Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos32
Liber Exodus, Hebraice Veele Semoth. Caput XXXII.
Das zweite Buch Moses Exodus Kap. 32
| |
1. Videns autem populus quod moram faceret descendendi de monte Moyses, congregatus adversus Aaron, dixit: Surge, fac nobis deos, qui nos præcedant: Moysi enim huic viro, qui nos eduxit de terra Ægypti, ignoramus quid acciderit.
|
1. Als aber das Volk sah, dass Moses zögerte, vom Berge herabzukommen,1 versammelte es sich um Aaron und sprach: Auf, mache uns Götter, die vor uns hergehen;2 denn was diesem Manne, dem Moses, der uns aus dem Lande Ägypten geführt hat, begegnet ist, wissen wir nicht.3 [Apg 7,40] |
Fußnote
Kap. 32 (1) Nicht lange vor dem Ende der 40 Tage fiel das Volk ab. Urheber dieses Abfalles waren wohl die alten Priester, welche es nicht ertrugen, dass sie [2Mos 19,24] zu Laien gemacht waren, [2Mos 20,18ff] unbeachtet und [2Mos 24,6.10] von der Darbringung des Opfers und dem Erscheinen vor Gott ausgeschlossen blieben. Ihnen standen jetzt andere Priester, die Stammesgenossen Aarons und Moses gegenüber. Im offenen Widerstande jenen nicht gewachsen, erregen sie Unzufriedenheit. - (2) An fruchtbarere Orte. Vielleicht hoffen sie auch, dass die Götter sie nach Ägypten zurückführen werden. Der Plural Götter ist zweideutig. Die meisten fordern wohl ein Bild, doch die einen das Bild des wahren Gottes, die anderen, ohne sich zu entscheiden. Sie schreiben dem Bilde eine höhere Macht zu. - (3) Sie denken nicht an die Wunder bei dem Auszuge. - (4) Aaron ist erschrocken und schwankt. Er will das Volk durch die Forderung abschrecken. (Aug., Theodor) - (5) Ähnlich Jeroboam [1Koe 12,28ff]. Das Kalb soll ihnen als Bild des Gottes dienen, der Israel aus Ägypten geführt. An sich war an einer bildlichen Darstellung nichts Böses, da Christus als Lamm, der heilige Johannes der Evangelist als Adler dargestellt wird. Da aber Gott jede Darstellung seiner selbst wegen der Gefahr des Götzendienstes verboten hatte, war ihre Handlung nicht von Aberglauben frei, um so mehr als das Kalb das Sinnbild des ägyptischen Apisstieres war. Aaron will die Anfertigung des Bildes zulassen, wenn er nur den Glauben an Jahve wahrt, und sagt deshalb: Gott, der euch aus Ägypten geführt hat. - (6) Dass sie seinem Rufe folgten. - (7) Des Erretters aus Ägypten. - (8) Tänze, zu Ehren des Kalbes ausführend. (V. 19) Die Leviten halten sich von dem Gastmahle fern (V. 26), welches das Grab der Feinde Moses werden soll. Menschliche Klugheit gegen Gottes Befehle eingesetzt, führt zum Verderben. Aaron hat zuerst auf den Eigennutz und die Eitelkeit, besonders der Frauen, gerechnet, indem er deren kostbare Schmuckgegenstände verlangte. Doch da man ihm mit größtem Eifer bringt, was er verlangt, scheint ihm weiterer Widerstand unmöglich. Seine letzte Ausflucht, das ägyptische Götzenfest als ein Fest des Herrn (Jahves) ausrufen zu lassen, ward nur eine noch tiefere Erniedrigung der Ehre Gottes. So musste er denn auch schließlich dem Feste seinen heidnischen Verlauf lassen. [JSir 45,7.27] erhebt seine Würde, nicht seine Tat. Nachdem er Hoherpriester geworden, ward er wohl auch in diesem Punkte ein anderer. - (9) Verlasse mich. Das Volk verdiente nicht, von Gott Gesetze zu empfangen, während es die früher gegebenen übertrat. - (10) Nicht mein Volk (Hier.), das du aus Ägypten geführt hast, nicht ich. - (11) V. 9 fehlt in der Septuag. Ist derselbe festzuhalten, so fehlt die Erwähnung der Fürbitte Moses zwischen 8 und 9. – Halsstarrig: Vergl. [Jes 48,4]. - (12) Diese Worte zeigen teils, wie viel das Gebet der Heiligen vermag, teils muntern sie zum Gebete für das Volk auf. - (13) Vergl. [4Mos 14,12]. - (14) Mehr dein als mein Volk, da du es dir durch so viele Wunder erworben