Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam04

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Liber primus Samuelis. Quem nos Primum Regum dicimus. Caput IV.

Das erste Buch Samuels oder der Könige Kap. 4


2. Samuel als Befreier und Besserer des Volkes Israel. (4,1 – 7,17) 1. Unglück Israels infolge der Sünden des Hauses Heli und des gesamten Volkes. (4,1 – 7,1) A. In einem Kriege gegen die Philister holen die Israeliten die Bundeslade herbei (V.9), doch werden sie geschlagen, die Bundeslade wird von den Philistern genommen, die beiden Söhne Helis getötet. Heli selbst stürzt auf die Nachricht davon nieder und stirbt, auch seine Schwiegertochter in schwerer Stunde.

1. Et factum est in diebus illis, convenerunt Philisthiim in pugnam: et egressus est Israel obviam Philisthiim in prœlium, et castrametatus est juxta Lapidem adjutorii. Porro Philisthiim venerunt in Aphec.
2. Et instruxerunt aciem contra Israel. Inito autem certamine, terga vertit Israel Philisthæis: et cæsa sunt in illo certamine passim per agros, quasi quatuor millia virorum.

3. Et reversus est populus ad castra: dixeruntque majores natu de Israel: Quare percussit nos Dominus hodie coram Philisthiim? Afferamus ad nos de Silo arcam fœderis Domini, et veniat in medium nostri, ut salvet nos de manu inimicorum nostrorum.
4. Misit ergo populus in Silo, et tulerunt inde arcam fœderis Domini exercituum sedentis super Cherubim: erantque duo filii Heli cum arca fœderis Dei, Ophni et Phinees.

5. Cumque venisset arca fœderis Domini in castra, vociferatus est omnis Israel clamore grandi, et personuit terra.
6. Et audierunt Philisthiim vocem clamoris, dixeruntque: Quænam est hæc vox clamoris magni in castris Hebræorum? Et cognoverunt quod arca Domini venisset in castra.

7. Timueruntque Philisthiim, dicentes: Venit Deus in castra. Et ingemuerunt, dicentes:
8. Væ nobis: non enim fuit tanta exsultatio heri et nudiustertius: væ nobis. Quis nos salvabit de manu Deorum sublimium istorum? hi sunt Dii, qui percusserunt Ægyptum omni plaga, in deserto.
9. Confortamini, et estote viri, Philisthiim: ne serviatis Hebræis, sicut et illi servierunt vobis: confortamini, et bellate.
10. Pugnaverunt ergo Philisthiim, et cæsus est Israel, et fugit unusquisque in tabernaculum suum: et facta est plaga magna nimis et ceciderunt de Israel triginta millia peditum.
11. Et arca Dei capta est: duo quoque filii Heli mortui sunt, Ophni et Phinees.
12. Currens autem vir de Benjamin ex acie, venit in Silo in die illa, scissa veste, et conspersus pulvere caput.

13. Cumque ille venisset, Heli sedebat super sellam contra viam spectans. Erat enim cor ejus pavens pro arca Dei. Vir autem ille postquam ingressus est, nuntiavit urbi: et ululavit omnis civitas.
14. Et audivit Heli sonitum clamoris, dixitque: Quis est hic sonitus tumultus hujus? At ille festinavit, et venit, et nuntiavit Heli.
15. Heli autem erat nonaginta et octo. Annorum, et oculi ejus caligaverant, et videre non poterat.
16. Et dixit ad Heli: Ego sum qui veni de prœlio, et ego qui de acie fugi hodie. Cui ille ait: Quid actum est fili mi?

17. Respondens autem ille, qui nuntiabat, Fugit, inquit, Israel coram Philisthiim, et ruina magna facta est in populo: insuper et duo filii tui mortui sunt, Ophni et Phinees: et arca Dei capta est.
18. Cumque ille nominasset arcam Dei, cecidit de sella retrorsum juxta ostium, et fractis cervicibus mortuus est. Senex enim erat vir et grandævus: et ipse judicavit Israel quadraginta annis.

19. Nurus autem ejus, uxor Phinees, prægnans erat, vicinaque partui: et audito nuntio quod capta esset arca Dei, et mortuus esset socer suus, et vir suus, incurvavit se et peperit: irruerant enim in eam dolores subiti.

