Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer50: Unterschied zwischen den Versionen
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5. Um den Weg nach Sion werden sie fragen, dorthin ist ihr Angesicht gewendet; sie kommen und schließen sich an den Herrn an zum ewigen Bunde, der durch kein Vergessen schwinden wird.<sup>8</sup> <br/> | 5. Um den Weg nach Sion werden sie fragen, dorthin ist ihr Angesicht gewendet; sie kommen und schließen sich an den Herrn an zum ewigen Bunde, der durch kein Vergessen schwinden wird.<sup>8</sup> <br/> | ||
6. Eine verirrte Herde ist mein Volk geworden,<sup>9</sup> ihre Hirten<sup>10</sup> führten sie irre und ließen sie umherschweifen in den Bergen; von Berg zu Hügel liefen sie,<sup>11</sup> vergaßen ihres Lagerplatzes.<sup>12</sup> <br/> | 6. Eine verirrte Herde ist mein Volk geworden,<sup>9</sup> ihre Hirten<sup>10</sup> führten sie irre und ließen sie umherschweifen in den Bergen; von Berg zu Hügel liefen sie,<sup>11</sup> vergaßen ihres Lagerplatzes.<sup>12</sup> <br/> | ||
7. Alle, die auf sie | 7. Alle, die auf sie trafen, verschlangen sie und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht,<sup>13</sup> dafür, dass sie wider den Herrn, die Zierde der Gerechtigkeit,<sup>14</sup> gesündigt, wider den Herrn, die Hoffnung ihrer Väter.<sup>15</sup> <br/> | ||
8. Eilet hinweg<sup>16</sup> aus der Mitte von Babylon, verlasset das Land der Chaldäer und seid wie Böcke vor der Herde her!<sup>17</sup> <br/> | 8. Eilet hinweg<sup>16</sup> aus der Mitte von Babylon, verlasset das Land der Chaldäer und seid wie Böcke vor der Herde her!<sup>17</sup> <br/> | ||
9. Denn sehet, ich lasse wider Babylon eine Schar gewaltiger Völker<sup>18</sup> aus dem Lande von Mitternacht her aufstehen und heranziehen,<sup>19</sup> diese werden sich wider dasselbe aufstellen und es alsbald einnehmen; ihre Pfeile<sup>20</sup> sind wie die eines mordlustigen<sup>21</sup> Helden, von denen keiner, ohne zu treffen, zurückkehrt. <br/> | 9. Denn sehet, ich lasse wider Babylon eine Schar gewaltiger Völker<sup>18</sup> aus dem Lande von Mitternacht her aufstehen und heranziehen,<sup>19</sup> diese werden sich wider dasselbe aufstellen und es alsbald einnehmen; ihre Pfeile<sup>20</sup> sind wie die eines mordlustigen<sup>21</sup> Helden, von denen keiner, ohne zu treffen, zurückkehrt. <br/> | ||
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14. Stellet euch wider Babylon ringsum auf, alle ihr Bogenschützen!<sup>25</sup> greifet es an, sparet die Geschosse nicht, denn es hat wider den Herrn gesündigt.<sup>26</sup> <br/> | 14. Stellet euch wider Babylon ringsum auf, alle ihr Bogenschützen!<sup>25</sup> greifet es an, sparet die Geschosse nicht, denn es hat wider den Herrn gesündigt.<sup>26</sup> <br/> | ||
15. Erhebet wider dasselbe Feldgeschrei! Überall<sup>27</sup> hat es sich ergeben. Gefallen sind seine Grundfesten, niedergebrochen seine Mauern, denn es ist des Herrn Rache. Rächet euch an ihm; wie es getan, so tuet ihm! <br/> | 15. Erhebet wider dasselbe Feldgeschrei! Überall<sup>27</sup> hat es sich ergeben. Gefallen sind seine Grundfesten, niedergebrochen seine Mauern, denn es ist des Herrn Rache. Rächet euch an ihm; wie es getan, so tuet ihm! <br/> | ||
16. Rottet aus den Sämann aus Babylon<sup>28</sup> und den, der die Sichel zur Zeit der Ernte führt! Vor dem Schwerte der | 16. Rottet aus den Sämann aus Babylon<sup>28</sup> und den, der die Sichel zur Zeit der Ernte führt! Vor dem Schwerte der Taube<sup>29</sup> wird sich ein jeder zu seinem Volke wenden und werden alle in ihr Land fliehen.<sup>30</sup> <br/> | ||
17. Eine zerstreute Herde ist Israel, Löwen<sup>31</sup> verscheuchten es. Zuerst hat es der König von Assur verschlungen und nun zuletzt hat Nabuchodonosor, der König von Babylon, seine Knochen zernagt.<sup>32</sup> <br/> | 17. Eine zerstreute Herde ist Israel, Löwen<sup>31</sup> verscheuchten es. Zuerst hat es der König von Assur verschlungen und nun zuletzt hat Nabuchodonosor, der König von Babylon, seine Knochen zernagt.<sup>32</sup> <br/> | ||
18. Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will den König von Babylon und sein Land heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe. <br/> | 18. Darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels, also: Siehe, ich will den König von Babylon und sein Land heimsuchen, wie ich den König von Assur heimgesucht habe. <br/> | ||
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22. Kriegsgetümmel im Lande und große Verheerung! <br/> | 22. Kriegsgetümmel im Lande und große Verheerung! <br/> | ||
23. Wie ist ihr Hammer<sup>38</sup> der ganzen Erde zerbrochen und zerschlagen, wie ist Babylon unter den Völkern in eine Wüstenei<sup>39</sup> verwandelt! <br/> | 23. Wie ist ihr Hammer<sup>38</sup> der ganzen Erde zerbrochen und zerschlagen, wie ist Babylon unter den Völkern in eine Wüstenei<sup>39</sup> verwandelt! <br/> | ||
24. Ich habe dir Schlingen gelegt und du hast dich in ihnen gefangen,<sup>40</sup> Babylon! | 24. Ich habe dir Schlingen gelegt und du hast dich in ihnen gefangen,<sup>40</sup> Babylon! ohne dass du es dich versahest, wurdest du ertappt und ergriffen; denn du hattest den Herrn herausgefordert.<sup>41</sup> <br/> | ||
25. Der Herr hat seine Rüstkammer geöffnet und die Werkzeuge seines Zornes hervorgeholt, denn der Herr, der Gott der Heerscharen, hat ein Werk im Lande der Chaldäer.<sup>42</sup> <br/> | 25. Der Herr hat seine Rüstkammer geöffnet und die Werkzeuge seines Zornes hervorgeholt, denn der Herr, der Gott der Heerscharen, hat ein Werk im Lande der Chaldäer.<sup>42</sup> <br/> | ||
26. Kommet heran über das Land, ihr von den äußersten Grenzen, gebet Raum, auf dass sie ausziehen, die es zertreten sollen; räumet die Steine aus dem Wege und sammelt sie in Haufen, mordet es und lasset nichts drin übrig!<sup>43</sup> <br/> | 26. Kommet heran über das Land, ihr von den äußersten Grenzen, gebet Raum, auf dass sie ausziehen, die es zertreten sollen; räumet die Steine aus dem Wege und sammelt sie in Haufen, mordet es und lasset nichts drin übrig!<sup>43</sup> <br/> | ||
27. | 27. Werfet alle seine Helden nieder, sie müssen hinuntersteigen zur Schlachtbank.<sup>44</sup> Wehe ihnen! Denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung. <br/> | ||
28. Horch! Flüchtige und Entronnene aus dem Lande Babylon,<sup>45</sup> um in Sion die Rache des Herrn, unseres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel. <br/> | 28. Horch! Flüchtige und Entronnene aus dem Lande Babylon,<sup>45</sup> um in Sion die Rache des Herrn, unseres Gottes, zu verkünden, die Rache für seinen Tempel. <br/> | ||
29. Rufet gar viele<sup>46</sup> wider Babylon herbei, alle, die den Bogen spannen; stellet euch ringsum daselbst auf, dass niemand entrinne;<sup>47</sup> vergeltet ihm nach seinen Werken, nach allem, was er getan, tuet ihm; denn es hat sich wider den Herrn erhoben, wider den Heiligen Israels! <br/> | 29. Rufet gar viele<sup>46</sup> wider Babylon herbei, alle, die den Bogen spannen; stellet euch ringsum daselbst auf, dass niemand entrinne;<sup>47</sup> vergeltet ihm nach seinen Werken, nach allem, was er getan, tuet ihm; denn es hat sich wider den Herrn erhoben, wider den Heiligen Israels! <br/> | ||
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===Fußnote=== | ===Fußnote=== | ||
