Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 7
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1.Dixit autem princeps sacerdotum: Si hæc ita se habent? 4. Tunc exit de terra Chaldæorum, et habitavit in Charan. Et inde, postquam mortuus est pater ejus, transtulit illum in terram istam, in qua nunc vos habitatis. 6. Locutus est autem ei Deus: Quia erit semen ejus accola in terra aliena, et servituti eos subjicient, et male tractabunt eos annis quadringentis: 8. Et dedit illi testamentum circumcisionis: et sic genuit Isaac, et circumcidit eum die octavo: et Isaac, Jacob: et Jacob, duodecim patriarchas. 20. Eodem tempore natus est Moyses et fuit gratus Deo, qui nutritus est tribus mensibus in domo patris sui. 21. Exposito autem illo, sustulit eum filia Pharaonis, et nutrivit eum sibi in filium. 27. Qui autem injuriam faciebat proximo, repulit eum, dicens: Quist e constituit principem, et judicem super nos? 28. Numquid interficere me tu vis, quemadmodum interfecisti heri Ægyptium? 31. Moyses autem videns, admiratus est visum. Et accedente ill out consideraret, facta est ad eum vox Domini, dicens: 35. Hunc moysen, quem negaverunt, dicentes: Quis de constituit principem, et judicem? Hunc Deus principem et redemptorem misit, cum manu Angeli, qui apparuit illi in rubo. 37. Hic est Moyses, qui dixit filiis Israel: Prophetam suscitabit vobis Deus de fratribus vestris, tamquam me, ipsum audietis. 39. Cui noluerunt obedire patres nostril: sed repulerunt, et aversi sunt cordibus suis in Ægyptum, 40. Dicentes ad Aaron: Fac nobis deos, qui præcedant nos: Moyses enim hic, qui eduxit nos de terra Ægypti, nescimus quid factum sit ei. 41. Et vitulum fecerunt in diebus illis, et obtulerunt hostiam simulacro, et lætabantur in operibus manuum suarum. 42. Convertit autem Deus, et tradidit eos servire militæ cœli, sicut scriptum est in libro prophetarum: Numquid victimas, et hostias obtulistis mihi annis quadraginta in deserto, domus Israel? 44. Tabernaculum testimonii fuit cum patribus nostris in deserto, sicut disposuit illis Deus; loquens ad Moysen, ut faceret illud secundum formam, quam viderat. 46. Qui invenit gratiam ante Deum, et petiit ut inveniret tabernaculum Deo Jacob. 49. Cœlum mihi sedes est: terra autem scabellum pedum meorum. Quam domum ædificabitis mihi, dicit Dominus? Aut quis locus requietionis meæ est? 50. Nonne manus mea fecit hæc Omnia? 54. Audientes autem hæc dissecabantur cordibus suis, et stridebant dentibus in eum. |
1.Der Hohepriester aber sprach: Ist dem also? 11. Es kam aber eine Hungersnot über ganz Ägypten und Chanaan, und große Drangsal; und unsere Väter fanden keine Nahrung. 15. Und Jakob zog hinab nach Ägypten, und starb, er und unsere Väter. 18. bis ein anderer König12 in Ägypten aufstand, welcher den Joseph nicht kannte. 29. Da floh Moses auf dieses Wort, und ward ein Fremdling im Lande Madian, wo er zwei Söhne zeugte.19 [2Mos 2,21ff] 48. Allein der Höchste43 wohnt nicht in Gebäuden, von Menschen Händen gemacht, wie der Prophet sagt: [Jes 66,1] |
Fußnote
Kap. 7 (1) Der heil. Stephanus bezeichnet wohl die Richter als Väter, die übrigen als Brüder. - (2) Dieser Ausdruck ist mit Bezugnahme auf den äußeren Glanz gewählt, mit dem Gott sich im A. Testamente offenbarte. Durch dies feierliche Wort weist der heil. Stephanus auch die Verleumdung zurück, als lästere er Jahve [Apg 6,11], wie er durch den Ausdruck „Unserm Vater Abraham“ seine Angehörigkeit zu Israels Rechten und Hoffnungen betont. - (3) Es ist dies kein Widerspruch gegen [1Mos 12,1], denn der dort angeführte Befehl ist eben der in Ur (in Chaldäa) an Abraham ergangene. Dadurch wird [Apg 11,31] näher bestimmt, da es nach dieser Stelle scheinen könnte, als ob der Auszug auf den Willen Tharas zurückzuführen wäre, während Gott denselben veranlasst hatte. [Apg 12,1] ist also eine nachholende Bemerkung. Es ist mithin zu übersetzen: Es hatte Gott zu Abraham gesagt. Zudem passt der ganze Vers nicht auf Charan, denn dort war nicht Abrams Heimat: „Aus dem Hause deines Vaters.