Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos33

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Liber Exodus, Hebraice Veele Semoth. Caput XXXIII.

Das zweite Buch Moses Exodus Kap. 33


Moses zweites Flehen um Erbarmen. (V. 11) 5) Drittes Flehen Moses um Erbarmen (Kap. 33,12 – Kap. 34,35): a. Moses erfleht von Gott, dass dieser inmitten des Volkes wohne und gänzlich mit demselben versöhnt werde. (V. 17) Auf Moses Bitte, Gott möchte ihm sein Antlitz zeigen, lässt sich Gott von rückwärts schauen.

1. Locutusque est Dominus ad Moysen, dicens: Vade, ascende de loco isto tu, et populus tuus quem eduxisti de terra Ægypti, in terram quam juravi Abraham, Isaac, et Jacob, dicens: Semini tuo dabo eam:
2. Et mittam præcursorem tui Angelum, ut ejiciam Chananæum, et Amorrhæum, et Hethæum, et Pherezæum, et Hevæum, et Jebusæum,
3. Et intres in terram fluentem lacte et melle. Non enim ascendam tecum, quia populus duræ cervicis es: ne forte disperdam te in via.
4. Audiensque populus sermonem hunc pessimum, luxit: et nullus ex more indutus est cultu suo.
5. Dixitque Dominus ad Moysen: Loquere filiis Israel: Populus duræ cervicis es, semel ascendam in medio tui, et delebo te. Jam nunc depone ornatum tuum, ut sciam quid faciam tibi.
6. Deposuerunt ergo filii Israel ornatum suum a monte Horeb.
7. Moyses quoque tollens tabernaculum, tetendit extra castra procul, vocavitque nomen ejus, Tabernaculum fœderis. Et omnis populus, qui habebat aliquam quæstionem, egrediebatur ad tabernaculum fœderis, extra castra.
8. Cumque egrederetur Moyses ad tabernaculum, surgebat universa plebs, et stabat unusquisque in ostio papilionis sui, aspiciebantque tergum Moysi, donec ingrederetur tentorium.
9. Ingresso autem illo tabernaculum fœderis, descendebat columna nubis, et stabat ad ostium, loquebaturque cum Moyse,
10. Cernentibus universis quod columna nubis staret ad ostium tabernaculi. Stabantque ipsi, et adorabant per fores tabernaculorum suorum.
11. Loquebatur autem Dominus ad Moysen facie ad faciem, sicut solet loqui homo ad amicum suum. Cumque ille reverteretur in castra, minister ejus Josue filius Nun, puer, non recedebat de tabernaculo.
12. Dixit autem Moyses ad Dominum: Præcipis ut educam populum istum: et non indicas mihi quem missurus es mecum, præsertim cum dixeris: Novi te ex nomine, et invenisti gratiam coram me.
13. Si ergo inveni gratiam in conspectu tuo, ostende mihi faciem tuam, ut sciam te, et inveniam gratiam ante oculos tuos: respice populum tuum gentem hanc.
14. Dixitque Dominus: Facies mea præcedet te, et requiem dabo tibi.

15. Et ait Moyses: Si non tu ipse præcedas, ne educas nos de loco isto.

16. In quo enim scire poterimus ego et populus tuus invenisse nos gratiam in conspectu tuo, nisi ambulaveris nobiscum, ut glorificemur ab omnibus populis qui habitant super terram?

17. Dixit autem Dominus ad Moysen: Et verbum istud, quod locutus es, faciam: invenisti enim gratiam coram me, et teipsum novi ex nomine.
18. Qui ait: Ostende mihi gloriam tuam.
19. Respondit: Ego ostendam omne bonum tibi, et vocabo in nomine Domini coram te: et miserebor cui voluero, et clemens ero in quem mihi placuerit.

20. Rursumque ait: Non poteris videre faciem meam: non enim videbit me homo, et vivet.
21. Et iterum: Ecce, inquit, est locus apud me, et stabis supra petram.

