Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt05: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 81: Zeile 81:
4. Selig die Sanftmütigen;<sup>6</sup> denn sie werden das Land besitzen!<sup>7</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps36|Ps 36,11]]'']. <br/>
4. Selig die Sanftmütigen;<sup>6</sup> denn sie werden das Land besitzen!<sup>7</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps36|Ps 36,11]]'']. <br/>
5. Selig die Trauernden;<sup>8</sup>  denn sie werden getröstet werden!<sup>9</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes61|Jes 61,1.3]]''].  <br/>
5. Selig die Trauernden;<sup>8</sup>  denn sie werden getröstet werden!<sup>9</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes61|Jes 61,1.3]]''].  <br/>
6. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;<sup>10</sup> denn sie werden gesättigt werden! <br/>
6. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;<sup>10</sup> denn sie werden gesättiget werden! <br/>
7. Selig die Barmherzigen,<sup>11</sup> denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! <br/>
7. Selig die Barmherzigen,<sup>11</sup> denn sie werden Barmherzigkeit erlangen! <br/>
8. Selig, die reinen Herzens sind,<sup>12</sup> denn sie werden Gott schauen!<sup>13</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps23|Ps 23,4]]'']<br/>
8. Selig, die reinen Herzens sind,<sup>12</sup> denn sie werden Gott schauen!<sup>13</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps23|Ps 23,4]]'']<br/>
Zeile 91: Zeile 91:
14. Ihr seid das Licht der Welt.<sup>19</sup> Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.<sup>20</sup>  <br/>
14. Ihr seid das Licht der Welt.<sup>19</sup> Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.<sup>20</sup>  <br/>
15. Auch zündet man keine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel,<sup>21</sup> sondern auf den Leuchter, damit sie allen leuchte, die im Hause sind.  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk04|Mk 4,21]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk08|Lk 8,16]],  [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk11|Lk 11,33]]''], <br/>
15. Auch zündet man keine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel,<sup>21</sup> sondern auf den Leuchter, damit sie allen leuchte, die im Hause sind.  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk04|Mk 4,21]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk08|Lk 8,16]],  [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk11|Lk 11,33]]''], <br/>
16. So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure guten Werke sehen, und euren Vater preisen, der im Himmel ist.<sup>22</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,12]]''] <br/>   
16. So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure guten Werke sehen, und euern Vater preisen, der im Himmel ist.<sup>22</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,12]]''] <br/>   
17. Glaubet nicht,<sup>23</sup> dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen,<sup>24</sup> sie aufzuheben, sondern zu erfüllen.<sup>25</sup> <br/>
17. Glaubet nicht,<sup>23</sup> dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen,<sup>24</sup> sie aufzuheben, sondern zu erfüllen.<sup>25</sup> <br/>
18. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Strichlein oder ein Punkt vom Gesetze vergehen, bis alles geschieht!<sup>26</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk16|Lk 16,17]]''] <br/>
18. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Strichlein oder ein Punkt vom Gesetze vergehen, bis alles geschieht!<sup>26</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk16|Lk 16,17]]''] <br/>
Zeile 100: Zeile 100:
23. Wenn du daher deine Gabe zu dem Altare bringest, und du erinnerst dich daselbst, dass dein Bruder etwas wider dich hat, <br/>
23. Wenn du daher deine Gabe zu dem Altare bringest, und du erinnerst dich daselbst, dass dein Bruder etwas wider dich hat, <br/>
24. so lass deine Gabe allda vor dem Altare, und gehe hin, und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder; und dann komm, und opfere deine Gabe!<sup>34</sup>  <br/>
24. so lass deine Gabe allda vor dem Altare, und gehe hin, und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder; und dann komm, und opfere deine Gabe!<sup>34</sup>  <br/>
25. Sei deinem Widersacher.<sup>35</sup>  willfährig ohne zögern, so lange du mit ihm auf dem Wege bist, damit dich nicht der Widersacher dem Richter überantworte, und der Richter dich dem Schergen übergebe, und du in den Kerker geworfen werdest. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk12|Lk 12,58]]'']  <br/>
25. Sei deinem Widersacher<sup>35</sup>  willfährig ohne zögern, so lange du mit ihm auf dem Wege bist, damit dich nicht der Widersacher dem Richter überantworte, und der Richter dich dem Schergen übergebe, und du in den Kerker geworfen werdest. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk12|Lk 12,58]]'']  <br/>
26. Wahrlich, ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!<sup>36</sup>  <br/>
26. Wahrlich, ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!<sup>36</sup>  <br/>
27. Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos20|2Mos 20,14]]'']  <br/>
27. Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos20|2Mos 20,14]]'']  <br/>
Zeile 119: Zeile 119:
42. Dem, der dich bittet, gib; und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab. <br/>
42. Dem, der dich bittet, gib; und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab. <br/>
43. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen.<sup>54</sup> <br/>
43. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen.<sup>54</sup> <br/>
44. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, welche euch verfolgen und verläumden;<sup>55</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,27]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem12|Roem 12,20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,34]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,59]]'']. <br/>
44. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, tuet Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, welche euch verfolgen und verläumden;<sup>55</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,27]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem12|Roem 12,20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,34]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,59]]'']. <br/>
45. auf dass ihr Kinder seid eures Vaters, der im Himmel ist, welcher seine Sonne<sup>56</sup> über die Guten und Bösen aufgehen lässt, und regnen über Gerechte und Ungerechte. <br/>
45. auf dass ihr Kinder seid eures Vaters, der im Himmel ist, welcher seine Sonne<sup>56</sup> über die Guten und Bösen aufgehen lässt, und regnen über Gerechte und Ungerechte. <br/>
46. Denn wenn ihr die liebet, welche euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Tun dies nicht auch die Zöllner?<sup>57</sup> <br/>
46. Denn wenn ihr die liebet, welche euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Tun dies nicht auch die Zöllner?<sup>57</sup> <br/>
Zeile 128: Zeile 128:
===Fußnote===
===Fußnote===
Kap. 5  
Kap. 5  
('''1''')  Verg. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,17-49]]'']. Jesus hat die Nacht auf dem Berge gebetet und steigt herab, dem am Fuße versammelten Volke zu predigen, dann aber, als die Scharen des Volkes sich mehren, die Anhöhe wieder weiter hinan, um zu denselben verständlicher reden zu können. Der Berg wird heutzutage in der Höhe von Genesareth gezeigt, und heißt Berg der Seligkeiten. (Kurum Hattin.) - ('''2''') Die gewählten Apostel. Sie waren bei ihm zur Auszeichnung, und dienten auch, dem Andrange des Volkes zu wehren. - ('''3''') Auf einem Berge ward durch Engel das Gesetz gegeben, hier redet der Herr selbst. In jenem wurden Strafen angedroht, in dem neuen Gesetze werden Belohnungen verheißen. Christus tut seinen Mund auf: S. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez29|Ez 29,21]]'']. Die Reden sind an die Jünger und an das Volk gerichtet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt07|Mt 7,28]]'']. –  ('''4''')  Die nachfolgende Rede wurde nicht gleich zu Anfang des Lehramtes Christi, sondern später gehalten; der heil. Matthäus gibt sie hier, um seinen Lesern aus den Juden sogleich zu zeigen, was sie von dem neuen Gesetze zu erwarten haben, und wie es sich von dem alten unterscheidet. Die ganze Rede ist wie eine große Pforte anzusehen, durch welche der heilige Evangelist in den eigentümlichen Geist des Evangeliums einführt. - ('''5''')  Die Jünger haben alles verlassen, das Volk ist arm und elend. Die Welt preist die Reichen selig. Seligkeit ist Inbegriff alles Guten (Greg. Rnff.). Der Zusatz: Im Geiste fehlt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,20]]''], ändert also den Sinn nicht: Armut aus Tugend, diejenigen, welche nicht im Reichtume ihren Trost suchen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,24]]'']. – Die Armut ist die erste Stufe der Vollkommenheit. S. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt19|Mt 19,21]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt13|Mt 13,22]]'']. Ein Armer ist auch demütig. (Bas.). Aus dieser Armut entspringt die Sehnsucht nach geistlichen Gütern. [''Vergl. [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,24]]'']. - ('''6''') Sanftmütig sind die Geduldigen und Demütigen. -  ('''7''') Schon im A.T. werden ihnen Lobsprüche erteilt, ihnen besonders gelten die messianischen Verheißungen  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes11|Jes 11,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes29|Jes 29,19]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps36|Ps 36,9ff]]'']. - ('''8''') Die Trauernden: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes61|Jes 61,3]]'']. Von ihnen sprach Christus bei seinem ersten Auftreten  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk04|Lk 4,16]]'']. Es ist heilige Trauer zu verstehen wegen alles Übels in der Welt und aus Sehnsucht nach den himmlischen Gütern. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk05|Lk 5,35]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk19|Lk 19,41]]'']. - ('''9''') Bei den Propheten wird der Trost durch den Messias verheißen, der auch bei den jüdischen Schriftstellern der Tröster heißt. Vollkommener Trost ist erst im Himmel. