Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps34: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
|||
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
<center> 1.a. Kriegerisch Klingender Aufruf an den Herrn, er wolle helfen. (V. 3) b. Verwünschungen über die Feinde. (V. 8) c. Ist die widergöttliche Macht gestürzt, wird der Psalmist jubeln. (V. 10) 2. Schilderung der Bosheit der Feinde, die ihm verleumden und seine Freundschaft verhöhnen (V. 16) mit Wunsch und Dank für dessen Erfüllung. (V. 18) 3. Erneuerte (aber ruhige) Schilderung der Gottlosigkeit der Feinde und Bitte um Befreiung von denselben.</center> | <center> 1. a. Kriegerisch Klingender Aufruf an den Herrn, er wolle helfen. (V. 3) b. Verwünschungen über die Feinde. (V. 8) c. Ist die widergöttliche Macht gestürzt, wird der Psalmist jubeln. (V. 10) 2. Schilderung der Bosheit der Feinde, die ihm verleumden und seine Freundschaft verhöhnen (V. 16) mit Wunsch und Dank für dessen Erfüllung. (V. 18) 3. Erneuerte (aber ruhige) Schilderung der Gottlosigkeit der Feinde und Bitte um Befreiung von denselben.</center> | ||
|- | |- | ||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
6. Fiat via illorum tenebræ et lubricum: et Angelus Domini persequens eos. <br/> | 6. Fiat via illorum tenebræ et lubricum: et Angelus Domini persequens eos. <br/> | ||
7. Quoniam gratis absconderunt mihi interitum laquei sui: supervacue exprobraverunt animam meam. <br/> | 7. Quoniam gratis absconderunt mihi interitum laquei sui: supervacue exprobraverunt animam meam. <br/> | ||
8. Veniat illi laqueus, quem | 8. Veniat illi laqueus, quem ignorat: et captio, quam abscondit, apprehendat eum: et in laqueum cadat in ipsum. <br/> | ||
9. Anima autem mea exsultabit in Domino: et delectabitur super salutari suo. <br/> | 9. Anima autem mea exsultabit in Domino: et delectabitur super salutari suo. <br/> | ||
10. Omnia ossa mea dicent: Domine, quis similis tibi? <br/> | 10. Omnia ossa mea dicent: Domine, quis similis tibi? <br/> | ||
Zeile 34: | Zeile 34: | ||
19. Non supergaudeant mihi qui adversantur mihi inique: qui oderunt me gratis et annuunt oculis. <br/> | 19. Non supergaudeant mihi qui adversantur mihi inique: qui oderunt me gratis et annuunt oculis. <br/> | ||
20. Quoniam mihi quidem pacifice loquebantur: et in iracundia terræ loquentes, dolos cogitabant. <br/> | 20. Quoniam mihi quidem pacifice loquebantur: et in iracundia terræ loquentes, dolos cogitabant. <br/> | ||
21. Et dilataverunt super me os suum: dixerunt: Euge, euge, | 21. Et dilataverunt super me os suum: dixerunt: Euge, euge, viderunt oculi nostri. <br/> | ||
22. Vidisti Domine, ne sileas: Domine ne discedas a me. <br/> | 22. Vidisti Domine, ne sileas: Domine ne discedas a me. <br/> | ||
23. Exsurge et intende judicio meo: Deus meus, et Dominus meus in causam meam. <br/> | 23. Exsurge et intende judicio meo: Deus meus, et Dominus meus in causam meam. <br/> | ||
Zeile 41: | Zeile 41: | ||
26. Erubescant et revereantur simul, qui gratulantur malis meis. <br/> | 26. Erubescant et revereantur simul, qui gratulantur malis meis. <br/> | ||
Induantur confusione et reverentia qui magna loquuntur super me. <br/> | Induantur confusione et reverentia qui magna loquuntur super me. <br/> | ||
27. Exsultent et lætentur qui volunt justitiam meam: et | 27. Exsultent et lætentur qui volunt justitiam meam: et dicant semper: Magnificetur Dominus, qui volunt pacem servi ejus. <br/> | ||
