. - (25) Im Gesetze war ein Tag als Fasttag bestimmt [3Mos 16,29, 3Mos 23,27,4Mos 29,7]. Indes fastete man auch zum Zeichen der Buße [2Sam 12,16], zur Reinigung der Seele und Sinne [2Mos 24,18] und um tiefe Trauer kundzutun. Wer freiwillig fastete, kleidete sich in Bußgewänder und bestreute sein Haupt mit Asche. Die Pharisäer pflegten jeden Donnerstag zu fasten, weil Moses an diesem Tage auf den Sinai gestiegen, und jeden Montag, da er an einem solchen herabgestiegen sein sollte. Auch Christus empfiehlt das Fasten, indem er seinen Wert bei Gott und seine Weise lehrt. - (26) Dies tat man an Festtagen und bei Einladungen zu Gastmählern. [Vergl. Lk 7,46]. Bildlich wie V. 3.6 die Hände: verbirg es, dass du fastest. - (27) Nachdem der Herr die wahre Gerechtigkeit beschrieben und verschiedene Gebote erklärt hat, suchte er die Seelen vor eitler Ehre zu bewahren. Jetzt geht er zur Warnung vor einem zweiten Fehler über, der Habsucht und der damit verwandten zu großen Sorge. Drei Gründe gegen das Streben nach Reichtümern V. 19.: Sie sind vergänglich, V. 22.: sie verfinstern die Seele, V. 24.: sie ziehen von Gott ab. - (28) Die Motte verzehrt kostbare Kleider, die Fäulnis (so nach dem Griech. statt Rost. Euth.) Früchte, die Diebe rauben Gold und Silber. Christus will nicht, dass wir kein Begehr haben, aber dasselbe soll himmlisch sein. - (29) Warum das eine zu meiden, das andere zu tun ist. Was du schätzest, liebst du auch. - (30) Ist das Auge einfach, seiner Natur gemäß, frei von schädlichen Säften, so hat der ganze Körper solches Licht, dass alle Glieder ungefährdet ihre Aufgabe erfüllen können. Das Auge steht für das Herz, das Gott erleuchtet und bewegt, dass es im Himmel Schätze erwerbe (Ehrns.). - (31) Das dir das Licht gegeben. Ein Herz, in dem das Licht des Glaubens und der Gnade verdunkelt ist, wird nichts für Gott tun. Vergl. [1Tim 6,9 und Mt 15,19]. - (32) Man kann nicht Schätze hier für die Erde und den Himmel sammeln. Das Dienen umfasst alle Kräfte des Menschen. Die beiden Herren befehlen Entgegengesetztes (Ehrns.). - (33) Anhängen, seine Befehle tun. Christus sagt nicht: Reichtümer besitzen ist dem Dienste Gottes entgegengesetzt, sondern ihr Diener sein. Reichtümer hatten auch Abraham und Job (Ehrns.). - (34) Die Arbeit ist zu üben, die Sorge zu entfernen, welche aus dem Misstrauen gegen Gott entspringt (Ehrns.). - (35) Christus beginnt bei dem Himmel und endet auf Erden. Gott ist der Herr der Tiere, aber unser Vater. - (36) Die Sorge ist unnütz. - (37) Besser: seiner Lebenslänge. - (38) Nicht etwa der Gärten. - (39) Und doch haben sie dasselbe Schicksal wie das Gras. - (40) Die Blumen im Grase. - (41) Bedeutung wie oben Anm.15, 16. - (42) Mit Unterordnung alles Anderen. - (43) Sorge u. s. s. Wir haben also für alles Notwendige Sorge zu tragen. Vergl. [Apg 11,29 und Spr 6,6, Spr 30,25]. Welcher Art aber diese Sorge sein soll, ist hier gesagt. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
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