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb07|Offenb 7,17]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,4]]'']. - ('''10''') Gerechtigkeit ist die vollkommene Erfüllung des göttlichen Willens. Wir sollen stets nach ihr hungern. (Hieron.) Wer nach ihr hungert, soll zum Heilande kommen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh07|Joh 7,37]]''], der ihr Vorbild ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,34]]'']. - ('''11''') Die Pharisäer sahen in jedem Unglücke nur eine Strafe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh09|Joh 9,34]]''] und verachteten in ihrem Gerechtigkeitsdünkel alle Elenden. Im A. T. heißt Gott oft der Barmherzige, und vom Messias wird besonders diese Tugend gerühmt. Barmherzig ist, wer im Herzen bemitleidet und vergibt, und in der Tat hilft. – Wie Großes hat dieses Wort in der Kirche gewirkt! - ('''12''') Die ihr Herz nicht mit Sünde beflecken. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,25]]''], vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,19]]'']. - ('''13''') Im anderen Leben von Angesicht zu Angesicht, doch auch in diesem durch die Erkenntnis besser als andere. In den alten Tempel traten die levitisch-reinen, im neuen Bunde treten nur die reinen Herzens sind, vor Gott. - ('''14''') Gemäß den Prophezeiungen vom messianischen Reiche. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes52|Jes 52,7]]'']: Friede mit Gott. Kinder und Erben Gottes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor13|2Kor 13,11]]'']. - ('''15''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,52]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,37]]'']. Das messianische Reich wird Verfolgung leiden, doch nicht jeder, der Verfolgung leidet, wird selig gepriesen, sondern wer um der Gerechtigkeit wegen leidet. Gerechtigkeit: Siehe V. 6. Dieselbe Lehre [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr04|1Petr 4,15]]'']. Die Verheißung wie V. 3. Reich: Herrschaft und Herrlichkeit. Himmel: Größe und Beständigkeit dieser Herrschaft. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem08|Roem 8,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor04|2Kor 4,17]]'']. - ('''16''') Mit V. 11 beginnt die besondere Anwendung. Christus erklärt zum Trost der Seinen die letzte Seligkeit ausführlicher. Aber zwei Bedingungen hat dieselbe: die böse Nachrede darf sich nicht auf Wahrheit stützen, und sie muß uns zustoßen, weil wir die christliche Gerechtigkeit üben. Da Christus die Gerechtigkeit ist, heißt es bald: Um der Gerechtigkeit, bald: Um Christi willen. - ('''17''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg05|Apg 5,41]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Jak01|Jak 1,2]]'']. Zwei Gründe: Der Lohn ohne Ende (also können wir bei Gott Verdienste sammeln!) und das Vorbild der Propheten, denen der Lohn so sicher. [''Vergl. [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt10|Mt 10,41]]'']. Die Anrede richtet sich an alle Anhänger Christi, an jeden nach seiner Stellung. - ('''18''') Die Tugenden der Führer zum Heile. Die Propheten waren nur für Israel tätig, anders die mit den V. 3-12 beschriebenen Eigenschaften Ausgestatteten. Das Salz (Bild der Beständigkeit) [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos02|3Mos 2,13]]''] hindert die Verderbnis der Speisen und macht sie wohlschmeckend.  Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Kol04|Kol 4,6]]'']. Deshalb ward es auch dem Opfer beigegeben als Ausdruck des Wunsches, dieses möge Gott gefallen. - ('''19''') Das Licht gibt Glanz und Schönheit, ist zum Leben notwendig und allen angenehm. Christus: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh08|Joh 8,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes42|Jes 42,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes49|Jes 49,6]]'']. Wer ihm angehört, nimmt an seinen Eigenschaften teil, er bringt das Licht der Lehre und wahres Glück. Auch den Gläubigen kommt dies einigermaßen zu. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Phil02|Phil 2,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph05|Eph 5,8]]'']. - ('''20''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes04|Jes 4,1]]'']. Die Kirche und ihre Vorsteher. Christi Gaben sollen Früchte tragen. - ('''21''') Scheffel für jedwedes Gefäß, mit dem man das Licht bedecken kann. - ('''22''') Die rechte Weise sein Licht leuchten zu lassen. Welches die guten Werke sind, ist in den Seligkeiten gesagt. Euren Vater: Gute Söhne suchen gern die Ehre des Vaters. Gott gebührt Preis, da er der Herr des Himmels ist. - ('''23''') Nach der allgemeinen Darlegung seiner Lehre geht der Heiland auf besondere Dinge über und zeigt den Weg zur Erlangung jener Vollkommenheit. Glaubet nicht: Vielleicht hatten sie eine falsche Meinung. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk04|Lk 4,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk05|Lk 5,37]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,7]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,21]]'']. Zudem hatte der Herr nach der Meinung der Rabbiner den Sabbat verletzt, war nicht von Rabbinern erzogen und verwarf viele ihrer Lehren. Diese Rede ist nach dem zweiten Osterfeste des öffentlichen Lebens gehalten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,1]]''] Die gleiche Anklage gegen seine Jünger [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg06|Apg 6,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg21|Apg 21,21]]'']. - ('''24''') Andeutung der Messiaswürde. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt11|Mt 11,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk07|Lk 7,19]]''] - ('''25''') Der Heiland erfüllte das Gesetz durch vollkommenere Beobachtung, bessere Erklärung und Gewährung der notwendigen Gnade. Das Moralgesetz wird vervollkommnet, an die Stelle des Zeremonialgesetzes tritt der christliche Kult, für das Gericht wird die Hierarchie eingesetzt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic04|Mic 4,1]]'']. - ('''26''') Ein zweifacher Vordersatz: bis. Über das Ende der Welt siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Petr03|2Petr 3,13]]'']. - ('''27''') Aufheben: wie V. 17. Die mindesten Gebote sind V. 18 beschrieben. Beispiele siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal04|Gal 4,29.30]]'']. Nicht allein die Würde eines Lehrers geht einem solchen verloren, sondern er wird auch ganz unten sitzen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor03|1Kor 3,11.15]]'']. - ('''28''') Wird großer Ehre im messianischen Reiche teilhaftig. - ('''29''') Bei der Hervorhebung so großer Gesetzestreue (V. 18) mochten die Zuhörer wohl an die Pharisäer denken. - ('''30''') Bei der Vorlesung in der Synagoge. - ('''31''') So sprach kein Prophet. - ('''32''') Bruder – zürnt: dem Bruder gebührt Liebe. - ('''33''') Gehenna: Das Tal Hinnon, eine Felsenschlucht im Süden Jerusalems, in welcher dem Moloch einst Kinder geopfert wurden. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe23|2Koe 23,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer07|Jer 7,31]]''] Später bezeichnete man mit diesem Namen die Hölle. – Der Heiland hat drei Abstufungen unterschieden: Haß im Herzen hegen, zu Schmähungen fortschreiten: du bist ohne Vernunft wie ein Tier; der Ungerechtigkeit beschuldigen: Gottesverächter! Die Vergleiche zeigen, dass es sich um keine leichte Sache handelt. - ('''34''') Aus welchem Grunde immer jemand etwas gegen uns hat, wir sollen die Gabe (welche die Israeliten nur bis vor den Altar brachten) zurücklassen und die Liebe höher stellen als die unmittelbare Vollendung der Opferhandlung. - ('''35''') Widersacher ist der, der verletzt ist. Im A. T. konnte der Ankläger den Angeklagten vor Gericht führen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos21|5Mos 21,19]]'']. Durch das Beispiel empfiehlt der Heiland Höheres. Widersacher ist was vor Gott dem Richter gegen uns stehen kann. - ('''36''') Der vierte Teil vom Aß, etwa 2 Pfennige. Der Heiland lässt es unbestimmt, ob die Zahlung statthat. Sicherlich nicht, wenn es sich um Todsünden handelt, wohl aber, wenn lässliche Sünden zu büßen sind. Vorzugsweise ist wohl von der Hölle die Rede. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt18|Mt 18,34]]'']. Der Heiland spricht wie die Gleichnisse zeigen, von schwereren Sünden. Auch die Partikel bis (im Sinne von niemals) scheint darauf hinzudeuten. (H. Aug.) - ('''37''') Weib: Dies Wort bezeichnet hier das Geschlecht, nicht den Ehestand. - ('''38''') Überlegt und mit Zustimmung des Willens. - ('''39''') Gelegenheit zur Sünde und zum Falle ist. Das rechte Auge wird genannt, weil die rechten Glieder höher geschätzt und nützlicher zu sein pflegen. - ('''40''') Mit welcher Emphase redet Christus! Wie lieb dir auch etwas sei, trenne dich davon und wirf es von dir, wenn es dich zur Sünde verführt! Dazu soll uns das Andenken an die Hölle helfen. - ('''41''') Der Scheidebrief war erlaubt, so weit die Scheidung gestattet war, und geboten, insofern die Scheidung nur so stattfinden durfte. - ('''42''') Auch die Entlassene bleibt Ehegattin. Im Falle eines Ehebruches darf die Gattin entlassen werden, weil die Ehe ihrerseits schon gebrochen ist. - ('''43''') Wer eine, ob auch wegen Ehebruches Entlassene nimmt, begeht Ehebruch. Die vorher gemachte Ausnahme für die Entlassung lässt sich nicht hierher ziehen, sonst würde der Ehebruch gleichsam eine Belohnung erhalten. Die Erklärung dieser Stelle siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor07|1Kor 7,11]]'']: Scheidung ohne Lösung des Ehebandes. Da nun im A. T. gleiches Recht statthat für Mann und Frau, hat V. 32 für beide Geltung. Christus erlaubt Trennung wegen Ehebruches, aber ordnet sie nicht an. (Herm. Justin Athenag. Drig. Chrys. Basil.) - ('''44''') Zweites Gebot. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,16]]'']. Die Eidesformeln [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe03|2Koe 3,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer38|Jer 38,16]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer42|Jer 42,5]]'']. - ('''45''') Nicht jeder Eid wird untersagt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem01|Roem 1,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor01|2Kor 1,23]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06|Hebr 6,16]]'']. Wie bei dem fünften Gebot wird auch hier besonders die Neigung verboten, da die Christen auch ohne Eid von der Lüge fern sein sollen. - ('''46''') Die geschaffenen Dinge werden auf Gott als ihren Schöpfer und Erhalter bezogen, so weit er in ihnen gegenwärtig ist und sich offenbart. Dies gilt noch mehr von den Dingen, welche ein besonderer Gegenstand der göttlichen Vorsehung sind. - ('''47''') Was man einsetzen kann, ist Gottes Macht unterworfen und so geht der Schwur auf Gott zurück. - ('''48''') Der Christ soll einfach aussagen. Was darüber hinausgeht, hat seinen Ursprung in einer üblen Quelle, der Lügenhaftigkeit. - ('''49''') Christus erklärt den Sinn von V. 4. 9. 10. Die hier angeführte auf dem Naturrecht fußende Regel galt für Gerichte zur Beschränkung der Rache und als Abschreckungsmittel. - ('''50''') Der höchste Grad der Vollkommenheit ist es, solche Gesinnung zu hegen, und Christus wünscht dieselbe in seinen Jüngern, ohne ein Gebot zu geben. Eine dreifache Unbilde: Gegen den Leib, die Güter, Ehre und Freiheit. - ('''51''') Die rechte Wange ist edler. Geschlagen zu werden ist besonders schmachvoll. - ('''52''') Der Mantel diente den Ärmeren als Decke in der Nacht und musste vor derselben, selbst wenn er mit Recht weggenommen war, zurückgegeben werden. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos22|2Mos 22,25]]''] Bei [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,29]]''] wird die Ordnung innegehalten, in welcher die Kleider weggenommen waren, indes bleibt der Sinn ein gleicher, da das innere Kleid nach Verlust des Mantels um so notwendiger ist. - ('''53''') Griech.: noch tausend Schritte. - ('''54''') Die Krone des Ganzen. Der Nächste ist für die Juden Stammesgenosse. Mit diesen Worten steht der Ausspruch nicht im Gesetz, doch ließen Stellen, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos17|2Mos 17,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos23|2Mos 23,22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,19]]''] u.a. einen solchen Schluß machen, so weit Gott den Verkehr seines Volkes mit anderen Völkern untersagte, nämlich um die Reinheit der Religion und des Sittengesetzes zu erhalten. Die Pharisäer stellten vielleicht den Haß selbst als heilige Sache dar. Christus nennt drei Gattungen von Feinden, denen dreifache Wohltaten zu erweisen sind: Schenket ihnen euer Herz und zum Beweise dessen erzeiget ihnen zeitliche Wohltaten, falls ihr dies nicht könnt oder sie es nicht bedürfen, betet für sie. - ('''55''') Da Schweres befohlen wird, müssen große Beweggründe  zu Hilfe kommen. Werdet dem himmlischen Vater ähnlich, damit er euch als seine Kinder erkenne. - ('''56''') Die Sonne, die er erschaffen. Wie viel mehr müssen wir Gutes tun mit dem, was wir empfangen. Welch Abstand ferner zwischen Gott und uns, und doch wird uns als Lohn Ähnlichkeit mit ihm verheißen! - ('''57''') Die Unter-Zollpächter galten, selbst wenn sie Israeliten waren, wegen ihrer Verbindung mit den Römern, denen tributpflichtig zu sein den Juden als höchstes Unrecht erschien, gleich den Heiden [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt18|Mt 18,17]]''] und ärgsten Sündern, als ausgeschlossen von der Kirchengemeinschaft und unfähig zur Zeugenschaft vor Gericht. Wolltet ihr so tief stehen bleiben? - ('''58''') Auch die Heiden galten als Sünder und Gottlose. Nicht Zöllner und Heiden sind nachzuahmen, sondern Gott. - ('''59''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,21]]'']
('''1''')  Verg. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,17-49]]'']. Jesus hat die Nacht auf dem Berge gebetet und steigt herab, dem am Fuße versammelten Volke zu predigen, dann aber, als die Scharen des Volkes sich mehren, die Anhöhe wieder weiter hinan, um zu denselben verständlicher reden zu können. Der Berg wird heutzutage in der Höhe von Genesareth gezeigt, und heißt Berg der Seligkeiten. (Kurum Hattin.) - ('''2''') Die gewählten Apostel. Sie waren bei ihm zur Auszeichnung, und dienten auch, dem Andrange des Volkes zu wehren. - ('''3''') Auf einem Berge ward durch Engel das Gesetz gegeben, hier redet der Herr selbst. In jenem wurden Strafen angedroht, in dem neuen Gesetze werden Belohnungen verheißen. Christus tut seinen Mund auf: S. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez29|Ez 29,21]]'']. Die Reden sind an die Jünger und an das Volk gerichtet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt07|Mt 7,28]]'']. –  ('''4''')  Die nachfolgende Rede wurde nicht gleich zu Anfang des Lehramtes Christi, sondern später gehalten; der heil. Matthäus gibt sie hier, um seinen Lesern aus den Juden sogleich zu zeigen, was sie von dem neuen Gesetze zu erwarten haben, und wie es sich von dem alten unterscheidet. Die ganze Rede ist wie eine große Pforte anzusehen, durch welche der heilige Evangelist in den eigentümlichen Geist des Evangeliums einführt. - ('''5''')  Die Jünger haben alles verlassen, das Volk ist arm und elend. Die Welt preist die Reichen selig. Seligkeit ist Inbegriff alles Guten (Greg. Rnff.). Der Zusatz: Im Geiste fehlt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,20]]''], ändert also den Sinn nicht: Armut aus Tugend, diejenigen, welche nicht im Reichtume ihren Trost suchen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,24]]'']. – Die Armut ist die erste Stufe der Vollkommenheit. S. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt19|Mt 19,21]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt13|Mt 13,22]]'']. Ein Armer ist auch demütig. (Bas.). Aus dieser Armut entspringt die Sehnsucht nach geistlichen Gütern. [''Vergl. [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,24]]'']. - ('''6''') Sanftmütig sind die Geduldigen und Demütigen. -  ('''7''') Schon im A.T. werden ihnen Lobsprüche erteilt, ihnen besonders gelten die messianischen Verheißungen  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes11|Jes 11,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes29|Jes 29,19]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps36|Ps 36,9ff]]'']. - ('''8''') Die Trauernden: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes61|Jes 61,3]]'']. Von ihnen sprach Christus bei seinem ersten Auftreten  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk04|Lk 4,16]]'']. Es ist heilige Trauer zu verstehen wegen alles Übels in der Welt und aus Sehnsucht nach den himmlischen Gütern. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk05|Lk 5,35]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk19|Lk 19,41]]'']. - ('''9''') Bei den Propheten wird der Trost durch den Messias verheißen, der auch bei den jüdischen Schriftstellern der Tröster heißt. Vollkommener Trost ist erst im Himmel. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb07|Offenb 7,17]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb21|Offenb 21,4]]'']. - ('''10''') Gerechtigkeit ist die vollkommene Erfüllung des göttlichen Willens. Wir sollen stets nach ihr hungern. (Hieron.) Wer nach ihr hungert, soll zum Heilande kommen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh07|Joh 7,37]]''], der ihr Vorbild ist. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,34]]'']. - ('''11''') Die Pharisäer sahen in jedem Unglücke nur eine Strafe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh09|Joh 9,34]]''] und verachteten in ihrem Gerechtigkeitsdünkel alle Elenden. Im A. T. heißt Gott oft der Barmherzige, und vom Messias wird besonders diese Tugend gerühmt. Barmherzig ist, wer im Herzen bemitleidet und vergibt, und in der Tat hilft. – Wie Großes hat dieses Wort in der Kirche gewirkt! - ('''12''') Die ihr Herz nicht mit Sünde beflecken. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,25]]''], vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,19]]'']. - ('''13''') Im anderen Leben von Angesicht zu Angesicht, doch auch in diesem durch die Erkenntnis besser als andere. In den alten Tempel traten die levitisch-reinen, im neuen Bunde treten nur die reinen Herzens sind, vor Gott. - ('''14''') Gemäß den Prophezeiungen vom messianischen Reiche. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes52|Jes 52,7]]'']: Friede mit Gott. Kinder und Erben Gottes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor13|2Kor 13,11]]'']. - ('''15''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,52]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,37]]'']. Das messianische Reich wird Verfolgung leiden, doch nicht jeder, der Verfolgung leidet, wird selig gepriesen, sondern wer um der Gerechtigkeit wegen leidet. Gerechtigkeit: Siehe V. 6. Dieselbe Lehre [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr02|1Petr 2,20]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr04|1Petr 4,15]]'']. Die Verheißung wie V. 3. Reich: Herrschaft und Herrlichkeit. Himmel: Größe und Beständigkeit dieser Herrschaft. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem08|Roem 8,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor04|2Kor 4,17]]'']. - ('''16''') Mit V. 11 beginnt die besondere Anwendung. Christus erklärt zum Trost der Seinen die letzte Seligkeit ausführlicher. Aber zwei Bedingungen hat dieselbe: die böse Nachrede darf sich nicht auf Wahrheit stützen, und sie muss uns zustoßen, weil wir die christliche Gerechtigkeit üben. Da Christus die Gerechtigkeit ist, heißt es bald: Um der Gerechtigkeit, bald: Um Christi willen. - ('''17''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg05|Apg 5,41]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Jak01|Jak 1,2]]'']. Zwei Gründe: Der Lohn ohne Ende (also können wir bei Gott Verdienste sammeln!) und das Vorbild der Propheten, denen der Lohn so sicher. [''Vergl. [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt10|Mt 10,41]]'']. Die Anrede richtet sich an alle Anhänger Christi, an jeden nach seiner Stellung. - ('''18''') Die Tugenden der Führer zum Heile. Die Propheten waren nur für Israel tätig, anders die mit den V. 3-12 beschriebenen Eigenschaften Ausgestatteten. Das Salz (Bild der Beständigkeit) [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos02|3Mos 2,13]]''] hindert die Verderbnis der Speisen und macht sie wohlschmeckend.  Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Kol04|Kol 4,6]]'']. Deshalb ward es auch dem Opfer beigegeben als Ausdruck des Wunsches, dieses möge Gott gefallen. - ('''19''') Das Licht gibt Glanz und Schönheit, ist zum Leben notwendig und allen angenehm. Christus: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh08|Joh 8,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes42|Jes 42,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes49|Jes 49,6]]'']. Wer ihm angehört, nimmt an seinen Eigenschaften teil, er bringt das Licht der Lehre und wahres Glück. Auch den Gläubigen kommt dies einigermaßen zu. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Phil02|Phil 2,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph05|Eph 5,8]]'']. - ('''20''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes04|Jes 4,1]]'']. Die Kirche und ihre Vorsteher. Christi Gaben sollen Früchte tragen. - ('''21''') Scheffel für jedwedes Gefäß, mit dem man das Licht bedecken kann. - ('''22''') Die rechte Weise sein Licht leuchten zu lassen. Welches die guten Werke sind, ist in den Seligkeiten gesagt. Euren Vater: Gute Söhne suchen gern die Ehre des Vaters. Gott gebührt Preis, da er der Herr des Himmels ist. - ('''23''') Nach der allgemeinen Darlegung seiner Lehre geht der Heiland auf besondere Dinge über und zeigt den Weg zur Erlangung jener Vollkommenheit. Glaubet nicht: Vielleicht hatten sie eine falsche Meinung. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk04|Lk 4,18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk05|Lk 5,37]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,7]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,21]]'']. Zudem hatte der Herr nach der Meinung der Rabbiner den Sabbat verletzt, war nicht von Rabbinern erzogen und verwarf viele ihrer Lehren. Diese Rede ist nach dem zweiten Osterfeste des öffentlichen Lebens gehalten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,1]]''] Die gleiche Anklage gegen seine Jünger [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg06|Apg 6,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg21|Apg 21,21]]'']. - ('''24''') Andeutung der Messiaswürde. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt11|Mt 11,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk07|Lk 7,19]]''] - ('''25''') Der Heiland erfüllte das Gesetz durch vollkommenere Beobachtung, bessere Erklärung und Gewährung der notwendigen Gnade. Das Moralgesetz wird vervollkommnet, an die Stelle des Zeremonialgesetzes tritt der christliche Kult, für das Gericht wird die Hierarchie eingesetzt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic04|Mic 4,1]]'']. - ('''26''') Ein zweifacher Vordersatz: bis. Über das Ende der Welt siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Petr03|2Petr 3,13]]'']. - ('''27''') Aufheben: wie V. 17. Die mindesten Gebote sind V. 18 beschrieben. Beispiele siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal04|Gal 4,29.30]]'']. Nicht allein die Würde eines Lehrers geht einem solchen verloren, sondern er wird auch ganz unten sitzen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor03|1Kor 3,11.15]]'']. - ('''28''') Wird großer Ehre im messianischen Reiche teilhaftig. - ('''29''') Bei der Hervorhebung so großer Gesetzestreue (V. 18) mochten die Zuhörer wohl an die Pharisäer denken. - ('''30''') Bei der Vorlesung in der Synagoge. - ('''31''') So sprach kein Prophet. - ('''32''') Bruder – zürnt: dem Bruder gebührt Liebe. - ('''33''') Gehenna: Das Tal Hinnon, eine Felsenschlucht im Süden Jerusalems, in welcher dem Moloch einst Kinder geopfert wurden. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe23|2Koe 23,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer07|Jer 7,31]]''] Später bezeichnete man mit diesem Namen die Hölle. – Der Heiland hat drei Abstufungen unterschieden: Hass im Herzen hegen, zu Schmähungen fortschreiten: du bist ohne Vernunft wie ein Tier; der Ungerechtigkeit beschuldigen: Gottesverächter! Die Vergleiche zeigen, dass es sich um keine leichte Sache handelt. - ('''34''') Aus welchem Grunde immer jemand etwas gegen uns hat, wir sollen die Gabe (welche die Israeliten nur bis vor den Altar brachten) zurücklassen und die Liebe höher stellen als die unmittelbare Vollendung der Opferhandlung. - ('''35''') Widersacher ist der, der verletzt ist. Im A. T. konnte der Ankläger den Angeklagten vor Gericht führen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos21|5Mos 21,19]]'']. Durch das Beispiel empfiehlt der Heiland Höheres. Widersacher ist was vor Gott dem Richter gegen uns stehen kann. - ('''36''') Der vierte Teil vom Aß, etwa 2 Pfennige. Der Heiland lässt es unbestimmt, ob die Zahlung statthat. Sicherlich nicht, wenn es sich um Todsünden handelt, wohl aber, wenn lässliche Sünden zu büßen sind. Vorzugsweise ist wohl von der Hölle die Rede. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt18|Mt 18,34]]'']. Der Heiland spricht wie die Gleichnisse zeigen, von schwereren Sünden. Auch die Partikel bis (im Sinne von niemals) scheint darauf hinzudeuten. (H. Aug.) - ('''37''') Weib: Dies Wort bezeichnet hier das Geschlecht, nicht den Ehestand. - ('''38''') Überlegt und mit Zustimmung des Willens. - ('''39''') Gelegenheit zur Sünde und zum Falle ist. Das rechte Auge wird genannt, weil die rechten Glieder höher geschätzt und nützlicher zu sein pflegen. - ('''40''') Mit welcher Emphase redet Christus! Wie lieb dir auch etwas sei, trenne dich davon und wirf es von dir, wenn es dich zur Sünde verführt! Dazu soll uns das Andenken an die Hölle helfen. - ('''41''') Der Scheidebrief war erlaubt, so weit die Scheidung gestattet war, und geboten, insofern die Scheidung nur so stattfinden durfte. - ('''42''') Auch die Entlassene bleibt Ehegattin. Im Falle eines Ehebruches darf die Gattin entlassen werden, weil die Ehe ihrerseits schon gebrochen ist. - ('''43''') Wer eine, ob auch wegen Ehebruches Entlassene nimmt, begeht Ehebruch. Die vorher gemachte Ausnahme für die Entlassung lässt sich nicht hierher ziehen, sonst würde der Ehebruch gleichsam eine Belohnung erhalten. Die Erklärung dieser Stelle siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor07|1Kor 7,11]]'']: Scheidung ohne Lösung des Ehebandes. Da nun im A. T. gleiches Recht statthat für Mann und Frau, hat V. 32 für beide Geltung. Christus erlaubt Trennung wegen Ehebruches, aber ordnet sie nicht an. (Herm. Justin Athenag. Drig. Chrys. Basil.) - ('''44''') Zweites Gebot. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt23|Mt 23,16]]'']. Die Eidesformeln [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe03|2Koe 3,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer38|Jer 38,16]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer42|Jer 42,5]]'']. - ('''45''') Nicht jeder Eid wird untersagt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem01|Roem 1,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Kor01|2Kor 1,23]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06|Hebr 6,16]]'']. Wie bei dem fünften Gebot wird auch hier besonders die Neigung verboten, da die Christen auch ohne Eid von der Lüge fern sein sollen. - ('''46''') Die geschaffenen Dinge werden auf Gott als ihren Schöpfer und Erhalter bezogen, so weit er in ihnen gegenwärtig ist und sich offenbart. Dies gilt noch mehr von den Dingen, welche ein besonderer Gegenstand der göttlichen Vorsehung sind. - ('''47''') Was man einsetzen kann, ist Gottes Macht unterworfen und so geht der Schwur auf Gott zurück. - ('''48''') Der Christ soll einfach aussagen. Was darüber hinausgeht, hat seinen Ursprung in einer üblen Quelle, der Lügenhaftigkeit. - ('''49''') Christus erklärt den Sinn von V. 4. 9. 10. Die hier angeführte auf dem Naturrecht fußende Regel galt für Gerichte zur Beschränkung der Rache und als Abschreckungsmittel. - ('''50''') Der höchste Grad der Vollkommenheit ist es, solche Gesinnung zu hegen, und Christus wünscht dieselbe in seinen Jüngern, ohne ein Gebot zu geben. Eine dreifache Unbilde: Gegen den Leib, die Güter, Ehre und Freiheit. - ('''51''') Die rechte Wange ist edler. Geschlagen zu werden ist besonders schmachvoll. - ('''52''') Der Mantel diente den Ärmeren als Decke in der Nacht und musste vor derselben, selbst wenn er mit Recht weggenommen war, zurückgegeben werden. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos22|2Mos 22,25]]''] Bei [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk06|Lk 6,29]]''] wird die Ordnung innegehalten, in welcher die Kleider weggenommen waren, indes bleibt der Sinn ein gleicher, da das innere Kleid nach Verlust des Mantels um so notwendiger ist. - ('''53''') Griech.: noch tausend Schritte. - ('''54''') Die Krone des Ganzen. Der Nächste ist für die Juden Stammesgenosse. Mit diesen Worten steht der Ausspruch nicht im Gesetz, doch ließen Stellen, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos17|2Mos 17,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos23|2Mos 23,22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos23|5Mos 23,19]]''] u.a. einen solchen Schluss machen, so weit Gott den Verkehr seines Volkes mit anderen Völkern untersagte, nämlich um die Reinheit der Religion und des Sittengesetzes zu erhalten. Die Pharisäer stellten vielleicht den Hass selbst als heilige Sache dar. Christus nennt drei Gattungen von Feinden, denen dreifache Wohltaten zu erweisen sind: Schenket ihnen euer Herz und zum Beweise dessen erzeiget ihnen zeitliche Wohltaten, falls ihr dies nicht könnt oder sie es nicht bedürfen, betet für sie. - ('''55''') Da Schweres befohlen wird, müssen große Beweggründe  zu Hilfe kommen. Werdet dem himmlischen Vater ähnlich, damit er euch als seine Kinder erkenne. - ('''56''') Die Sonne, die er erschaffen. Wie viel mehr müssen wir Gutes tun mit dem, was wir empfangen. Welch Abstand ferner zwischen Gott und uns, und doch wird uns als Lohn Ähnlichkeit mit ihm verheißen! - ('''57''') Die Unter-Zollpächter galten, selbst wenn sie Israeliten waren, wegen ihrer Verbindung mit den Römern, denen tributpflichtig zu sein den Juden als höchstes Unrecht erschien, gleich den Heiden [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt18|Mt 18,17]]''] und ärgsten Sündern, als ausgeschlossen von der Kirchengemeinschaft und unfähig zur Zeugenschaft vor Gericht. Wolltet ihr so tief stehen bleiben? - ('''58''') Auch die Heiden galten als Sünder und Gottlose. Nicht Zöllner und Heiden sind nachzuahmen, sondern Gott. - ('''59''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,21]]'']
- Weitere Kapitel:  
- Weitere Kapitel:  
[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt01|01]] |
[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt01|01]] |