Kap. 50 ('''1''') Zuerst wird das Strafgericht selbst als schön geschehen verkündet, dann die Weise, wie dasselbe zur Vollstreckung kommt, beschrieben. - ('''2''') Mit Zeichen und Worten sollen sie es verkünden. - ('''3''') Wie wichtig die Botschaft ist, geht daraus hervor, dass die Verkündigung sechsmal befohlen, der Gegenstand derselben auf fünf Weisen genannt wird. - ('''4''') Babylonisch Marduk, der erhabene Herr, der Gott der Götter. Wie über die Götter Ägyptens [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer46|Jer 46,25]]''], über Chamos, den Gott von Moab [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer48|Jer 48,7.13.46]]''], über Melchom, den Gott Ammons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer49|Jer 49,1]]''], so kommt das Gericht beim Sturze Babylons auch über dessen Gott. - ('''5''') Erst [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer51|Jer 51,11]]''] werden die Meder ausdrücklich genannt. Auch Isaias hatte verkündet, dass der Sieger von Norden kommen werde. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer41|Jer 41,25]]''] Freilich führte die Eroberung durch die Perser und Meder nicht jene Verwüstung herbei, welche der Prophet hier beschreibt, doch ist die Eroberung nach Gottes Ratschluss der Beginn der letzten Katastrophe. - ('''6''') Auch Isaias verbindet mit der Voraussagung des Falles Babylons die Verheißung der Rückkehr Israels. - ('''7''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos03|Hos 3,5]]'']. Mit Schmerz über ihre früheren Verfehlungen, mit Sehnsucht, Gott in Sion zu verehren, kehren sie zurück. Nach dem Hebr. ermuntern sie sich gegenseitig: Kommet und lasset uns Jahve anhängen zu einem ewigen Bunde, der unvergesslich! - ('''8''') Die Rückkehr bahnt einem neuen Gottesreiche den Weg. - ('''9''') Zur Zeit der Wegführung. - ('''10''') Könige und Fürsten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer02|Jer 2,8]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer23|Jer 23,1.2]]''] - ('''11''') Anspielung auf den Götzendienst der benachbarten Völker, dem sie sich zuwandten, in dem sie gleichsam ihre Ruhe und Befriedigung suchten. - ('''12''') Des Tempels des Herrn, der ihnen wahre Ruhe gewähren konnte. - ('''13''') Indem wir die irrenden Schafe verschlangen. - ('''14''') Hebr.: Wohnung der Gerechtigkeit (den Tempel). - ('''15''') Sie haben das Vorbild ihrer Vorfahren nicht beachtet und die Verheißungen Gottes geringgeschätzt. - ('''16''') Da Gott durch die Wegführung seine Absicht erreicht hat, wie V. 4 zeigt. - ('''17''') Wie Böcke sich bei der Öffnung des Schafstalles vorandrängen, so sollen die gefangenen Judäer die ersten sein, welche fliehen, den anderen zum Vorbild. - ('''18''') Weitere Erklärung von V. 8. - ('''19''') Hebr.: Diese stellen sich wider sie auf. - ('''20''') Sie kämpfen von weitem und senden den Flüchtlingen den Tod. - ('''21''') Hebr.: erfahrenen: der nicht umsonst seine Pfeile versendet und nicht ohne Beute heimkehrt. - ('''22''') Babylonien war reich und trieb einen weithingehenden Handel. - ('''23''') Hebr.: ja, freue dich nur, ja frohlocke nur, Plünderer meines Erbes, ja, mache nur Sprünge gleich einem im Grase herumspringenden Kühlein, und wiehere wie die starken Hengste… (dennoch) wird eure Mutter gar sehr zuschanden. – Babylon wird als Hauptstadt die Mutter des Reiches und des Volkes genannt. - ('''24''') Hebr.: Wüste, Trocknis und Steppe (vollständige Vernichtung). - ('''25''') Durch diese Waffe zeichnet sich jenes Volk besonders aus. (V. 9) - ('''26''') Tötet, soviel ihr vermögt. So sehr es gesündigt, so sehr soll es gestraft werden. - ('''27''') Nach dem Hebräischen gehört dies Wort zu dem vorhergehenden. - ('''28''') Also nicht nur die Krieger. Das ganze Volk soll vernichtet werden. - ('''29''') Hebr.: vor dem gewalttätigen Schwerte. - ('''30''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes13|Jes 13,14]]'']. - ('''31''') Hebr.: Ein versprengtes Schaf ist Israel, das Löwen verjagt haben – nämlich die Könige von Assur und Babel. - ('''32''') | Kap. 50 ('''1''') Zuerst wird das Strafgericht selbst als schön geschehen verkündet, dann die Weise, wie dasselbe zur Vollstreckung kommt, beschrieben. - ('''2''') Mit Zeichen und Worten sollen sie es verkünden. - ('''3''') Wie wichtig die Botschaft ist, geht daraus hervor, dass die Verkündigung