Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps40

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Liber Psalmorum. Psalmus XL.

Das Buch der Psalmen. Psalm 40 (41)


1. Die Tugend der Barmherzigkeit wird von Gott schon auf Erden reich vergolten. David hat diese Tugend geübt, so darf er also vertrauensvoll sein Gebet zu Gott richten. (V. 4) 2. Bitte um Hilfe in geistiger und leiblicher Not (V. 6), weil seine Feinde seinen Untergang begierig erwarten (V. 7) und selbst sein früherer Freund ihm feindlich begegnet (V. 10), daher wolle Gott ihm beistehen, dass er seine Feinde strafe und den Thron zurückerlange, so Gottes Huld erfahre. (V. 13) Eine Doxologie schließt den ersten Teil der Psalmen.

1. In finem, Psalmus ipsi David.
2. Beatus qui intelligit super egenum, et pauperem: in die mala liberabit eum Dominus.
3. Dominus conservet eum, et vivificet eum, et beatum faciat eum in terra: et non tradat eum in animam inimicorum ejus.
4. Dominus opem ferat illi super lectum doloris ejus: universum stratum ejus versasti in infirmitate ejus.
5. Ego dixi: Domine miserere ei: sana animam meam, quia peccavi tibi.

6. Inimici mei dixerunt mala mihi: Quando morietur, et peribit nomen ejus?

7. Et si ingrediebatur ut videret, vana loquebatur, cor ejus congregavit iniquitatem sibi.
Egrediebatur foras, et loquebatur
8. In idipsum.
Adversum me susurrabant omnes inimici mei: adversum me cogitabant mala mihi.
9. Verbum iniquum constituerunt adversum me: Numquid qui dormit non adjiciet ut resurgat?
10. Etenim homo pacis meæ, in quo speravi: qui edebat panes meos, magnificavit super me supplantationem.
11. Tu autem Domine miserere mei, et resuscita me: et retribuam eis.

12. In hoc cognovi quoniam voluisti me: quoniam non gaudebit inimicus meus super me.
13. Me autem propter innocentiam suscepisti: et confirmasti me in conspectu tuo in æternum.
14. Benedictus Dominus Deus Israel a sæculo, et usque in sæculum: fiat, fiat.


1. Zum Ende,1 ein Psalm von David.2
2. Glückselig, wer des Armen und Dürftigen gedenkt, am Tage des Unglücks wird ihn der Herr erretten.
3. Der Herr behüte ihn und erhalte ihn am Leben und mache ihn glücklich im Lande und gebe ihn nicht der Willkür seiner Feinde preis.3
4. Der Herr bringe ihm4 auf seinem Schmerzensbette Hilfe, sein ganzes Lager wandelst du bei seiner Krankheit.5
5. Ich sprach:6 Herr! erbarme dich meiner, heile meine Seele, denn ich habe wider dich gesündigt.7
6. Meine Feinde redeten wider mich Böses: „Wann wird er sterben und sein Name untergehen?“
7. Und kam jemand,8 nach mir zu schauen, so redete er Trug und sein Herz sammelte sich Bosheit.9 Er ging hinaus und redete

8. davon mit seinen Genossen. Es flüsterten10 alle meine Feinde wider mich, sie sannen wider mich Unheil.

9. Sie redeten wider mich ein gottloses Wort: Der jetzt darniederliegt, wird doch nicht wieder aufstehen?11
10. Selbst der, mit dem ich in Frieden lebte,12 auf den ich vertraute, der mein Brot aß,13 verübte große Hinterlist wider mich.14
11. Du aber, o Herr! erbarme dich meiner und hilf mir wieder auf, dass ich ihnen vergelte.15
12. Daran erkenne ich, dass du Wohlgefallen an mir hast, dass mein Feind nicht über mich frohlocken wird.
13. Mich aber hast du um meiner Unschuld willen aufrecht gehalten16 und mich auf ewig vor deinem Angesichte gefestigt.17
14. Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit!18 Amen, Amen!19


Fußnote

Psalm. 40 (1) Für den Gesangmeister. - (2) Wohl zur Zeit der Empörung Absaloms. - (3) Hebr.: Der Herr wird ihn schirmen und am Leben erhalten, dass er glücklich gepriesen wird im Lande. Nicht gibst du ihn seiner Feinde Gier preis. - (4) Hebr.: Jahve stützt ihn auf dem Siechbette – wehrt das Hinabsinken in Tod und Grab. - (5) Wandelst sein Schmerzens- in ein Freudenlager. - (6) Den allgemeinen Satz bestätigt er durch sein Beispiel. Die Präterita V. 5-10 werden besser als Präsentia gefasst. - (7) Der Psalmist erkennt in der Sünde die Ursache seines Elends. Dennoch aber redet er hier nur allgemein von der menschlichen Sündhaftigkeit, da er sich (vergl. V. 13), eines schweren Vergehens nicht bewusst ist. - (8) Einer wird herausgehoben. - (9) Während er böse Anschläge im Herzen hegt, redet er heuchlerisch freundlich. - (10) Noch war zur Zeit Vorsicht notwendig. - (11) Im Hebr. lautet V. 9: Ein heillos Übel haftet ihm an und nicht wird der, der jetzt darniederliegt, wieder aufkommen. - (12) Mein Freund. - (13) Wahrscheinlich wird hier auf Achitophel hingewiesen, der einst Freund und Ratgeber Davids, nachher der Verräter seines Herrn und der Begünstiger des Aufstandes ward. [2Sam 15,12.31, 2Sam 16,23, 2Sam 17,23] Wie aber David der Typus Christi, so war Achitophel das Vorbild Judas, des Verräters. Vergl. [Joh 13,18]. So ist also der Psalm typisch messianisch. Auch die übrigen Verse des Psalmes können auf das Leiden und die Auferstehung des Heilandes angewendet werden, wie dies im Passionsoffizium geschieht. - (14) Hebr.: Hob hoch wider mich die Ferse (versetzte mir einen weit ausgeholten Fußtritt). - (15) Es ist die Vergeltung gemeint, zu der David als rechtmäßiger König verpflichtet war und die er in Gottes Macht wirklich vollzog, als er Absaloms Empörung niederwarf. Vergl. [1Koe 2,5ff, Lk 19]. - (16) Die Vergangenheit ist gesetzt, indem der Dichter von der Erfüllung aus rückwärts schaut. - (17) Gemäß der Verheißung [2Sam 7,16]. - (18) Den ersten Teil der Psalmen abschließende Doxologie. - (19) Nicht Gebetsschluß, sondern Bekräftigung der vorausgegangenen Wünsche.


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