Aktuelle Version vom 29. April 2023, 06:28 Uhr

Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 5

2. Bergpredigt. (5-7) Die acht Seligkeiten. (V. 10) Anforderungen Christi an die Seinen. (V. 16) Christus ist gekommen, das Gesetz zu erfüllen. (V. 20) Auslegung des fünften Gebotes, (V. 26) des sechsten Gebotes, (V. 32) der Eidespflicht, (V. 37) der Feindesliebe.

1. Videns autem Jesus turbas, ascendit in montem, et cum sedisset, accesserunt ad eum discipuli ejus.

2. Et aperiens os suum docebat eos, dicens:
3. Beati pauperes spiritu: quoniam ipsorum est regnum cœlorum.
4. Beati mites: quoniam ipsi possidebunt terram.
5. Beati, qui lugent: quoniam ipsi consolabuntur.
6. Beati, qui esuriunt, et sitiunt justitiam: quoniam ipsi saturabuntur.

7. Beati misericordes: quoniam ipsi misericordiam consequentur.
8. Beati mundo corde: quoniam ipsi Deum videbunt.
9. Beati pacifici: quoniam filii Dei vocabuntur.
10. Beati, qui persecutionem patiuntur propter justitiam: quoniam ipsorum est regnum cœlorum.
11. Beati estis cum maledixerint vobis, et persecuti vos fuerint, et dixerint omne malum adversum vos mentientes, propter me:
12. Gaudete, et exsultate, quoniam merces vestra copiosa est in cœlis. Sic enim persecuti sunt prophetas, qui fuerunt ante vos.
13. Vos estis sal terræ. Quod si sal evanuerit, in quo salietur? ad nihilum valet ultra, nisi ut mittatur foras, et conculcetur ab hominibus.


14. Vos estis lux mundi. Non potest civitas abscondi supra montem posita:

15. Neque accendunt lucernam, et ponunt eam sub modio, sed super candelabrum ut luceat omnibus, qui in domo sunt.
16. Sic luceat lux vestra coram hominibus: ut videant opera vestra bona, et glorificent patrem vestrum, qui in cœlis est.
17. Nolite putare quoniam veni solvere legem, aut prophetas: non veni solvere, sed adimplere.

18. Amen quippe dico vobis, donec transeat cœlum et terra, iota unum, aut unus apex non præteribit a lege, donec omnia fiant.
19. Qui ergo solverit unum de mandatis istis minimis, et docuerit sic homines, minimus vocabitur in regno cœlorum: qui autem fecerit et docuerit, hic magnus vocabitur in regno cœlorum.

20. Dico enim vobis, quia nisi abundaverit justitia vestra plus quam Scribarum, et Pharisæorum, non intrabitis in regnum cœlorum.

21. Audistis quia dictum est antiquis: Non occides: qui autem occiderit, reus erit judicio.

22. Ego autem dico vobis: quia omnis, qui irascitur fratri suo, reus erit judicio. Qui autem dixerit fratri suo, raca: reus erit concilio. Qui autem dixerit, fatue: reus erit gehennæ ignis.
23. Si ergo offers munus tuum ad altare, et ibi recordatus fueris quia frater tuus habet aliquid adversum te:
24. Relinque ibi munus tuum ante altare, et vade prius reconciliari fratri tuo: et tunc veniens offeres munus tuum.
25. Esto consentiens adversario tuo cito dum es in via cum eo: ne forte tradat te adversarius judici, et judex tradat te ministro: et in carcerem mittaris.