20. In ipso autem momento mortis ejus, dixerunt ei quæ stabant circa eam: Ne timeas, quia filium peperisti. Quæ non respondit eis, neque animadvertit.
21. Et vocavit puerum, Ichabod, dicens: Translata est gloria de Israel, quia capta est arca Dei, et pro socero suo et pro viro suo;

22. Et ait: Translata est gloria ab Israel, eo quod capta esset arca Dei.


1. Da begab es sich in jenen Tagen, dass die Philister sich zum Kampfe sammelten;1 und Israel zog den Philistern zum Streite entgegen und lagerte sich bei dem Steine der Hilfe.2 Die Philister nun kamen nach Aphek3
2. und stellten sich in Schlachtordnung gegen Israel auf. Als aber der Kampf begann, floh Israel vor den Philistern, und es wurden in dieser Schlacht über das weite Feld hin zerstreut bei viertausend Mann erschlagen.4
3. Da nun das Volk in das Lager zurückkam, sprachen die Ältesten von Israel: Warum hat uns heute der Herr vor den Philistern geschlagen? Lasset uns die Lade des Bundes des Herrn von Silo hierher bringen, damit sie in unsere Mitte komme und uns aus der Hand unserer Feinde errette!5
4. Das Volk sandte also nach Silo, und sie holten von da die Bundeslade des Herrn der Heerscharen, der über den Cherubim thront; und die beiden Söhne Helis, Ophni und Phinees, waren bei der Lade des Bundes des Herrn.6
5. Als die Lade des Bundes des Herrn in das Lager kam, erhob ganz Israel ein Jubelgeschrei, dass die Erde davon erdröhnte.
6. Da die Philister den Schall des Jauchzens hörten, sprachen sie: Was bedeutet dieser Schall großen Jubelgeschreies im Lager der Hebräer? Und als sie erfuhren, dass die Lade des Herrn in das Lager gekommen sei,
7. fürchteten sich die Philister und sprachen: Gott ist in das Lager gekommen!7 Und aufseufzend, sprachen sie:
8. Wehe uns! denn solches Frohlocken war weder gestern noch zuvor. Wehe uns! wer wird uns aus der Hand dieser erhabenen Götter retten?8 Das sind die Götter, welche Ägypten mit allerlei Plagen in der Wüste geschlagen haben.
9. Fasset Mut9 und zeiget euch als Männer, ihr Philister! dass ihr den Hebräern nicht dienstbar werdet, wie sie euch dienstbar waren, fasset Mut und kämpfet!
10. Die Philister zogen also in den Kampf, und Israel ward geschlagen, und ein jeder floh in sein Zelt;10 und die Niederlage war sehr groß; es fielen von Israel dreißigtausend Mann Fußvolk.
11. Auch ward die Lade Gottes weggenommen, und die beiden Söhne Helis, Ophni und Phinees, kamen um.11
12. Ein Mann aus Benjamin aber lief aus der Schlacht weg und kam an demselben Tage nach Silo, mit zerrissenem Kleide, und das Haupt mit Staub bestreut.
13. Als dieser ankam, saß Heli auf dem Sitze, nach der Straße ausschauend;12 denn sein Herz bangte um die Lade Gottes. Nachdem aber der Mann in die Stadt gekommen war, verkündete er es daselbst, und die ganze Stadt wehklagte.13
14. Als Heli das laute Geschrei hörte, sprach er: Was ist das für ein lautes Getümmel? Da kam der Mann eilends herzu und verkündete es Heli.
15. Heli aber war achtundneunzig Jahre alt, und seine Augen waren dunkel geworden, und er konnte nicht sehen.
16. Als jener nun zu Heli sprach: Ich bin der, welcher aus dem Kampfe gekommen ist, und ich bin es, der heute aus der Schlacht geflohen ist, sprach er zu ihm: Was hat sich begeben, mein Sohn?
17. Da antwortete der, welcher Nachricht brachte, und sprach: Israel ist vor den Philistern geflohen und eine große Niederlage ist unter dem Volke angerichtet, überdies sind auch deine beiden Söhne Ophni und Phinees tot; und die Lade Gottes ist weggenommen.
18. Als jener die Lade Gottes nannte, fiel Heli rücklings vom Sitze neben dem Eingange und brach den Hals und starb. Denn er war ein alter Mann und hochbetagt;14 und er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet.
19. Seine Schwiegertochter aber, das Weib des Phinees, war schwanger und nahe am Gebären. Als diese die Kunde vernahm, dass die Lade Gottes weggenommen und ihr Schwiegervater und ihr Mann tot seien, sank sie nieder und gebar; denn die Wehen überfielen sie plötzlich.
20. Da sie nun im Sterben lag, sprachen die Frauen, die um sie standen, zu ihr: Fürchte dich nicht; denn du hast einen Sohn geboren! Sie aber antwortete nicht und merkte nicht darauf.15
21. Und sie nannte den Knaben Ichabod,16 indem sie sprach: Hinweggenommen ist die Herrlichkeit von Israel! Weil die Lade Gottes weggenommen war, und wegen ihres Schwiegervaters und ihres Mannes;
22. und sie sprach: Hinweggenommen ist die Herrlichkeit von Israel! Weil die Lade Gottes genommen war.