sechsmal befohlen, der Gegenstand derselben auf fünf Weisen genannt wird. - ('''4''') Babylonisch Marduk, der erhabene Herr, der Gott der Götter. Wie über die Götter Ägyptens [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer46|Jer 46,25]]''], über Chamos, den Gott von Moab [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer48|Jer 48,7.13.46]]''], über Melchom, den Gott Ammons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer49|Jer 49,1]]''], so kommt das Gericht beim Sturze Babylons auch über dessen Gott. - ('''5''') Erst [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer51|Jer 51,11]]''] werden die Meder ausdrücklich genannt. Auch Isaias hatte verkündet, dass der Sieger von Norden kommen werde. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer41|Jer 41,25]]''] Freilich führte die Eroberung durch die Perser und Meder nicht jene Verwüstung herbei, welche der Prophet hier beschreibt, doch ist die Eroberung nach Gottes Ratschluss der Beginn der letzten Katastrophe. - ('''6''') Auch Isaias verbindet mit der Voraussagung des Falles Babylons die Verheißung der Rückkehr Israels. - ('''7''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos03|Hos 3,5]]'']. Mit Schmerz über ihre früheren Verfehlungen, mit Sehnsucht, Gott in Sion zu verehren, kehren sie zurück. Nach dem Hebr. ermuntern sie sich gegenseitig: Kommet und lasset uns Jahve anhängen zu einem ewigen Bunde, der unvergesslich! - ('''8''') Die Rückkehr bahnt einem neuen Gottesreiche den Weg. - ('''9''') Zur Zeit der Wegführung. - ('''10''') Könige und Fürsten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer02|Jer 2,8]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer23|Jer 23,1.2]]''] - ('''11''') Anspielung auf den Götzendienst der benachbarten Völker, dem sie sich zuwandten, in dem sie gleichsam ihre Ruhe und Befriedigung suchten. - ('''12''') Des Tempels des Herrn, der ihnen wahre Ruhe gewähren konnte. - ('''13''') Indem wir die irrenden Schafe verschlangen. - ('''14''') Hebr.: Wohnung der Gerechtigkeit (den Tempel). - ('''15''') Sie haben das Vorbild ihrer Vorfahren nicht beachtet und die Verheißungen Gottes geringgeschätzt. - ('''16''') Da Gott durch die Wegführung seine Absicht erreicht hat, wie V. 4 zeigt. - ('''17''') Wie Böcke sich bei der Öffnung des Schafstalles vorandrängen, so sollen die gefangenen Judäer die ersten sein, welche fliehen, den anderen zum Vorbild. - ('''18''') Weitere Erklärung von V. 8. - ('''19''') Hebr.: Diese stellen sich wider sie auf. - ('''20''') Sie kämpfen von weitem und senden den Flüchtlingen den Tod. - ('''21''') Hebr.: erfahrenen: der nicht umsonst seine Pfeile versendet und nicht ohne Beute heimkehrt. - ('''22''') Babylonien war reich und trieb einen weithingehenden Handel. - ('''23''') Hebr.: ja, freue dich nur, ja frohlocke nur, Plünderer meines Erbes, ja, mache nur Sprünge gleich einem im Grase herumspringenden Kühlein, und wiehere wie die starken Hengste… (dennoch) wird eure Mutter gar sehr zuschanden. – Babylon wird als Hauptstadt die Mutter des Reiches und des Volkes genannt. - ('''24''') Hebr.: Wüste, Trocknis und Steppe (vollständige Vernichtung). - ('''25''') Durch diese Waffe zeichnet sich jenes Volk besonders aus. (V. 9) - ('''26''') Tötet, soviel ihr vermögt. So sehr es gesündigt, so sehr soll es gestraft werden. - ('''27''') Nach dem Hebräischen gehört dies Wort zu dem vorhergehenden. - ('''28''') Also nicht nur die Krieger. Das ganze Volk soll vernichtet werden. - ('''29''') Hebr.: vor dem gewalttätigen Schwerte. - ('''30''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes13|Jes 13,14]]'']. - ('''31''') Hebr.: Ein versprengtes Schaf ist Israel, das Löwen verjagt haben – nämlich die Könige von Assur und Babel. - ('''32''') Wenn selbst die Knochen verzehrt sind, ist nichts mehr von dem Leibe übrig. - ('''33''') Hebr.: zu seiner Flur. - ('''34''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer02|Jer 