26. Amen dico tibi, non exies inde, donec reddas novissimum quadrantem.

27. Audistis quia dictum est antiquis: Non mœchaberis.
28. Ego autem dico vobis: quia omnis, qui viderit mulierem ad concupiscendum eam, jam mœchatus est eam in corde suo.
29. Quod si oculus tuus dexter scandalizat te, erue eum, et projice abs te: expedit enim tibi ut pereat unum membrorum tuorum, quam totum corpus tuum mittatur in gehennam.
30. Et si dextra manus tua scandalizat te, abscide eam, et projice abs te: expedit enim tibi ut pereat unum membrorum tuorum, quam totum corpus tuum eat in gehennam.
31. Dictum est autem: Quicumque dimiserit uxorem suam, det ei libellum repudii.
32. Ego autem dico vobis: Quia omnis, qui dimiserit uxorem suam, excepta fornicationis causa, facit eam mœchari: et qui dimissam duxerit, adulterat.

33. Iterum audistis quia dictum est antiquis: Non perjurabis: reddes autem Domino juramenta tua.


34. Ego autem dico vobis non jurare omnino, neque per cœlum, quia thronus Dei est:
35. Neque per terram, quia scabellum est pedum ejus: neque per Jerosolymam, quia civitas est magni regis:

36. Neque per caput tuum juraveris, quia non potes unum capillum album facere, aut nigrum.
37. Sit autem sermo vester, est, est: non, non: quod autem his abundantius est, a malo est.
38. Audistis quia dictum est: Oculum pro oculo, et dentem pro dente.

39. Ego autem dico vobis, non resistere malo: sed si quis te percusserit in dexteram maxillam tuam, præbe illi et alteram:

40. Et ei, qui vult tecum judicio contendere, et tunicam tuam tollere, dimitte ei et pallium;
41. Et quicumque te angariaverit mille passus, vade cum illo et alia duo.
42. Qui petit a te, da ei; et volenti mutuari a te, ne avertaris.
43. Audistis quia dictum est: Diliges proximum tuum, et odio habebis inimicum tuum.
44. Ego autem dico vobis: Diligite inimicos vestros, benefacite his, qui oderunt vos: et orate pro persequentibus, et calumniantibus vos:
45. Ut sitis filii patris vestri, qui in cœlis est: qui solem suum oriri facit super bonos, et malos, et pluit super justos et injustos.
46. Si enim diligitis eos, qui vos diligunt, quam mercedem habebitis? nonne et publicani hoc faciunt?
47. Et si salutaveritis fratres vestros tantum, quid amplius facitis? nonne et ethnici hoc faciunt?
48. Estote ergo vos perfecti, sicut et Pater vester cœlestis perfectus est.

1. Als aber Jesus die Scharen sah, stieg er den Berg hinan,1 und als er sich niedergesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.2
2. Und er tat seinen Mund auf,3 lehrte sie, und sprach:4
3. Selig die Armen im Geiste; denn ihrer ist das Himmelreich!5 [Lk 6,20].
4. Selig die Sanftmütigen;6 denn sie werden das Land besitzen!7 [Ps 36,11].
5. Selig die Trauernden;8 denn sie werden getröstet werden!9 [Jes 61,1.3].
6. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;10 denn sie werden gesättiget werden!
7. Selig die Barmherzigen,11 denn sie werden Barmherzigkeit erlangen!
8. Selig, die reinen Herzens sind,12 denn sie werden Gott schauen!13 [Ps 23,4]
9. Selig die Friedfertigen, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden!14
10. Selig, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden,15 denn ihrer ist das Himmelreich! [1Petr 2,19, 1Petr 3,14, 1Petr 4,14]
11. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen schmähen und verfolgen, und alles Böse mit Unwahrheit wider euch reden um meinetwillen!16
12. Freuet euch, und frohlocket; denn euer Lohn ist groß im Himmel! Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.17
13. Ihr seid das Salz der Erde; wenn nun das Salz seine Kraft verliert, womit soll man es salzen? Es taugt zu nichts mehr, als dass es hinausgeworfen und von den Menschen zertreten werde.18 [Mk 9,49, Lk 14,34]
14. Ihr seid das Licht der Welt.19 Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.20
15. Auch zündet man keine Leuchte an und stellt sie unter den Scheffel,21 sondern auf den Leuchter, damit sie allen leuchte, die im Hause sind. [Mk 4,21, Lk 8,16, Lk 11,33],
16. So leuchte euer Licht vor den Menschen, auf dass sie eure guten Werke sehen, und euern Vater preisen, der im Himmel ist.22 [1Petr 2,12]
17. Glaubet nicht,23 dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen,24 sie aufzuheben, sondern zu erfüllen.25
18. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Strichlein oder ein Punkt vom Gesetze vergehen, bis alles geschieht!26 [Lk 16,17]
19. Wer also etwa eines von diesen mindesten Geboten aufhebt und die Menschen so lehrt, wird der Mindeste genannt werden im Himmelreiche;27 wer sie aber hält und lehrt, der wird ein Großer genannt werden im Himmelreiche.28 [Jak 2,10]
20. Denn ich sage euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht vollkommener sein wird, als die der Schriftgelehrten und Pharisäer,29 so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen. [Lk 11,39]
21. Ihr habt gehört,30 dass den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber getötet hat, wird dem Gerichte verfallen sein! [2Mos 20,13, 5Mos 5,17]
22. Ich aber sage euch:31 Jeder, der seinem Bruder zürnt,32 wird dem Gerichte verfallen sein. Wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! wird dem Rate verfallen sein. Wer aber sagt: Du Narr! wird dem höllischen Feuer verfallen sein.33
23. Wenn du daher deine Gabe zu dem Altare bringest, und du erinnerst dich daselbst, dass dein Bruder etwas wider dich hat,
24. so lass deine Gabe allda vor dem Altare, und gehe hin, und versöhne dich zuvor mit deinem Bruder; und dann komm, und opfere deine Gabe!34
25. Sei deinem Widersacher35 willfährig ohne zögern, so lange du mit ihm auf dem Wege bist, damit dich nicht der Widersacher dem Richter überantworte, und der Richter dich dem Schergen übergebe, und du in den Kerker geworfen werdest. [Lk 12,58]
26. Wahrlich, ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!36
27. Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen! [2Mos 20,14]
28. Ich aber sage euch: Ein jeder, der ein Weib,37 um es zu begehren,38 ansieht, hat schon an ihr Ehebruch begangen in seinem Herzen.
29. Wenn aber dein rechtes Auge dich ärgert,39 so reiße es aus, und wirf es von dir;40 denn es ist dir besser, dass von deinen Gliedern eines verloren gehe, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. [Mt 18,9, Mk 9,46]
30. Und wenn deine rechte Hand dich ärgert, so haue sie ab, und wirf sie von dir; denn es ist besser für dich, dass von deinen Gliedern eines verloren sei, als dass dein ganzer Leib in die Hölle fahre.
31. Es ist auch gesagt worden: Wer immer sein Weib entlässt, gebe ihr einen Scheidebrief.41 [5Mos 24,1, Mt 19,7].
32. Ich aber sage euch: Jeder, der sein Weib entlässt, außer um des Ehebruches willen, macht, dass sie die Ehe bricht;42 und wer eine Entlassene zur Ehe nimmt, bricht die Ehe.43 [Mk 10,11, Lk 16,18, 1Kor 7,10].
33. Wiederum habt ihr gehört, dass den Alten gesagt ist: Du sollst nicht falsch schwören, sollst aber dem Herrn halten, was du geschworen hast. [2Mos 20,7, 3Mos 19,12, 5Mos 5,11].44
34. Ich aber sage euch: Ihr sollet überhaupt nicht schwören,45 weder bei dem Himmel, weil er der Thron Gottes ist,
35. noch bei der Erde, weil sie der Schemel seiner Füße ist, noch bei Jerusalem, weil sie die Stadt des großen Königs ist.46 [Jak 5,12].
36. Auch bei deinem Haupte sollst du nicht schwören,47 weil du nicht ein einziges Haar weiß oder schwarz machen kannst.
37. Es sei aber eure Rede: Ja, ja; nein, nein! Was aber darüber hinaus geht, ist vom Bösen.48 [Jak 5,12].
38. Ihr habt gehört, dass gesagt worden: Auge um Auge, Zahn um Zahn.49 [3Mos 24,20].
39. Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Böswilligen nicht widerstehen;50 sondern wenn dich jemand auf die rechte Wange geschlagen hat,51 so biete ihm auch die andere dar. [Lk 6,29].
40. Und will jemand mit dir vor Gericht streiten, und dir deinen Rock nehmen, so lass ihm auch den Mantel.52
41. Und wenn dich jemand auf tausend Schritte zum Frondienst zwingt, so geh noch zwei andere tausend mit ihm.53 [1Kor 6,7].
42. Dem, der dich bittet, gib; und von dem, der von dir borgen will, wende dich nicht ab.
43. Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben, und deinen Feind hassen.54
44. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde, tuet Gutes denen, die euch hassen, und betet für die, welche euch verfolgen und verläumden;55 [Lk 6,27, Roem 12,20, Lk 23,34, Apg 7,59].
45. auf dass ihr Kinder seid eures Vaters, der im Himmel ist, welcher seine Sonne56 über die Guten und Bösen aufgehen lässt, und regnen über Gerechte und Ungerechte.
46. Denn wenn ihr die liebet, welche euch lieben, welchen Lohn werdet ihr haben? Tun dies nicht auch die Zöllner?57
47. Und wenn ihr nur eure Brüder grüßet, was tut ihr da mehr? Tun dies nicht auch die Heiden?58
48. Seiet also ihr vollkommen,59 wie auch euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Fußnote