22. Cumque transibit gloria mea, ponam te in foramine petræ, et protegam dextera mea, donec transeam:

23. Tollamque manum meam, et videbis posteriora mea: faciem autem meam videre non poteris.


1. Und der Herr redete zu Moses und sprach:1 Mache dich auf, ziehe hinauf von hier, du und dein2 Volk, das du aus dem Lande Ägypten geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen werde ich es geben. [1Mos 12,7]
2. Und ich werde einen Engel vor dir hersenden, dass ich die Chananiter, Amorrhiter, Hethiter, Phereziter, Heviter, und Jebusiter vertreibe [2Mos 32,34, 5Mos 7,21, Jos 24,11]
3. und du in das Land einziehest, das von Milch und Honig fließt. Denn ich werde nicht mit dir3 hinaufziehen, weil du ein halsstarriges Volk bist; dass ich dich nicht etwa auf dem Wege vernichten müsse. [2Mos 32,9, 5Mos 9,13]
4. Als das Volk diese schlimme Botschaft vernahm, wurde es traurig, und keiner legte seinen Schmuck an, wie er gewohnt war.
5. Der Herr hatte nämlich zu Moses gesprochen: Sage den Söhnen Israels: Du bist ein halsstarriges Volk, zöge ich nur einmal in deiner Mitte hinauf,4 ich müsste dich vernichten. So lege nun deinen Schmuck ab, und ich will sehen was ich mit dir5 tun soll.6
6. Also legten die Söhne Israels ihren Schmuck ab vom Berge Horeb an.
7. Und Moses nahm das Zelt,7 und schlug es außerhalb des Lagers, von demselben entfernt, auf, und nannte es das Zelt des Bundes.8 Und jeder unter dem Volke, der irgend eine Frage zu stellen hatte, ging zu dem Zelte des Bundes, außerhalb des Lagers, hinaus.
8. So oft nun Moses zu dem Zelte hinausging, stand das ganze Volk auf, und ein jeder trat unter den Eingang seines Zeltes und schaute Moses nach, bis er in das Zelt eintrat.
9. Wenn er aber in das Zelt des Bundes hineingegangen war, so stieg die Wolkensäule hernieder, und stand am Eingange des Zeltes, und redete mit Moses,
10. so dass alle sahen, dass die Wolkensäule vor der Türe des Zeltes stand. Alsdann erhoben sie sich und beteten von dem Eingange ihrer Zelte aus an.
11. Der Herr aber redete zu Moses von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mensch mit seinem Freunde zu reden pflegt.9 Und wenn er in das Lager zurückkehrte, so blieb sein Gehilfe Josue, der Sohn Nuns, ein junger Mann, beständig bei dem Zelte.
12. Moses aber sprach zu dem Herrn:10 Du befiehlst mir, dieses Volk wegzuführen, aber tuest mir nicht kund, wen11 du mit mir senden willst, zumal du doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen12 und du hast Gnade vor mir gefunden.
13. Wenn ich also Gnade in deinen Augen gefunden habe, so zeige mir dein Angesicht,13 damit ich dich erkenne und Gnade in deinen Augen finde;14 siehe dieses Volk an, dein Volk.15
14. Der Herr sprach: Mein Angesicht16 wird vor dir hergehen, und ich will dir Ruhe gewähren.17
15. Und Moses sprach: Wenn du nicht selbst vorangehest, so führe uns nicht von diesem Orte fort;
16. denn woran werden wir erkennen können, ich und dein Volk, dass wir in deinen Augen Gnade gefunden haben, wenn du nicht mit uns gehst, damit18 wir verherrlicht werden vor allen Völkern, die auf der Erde wohnen?
17. Der Herr aber sprach zu Moses: Auch diese Bitte, welche du ausgesprochen, will ich erfüllen; denn du hast Gnade vor mir gefunden, und ich kenne dich mit Namen.
18. Er sprach: Zeige mir deine Herrlichkeit!19
19. Er antwortete: Ich will dir alles Gute20 zeigen und vor dir den Namen des Herrn laut rufen,21 und ich werde mich erbarmen über wen ich will, und gnädig sein gegen wen es mir gefällt.22 [Roem 9,15]
20. Und wiederum sprach er: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch sieht mich und bleibt am Leben.
21. Und weiter sprach er: Siehe, es ist ein Ort in meiner Nähe,23 da magst du auf den Felsen hintreten.
22. Wenn dann meine Herrlichkeit vorübergeht, werde ich dich in eine Höhle des Felsen stellen und mit meiner Rechten bedecken, bis ich vorübergegangen bin.
23. Wenn ich dann meine Hand wegnehme,24 so wirst du meine Rückseite sehen; aber mein Angesicht wirst du nicht schauen können.25