“ Thara war bereits gestorben. Vergl. auch [Jos 24,2ff, Ju 5,6ff, [1Mos 15,7]. - (4) Vergl. [1Mos 11,31]. - (5) Der heil. Stephanus hebt gewisse Grundzüge der Leitung Gottes hervor. Hoffen wider Hoffen [Roem 4,18] und Gehorsam aus dem Glauben, hier aus dem Glauben an das Wort des Herrn. [Gal 3,6] Gott gab dem Abraham nicht einen Fuß breit als vererbbaren Besitz, die Selle des Gebens vertrat das Versprechen, und dies zu einer Zeit, wo Abraham noch kinderlos war. [1Mos 12,7, 1Mos 15,18, 1Mos 13,15] So zeigte Gott schon am Beginn der Geschichte des auserwählten Volkes, dass dessen Geschick und Heil sich nicht nach irdischem Ermessen und Wollen gestalten solle, sondern dass Gott alles nach seinem Ratschlusse leiten werde. Da die Anklage besonders betont hatte, Stephanus rede gegen Moses und den Tempel, [Apg 6,11.13.14] so zeigt er, dass die gnädigen Verheißungen und Führungen Gottes längst vor Moses und dem Tempel und unabhängig davon sich zeigten, während die damaligen Juden sich gerade derart an Gesetz und Tempel hielten, als ob allein davon alles abhing. - (6) Genauer 430 Jahre. [2Mos 12,40] In dem mehr feierlichen Tone der Weissagung wird die runde Zahl genommen. - (7) [1Mos 17,10, Roem 4,11] Der Herr schloss einen Bund, dessen Zeichen die Beschneidung war. - (8) Hier und im Folgenden zeigt Stephanus, dass Gott seinem erwählten Volke auch im fremden Lande Segen und Schutz angedeihen ließ, die Verheißungen also nicht ausschließlich an das Land Chanaan geknüpft waren. Die Verheißung ging dem Bunde der Beschneidung vorauf. Mit Josephs Schicksale tritt in der Geschichte Israels der Gegensatz zwischen dem Willen des Volkes und Gottes Ratschlüssen ein. So tritt das Volk Moses und den Propheten entgegen, bis es endlich den Urheber des Lebens tötet. - (9) So die Septuag., nach welcher Stephanus zitiert. Der hebräische Text und die Vulgata zählen 70 Seelen, welche Zählung vorzuziehen ist. Ein in eine Übersetzung eingeschlichener Fehler fällt selbstverständlich nicht dem heil. Schriftsteller zur Last, der sie anführt. - (10) Dies ist nicht auch auf Jakob zu beziehen, der nicht in Sichem, sondern in Hebron begraben wurde. Statt „Abraham“ ist nach [Jos 24,32] Jakob zu lesen. Der heil. Stephanus hat wohl im Eifer der Rede die beiden Namen verwechselt, der heil. Lukas aber seine Worte genau wiedergegeben, ohne dadurch die Verwechslung zu billigen (Beda u. a.). Andere Lösungsversuche sind mehr oder weniger künstlich. „Des Sohnes Sichem“ besser nach dem Griechischen: In Sichem. - (11) Die Zeit der Verheißung war die von Gott bestimmte Zeit der Besitznahme des verheißenen Landes. Eben als Ägypten Israel zu knechten versucht, ist die Zeit seiner Befreiung da, und sein Führer, das Vorbild des Erlösers, ihm geboren. (B. 20) Übrigens ist so wenig wie in der Zeit der Patriarchen in der Zeit des Moses die Offenbarung der Herrlichkeit Gottes an den Tempel geknüpft gewesen. - (12) Ein anderer König: ein fremder König. Mit ihm kam ein anderes Haus auf den Königsthron. Vergl. [2Mos 1,10] - (13) Gott hatte in freier Wahl dieses Kind zu Großem erwählt. Stephanus hebt aus der Geschichte des Moses nur jene Züge hervor, welche ihn als Vorbild für Christus erscheinen lassen. - (14) Die Moses mitgeteilten Kenntnisse bezogen sich hauptsächlich auf die Naturkunde, Sternkunde, Arzneiwissenschaft u. a. „Mächtig in seinen Worten“ ist nicht gegen [2Mos 4,10ff], da jemand