Kap. 5 (1) Verg. [Lk 6,17-49]. Jesus hat die Nacht auf dem Berge gebetet und steigt herab, dem am Fuße versammelten Volke zu predigen, dann aber, als die Scharen des Volkes sich mehren, die Anhöhe wieder weiter hinan, um zu denselben verständlicher reden zu können. Der Berg wird heutzutage in der Höhe von Genesareth gezeigt, und heißt Berg der Seligkeiten. (Kurum Hattin.) - (2) Die gewählten Apostel. Sie waren bei ihm zur Auszeichnung, und dienten auch, dem Andrange des Volkes zu wehren. - (3) Auf einem Berge ward durch Engel das Gesetz gegeben, hier redet der Herr selbst. In jenem wurden Strafen angedroht, in dem neuen Gesetze werden Belohnungen verheißen. Christus tut seinen Mund auf: S. [Ez 29,21]. Die Reden sind an die Jünger und an das Volk gerichtet [Mt 7,28]. – (4) Die nachfolgende Rede wurde nicht gleich zu Anfang des Lehramtes Christi, sondern später gehalten; der heil. Matthäus gibt sie hier, um seinen Lesern aus den Juden sogleich zu zeigen, was sie von dem neuen Gesetze zu erwarten haben, und wie es sich von dem alten unterscheidet. Die ganze Rede ist wie eine große Pforte anzusehen, durch welche der heilige Evangelist in den eigentümlichen Geist des Evangeliums einführt. - (5) Die Jünger haben alles verlassen, das Volk ist arm und elend. Die Welt preist die Reichen selig. Seligkeit ist Inbegriff alles Guten (Greg. Rnff.). Der Zusatz: Im Geiste fehlt [Lk 6,20], ändert also den Sinn nicht: Armut aus Tugend, diejenigen, welche nicht im Reichtume ihren Trost suchen [Lk 6,24]. – Die Armut ist die erste Stufe der Vollkommenheit. S. [Mt 19,21] und [Mt 13,22]. Ein Armer ist auch demütig. (Bas.). Aus dieser Armut entspringt die Sehnsucht nach geistlichen Gütern. [Vergl. Lk 6,24]. - (6) Sanftmütig sind die Geduldigen und Demütigen. - (7) Schon im A.T. werden ihnen Lobsprüche erteilt, ihnen besonders gelten die messianischen Verheißungen [Jes 11,4, Jes 29,19, Ps 36,9ff]. - (8) Die Trauernden: [Jes 61,3]. Von ihnen sprach Christus bei seinem ersten Auftreten [Lk 4,16]. Es ist heilige Trauer zu verstehen wegen alles Übels in der Welt und aus Sehnsucht nach den himmlischen Gütern. Vergl. [Lk 5,35, Lk 19,41]. - (9) Bei den Propheten wird der Trost durch den Messias verheißen, der auch bei den jüdischen Schriftstellern der Tröster heißt. Vollkommener Trost ist erst im Himmel. [Offenb 7,17, Offenb 21,4]. - (10) Gerechtigkeit ist die vollkommene Erfüllung des göttlichen Willens. Wir sollen stets nach ihr hungern. (Hieron.) Wer nach ihr hungert, soll zum Heilande kommen [Joh 7,37], der ihr Vorbild ist. [Joh 4,34]. - (11) Die Pharisäer sahen in jedem Unglücke nur eine Strafe [Joh 9,34] und verachteten in ihrem Gerechtigkeitsdünkel alle Elenden. Im A. T. heißt Gott oft der Barmherzige, und vom Messias wird besonders diese Tugend gerühmt. Barmherzig ist, wer im Herzen bemitleidet und vergibt, und in der Tat hilft. – Wie Großes hat dieses Wort in der Kirche gewirkt! - (12) Die ihr Herz nicht mit Sünde beflecken. [Mt 23,25], vergl. [Mt 15,19]. - (13) Im anderen Leben von Angesicht zu Angesicht, doch auch in diesem durch die Erkenntnis besser als andere. In den alten Tempel traten die levitisch-reinen, im neuen Bunde treten nur die reinen Herzens sind, vor Gott. - (14) Gemäß den Prophezeiungen vom messianischen Reiche. Vergl. [Jes 52,7]: Friede mit Gott. Kinder und Erben Gottes [2Kor 13,11]. - (15) Vergl. [Apg 7,52, Mt 23,37]. Das messianische Reich wird Verfolgung leiden, doch nicht jeder, der Verfolgung leidet, wird selig gepriesen, sondern wer um der Gerechtigkeit wegen leidet. Gerechtigkeit: Siehe V. 6. Dieselbe Lehre [1Petr 2,20, 1Petr 4,15]. Die Verheißung wie V. 3. Reich: Herrschaft und Herrlichkeit. Himmel: Größe und Beständigkeit dieser Herrschaft. Siehe [Roem 8,12, 2Kor 4,17]. - (16) Mit V. 11 beginnt die besondere Anwendung. Christus erklärt zum Trost der Seinen die letzte Seligkeit ausführlicher. Aber zwei Bedingungen hat dieselbe: die böse Nachrede darf sich nicht auf Wahrheit stützen, und sie muss uns zustoßen, weil wir die christliche Gerechtigkeit üben. Da Christus die Gerechtigkeit ist, heißt es bald: Um der Gerechtigkeit, bald: Um Christi willen. - (17) Vergl. [Apg 5,41, Jak 1,2]. Zwei Gründe: Der Lohn ohne Ende (also können wir bei Gott Verdienste sammeln!) und das Vorbild der Propheten, denen der Lohn so sicher. [Vergl. Mt 10,41]. Die Anrede richtet sich an alle Anhänger Christi, an jeden nach seiner Stellung. - (18) Die Tugenden der Führer zum Heile. Die Propheten waren nur für Israel tätig, anders die mit den V. 3-12 beschriebenen Eigenschaften Ausgestatteten. Das Salz (Bild der Beständigkeit) [3Mos 2,13] hindert die Verderbnis der Speisen und macht sie wohlschmeckend. Vergl. [Kol 4,6]. Deshalb ward es auch dem Opfer beigegeben als Ausdruck des Wunsches, dieses möge Gott gefallen. - (19) Das Licht gibt Glanz und Schönheit, ist zum Leben notwendig und allen angenehm. Christus: [Joh 1,9, Joh 8,12, Jes 42,6, Jes 49,6]. Wer ihm angehört, nimmt an seinen Eigenschaften teil, er bringt das Licht der Lehre und wahres Glück. Auch den Gläubigen kommt dies einigermaßen zu. [Phil 2,15, Eph 5,8]. - (20) Vergl. [Jes 4,1]. Die Kirche und ihre Vorsteher. Christi Gaben sollen Früchte tragen. - (21) Scheffel für jedwedes Gefäß, mit dem man das Licht bedecken kann. - (22) Die rechte Weise sein Licht leuchten zu lassen. Welches die guten Werke sind, ist in den Seligkeiten gesagt. Euren Vater: Gute Söhne suchen gern die Ehre des Vaters. Gott gebührt Preis, da er der Herr des Himmels ist. - (23) Nach der allgemeinen Darlegung seiner Lehre geht der Heiland auf besondere Dinge über und zeigt den Weg zur Erlangung jener Vollkommenheit. Glaubet nicht: Vielleicht hatten sie eine falsche Meinung. Vergl. [Lk 4,18, Lk 5,37, Joh 3,7, Joh 4,21]. Zudem hatte der Herr nach der Meinung der Rabbiner den Sabbat verletzt, war nicht von Rabbinern erzogen und verwarf viele ihrer Lehren. Diese Rede ist nach dem zweiten Osterfeste des öffentlichen Lebens gehalten. Vergl. [Lk 6,1] Die gleiche Anklage gegen seine Jünger [Apg 6,14, Apg 21,21]. - (24) Andeutung der Messiaswürde. [Mt 11,3, Lk 7,19] - (25) Der Heiland erfüllte das Gesetz durch vollkommenere Beobachtung, bessere Erklärung und Gewährung der notwendigen Gnade. Das Moralgesetz wird vervollkommnet, an die Stelle des Zeremonialgesetzes tritt der christliche Kult, für das Gericht wird die Hierarchie eingesetzt. Vergl. [Jes 2,2, Mic 4,1]. - (26) Ein zweifacher Vordersatz: bis. Über das