Fußnote

Kap. 33 (1) 1.2a stimmt fast wörtlich mit [2Mos 32,34a]. Letztere Stelle war wohl eine Randbemerkung, die in den Text eingedrungen ist. - (2) Fehlt im Hebräischen. - (3) In deiner Mitte. Vergl. [2Mos 29,42]. Die Gegenwart des Engels unterscheidet sich von dem Wohnen Gottes, unter dem Volke, insofern jene eine nur zeitweise, bis zur Unterwerfung des verheißenen Landes dauernde sein sollte, der Engel vor den Israeliten herzieht, während Gott in ihrer Mitte weilen wollte, der Engel nicht mit dem Volke von Angesicht zu Angesicht verkehrt. Da Gottes Gegenwart etwas Heiligeres ist, wäre jede Verfehlung in seiner Gegenwart schwerer. Im übrigen versagte Gott dem Volke nach dem Einzuge in das gelobte Land nicht seine gnadenvolle Gegenwart. - (4) Weile ich auch nur geringe Zeit unter dir. - (5) Nach deiner größeren oder geringeren Bußfertigkeit werde ich die Züchtigungen bestimmen, welche ich dir auflegen soll. - (6) Der Text von V. 5 ist nicht ohne Entstellung, wie die Septuag zeigt. - (7) Ein schon länger vorhandenes, jedenfalls ohne bildliche Darstellung Gottes. Vergl. [2Mos 33]. - (8) Wörtlich: der Zusammenkunft. Des Bundes: Mit Abraham oder Noe. Der Name dieses Zeltes ging dann auf das Mosaische über. Josua bleibt als Hüter der Offenbarung zurück. - (9) Ohne Vermittlung, nicht dass Moses Gottes Angesicht sah. - (10) Der Text ist im Folgenden, besonders V. 14, V. 17 nicht unversehrt. - (11) Richtiger: Wohin du mein Volk senden willst. Der Weg, den die dem Volke gegebenen Gesetze und die Lösung gewisser Zweifel ausmachen, welche nicht der Engel, sondern Gott selbst durch Moses lösen soll. Diesen Weg hatte Moses [2Mos 18,20] gewiesen, um diesen Weg flehten [2Mos 33,7] alle, welche bei dem Zelte des Bundes die Lösung einer Frage erbaten. – Nach der Anbetung des goldenen Kalbes hat Gott die Israeliten noch nicht sein Volk genannt. [2Mos 32,7.34, 2Mos 33,1] - (12) Menschliche Redeweise. - (13) Richtiger: Deinen Weg, deinen Willen. - (14) In der Tat, nicht allein der Versicherung nach. - (15) Hebr.: Und siehe, dass dieses Volk dein Volk ist. Moses führt einen doppelten Grund an, weshalb Gott ihm seine beständige Gegenwart nicht entziehen darf. Er hat Moses zum Führer seines Volkes bestellt, und Moses ist nach Gottes Zeugnis selbst sein Freund. - (16) Besser: Meine Person, ich selbst, nicht allein der Engel. Wegen des folgenden Verses fassen manche Ausleger diesen als Frage. - (17) Ich werde dich (dein Volk) zu dauerndem Wohnen in das gelobte Land führen. - (18) Wie du gesagt V. 12. Damit wir verherrlicht werden: richtiger und wir werden verherrlicht werden. - (19) Wer Gottes Angesicht schaut, sieht seine Herrlichkeit. Der Zweck der Bitte ist, volle Gewissheit über die Gnade Gottes zu erlangen. - (20) Hebr.: Alle meine Güte, alle meine Vollkommenheit. - (21) Ich werde rufen: Jahve ist gegenwärtig. Vergl. [2Mos 34,6]. - (22) Gott will ihm nicht nur eine große, sondern auch eine vollkommen frei gespendete Gunst erweisen; doch bis zum Schauen seines Angesichtes erhebt sich dieselbe nicht. Moses ist noch nicht der vollkommene Mittler zwischen dem von Gott getrennten Volke und diesem, sondern nur als Diener berufen, und ob auch treu in Gottes ganzem Hause, bereitet er als Verkünder der göttlichen Heilsoffenbarungen doch nur das Erscheinen des vollkommenen Mittlers vor. - (23) Näher dem Orte, von dem ich zu dir rede. - (24) Nachdem ich vorübergegangen. Die Rechte Gottes schützt Moses V. 22. - (25) Moses hatte Gott aus der Wolke reden hören und wünscht nun das Angesicht der menschlichen Gestalt, unter welcher der Höchste ihm erscheint, zu schauen. Gott erklärt, dass dies gegen das Gesetz des A. B. sei. Er zeigt sich ihm zwar sichtbar in menschlicher Gestalt, aber wie eben verschwindend. Ähnlich [1Koe 19,9ff]. Auf den Tabor sahen beide, Moses und Elias, vor allen Heiligen des A. B. das verklärte Antlitz des Herrn. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 |

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