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Version vom 14. Juli 2013, 11:20 Uhr
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput I.
Das Buch der Richter Kap. 1
Während das Buch Josue besonders Gottes Treue in seinen Verheißungen an den Schicksalen des Volkes Israel nachweist, zeigt das Buch der Richter Gottes Gerechtigkeit. Der Verfasser selbst gibt das Ziel an, das er bei der Zusammenstellung des Buches verfolgte: „Taten die Söhne Israels, was böse war in den Augen des Herrn und dienten den Baalen, so zürnte der Herr über Israel und verkaufte sie an ihre Feinde und sie wurden hart bedrängt. Da ließ der Herr Richter erstehen, welche sie aus der Hand der Bedrücker befreiten. Wenn nun der Herr Richter erweckte, so war er in ihren Tagen barmherzig und hörte das Seufzen der Bedrängten und errettete sie von den Schlägen ihrer Bedränger“ [Rich 2,11ff]. Der Verfasser des Buches ist vermutlich Samuel, der es aus verschiedenartigen Aufzeichnungen am Anfange der Regierungszeit Sauls zusammenstellte. Die „Richter“ sind weniger Träger einer richterlichen als vielmehr einer vollziehenden Gewalt, weshalb das Wort später selbst für Könige gebraucht ward. [Ps 2,10, Jes 40,13, Amos02] | |
1.Post mortem Josue consuluerunt filii Israel Dominum, dicentes: Quis ascendet ante nos contra Chananæum, et erit dux belli? 2. Dixitque Dominus: Judas ascendet: ecce tradidi terram in manus ejus. 3. Et ait Judas Simeoni fratri suo: Ascende mecum in sortem meam, et pugna contra Chananæum, ut et ego pergam tecum in sortem tuam. Et abiit cum eo Simeon. 8. Oppugnantes ergo filii Juda Jerusalem, ceperunt eam, et percusserunt in ore gladii, tradentes cunctam incendio civitatem. 9. Et postea descendentes pugnaverunt contra Chananæum, qui habitabat in montanis, et ad meridiem, et in campestribus. 14. Quam pergentem in itinere monuit vir suus ut petered a patre suo agrum. Quæ cum suspirasset sedens in asino, dixit ei Caleb: Quid habes? 15. At illa respondit: Da mihi benedictionem, quia terram arentem dedisti mihi: da et irriguam aquis. Dedit ergo ei Caleb irriguum superius, et irriguum inferius. 17. Abiit autem Judas cum Simeone frater suo, et percusserunt simul Chananæum qui habitabat in Sephaat, et interfecerunt eum. Vocatumque est nomen Urbis, Horma, id est, anathema. 21. Jebusæum autem habitatorem Jerusalem non deleverunt filii Benjamin: habitavitque Jebusæus cum filiis Benjamin in Jerusalem, usque in præsentem diem. 23. Nam cum obsiderent urbem, quæ prius Luza vocabatur, 26. Qui dimissus, abiit in terram Hetthim, et ædificavit ibi civitatem, vocavitque eam Luzam: quæ ita appellatur usque in præsentem diem. 35. Habitavitque in monte Hares, quod interpretatur testaceo, in Ajalon et Salebim. Et aggravate est manus domus Joseph, factusque est ei tributaries.