2,7]]'']. Es werden die Landschaften diesseits und jenseits des Jordans bezeichnet. - ('''35''') Damit das Volk von Gott Verzeihung erlange, muss es Buße tun und mit Gottes Gnade mitwirken. Findet Gott also nicht die hier beschriebene Beschaffenheit der Herzen in Juda und Israel, so sind die freudenreichen Verheißungen umsonst gegeben. - ('''36''') Wie der Prophet V. 9 nach Darlegung des Loses des Volkes auf die Strafe überging, welche seine Feinde erwartete, so auch V. 21ff. - ('''37''') Hebr.: Über das Land Merathajim (Doppelrebellion) – ziehe herauf über dasselbe und gegen die Bewohner von Pekod (Ahndung). Marratim ist das südliche Babylonien, Pukuda der kriegerische Aramäerstamm, der dort seine Wohnsitze hatte. Warum die Südlandschaft genannt wird, zeigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes43|Jes 43,14]]'']. Hebr.: Da der Feind von Norden kommt, zeigt sein Wüten im Süden, dass das ganze Land in seiner Gewalt ist. - ('''38''') Mit Recht heißt Babylon so. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer25|Jer 25,9]]'']. - ('''39''') Hebr.: Schaueröde. - ('''40''') Hebr.: Ich habe dir ein Garn gestellt, und du bist auch gefangen worden – also unvorhergesehen. - ('''41''') Hebr.: Mit Jahve den Kampf aufgenommen. - ('''42''') Hebr.: Denn ein Werk ist es, dass der Herr, Jahve der Heerscharen, hat im Lande der Chaldäer. - ('''43''') Hebr.: kommet über sie von allen Enden, öffnet ihre Speicher, schüttet es hin wie Garben und bannet es. – Bringet alle Schätze aus ihren Vorratskammern herbei und schüttet sie wie Garben auf einen Haufen, damit sie dann als gebanntes Gut verbrannt werden. - ('''44''') Hebr.: Mordet alle ihre Farren; zur Schlachtbank müssen sie herabsteigen – Farren werden auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes34|Jes 34,7]]''] die Vornehmen genannt. Wenn diesen selbst Tod droht, so steht das Verderben dem ganzen Volke bevor. Nur wenige werden demselben durch die Flucht entgehen. - ('''45''') Juden, welche jener Vernichtung entgangen sind. - ('''46''') Hebr.: Bogenschützen. - ('''47''') Aus der belagerten Stadt Babylon. Den Chaldäern soll Gleiches mit Gleichem vergolten werden. - ('''48''') Hebr.: du Frechheit (Überhebung). - ('''49''') Hebr.: die Frechheit (der Hochmut). Babylon ist die Frechheit selber. - ('''50''') Ursache der Heimsuchung Babylons. - - ('''51''') Goel. - ('''52''') Hebr.: Um der Erde Ruhe zu verschaffen. - ('''53''') Von dem Gesamtnamen des Volkes ausgehend, zählt er dann dessen einzelne Teile auf. - ('''54''') Hebr.: Schwätzer oder Lügner. - ('''55''') Als solche erscheinen, weil sie das Unglück nicht vorausgesehen. - ('''56''') Gericht Gottes. - ('''57''') Nach der Septuag: Schwert. Dies Wort ist wohl auch im Hebr. zu lesen. Das Schwert ist Bild des Gerichtes und der Züchtigung. - ('''58''') Hebr.: Mit den Schreckgestalten treiben sie Wahnsinn – den Götzenbildern, vor denen sie sich fürchten, sind sie so ergeben, dass sie wahnsinnig zu sein scheinen. - ('''59''') Schakalen. - ('''60''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes13|Jes 13,21]]'']. Zeichen der Zerstörung und Einsamkeit. Wie Babylon so schnell in diesen Zustand geriet, siehe Isaias. - ('''61''') Verzärteltes, in Üppigkeit lebendes Weib. - ('''62''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer49|Jer 49,19]]'']. Wie Gott der Führer der Chaldäer war bei der Niederwerfung und Züchtigung der Edomiter, so wird es auch sein bei der Vernichtung der Chaldäer. Die Weissagung wird an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer25|Jer 25,11-12]]''] angepasst, wo Gott den Chaldäern die Herrschaft verleiht und ihnen die Knechtschaft voraussagt. - ('''63''') Hebr.: Babylon ist eingenommen! Babylon war der Sammelplatz vieler Völker, die nun nach allen Richtungen hin fliehen. | ||
Version vom 15. Oktober 2019, 05:36 Uhr
Prophetia Jeremiæ. Caput L.
Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 50
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1. Verbum, quod locutus est Dominus de Babylone, et de terra Chaldæorum in manu Jeremiæ prophetæ. 6. Grex perditus factus est populus meus: pastores eorum seduxerunt eos, feceruntque vagare in montibus: de monte in collem transierunt, obliti sunt cubilis sui. 8. Recedite de medio Babylonis, et de terra Chaldæorum egredimini: et estote quasi hœdi ante gregem.
16. Disperdite satorem de Babylone, et tementem falcem in tempore messis: a facie gladii columbæ unusquisque ad populum suum convertetur, et singuli ad terram suam fugient. 18. Propterea hæc dicit Dominus exercituum Deus Israel: Ecce ego visitabo regem Babylonis, et terram ejus, sicut visitavi regem Assur: 19. Et reducam Israel ad habitaculum suum: et pascetur Carmelum, et Basan, et in monte Ephraim, et Galaad saturabitur anima ejus. 21. Super terram dominantium ascende, et super habitatores ejus visita, dissipa, et interfice quæ post eos sunt, ait Dominus: et fac juxta omnia quæpræcepi tibi.
26. venite ad eam ab extremis finibus, aperite ut eeant qui conculcent eam: tollite de via lapides, et redigite in acervos, et interficite eam: nec sit quidquam reliquum. 27. Dissipate universos fortes ejus, descendebdant in occisionem: væ eis, quia venit dies eorum, tempus visitationis eorum. 31. Ecce ego ad te superbe, dicit Dominus Deus exercituum: quia venit dies tuus, tempus visitationis tuæ. 32. Et cadet superbus, et corruet, et non erit qui suscitet eum: et succendam ignem in urbibus ejus, et devorabit omnia in circuitu ejus. 33. Hæc dicit Dominus exercituum: Calumniam sustinent filii Israel, et filii Juda simul: omnes, qui ceperunt eos, tenent, nolunt dimittere eos. 34. Redemptor eorum fortis, Dominus exercituum nomen ejus, judicio defendet causam eorum, ut exterreat terram, et commoveat habitatores Babylonis. 35. Gladius ad Chaldæos, ait Dominus, et ad habitatores Babylonis, et ad principes, et ad sapientes ejus. 36. Gladius ad divinos ejus, qui stulti erunt: gladius ad fortes illius, qui timebunt. 39. Propterea habitabunt dracones cum faunis ficariis: et habitabunt in ea struthiones: et non inhabitabitur ultra usque in sempiternum, nec exstruetur usque ad generationem, et generationem. 42. Arcum et scutum apprehendent: crudeles sunt et immisericordes: vox eorumquasi mare sonabit, et super equos ascendent: sicut vir paratus ad prœlium contra te filia Babylon. 45. Propterea audite consilium Domini, quod mente concepit adversum Babylonem: et cogitationes ejus, quas cogitavit super terram Chaldæorum: Nisi detraxerint eos parvuli gregum, nisi dissipatum fuerit cum ipsis habitaculum eorum.