durch das Wort gewaltig wirken kann, ohne ein gewandter Redner zu sein, falls andere Eigenschaften und Gottes Beistand das Mangelnde ersetzen. Vergl. ebenda. B. 12. Auch aus heidnischen Schriftstellern dürfen wir Schätze der Bildung schöpfen. - (15) Moses, unabhängig und nichts bedürfend, am Hofe mächtig, kommt mitleidig zu seinen Brüdern. - (16) Selbst wenn Moses nur aus menschlicher Aufwallung gehandelt hätte, konnten die Israeliten erkennen, dass Gerechtigkeitsgefühl, Mut und selbstverleugnende Liebe ihn befähigte, an ihre Spitze zu treten. Nun war aber Moses bereits über seine Berufung von Gott übernatürlich belehrt, also entsprang das Strafgericht über den Ägypter göttlichem Antriebe. Doch schon damals begann Israel sein Heil zu verkennen und zurückzustoßen. (B. 26 – 28) - (17)Moses, der seiner glänzenden Stellung uneingedenk seine armen Stammesbrüder aufgesucht und tatkräftig gegen die Unterdrücker verteidigt hat, findet seinen wohlwollenden Vermittlungsversuch schnöde zurückgewiesen. Wieder ist menschlichem Ermessen nach mit der Flucht des Moses (B. 29) das Werk der Rettung zerstört, und doch ist gerade dies wiederum der Weg Gottes, der den Erlöser seines Volkes erst jetzt seiner wahren Berufung und Bestimmung entgegenführt. (B. 30 – 34) - (18) Wie alt ist die Widersetzlichkeit des Volkes gegen gottgesandte Männer! - (19) Wie am Beginne seines Lebens (B. 21), so ist Moses auch in der Mitte desselben seinem Volke entzogen. Er ist Fremdling, Teil eines anderen Volkes, und seine Rückkehr zu seinem Volke steht nicht zu erwarten, aber gerade da ist die Zeit da, wo Gott ihn beruft, Israel zu befreien. (B. 34) - (20) Die Wüste, in welcher der Berg Sinai liegt, erstreckt sich vor und zwischen zwei Gipfeln, deren nördlicher der Berg Horeb ist. Der hier erwähnte Engel ist wohl der Engel des Herrn [2Mos 3,2], nach dem Hebräischen Gott selbst, insofern er sich offenbart, der Sohn Gottes, das ewige Wort (Iren., Basil., Cypr., Ambros., Aug.). - (21) In der Wüste war kein Tempel und doch „heiliges Land“. - (22)Gott sandte in seiner unerschöpflichen Güte gerade den als Retter, den sie trotzig abgewiesen hatten. - (23) Mit dem Schutze und der Beihilfe des unerschaffenen Engels, welcher Moses im Dornbusche erschienen war. Je unverkennbarer Moses sich als Erretter seines Volkes zeigte (B. 35ff), je gnadenvoller Gott selbst mit ihm verkehrte (B. 37ff), desto tadelnswerter war Israels Undank (B. 35) und Abtrünnigkeit. (B. 40ff) Moses ein Fürst, vergl. [Apg 5,31], Erlöser und Mittler (B. 39), das Vorbild des Herrn, wie B. 37 zeigt.- (24) Wie Moses durch das Werk der Befreiung und seiner Wunder ein Vorbild des Herrn war, so hat er als Prophet auf ihn, die Erfüllung aller Prophezeiungen, hingewiesen. Vergl. [Apg 3,22] - (25) Bei dem behufs Empfanges des Gesetzes versammelten Volke. - (26) Das Gesetz bietet Worte des Lebens, soferne es von dem lebendigen Gott ausgeht und wenn vollständig beobachtet, auch innerliches übernatürliches Leben verlieh, denn es verlangte auch den Glauben, die Hoffnung auf den Erlöser und die Liebe; es bereitete auf Christus vor, welcher das wahre Leben ist. Wenn der heilige Paulus [Gal 3,11.12] und an anderen Stellen dem Gesetze jede Lebenskraft abzusprechen scheint, so spricht er vom Gesetze mit Ausschluss des Glaubens an den Erlöser und somit von dem Gesetze ohne die Gnade, durch die es erfüllt werden kann. Das nur vorschreibende, aber nicht stärkende Gesetz kann allerdings kein Leben vermitteln. - (27) Trotz aller Wohltaten und Offenbarungen Gottes verfuhren die Israeliten mit Moses wie ihre Kinder mit Christus. - (28) Götter: Irgend einen (B. 41), wie sie in Ägypten gesehen hatten [Neh 9,18], um von ihm weiter vorwärts oder