Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam08
Liber primus Samuelis. Quem nos Primum Regum dicimus. Caput VIII.
Das erste Buch Samuels oder der Könige Kap. 8
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1. Factum est autem cum senuisset Samuel, posuit filios suos judices Israel.
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1. Es geschah aber, als Samuel alt geworden war, setzte er seine Söhne zu Richtern über Israel ein.
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Fußnote
Kap. 8 (1) Auch Basseni genannt. [1Chr 6,28] - (2) Bersabee lag im äußersten Süden und war für einen Greis schwer zu erreichen. Die Klagen der Ältesten (V. 5) veranlassten es, dass seine Söhne an der Ehre des Vaters teil erhielten. Vergl. [Rich 8,22, Rich 9,2, Rich 10,4, Rich 12,9]. Vielleicht hatte auch das Beispiel der Söhne Helis dazu beigetragen. Samuel jedenfalls strafte seine Söhne strenger als einst Heli, zudem konnte man von den Söhnen an den Vater appellieren. (V. 4) - (3) Ob etwa eine geheime Eifersucht gegen Juda, dem der Richter entstammte, und gegen Benjamin vorhanden war? Vergl. [Rich 8,1, Rich 10,1, Rich 12,1-6]. - (4) Fast wörtlich aus [5Mos 17,14]. Die Einsetzung eines Königs sollte dazu dienen, den Besitz des verheißenen Landes sicher zu stellen. Der König sollte die Kraft des ganzen Volkes vereinen, was die Richter nur unvollkommen vermocht, da ihnen oft nur einzelne Stämme anhingen und nach dem Ableben eines Richters die alte Zerrüttung wieder eintrat. - (5) Er fühlte, was einst Gedeon. [Rich 8,23] Ihm missfiel die schwere Sünde, die mit der Bitte verbunden war (V. 7, 9 und [1Sam 12,9]), da die Ursache derselben nicht so Samuels Alter [1Sam 12,12] und [1Sam 8,9] als Mangel an Glaube und Vertrauen auf Gott war. Sodann konnte Samuel sein Amt als Richter nur auf Befehl Gottes niederlegen. Endlich soll der König, den sie verlangen, die gleiche Stelle einnehmen wie die der heidnischen Völker: Sein Wille soll ihr Gesetz sein. Hingegen wenn Israels nach Gottes Willen einen König erhielt, sollte Gott auch ferner durch sein Gesetz regieren und der König nur die Gewalt haben, das Gesetz durchzuführen. Vergl. [1Sam 10,25]. Doch die Sünde richtete sich noch unmittelbarer gegen Gott. Der Herr hatte zweierlei versprochen: die Einsetzung eines religiösen Mittelpunktes [5Mos 17,8.10] und die eines politischen Zentrums. (V. 14) Dieses letztere einzig aus menschlicher Klugheit zu beginnen, ohne Gottes Antrieb zu erwarten, war eine schwere Beleidigung des Allmächtigen. [Rich 8,23] Dazu wussten die Israeliten, dass Gottes Verheißung in kurzem in Erfüllung gehen musste; so hatte ja Anna geweissagt. [1Sam 2,10] Gott hatte zudem den Untergang des Priesterstandes der Ithamariden und die Einsetzung eines anderen Zweiges mit der Einsetzung des Königtums der Sache und Zeit nach verbunden [1Sam 2,35], ja selbst begonnen, diese Prophezeiung zu erfüllen, denn er hatte das Haus Helis bereits gedemütigt und ging daran, es noch mehr [1Sam 2,18] niederzuwerfen. Schon hatte Silo einem anderen Heiligtum weichen müssen, schon hatte die Bundeslade, aus der Gefangenschaft befreit, die Morgenröte besserer Zeiten herbeigeführt. Es betete Samuel, es betreten alle wahren Israeliten, Gott wolle, was er begonnen, vollenden, Zeit und Person kundtun. Da vergessen, von Ungeduld über Samuels Schwäche und von Schrecken über den Angriff der Ammoniter erfasst, Volk und Älteste, Gottes, versammeln sich und rufen: Gib uns einen König nach Art der Heiden. - (6) So weist Samuel das Volk zugleich auf den hin, der Grund der Sicherheit für Israel ist. - (7) Hätten sie sich allein verlassen, so würdest du sie mit Recht strafen, indem du ihr verlangen zurückweisest. Da sie aber mich verlassen haben, verdienten sie eine härtere Strafe: die Erhörung ihrer Bitte. So sollte also Sauls Herrschaft nicht das von Gott verheißene Königtum sein, das erst David begründen sollte. (Aug., Cypr.) Sauls Vaterstadt Gabaon hatte sich einst mit so schlimmen Verbrechen befleckt wie keine andere. - (8) Das Recht des Königs nicht, wie es sein sollte, sondern wie es sein wird: dies musste umso mehr schrecken [1Sam 12,2ff] als Samuels Recht ein so anderes gewesen. - (9) Bei der göttlichen Einführung des Königtums erscheint Samuel so als Mittler wie Moses für die Verlassung Israels als des Priestervolkes. (7-9, vergl. auch hier V. 21) - (10) In feierlichen Auszügen. - (11) Von höheren Dingen steigt er zu gewöhnlicheren herab. Vergleiche damit die Freiheit [Rich 21,28]. - (12) Vergl. [1Koe 4,25] - (13) Einen anderen als den Gott bereits forderte. [3Mos 27,30, 4Mos 18,21] - (14) Sept.: Kinder. - (15) Diese waren den Israeliten das Wertvollste. - (16) Ich werde euch rufen, sobald ich weiß, wen Gott zum König bestimmt hat. Gott hatte einen König zugestanden und wollte dessen Wahl nun selbst lenken, damit seine Geschichte ein Beweis werde, dass kein menschliches Königtum Gottes Schutz entbehrlich macht. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
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