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Fußnote
Kap. 50 (1) Zuerst wird das Strafgericht selbst als schön geschehen verkündet, dann die Weise, wie dasselbe zur Vollstreckung kommt, beschrieben. - (2) Mit Zeichen und Worten sollen sie es verkünden. - (3) Wie wichtig die Botschaft ist, geht daraus hervor, dass die Verkündigung sechsmal befohlen, der Gegenstand derselben auf fünf Weisen genannt wird. - (4) Babylonisch Marduk, der erhabene Herr, der Gott der Götter. Wie über die Götter Ägyptens [Jer 46,25], über Chamos, den Gott von Moab [Jer 48,7.13.46], über Melchom, den Gott Ammons [Jer 49,1], so kommt das Gericht beim Sturze Babylons auch über dessen Gott. - (5) Erst [Jer 51,11] werden die Meder ausdrücklich genannt. Auch Isaias hatte verkündet, dass der Sieger von Norden kommen werde. [Jer 41,25] Freilich führte die Eroberung durch die Perser und Meder nicht jene Verwüstung herbei, welche der Prophet hier beschreibt, doch ist die Eroberung nach Gottes Ratschluss der Beginn der letzten Katastrophe. - (6) Auch Isaias verbindet mit der Voraussagung des Falles Babylons die Verheißung der Rückkehr Israels. - (7) Vergl. [Hos 3,5]. Mit Schmerz über ihre früheren Verfehlungen, mit Sehnsucht, Gott in Sion zu verehren, kehren sie zurück. Nach dem Hebr. ermuntern sie sich gegenseitig: Kommet und lasset uns Jahve anhängen zu einem ewigen Bunde, der unvergesslich! - (8) Die Rückkehr bahnt einem neuen Gottesreiche den Weg. - (9) Zur Zeit der Wegführung. - (10) Könige und Fürsten. [Jer 2,8; Jer 23,1.2] - (11) Anspielung auf den Götzendienst der benachbarten Völker, dem sie sich zuwandten, in dem sie gleichsam ihre Ruhe und Befriedigung suchten. - (12) Des Tempels des Herrn, der ihnen wahre Ruhe gewähren konnte. - (13) Indem wir die irrenden Schafe verschlangen. - (14) Hebr.: Wohnung der Gerechtigkeit (den Tempel). - (15) Sie haben das Vorbild ihrer Vorfahren nicht beachtet und die Verheißungen Gottes geringgeschätzt. - (16) Da Gott durch die Wegführung seine Absicht erreicht hat, wie V. 4 zeigt. - (17) Wie Böcke sich bei der Öffnung des Schafstalles vorandrängen, so sollen die gefangenen Judäer die ersten sein, welche fliehen, den anderen zum Vorbild. - (18) Weitere Erklärung von V. 8. - (19) Hebr.: Diese stellen sich wider sie auf. - (20) Sie kämpfen von weitem und senden den Flüchtlingen den Tod. - (21) Hebr.: erfahrenen: der nicht umsonst seine Pfeile versendet und nicht ohne Beute heimkehrt. - (22) Babylonien war reich und trieb einen weithingehenden Handel. - (23) Hebr.: ja, freue dich nur, ja frohlocke nur, Plünderer meines Erbes, ja, mache nur Sprünge gleich einem im Grase herumspringenden Kühlein, und wiehere wie die starken Hengste… (dennoch) wird eure Mutter gar sehr zuschanden. – Babylon wird als Hauptstadt die Mutter des Reiches und des Volkes genannt. - (24) Hebr.: Wüste, Trocknis und Steppe (vollständige Vernichtung). - (25) Durch diese Waffe zeichnet sich jenes Volk besonders aus. (V. 9) - (26) Tötet, soviel ihr vermögt. So sehr es gesündigt, so sehr soll es gestraft werden. - (27) Nach dem Hebräischen gehört dies Wort zu dem vorhergehenden. - (28) Also nicht nur die Krieger. Das ganze Volk soll vernichtet werden. - (29) Hebr.: vor dem gewalttätigen Schwerte. - (30) Vergl. [Jes 13,14]. - (31) Hebr.: Ein versprengtes Schaf ist Israel, das Löwen verjagt haben – nämlich die Könige von Assur und Babel. - (32) Wenn selbst die Knochen verzehrt