Ende der Welt siehe [2Petr 3,13]. - (27) Aufheben: wie V. 17. Die mindesten Gebote sind V. 18 beschrieben. Beispiele siehe [1Kor 9,9, Gal 4,29.30]. Nicht allein die Würde eines Lehrers geht einem solchen verloren, sondern er wird auch ganz unten sitzen. Vergl. [1Kor 3,11.15]. - (28) Wird großer Ehre im messianischen Reiche teilhaftig. - (29) Bei der Hervorhebung so großer Gesetzestreue (V. 18) mochten die Zuhörer wohl an die Pharisäer denken. - (30) Bei der Vorlesung in der Synagoge. - (31) So sprach kein Prophet. - (32) Bruder – zürnt: dem Bruder gebührt Liebe. - (33) Gehenna: Das Tal Hinnon, eine Felsenschlucht im Süden Jerusalems, in welcher dem Moloch einst Kinder geopfert wurden. [2Koe 23,10, Jer 7,31] Später bezeichnete man mit diesem Namen die Hölle. – Der Heiland hat drei Abstufungen unterschieden: Hass im Herzen hegen, zu Schmähungen fortschreiten: du bist ohne Vernunft wie ein Tier; der Ungerechtigkeit beschuldigen: Gottesverächter! Die Vergleiche zeigen, dass es sich um keine leichte Sache handelt. - (34) Aus welchem Grunde immer jemand etwas gegen uns hat, wir sollen die Gabe (welche die Israeliten nur bis vor den Altar brachten) zurücklassen und die Liebe höher stellen als die unmittelbare Vollendung der Opferhandlung. - (35) Widersacher ist der, der verletzt ist. Im A. T. konnte der Ankläger den Angeklagten vor Gericht führen [5Mos 21,19]. Durch das Beispiel empfiehlt der Heiland Höheres. Widersacher ist was vor Gott dem Richter gegen uns stehen kann. - (36) Der vierte Teil vom Aß, etwa 2 Pfennige. Der Heiland lässt es unbestimmt, ob die Zahlung statthat. Sicherlich nicht, wenn es sich um Todsünden handelt, wohl aber, wenn lässliche Sünden zu büßen sind. Vorzugsweise ist wohl von der Hölle die Rede. Vergl. [Mt 18,34]. Der Heiland spricht wie die Gleichnisse zeigen, von schwereren Sünden. Auch die Partikel bis (im Sinne von niemals) scheint darauf hinzudeuten. (H. Aug.) - (37) Weib: Dies Wort bezeichnet hier das Geschlecht, nicht den Ehestand. - (38) Überlegt und mit Zustimmung des Willens. - (39) Gelegenheit zur Sünde und zum Falle ist. Das rechte Auge wird genannt, weil die rechten Glieder höher geschätzt und nützlicher zu sein pflegen. - (40) Mit welcher Emphase redet Christus! Wie lieb dir auch etwas sei, trenne dich davon und wirf es von dir, wenn es dich zur Sünde verführt! Dazu soll uns das Andenken an die Hölle helfen. - (41) Der Scheidebrief war erlaubt, so weit die Scheidung gestattet war, und geboten, insofern die Scheidung nur so stattfinden durfte. - (42) Auch die Entlassene bleibt Ehegattin. Im Falle eines Ehebruches darf die Gattin entlassen werden, weil die Ehe ihrerseits schon gebrochen ist. - (43) Wer eine, ob auch wegen Ehebruches Entlassene nimmt, begeht Ehebruch. Die vorher gemachte Ausnahme für die Entlassung lässt sich nicht hierher ziehen, sonst würde der Ehebruch gleichsam eine Belohnung erhalten. Die Erklärung dieser Stelle siehe [1Kor 7,11]: Scheidung ohne Lösung des Ehebandes. Da nun im A. T. gleiches Recht statthat für Mann und Frau, hat V. 32 für beide Geltung. Christus erlaubt Trennung wegen Ehebruches, aber ordnet sie nicht an. (Herm. Justin Athenag. Drig. Chrys. Basil.) - (44) Zweites Gebot. Vergl. [Mt 23,16]. Die Eidesformeln [2Koe 3,9, Jer 38,16, Jer 42,5]. - (45) Nicht jeder Eid wird untersagt. Vergl. [Roem 1,9, 2Kor 1,23, Hebr 6,16]. Wie bei dem fünften Gebot wird auch hier besonders die Neigung verboten, da die Christen auch ohne Eid von der Lüge fern sein sollen. - (46) Die geschaffenen Dinge werden auf Gott als ihren Schöpfer und Erhalter bezogen, so weit er in ihnen gegenwärtig ist und sich offenbart. Dies gilt noch mehr von den Dingen, welche ein besonderer Gegenstand der göttlichen Vorsehung sind. - (47) Was man einsetzen kann, ist Gottes Macht unterworfen und so geht der Schwur auf Gott zurück. - (48) Der Christ soll einfach aussagen. Was darüber hinausgeht, hat seinen Ursprung in einer üblen Quelle, der Lügenhaftigkeit. - (49) Christus erklärt den Sinn von V. 4. 9. 10. Die hier angeführte auf dem Naturrecht fußende Regel galt für Gerichte zur Beschränkung der Rache und als Abschreckungsmittel. - (50) Der höchste Grad der Vollkommenheit ist es, solche Gesinnung zu hegen, und Christus wünscht dieselbe in seinen Jüngern, ohne ein Gebot zu geben. Eine dreifache Unbilde: Gegen den Leib, die Güter, Ehre und Freiheit. - (51) Die rechte Wange ist edler. Geschlagen zu werden ist besonders schmachvoll. - (52) Der Mantel diente den Ärmeren als Decke in der Nacht und musste vor derselben, selbst wenn er mit Recht weggenommen war, zurückgegeben werden. [2Mos 22,25] Bei [Lk 6,29] wird die Ordnung innegehalten, in welcher die Kleider weggenommen waren, indes bleibt der Sinn ein gleicher, da das innere Kleid nach Verlust des Mantels um so notwendiger ist. - (53) Griech.: noch tausend Schritte. - (54) Die Krone des Ganzen. Der Nächste ist für die Juden Stammesgenosse. Mit diesen Worten steht der Ausspruch nicht im Gesetz, doch ließen Stellen, wie [2Mos 17,14, 5Mos 23,6, 2Mos 23,22, 5Mos 23,19] u.a. einen solchen Schluss machen, so weit Gott den Verkehr seines Volkes mit anderen Völkern untersagte, nämlich um die Reinheit der Religion und des Sittengesetzes zu erhalten. Die Pharisäer stellten vielleicht den Hass selbst als heilige Sache dar. Christus nennt drei Gattungen von Feinden, denen dreifache Wohltaten zu erweisen sind: Schenket ihnen euer Herz und zum Beweise dessen erzeiget ihnen zeitliche Wohltaten, falls ihr dies nicht könnt oder sie es nicht bedürfen, betet für sie. - (55) Da Schweres befohlen wird, müssen große Beweggründe zu Hilfe kommen. Werdet dem himmlischen Vater ähnlich, damit er euch als seine Kinder erkenne. - (56) Die Sonne, die er erschaffen. Wie viel mehr müssen wir Gutes tun mit dem, was wir empfangen. Welch Abstand ferner zwischen Gott und uns, und doch wird uns als Lohn Ähnlichkeit mit ihm verheißen! - (57) Die Unter-Zollpächter galten, selbst wenn sie Israeliten waren, wegen ihrer Verbindung mit den Römern, denen tributpflichtig zu sein den Juden als höchstes Unrecht erschien, gleich den Heiden [Mt 18,17] und ärgsten Sündern, als ausgeschlossen von der Kirchengemeinschaft und unfähig zur Zeugenschaft vor Gericht. Wolltet ihr so tief stehen bleiben? - (58) Auch die Heiden galten als Sünder und Gottlose. Nicht Zöllner und Heiden sind nachzuahmen, sondern Gott. - (59) Vergl. [Joh 17,21] - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.