28. Et lingua mea meditabitur justitiam tuam, tota die laudem tuam. <br/> | 28. Et lingua mea meditabitur justitiam tuam, tota die laudem tuam. <br/> | ||
| | | | ||
1. Von David.<sup>1</sup> Richte,<sup>2</sup> Herr! die mir | 1. Von David.<sup>1</sup> Richte,<sup>2</sup> Herr! die mir unrecht tun; bezwinge,<sup>3</sup> die wider mich kämpfen. <br/> | ||
2. Ergreife Waffen und Schild<sup>4</sup> und erhebe dich, mir zu helfen! <br/> | 2. Ergreife Waffen und Schild<sup>4</sup> und erhebe dich, mir zu helfen! <br/> | ||
3. Ziehe das Schwert<sup>5</sup> und versperre den Weg denen, die mich verfolgen; sprich zu meiner Seele: <br/>Ich bin dein Heil!<sup>6</sup> <br/> | 3. Ziehe das Schwert<sup>5</sup> und versperre den Weg denen, die mich verfolgen; sprich zu meiner Seele: <br/>Ich bin dein Heil!<sup>6</sup> <br/> | ||
4. Beschämt und zuschanden mögen werden, die mir nach dem Leben trachten. <br/> | 4. Beschämt und zuschanden mögen werden, die mir nach dem Leben trachten. <br/> | ||
Es mögen zurückweichen und zuschanden werden, die wider mich Böses sinnen. <br/> | Es mögen zurückweichen und zuschanden werden, die wider mich Böses sinnen. <br/> | ||
5. Sie mögen werden wie Staub<sup>7</sup> vor dem Winde und der Engel des Herrn | 5. Sie mögen werden wie Staub<sup>7</sup> vor dem Winde und der Engel des Herrn bedränge sie.<sup>8</sup> <br/> | ||
6. Ihr Weg werde finster und schlüpfrig und der Engel des Herrn verfolge sie.<sup>9</sup> <br/> | 6. Ihr Weg werde finster und schlüpfrig und der Engel des Herrn verfolge sie.<sup>9</sup> <br/> | ||
7. Denn ohne Ursache haben sie mir heimlich ihren verderbenbringenden<sup>10</sup> Fallstrick gelegt, <br/> | 7. Denn ohne Ursache haben sie mir heimlich ihren verderbenbringenden<sup>10</sup> Fallstrick gelegt, <br/> | ||
haben mir Schmach angetan<sup>11</sup> ohne Grund. <br/> | haben mir Schmach angetan<sup>11</sup> ohne Grund. <br/> | ||
8. Es | 8. Es komme unversehens über ihn<sup>12</sup> der Fallstrick<sup>13</sup> und das Netz, das er heimlich gelegt, <br/> | ||
fange ihn und in seine eigene Schlinge möge er stürzen. <br/> | fange ihn und in seine eigene Schlinge möge er stürzen. <br/> | ||
9. Meine Seele aber wird in dem Herrn frohlocken und sich über seine Hilfe freuen. <br/> | 9. Meine Seele aber wird in dem Herrn frohlocken und sich über seine Hilfe freuen. <br/> | ||
10. | 10. Alle meine Gebeine werden sprechen: O Herr! wer ist dir gleich? Der du den Hilflosen aus der Hand derer errettest, <br/> | ||
die stärker sind als er, den Armen und Dürftigen aus der Hand derer, die ihn berauben. <br/> | die stärker sind als er, den Armen und Dürftigen aus der Hand derer, die ihn berauben. <br/> | ||
11. Es treten ungerechte Zeugen auf und man befragt mich über das, wovon ich nichts weiß.<sup>14</sup> <br/> | 11. Es treten ungerechte Zeugen auf und man befragt mich über das, wovon ich nichts weiß.<sup>14</sup> <br/> | ||
12. Sie vergelten mir Böses für Gutes,<sup>15</sup> machen meine Seele trostlos.<sup>16</sup> <br/> | 12. Sie vergelten mir Böses für Gutes,<sup>15</sup> machen meine Seele trostlos.<sup>16</sup> <br/> | ||
13. Ich aber tat ein Bußkleid an, als ihr Leid mich drückte.<sup>17</sup> <br/>Ich kasteite mich mit Fasten und mein | 13. Ich aber tat ein Bußkleid an, als ihr Leid mich drückte.<sup>17</sup> <br/>Ich kasteite mich mit Fasten und mein Gebet kehrte zurück in meinen Busen.<sup>18</sup> <br/> | ||