nach Ägypten zurückgeführt zu werden [2Mos 16,3, 4Mos 14,4] - (29) Wie verächtlich. - (30) Nachahmung des ägyptischen Stieres Apis, der der Sonne (Ofiris) geweiht war. Aaron gebraucht das den Israeliten bekannte Bild als Sinnbild Jahve´s, diese aber beteten es als Götzenbild an. So dankbar waren sie nach ihrer Rettung, so gehorsam ihrem Retter, so willig gegen Gottes neue Anordnungen! Ein trauriges Vorbild der Juden zur Zeit des Herrn. - (31) Gott wandte sich ab, änderte sein Verhalten gegen sie, hörte auf, ihnen gnädig zu sein. - (32) Dieses Wort wird hier in derselben Bedeutung gebraucht wie [Roem 1,24]. Gott entzog ihnen zur Strafe für ihren Götzendienst reichere Gnaden. So fielen sie, ihrem verderbten Willen überlassen, zur Strafe für die ersten ungebüßten Sünden anderen Sünden anheim. - (33) Das Himmelsheer sind die Sterne. Vergl. [Jer 8,2]. - (34) Gemeint ist [Amos 5,25.27] nach der Septuag. - (35) Die Frage setzt eine verneinende Antwort voraus und enthält einen bitteren Vorwurf. - (36) Wie man die Bundeslade trug, führten die Israeliten auf ihrer Wanderung einen Schrein mit dem Götzenbilde des Moloch mit sich, des damals in Chanaan verehrten Himmels- und Sonnengottes. - (37) Remphan (Septuag), richtiger wohl Rijun, ist wahrscheinlich der koptische Name des Planeten Saturn. Vergl. [Amos 5,26] nach der Peschitto. - (38) Der heil. Stephanus ändert das Zitat aus Amos, indem er statt: „über Damaskus hinaus“ sagt: über Babylon hinaus, um durch den in der Geschichte längst näher bestimmten Sinn der Weissagung die so demütigende Erinnerung an Babylon den ahnenstolzen Juden nahezulegen. Welch Gegensatz zu diesen heidnischen Greueln bildet nicht Gottes barmherzige Führung mit den Vätern (B. 44), durch alle Wanderungen und Wandlungen ihrer Geschichte hindurch (B. 45, B. 46), bis zum Baue des Tempels! Und dennoch änderten Gottes stete Erbarmungen das Volk nicht. (B. 51 – 53) - (39) Das Zelt des Zeugnisses [2Mos 25,8-40], so übersetzt die Septuag. Man erklärte infolge dessen, im Zelte habe Gott von sich Zeugnis gegeben, d. h. sich offenbart, z. B. in den dort aufbewahrten Gesetzestafeln. Hebr. Hieß es Zelt der Zusammenkunft, nämlich Gottes mit seinem Volke. Eine solche „Zusammenkunft“ geschah aber auch durch die Offenbarung, und so ist der Sinn des Hebr. Von dem der Septuag nicht verschieden. - (40) Jesus: Josua, vergl. [JSir 46,1] zog in Chanaan ein, das Land zu erobern [Jos 3, Jos 4]. Bis zur Regierung Davids wechselte das Heiligtum mehrfach seinen Standort, es gab also in Israel keine bleibende heil. Stätte. [Jos 6,13] Der Entschluss eine solche zu schaffen, reiste in dem frommen David (B. 46), ward aber erst durch Salomon verwirklicht. (B. 47). - (41) [2Koe 7,2, 1Chr 17,1, Ps 13,1.2ff] - (42) Nicht weil Gott es David oder ihm befohlen, oder als ob der temple notwendig gewesen, sondern um den Wunsch Davids zu erfüllen (Vergl. Anm. 41) und in Kraft der David für Salomon gegebenen Erlaubnis. [2Koe 7,13, 1Chr 28,2.6] Der Tempe list also menschlichem Willen entsprungen, wenn auch mit Genehmigung Gottes. Wie mithin die Verehrung Gottes vom Tempel nicht abhing, so sollte sie auch nach Vollendung desselben nicht auf ihn beschränkt bleiben. - (43) Der Höchste: den Gegensatz bildet die Niedrigkeit eines Gebäudes durch Menschenhand. - (44) Der wahre Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde, ist unendlich groß. Was ist gegen und für ihn auch ein großer prachtvoller Tempel? Überdies bauen die Menschen nichts aus ihrem Eigenen, alles zum Bau verwendete ist sein Werk. Vergl. [Jes 66,1.2] - (45) Entweder fühlte der heil. Sephanus, dass seine Worte den Juden anstößig waren, oder diese gaben Zeichen ihres Unwillens. Daher diese plötzliche