Fußnote

Kap. 4 (1) Diese Worte fehlen im Hebr. und ursprünglich auch in der Vulgata. - (2) So wird der Ort hier im Voraus genannt. [1Sam 7,12] - (3) Im Süden Palästinas zwischen Masphath und Sen. - (4) Samuels Ansehen war bereits zu fest gegründet, als dass es dadurch hätte leiden können. Zudem erinnerte man sich vielleicht an [Rich 20,18-25]. - (5) Die wahre Ursache der Niederlage war die Schändung des göttlichen Dienstes. Doch Gott wollte, dass die Menschen dies selbst erkannten, damit die Strafe heilsam werde und zugleich, damit er an Helis Haus das Strafgericht vollziehen könne. Wie konnte ihnen die Lade des Bundes helfen, wenn sie den Bund nicht achteten? - (6) Nicht umsonst werden Helis Söhne erwähnt. Während Elkana hinaufgeht, Gott um Segen für sein Haus anzuflehen, häufen Helis Söhne Fluch auf ihr Vaterhaus. Während Samuel vor Gott dient [1Sam 2,11], sind Helis Söhne da und verunehren die Opfer. Auf Samuels Ruf zieht das Volk [1Sam 4,1] aus und lagert an dem Orte, an dem später nach göttlichem Ratschlusse die Philister eine Niederlage erleiden sollten. [1Sam 7,12] Die Söhne Helis, welche an keine Buße denken, stellen sich gleichsam zwischen Bundeslade und Volk und sind eine der Ursachen der Niederlage. Wie viel schadet dem Volke ein böser Priester! - (7) Das Gerücht von Gottes Taten in der Vorzeit war wohl zu ihren Ohren gedrungen. (Vergl. [2Mos 15,14ff].) Das folgende lautet nach dem Griech.: Baal, rette uns heute! denn usw. - (8) Die Ägypter hatten heilige Laden, welche der Bundeslade ähnlich waren. Auf diesen waren Götzenbilder aufgestellt, und ähnlich galten vielleicht die Cherubim den Philistern als Götter. Erhabene Götter: Berggötter? - (9) Legt eure Furcht ab, dass ihr geschlagen werden und in Knechtschaft geraten könntet! - (10) Der Ausdruck ist noch aus der Zeit der Wüstenwanderung her beibehalten. - (11) Angesichts der Bundeslade, die sie verunehrt. - (12) Er war halbblind. - (13) Der Bote wollte dem ganzen Volke die Nachricht bringen. - (14) Nicht der Tod der Söhne, sondern der Verlust der Bundeslade lässt ihn niederstürzen, ein Zeichen seines Glaubens. - (15) Einen Knaben zu gebären, war die größte Freude. Doch auch sie denkt nur an den Verlust der Bundeslade. Tiefer konnte Israel nicht gebeugt werden, denn mit dem Verlust der Bundeslade schien auch der Gnadenbund des Herrn mit Israel aufgehoben. - (16) Jochabed? (Vergl. Sept.) - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |

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