14. Wie unserm nächsten Freunde und unserem Bruder war ich ihnen zu Willen;<sup>19</sup> wie einer, <br/>der trauert<sup>20</sup> und betrübt ist, so war ich gebeugt. <br/> | 14. Wie unserm nächsten Freunde und unserem Bruder war ich ihnen zu Willen;<sup>19</sup> wie einer, <br/>der trauert<sup>20</sup> und betrübt ist, so war ich gebeugt. <br/> | ||
15. Und sie freuen sich wider mich<sup>21</sup> und rotten sich zusammen; <br/>man häuft Geißeln<sup>22</sup> über mich, wenn ich es nicht vermute. <br/> | 15. Und sie freuen sich wider mich<sup>21</sup> und rotten sich zusammen; <br/>man häuft Geißeln<sup>22</sup> über mich, wenn ich es nicht vermute. <br/> | ||
Zeile 75: | Zeile 75: | ||
23. Erhebe dich und habe acht auf mein Recht, mein Gott und mein Herr! auf meine Sache.<sup>28</sup> <br/> | 23. Erhebe dich und habe acht auf mein Recht, mein Gott und mein Herr! auf meine Sache.<sup>28</sup> <br/> | ||
24. Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott! dass jene nicht frohlocken über mich. <br/> | 24. Schaffe mir Recht nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott! dass jene nicht frohlocken über mich. <br/> | ||
25. Dass sie nicht in ihren Herzen sagen: Ha, ha! | 25. Dass sie nicht in ihren Herzen sagen: Ha, ha! welche Lust für unser Herz!<sup>29</sup> <br/> | ||
Dass sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen! <br/> | Dass sie nicht sagen: Wir haben ihn verschlungen! <br/> | ||
26. Es mögen schamrot und beschämt werden allzumal, die ob meines Unglücks frohlocken. <br/> | 26. Es mögen schamrot und beschämt werden allzumal, die ob meines Unglücks frohlocken. <br/> | ||
Zeile 87: | Zeile 87: | ||
===Fußnote=== | ===Fußnote=== | ||
Psalm. 34 ('''1''') Die Strafverkündigung über die Feinde geht in diesem Psalme wie in anderen in eine Anwünschung der Strafe über (so in [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps07|Ps 7]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps68|Ps 68]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps108|Ps 108]]'']). Doch wenn schon David von dem Affekte der Rachsucht sich leicht abbringen ließ, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam25|1Sam 25,32ff]]''], wie viel mehr muss da in einem Gebetsrufe sich eine erhabene Gesinnung aussprechen. Die Psalmen sind zudem der Ausdruck der Frömmigkeit des A.T. Dass diesem die Feindesliebe nicht fremd war, zeigen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos23|2Mos 23,4ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos19|3Mos 19,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr20|Spr 20,22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr24|Spr 24,17]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr25|Spr 25,21ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job31|Job 31,29ff]]''] weshalb die Worte des N.T. einen deutlichen Anklang an das Alte zeigen. Welcher Art Davids Gesinnung war, zeigt sein Verhalten gegen Saul und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps07|Ps 7]]'']. Die Strafanwünschungen haben also in selbstlosem Eifer für die Ehre Gottes ihren Ursprung. Immerhin redet das Neue Testament in etwas anderer ihm eigener Weise. ([''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23| | Psalm. 