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Fußnote
Kap. 1 (1) Vergl. [Jos 23]. - (2) Während Moses und Josue sich unmittelbarer göttlicher Offenbarungen erfreut hatten. - (3) Welcher Stamm? - (4) Den Krieg eröffnend, nicht durch Oberbefehl. - (5) In dem Judas zugewiesenen Teile lagen die meisten feindlichen Städte. Judas, durch den Segen Jakobs [1Mos 49,8ff] schon zum Vorkämpfer bestimmt, ist das Bild Christi, wie Chanaan das der geistlichen Feinde. - (6) Da das Erbteil Simeons innerhalb des Gebietes von Judas lag [Jos 19,1], war Simeon mit dem Stamme Judas enger verbunden als die anderen Stämme. - (7) Kurze Zusammenfassung des Ergebnisses des Krieges, dessen wichtigstes Ereignis im Folgenden noch besonders erzählt wird. - (8) Vergl. [1Sam 11,8]. - (9) Herr von Bezek ist der Titel dieses Königs, den sie auf der Flucht ergreifen. - (10) Die Daumen. So konnte er weder kämpfen noch fliehen. - (11) Septuag: 72 = sehr viele. - (12) Die Hunde sammeln Brotsamen unter dem Tische. [Mt 15,27]; die Menschen nur in höchster Not. [Lk 16,21] Bild der schmachvollsten Erniedrigung. - (13) Die ihm feindliche Gottheit. - (14) Dessen Unterstadt sie eroberten und zerstörten. - (15) Bezeichnung grausamer Kriegsführung. - (16) Südpalästina zerfiel in drei Landschaften: Das Gebirge [Lk 1,39], Negeb nach Ägypten zu, und Sephala, die Ebene der Philister [1Mak 12,38], diese Gegenden hatte Josue schon durchzogen. [Jos 11,16] - (17) Dieser Zug ist der gleiche mit dem [Jos 15,13-19] Erzählten. - (18) Das Höchste und Liebste. Vergl. [1Sam 17,25] und [1Chr 11,6]. - (19) Ein jüngerer Verwandter Kalebs. - (20) Besseres Feld als das bei Dabir. - (21) Der Segen ist das Zeichen des Wohlwollens. Wer nichts zu geben vermag, begnügt sich mit einem Segenswunsche. - (22) Die Kiniter waren die Führer des Volkes durch die Wüste gewesen und hatten in Jericho ihren Lohn erwartet [4Mos 10,32], vielleicht bis zu dieser Zeit dort weilend. - (23) Jericho [5Mos 34,3, 2Chr 28,15] - (24) In Negeb. - (25) Wahrscheinlich ist mit Septuag zu lesen: Wüste, die im Süden Judas ist (zum Unterschiede von der Wüste Juda am Toten Meere [2Sam 15,28, 2Sam 17,16].) - (26) Richtiger: bannten die Stadt. (Hebr.) - (27) Vergl. [Jos 12,14]. Horma lag im äußersten Süden. - (28) Kurze Zusammenfassung. Der Besitz dieser Städte war kein beständiger. Dass sie nicht in den Händen der Israeliten blieben und dass die übrigen Städte der Chananäer und Philister nicht erobert wurden, hatte seinen Grund in der Feigheit und Habsucht der Israeliten (V. 28, 30, 33, 35), sowie in der Verehrung der fremden Götter. (Theodor Vergl. [Rich 2,20, Rich 3,3]) - (29) Richtiger: Eisenbeschlagene Wagen. - (30) [4Mos 14,24, 5Mos 1,36, Jos 14,13] und [Jos 21,11]. - (31) Was hier an Benjamin getadelt wird, wird [Jos 15,63] auch an Judas gerügt. - (32) Der einzige gemeinsame Zug. - (33) Sie sandten Kundschafter. (Sept. Chald.) - (34) Nach der Vorschrift [5Mos 20,16ff]. - (35) Nach dem Vorbilde [Jos 6,22]. Dieser Mann bleibt indes Heide. - (36) Diese Städte wurden von den Chananitern besonders hartnäckig verteidigt, weil sie am Wege von Ägypten nach Damaskus lagen und so für den Handel eine große Wichtigkeit hatten. - (37) Wann dies geschah, wird nicht angegeben, jedenfalls nur allmählich im Verlaufe der Richterzeit. - (38) Die Chananiter behielten die Oberhand, die Israeliten waren nur geduldet und wurden vielleicht selbst tributpflichtig. Von den [Jos 19] erwähnten 22 Städten waren die Israeliten nur in 7 zugelassen. - (39) Damit waren die Daniten fast gänzlich von dem ihnen zugewiesenen Gebiete ausgeschlossen. - (40) Har Cheres, auch Ir semes = Sonnenstadt. - (41) Die Macht der Ammorhiter wird nach dem Gebiete geschildert, über das sie sich ausdehnte: nördlich bis zum Gebirge Dan und weiter, südlich bis zur äußersten Grenze des heiligen Landes. [4Mos 34,4] Die Felsenstadt, Stadt in Idumäa.
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