vorwurfsvolle Anrede. Andere nehmen an, der Gegenstand sei erschöpft: Die Gnadenerweise Gottes waren nicht an den Tempel gebunden bis Salomon, also könne es kommen, dass Gott sich den Menschen überall offenbare und gnädig zeige. Nun folge die Anwendung: Indem ihr jetzt noch alles vom Tempel abhängig machet, widersteht ihr dem heil. Geiste. Vergl. [Apg 3,8]. Als der Tempel stand, verehrtet ihr Götzen, wenn Gott ohne Tempel verehrt werden will, tut ihr das Gegenteil (Chrys.). Die aus dem Gesetze und die Propheten entnommenen Worte mussten seine Hörer hart treffen: der Vorwurf der Widerspenstigkeit [2Mos 32,9, 5Mos 9,6], der Geistesrohheit [3Mos 26,41], fast heidnischer Stumpfheit und Gleichgültigkeit. Vergl. [Jer 6,10] - (46) Der Gerechte ist Christus. Die Juden sind seine Verräter geworden, insofern sie ihn den Römern durch falsche Anklagen überlieferten, und seine Mörder, weil sie Pilatus zur Kreuzigung zwangen. - (47) Vergl. [Gal 3,19, Hebr 2,2]. Die Überlieferung, dass Engel das Gesetz dem Volke mitteilten, beruht auf [5Mos 33,2], wo es im Hebräischen heißt, dass Gott mit Tausenden der Heiligkeit d. h. in Begleitung zahlloser himmlischer Heerscharen erschien. Die Gesetzesübertretung ist umso strafbarer, weil das Gesetz durch Engel übermittelt ward. - (48) Den Lichtglanz, in welchem Gott zu erscheinen pflegt, in einer Weise, die dem noch mit dem Leibe verbundenen Geiste angemessen war. Vergl. [2Mos 16,10] - (49) Nicht in sitzender Stellung. [Mt 26,64] Er hat sich gleichsam vom Throne erhoben, um seinem treuen Diener und Blutzeugen in seinem Triumphe beizustehen, (Greg., Gr.) und ihn als Sieger zu empfangen. - (50) Die Himmel: Mehrzahl nach dem Hebräischen. Er sieht mit den Augen des Geistes den Himmel offen. - (51) Außer in den Evangelien kommt im N. T. dieses Wort nur an dieser Stelle vor. Es erinnert an das, was der Herr selbst an gleicher Stätte gesprochen. [Lk 22,69]. Die Juden wähnen eine neue Gotteslästerung zu hören, da er den Menschensohn Gott gleichstellt. - (52) Das hier Berichtete gilt wohl von allen Anwesenden. In B. 58 sind die Ankläger, Zeugen und andere mehr untergeordnete Juden zu verstehen. Der hohe Rat hatte zu diesem Vorgehen mitgeholfen und die Steinigung nicht verhindert. - (53) Nach dem Gesetze stand auf Gotteslästerung Steinigung. [3Mos 24,14] Jene haben mich verstoßen, nimm du mich auf, ruft der heil. Märtyrer (Aug.). Was das in der rechten Seelenverfassung erduldete Martyrium Schuld und Strafe vollkommen tilgt, (Thom.) gelangen nach gewöhnlicher Annahme die Märtyrer unmittelbar nach dem Tode zur Seligkeit. - (54) Junge Männer hießen die unverheirateten Männer bis zum 40. Jahre. Saulus stand damals jedenfalls schon im 30. Lebensjahre, denn öffentliche Ämter wurden vor diesem Alter nicht verliehen. Nach [Apg 8,3] ist aber Saulus mit einem solchen bekleidet. Die Ermordung des Stephanus fällt um das Jahr 37. (Nach anderen 33.) Wer hätte meinen sollen, dass derselbe Mann, der in so besonderer Weise seine Zustimmung zum Morde des heil. Stephanus gab, Erbe seines Geistes sein und denselben Glauben in der ganzen Welt verbreiten werde? Wie blieb ihm diese Stunde im Gedächtnisse bis an´s Ende seines Lebens! Sind nicht die Worte des heil. Stephanus fast die letzten, die Paulus geschrieben: Ich bitte Gott, dass es ihnen nicht angerechnet werde? [2Tim 4,16] - (55) Jesu Worte [Lk 23,46] standen dem heil. Märtyrer wohl vor Augen. Der heil. Stephanus ist als erster Märtyrer einer der vorzüglichsten lebendigen Steine, aus denen Christus seine Kirche zu bauen beginnt. - (56) Dies Wort gebraucht das N. T. gern vom Tode der Gerechten. Vergl. [Apg 13,36, 1Kor 7,39, 1Kor 15,18] u. a.
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