34 ('''1''') Die Strafverkündigung über die Feinde geht in diesem Psalme wie in anderen in eine Anwünschung der Strafe über (so in [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps07|Ps 7]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps68|Ps 68]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps108|Ps 108]]'']). Doch wenn schon David von dem Affekte der Rachsucht sich leicht abbringen ließ, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam25|1Sam 25,32ff]]''], wie viel mehr muss da in einem Gebetsrufe sich eine erhabene Gesinnung aussprechen. Die Psalmen sind zudem der Ausdruck der Frömmigkeit des A.T. Dass diesem die Feindesliebe nicht fremd war, zeigen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos23|2Mos 23,4ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos19|3Mos 19,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr20|Spr 20,22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr24|Spr 24,17]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr25|Spr 25,21ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job31|Job 31,29ff]]''] weshalb die Worte des N.T. einen deutlichen Anklang an das Alte zeigen. Welcher Art Davids Gesinnung war, zeigt sein Verhalten gegen Saul und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps07|Ps 7]]'']. Die Strafanwünschungen haben also in selbstlosem Eifer für die Ehre Gottes ihren Ursprung. Immerhin redet das Neue Testament in etwas anderer ihm eigener Weise. ([''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23]]''] Die Anatheme über die Irrlehrer und über Alexander, den Schmied, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal01|Gal 1,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal05|Gal 5,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Tim04|2Tim 4,14]]''] gehen zunächst nur auf zeitliche Züchtigung.) Aus diesem Grunde fasst das Neue Testament auch die Worte als Weissagung, welche der Heilige Geist David eingegeben, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh15|Joh 15,25]]''] V. 19 als an dem Heilande erfüllt angeführt wird, und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg01|Apg 1,20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem11|Roem 11,7-10]]''] andere Psalmen als an den Feinden Christi in Erfüllung gegangen bezeichnet werden. – Insofern David in seinem Leiden Typus des Messias war, den sein Volk verwarf, ist der an sich historisch auf David bezügliche Psalm auch indirekt messianisch. Dem leidenden Erlöser legt deshalb die Kirche einzelne Verse desselben in der Passions- und Karwoche in den Mund. - ('''2''') Vertritt mein Recht, indem du die Feinde verurteilst. - ('''3''') Hebr.: Streite gegen. - ('''4''') Hebr.: Kleinen und großen Schild, Bild vollständigsten Schutzes. - ('''5''') Hebr.: Spieß. Andere vermuten: Streitbeil. - ('''6''') Erklärung des ersten Versteiles ohne Bild. - ('''7''') Hebr.: Spreu. - ('''8''') Sie vor der Flucht vor sich hertreibend. - ('''9''') In finsterer Nacht und auf schlüpfrigem Wege ist die Flucht doppelt gefährlich, wie nun gar, wenn Gott durch seinen Engel der Verfolger ist. - ('''10''') Diese Beifügung fehlt im Hebr. - ('''11''') Hebr.: eine Grube gegraben meiner Seele. - ('''12''') Aug. und alte Psalterien: ihnen. - ('''13''') Hebr.: Verderben. - ('''14''') Auf die Aussage falscher Zeugen hin soll er sich als Verschwörer, und Thronräuber, bekennen. - ('''15''') Vergleiche das Bekenntnis Sauls [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam24|1Sam 24,18]]'']. - ('''16''') Hebr.: Verwaisung kam über meine Seele. Ich traure wie ein Vater, der seiner Kinder beraubt ist. Davids Eltern waren in das Land Moab geflüchtet, Jonathan von ihm getrennt, Michol geschieden. - ('''17''') Wenn sie mir durch Krankheit Besorgnis