hast. Ist die begangene Sünde ausreichend, um ein Volk zu verstoßen, für das du so Großes getan? - (15) Nach hebr. Eigentümlichkeit geschichtlicher Darstellung wird hier schon das Resultat eines noch im einzelnen zu beschreibenden Ereignisses vorausgeschickt. - (16) Josue wusste nicht, was Gott (V. 8) dem Moses gesagt. - (17) Die Tafeln waren [2Mos 24,12] als Zeichen des Bundes zwischen Gott und dem Volke gegeben. [2Mos 24,3] hatte das Volk bezeugt, es werde alle Worte Gottes tun, und Gott hatte verheißen, die Gesetzestafeln zu geben. Nachdem das Volk durch die Anfertigung des Kalbes sein Versprechen gebrochen, ziemte es sich auch, dass das göttliche Zeichen des Bundes zerstört ward. - (18) Die Ordnung ist sachgemäß, nicht der Zeitfolge entsprechend: 20 Moses und das Kalb, 21 – 24 Moses und Aaron, 25 – 28 Moses und die Häupter des Aufstandes, 29 Moses und die Leviten. Wahrscheinlich stürzte Moses zuerst das Kalb um, befragte dann Aaron kurz über den Stand der Dinge, sandte die Seinigen zur Vernichtung der Gegner aus, zerstörte das aus Holz geformte und mit Gold überzogene Kalb und warf die Asche in den Fluss. Vergl. [5Mos 9,21]. - (19) Aarons Schuld war schwer, da er dem Volke nachgegeben, dessen Führer er sein sollte. - (20) Hebr.: Dass es im Bösen ist. (Vergl. V. 9.) - (21) Es war umsonst, diesem Volke zu widerstehen und ihm Jahves Wohltaten und Bündnis in's Gedächtnis zurückzurufen. Gezwungen und geängstet habe ich so gehandelt. Wie weit ist Aarons Herz von der Größe Moses entfernt! (V. 32) - (22) Hebr.: Was zum Gezischel unter ihren Widersachern dienen musste. Die Zorngerichte Gottes über Israel waren geeignet, den heidnischen Feinden Anlass zum Spott zu geben. - (23) An dem dem Berge zugewandten Tore stand Moses, dort war das Kalb, dort die Leviten. Es war jedenfalls der dem Stamme Levi zugewiesene Teil des Lagers. - (24) So fern jene nicht vom Kälberdienste lassen wollen. Moses redet als von Gott bestellter Richter. - (25) Die anderen Texte haben nur 3000. [1Kor 10,8] bezieht sich nicht auf diese Stelle, sondern auf [4Mos 21,9]. - (26) Vergl. [5Mos 33,9]. Nach dem Hebr.: Bringet für Jahve eure Opfer dar, Für Jahve: Im Gegensatz zu dem Kalbe. - (27) Wider seinen Sohn und seine Nachkommen. - (28) Nach der Vernichtung des Kalbes. - (29) Hebr.: Und nun, wenn du ihnen ihre Sünden nachlassest, (ist es gut). - (30) Nicht das Buch der Vorherbestimmung ist gemeint, den aus diesem wird niemand ausgetilgt und die Bitte, aus diesem ausgetilgt zu werden, wäre gottlos. Also nach einigen: aus dem Buche der Lebenden (Hier., Greg., M.). Gott kann nach seiner Gerechtigkeit weder Moses aus seinem Buche tilgen, noch dem Volke ohne weiteres vergeben, doch ist Moses Fürbitte nicht ganz erfolglos. Vergl. Anmerkung 32. - (31) Mein Engel? Vielleicht ein Engel? Dies scheint durch [2Mos 33,12] nahegelegt. Anders [2Mos 23,20], wo die weiteren Bestimmungen keinen Zweifel lassen, dass der Engel Jahves, der Sohn Gottes, gemeint ist. Was Gott den Patriarchen verheißen hat, will er erfüllen, aber es soll fehlen, was der Gabe den eigentlichen Wert verleiht, die Gnadengegenwart Gottes. - (32) Die Erhaltung des Volkes und seine Einführung in das gelobte Land hat Moses durch seine Fürbitte erwirkt und die Aufhebung des Bundesverhältnisses vom Volke abgewendet, indes das durch die Leviten vollzogene Strafgericht war noch keine der göttlichen Gerechtigkeit voll genügende Sühne. Von dem ganzen schuldigen Volke war nur ein kleiner Teil der Strafe anheimgefallen, die übrigen hatten sich nicht durch Reue und Buße der vergebenden Gnade würdig gemacht. Am Tage, an dem das Volk das Maß seiner Sünden voll machte [4Mos 14,26ff], trat die Vergeltung ein. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.