sind, ist nichts mehr von dem Leibe übrig. - (33) Hebr.: zu seiner Flur. - (34) Wie [Jer 2,7]. Es werden die Landschaften diesseits und jenseits des Jordans bezeichnet. - (35) Damit das Volk von Gott Verzeihung erlange, muss es Buße tun und mit Gottes Gnade mitwirken. Findet Gott also nicht die hier beschriebene Beschaffenheit der Herzen in Juda und Israel, so sind die freudenreichen Verheißungen umsonst gegeben. - (36) Wie der Prophet V. 9 nach Darlegung des Loses des Volkes auf die Strafe überging, welche seine Feinde erwartete, so auch V. 21ff. - (37) Hebr.: Über das Land Merathajim (Doppelrebellion) – ziehe herauf über dasselbe und gegen die Bewohner von Pekod (Ahndung). Marratim ist das südliche Babylonien, Pukuda der kriegerische Aramäerstamm, der dort seine Wohnsitze hatte. Warum die Südlandschaft genannt wird, zeigt [Jes 43,14]. Hebr.: Da der Feind von Norden kommt, zeigt sein Wüten im Süden, dass das ganze Land in seiner Gewalt ist. - (38) Mit Recht heißt Babylon so. Siehe [Jer 25,9]. - (39) Hebr.: Schaueröde. - (40) Hebr.: Ich habe dir ein Garn gestellt, und du bist auch gefangen worden – also unvorhergesehen. - (41) Hebr.: Mit Jahve den Kampf aufgenommen. - (42) Hebr.: Denn ein Werk ist es, dass der Herr, Jahve der Heerscharen, hat im Lande der Chaldäer. - (43) Hebr.: kommet über sie von allen Enden, öffnet ihre Speicher, schüttet es hin wie Garben und bannet es. – Bringet alle Schätze aus ihren Vorratskammern herbei und schüttet sie wie Garben auf einen Haufen, damit sie dann als gebanntes Gut verbrannt werden. - (44) Hebr.: Mordet alle ihre Farren; zur Schlachtbank müssen sie herabsteigen – Farren werden auch [Jes 34,7] die Vornehmen genannt. Wenn diesen selbst Tod droht, so steht das Verderben dem ganzen Volke bevor. Nur wenige werden demselben durch die Flucht entgehen. - (45) Juden, welche jener Vernichtung entgangen sind. - (46) Hebr.: Bogenschützen. - (47) Aus der belagerten Stadt Babylon. Den Chaldäern soll Gleiches mit Gleichem vergolten werden. - (48) Hebr.: du Frechheit (Überhebung). - (49) Hebr.: die Frechheit (der Hochmut). Babylon ist die Frechheit selber. - (50) Ursache der Heimsuchung Babylons. - - (51) Goel. - (52) Hebr.: Um der Erde Ruhe zu verschaffen. - (53) Von dem Gesamtnamen des Volkes ausgehend, zählt er dann dessen einzelne Teile auf. - (54) Hebr.: Schwätzer oder Lügner. - (55) Als solche erscheinen, weil sie das Unglück nicht vorausgesehen. - (56) Gericht Gottes. - (57) Nach der Septuag: Schwert. Dies Wort ist wohl auch im Hebr. zu lesen. Das Schwert ist Bild des Gerichtes und der Züchtigung. - (58) Hebr.: Mit den Schreckgestalten treiben sie Wahnsinn – den Götzenbildern, vor denen sie sich fürchten, sind sie so ergeben, dass sie wahnsinnig zu sein scheinen. - (59) Schakalen. - (60) Vergl. [Jes 13,21]. Zeichen der Zerstörung und Einsamkeit. Wie Babylon so schnell in diesen Zustand geriet, siehe Isaias. - (61) Verzärteltes, in Üppigkeit lebendes Weib. - (62) Vergl. [Jer 49,19]. Wie Gott der Führer der Chaldäer war bei der Niederwerfung und Züchtigung der Edomiter, so wird es auch sein bei der Vernichtung der Chaldäer. Die Weissagung wird an [Jer 25,11-12] angepasst, wo Gott den Chaldäern die Herrschaft verleiht und ihnen die Knechtschaft voraussagt. - (63) Hebr.: Babylon ist eingenommen! Babylon war der Sammelplatz vieler Völker, die nun nach allen Richtungen hin fliehen.
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