machten. Hebr.: wenn sie krank waren. Durch das Bußkleid wollte David Gottes Zorn gegen jene besänftigen und für die Leidenden Gnade erlangen. - ('''18''') David senkte den Kopf als Zeichen der größeren Innigkeit des Gebetes wie Elias [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe18|1Koe 18,42]]'']. - ('''19''') Hebr.: Als wäre er Freund, als wäre er Bruder mir, ging ich einher. - ('''20''') Hebr.: Wie einer, der um die Mutter trauert, senkte ich im Trauergewande das Haupt. - ('''21''') Hebr.: Aber da ich nun wanke (da mir Unglück trifft, Sauls Verfolgung), freuen sie sich. - ('''22''') Hebr.: Es sammeln sich wider mich verleumderische Zungen und die ich nicht kenne, zerfleischen (schmähen) mich und lassen nicht ab. - ('''23''') Obwohl Gott sie zerstreute, kommen sie nicht zur Einsicht und Reue, sondern fahren fort, dem Unschuldigen Böses zu tun. Hebr.: Gleich ruchlosen Kuchenfressern knirschen sie gegen mich mit ihren Zähnen. (Gleich Leuten, die für ein Stück Kuchen zu allem zu haben sind?) - ('''24''') Hebr.: Wie lange willst du ruhig zusehen? Bringe zurück meine Seele aus ihrer Bosheit, meine einzige von den jungen Löwen! - ('''25''') Die Feinde blinzeln sich zum Zeichen der Schadenfreude gegenseitig zu. - ('''26''') Gottloser, gemeiner Weltmenschen. Hebr.: Denn nicht reden sie friedlich mit mir, sondern sinnen tückische Dinge wider die Stillen im Lande. - ('''27''') Das, was mir längst gewünscht, sein Verderben. - ('''28''') Hebr.: Wache auf und mache dich auf zu meinem Rechte, mein Gott und Herr, zu meiner Streitsache! - ('''29''') Da haben wir, was wir zu sehen gewünscht. - ('''30''') Im Hebr. lauten die folgenden Worte: Und immerdar mögen sie sprechen: Hochgepriesen sei der Herr, der seine Lust hat an der Wohlfahrt seines Dieners! - ('''31''') Der Zunge, der das Reden zugehört, wird im Hebr. (und Latein.) das Sinnen, das dabei vorangegangen, mitbeigelegt; ebenso dem Munde [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps36|Ps 36,30]]'']. | ||
Aktuelle Version vom 18. März 2023, 07:25 Uhr
Liber Psalmorum. Psalmus XXXIV.
Das Buch der Psalmen. Psalm 34 (35)
| |
1. Ipsi David.
|
1. Von David.1 Richte,2 Herr! die mir unrecht tun; bezwinge,3 die wider mich kämpfen.
|
Fußnote
Psalm. 34 (1) Die Strafverkündigung über die Feinde geht in diesem Psalme wie in anderen in eine Anwünschung der Strafe über (so in [Ps 7, Ps 68, Ps 108]). Doch wenn schon David von dem Affekte der Rachsucht sich leicht abbringen ließ, vergl. [1Sam 25,32ff], wie viel mehr muss da in einem Gebetsrufe sich eine erhabene Gesinnung aussprechen. Die Psalmen sind zudem der Ausdruck der Frömmigkeit des A.T. Dass diesem die Feindesliebe nicht fremd war, zeigen [2Mos 23,4ff, 3Mos 19,18, Spr 20,22, Spr 24,17, Spr 25,21ff, Job 31,29ff] weshalb die Worte des N.T. einen deutlichen Anklang an das Alte zeigen. Welcher Art Davids Gesinnung war, zeigt sein Verhalten gegen Saul und [Ps 7]. Die Strafanwünschungen haben also in selbstlosem Eifer für die Ehre Gottes ihren Ursprung. Immerhin redet das Neue Testament in etwas anderer ihm eigener Weise. ([Lk 23] Die Anatheme über die Irrlehrer und über Alexander, den Schmied, [Gal 1,9, Gal 5,12, 2Tim 4,14] gehen zunächst nur auf zeitliche Züchtigung.) Aus diesem Grunde fasst das Neue Testament auch die Worte als Weissagung, welche der Heilige Geist David eingegeben, wie [Joh 15,25] V. 19 als an dem Heilande erfüllt angeführt wird, und [Apg 1,20, Roem 11,7-10] andere Psalmen als an den Feinden Christi in Erfüllung gegangen bezeichnet werden. – Insofern David in seinem Leiden Typus des Messias war, den sein Volk verwarf, ist der an sich historisch auf David bezügliche Psalm auch indirekt messianisch. Dem leidenden Erlöser legt deshalb die Kirche einzelne Verse desselben in der Passions- und Karwoche in den Mund. - (2) Vertritt mein Recht, indem du die Feinde verurteilst. - (3) Hebr.: Streite gegen. - (4) Hebr.: Kleinen und großen Schild, Bild vollständigsten Schutzes. - (5) Hebr.: Spieß. Andere vermuten: Streitbeil. - (6) Erklärung des ersten Versteiles ohne Bild. - (7) Hebr.: Spreu. - (8) Sie vor der Flucht vor sich hertreibend. - (9) In finsterer Nacht und auf schlüpfrigem Wege ist die Flucht doppelt gefährlich, wie nun gar, wenn Gott durch seinen Engel der Verfolger ist. - (10) Diese Beifügung fehlt im Hebr. - (11) Hebr.: eine Grube gegraben meiner Seele. - (12) Aug. und alte Psalterien: ihnen. - (13) Hebr.: Verderben. - (14) Auf die Aussage falscher Zeugen hin soll er sich als Verschwörer, und Thronräuber, bekennen. - (15) Vergleiche das Bekenntnis Sauls [1Sam 24,18]. - (16) Hebr.: Verwaisung kam über meine Seele. Ich traure wie ein Vater, der seiner Kinder beraubt ist. Davids Eltern waren in das Land Moab geflüchtet, Jonathan von ihm getrennt, Michol geschieden. - (17) Wenn sie mir durch Krankheit Besorgnis machten. Hebr.: wenn sie krank waren. Durch das Bußkleid wollte David Gottes Zorn gegen jene besänftigen und für die Leidenden Gnade erlangen. - (18) David senkte den Kopf als Zeichen der größeren Innigkeit des Gebetes wie Elias [1Koe 18,42]. - (19) Hebr.: Als wäre er Freund, als wäre er Bruder mir, ging ich einher. - (20) Hebr.: Wie einer, der um die Mutter trauert, senkte ich im Trauergewande das Haupt. - (21) Hebr.: Aber da ich nun wanke (da mir Unglück trifft, Sauls Verfolgung), freuen sie sich. - (22) Hebr.: Es sammeln sich wider mich verleumderische Zungen und die ich nicht kenne, zerfleischen (schmähen) mich und lassen nicht ab. - (23) Obwohl Gott sie zerstreute, kommen sie nicht zur Einsicht und Reue, sondern fahren fort, dem Unschuldigen Böses zu tun. Hebr.: Gleich ruchlosen Kuchenfressern knirschen sie gegen mich mit ihren Zähnen. (Gleich Leuten, die für ein Stück Kuchen zu allem zu haben sind?) - (24) Hebr.: Wie lange willst du ruhig zusehen? Bringe zurück meine Seele aus ihrer Bosheit, meine einzige von den jungen Löwen! - (25) Die Feinde blinzeln sich zum Zeichen der Schadenfreude gegenseitig zu. - (26) Gottloser, gemeiner Weltmenschen. Hebr.: Denn nicht reden sie friedlich mit mir, sondern sinnen tückische Dinge wider die Stillen im Lande. - (27) Das, was mir längst gewünscht, sein Verderben. - (28) Hebr.: Wache auf und mache dich auf zu meinem Rechte, mein Gott und Herr, zu meiner Streitsache! - (29) Da haben wir, was wir zu sehen gewünscht. - (30) Im Hebr. lauten die folgenden Worte: Und immerdar mögen sie sprechen: Hochgepriesen sei der Herr, der seine Lust hat an der Wohlfahrt seines Dieners! - (31) Der Zunge, der das Reden zugehört, wird im Hebr. (und Latein.) das Sinnen, das dabei vorangegangen, mitbeigelegt; ebenso dem Munde [Ps 36,30].
- Weitere Kapitel:
01 |
02 |
03 |
04 |
05 |
06 |
07 |
08 |
09 |
10 |
11 |
12 |
13 |
14 |
15 |
16 |
17 |
18 |
19 |
20 |
21 |
22 |
23 |
24 |
25 |
26 |
27 |
28 |
29 |
30 |
31 |
32 |
33 |
35 |
36 |
37 |
38 |
39 |
40 |
41 |
42 |
43 |
44 |
45 |
46 |
47 |
48 |
49 |
50 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.