Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer05: Unterschied zwischen den Versionen
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6. Deshalb wird der Löwe aus dem Walde sie töten und der Wolf des Abends sie umbringen, der Panther lauert an ihren Städten; jeder, der aus denselben herausgeht, wird zerrissen;<sup>9</sup> denn ihre Übertretungen sind vielfältig und ihre Treulosigkeiten haben überhandgenommen. <br/> | 6. Deshalb wird der Löwe aus dem Walde sie töten und der Wolf des Abends sie umbringen, der Panther lauert an ihren Städten; jeder, der aus denselben herausgeht, wird zerrissen;<sup>9</sup> denn ihre Übertretungen sind vielfältig und ihre Treulosigkeiten haben überhandgenommen. <br/> | ||
7. Weshalb sollte ich dir verzeihen können? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei solchen, die keine Götter sind. Obwohl ich sie sättigte, brachen sie den Ehebund und trieben Unzucht im Hause der Buhlerin.<sup>10</sup> <br/> | 7. Weshalb sollte ich dir verzeihen können? Deine Söhne haben mich verlassen und schwören bei solchen, die keine Götter sind. Obwohl ich sie sättigte, brachen sie den Ehebund und trieben Unzucht im Hause der Buhlerin.<sup>10</sup> <br/> | ||
8. Sie waren gleich geilen Pferden und Springhengsten,<sup>11</sup> ein jeder wieherte nach dem | 8. Sie waren gleich geilen Pferden und Springhengsten,<sup>11</sup> ein jeder wieherte nach dem Weibe seines Nächsten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez22|Ez 22,11]]''] <br/> | ||
9. Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, und sollte meine Seele an einem solchen Volke keine Rache nehmen?<sup>12</sup> <br/> | 9. Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, und sollte meine Seele an einem solchen Volke keine Rache nehmen?<sup>12</sup> <br/> | ||
10. Erstürmet seine Mauern und reißet ein, nur vernichtet nicht vollends; reißet seine Sprossen hinweg, denn sie gehören nicht dem Herrn an.<sup>13</sup> <br/> | 10. Erstürmet seine Mauern und reißet ein, nur vernichtet nicht vollends; reißet seine Sprossen hinweg, denn sie gehören nicht dem Herrn an.<sup>13</sup> <br/> | ||
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15. Siehe, Haus Israel!<sup>18</sup> ich lasse über euch ein Volk von der Ferne<sup>19</sup> herkommen, spricht der Herr, ein gewaltiges Volk, ein altes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennest, das du nicht verstehst, was es spricht.<sup>20</sup> <br/> | 15. Siehe, Haus Israel!<sup>18</sup> ich lasse über euch ein Volk von der Ferne<sup>19</sup> herkommen, spricht der Herr, ein gewaltiges Volk, ein altes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht kennest, das du nicht verstehst, was es spricht.<sup>20</sup> <br/> | ||
16. Seine Köcher sind wie ein offenes Grab,<sup>21</sup> aus Helden besteht es allzumal. <br/> | 16. Seine Köcher sind wie ein offenes Grab,<sup>21</sup> aus Helden besteht es allzumal. <br/> | ||
17. Aufzehren wird es deine Saaten und dein Brot, verschlingen<sup>22</sup> deine Söhne und deine Töchter, aufzehren deine Schafe und deine | 17. Aufzehren wird es deine Saaten und dein Brot, verschlingen<sup>22</sup> deine Söhne und deine Töchter, aufzehren deine Schafe und deine Rinder, aufzehren deine Weinberge und deine Feigenbäume und deine festen Städte, auf welche du dich verlässest, mit dem Schwerte verwüsten.<sup>23</sup> <br/> | ||
18. Doch auch in jenen Tagen, spricht der Herr, werde ich euch nicht vollends der Vertilgung anheimfallen lassen.<sup>24</sup> <br/> | 18. Doch auch in jenen Tagen, spricht der Herr, werde ich euch nicht vollends der Vertilgung anheimfallen lassen.<sup>24</sup> <br/> | ||
19. Und wenn ihr dann sagt:<sup>25</sup> Warum hat der Herr, unser Gott, uns alles dies getan? so sprich zu ihnen:<sup>26</sup> So wie ihr mich verlassen und einem fremden Gott in | 19. Und wenn ihr dann sagt:<sup>25</sup> Warum hat der Herr, unser Gott, uns alles dies getan? so sprich zu ihnen:<sup>26</sup> So wie ihr mich verlassen und einem fremden Gott in euerm Lande gedient habt, so sollt ihr in einem Lande, das nicht euer ist, Fremden dienstbar sein. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer16|Jer 16,10]]''] <br/> | ||
20. Verkündet dies dem Hause Jakob, machet es kund in Juda und sprechet: <br/> | 20. Verkündet dies dem Hause Jakob, machet es kund in Juda und sprechet: <br/> | ||
21. Höre, törichtes Volk, das ohne Verstand ist, die ihr Augen habt und nicht seht, Ohren und nicht hört!<sup>27</sup> <br/> | 21. Höre, törichtes Volk, das ohne Verstand ist, die ihr Augen habt und nicht seht, Ohren und nicht hört!<sup>27</sup> <br/> | ||
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27. Wie ein Fanggarn mit Vögeln angefüllt ist, so sind ihre Häuser mit Erlistetem erfüllt;<sup>35</sup> daher sind sie groß und reich geworden, <br/> | 27. Wie ein Fanggarn mit Vögeln angefüllt ist, so sind ihre Häuser mit Erlistetem erfüllt;<sup>35</sup> daher sind sie groß und reich geworden, <br/> | ||
28. dick und fett, und übertreten meine Gebote auf das ärgste. Die Rechtssache der Witwe entscheiden sie nicht, die Sache der Waisen ordnen sie nicht und verhelfen den Armen nicht zum Rechte.<sup>36</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes01|Jes 1,23]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach07|Sach 7,10]]'']<br/> | 28. dick und fett, und übertreten meine Gebote auf das ärgste. Die Rechtssache der Witwe entscheiden sie nicht, die Sache der Waisen ordnen sie nicht und verhelfen den Armen nicht zum Rechte.<sup>36</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes01|Jes 1,23]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach07|Sach 7,10]]'']<br/> | ||
29. Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, oder sollte | 29. Sollte ich solches nicht ahnden, spricht der Herr, oder sollte an einem Volke wie dieses meine Seele nicht Rache nehmen?<sup>37</sup> <br/> | ||
30. Entsetzliches und Schreckliches ist im Lande geschehen:<sup>38</sup> <br/> | 30. Entsetzliches und Schreckliches ist im Lande geschehen:<sup>38</sup> <br/> | ||
31. Die Propheten weissagen Lügen und die Priester klatschen dazu in die Hände und mein Volk liebt es so.<sup>39</sup> Was wird denn mit ihm am Ende geschehen? <br/> | 31. Die Propheten weissagen Lügen und die Priester klatschen dazu in die Hände und mein Volk liebt es so.<sup>39</sup> Was wird denn mit ihm am Ende geschehen? <br/> |
Aktuelle Version vom 6. April 2023, 11:38 Uhr
Prophetia Jeremiæ. Caput V.
Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 5
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1. Circuite vias Jerusalem, et aspicite, et considerate, et quærite in plateis ejus, an inveniatis virum facientem judicium, et quærentem fidem: et propitius ero ei. 3. Domine oculi tui respiciunt fidem: percussisti eos, et non doluerunt: attrivisti eos, et renuerunt accipere disciplinam: induraverunt facies suas supra petram, et noluerunt reverti. 4. Ego autem dixi: Forsitan pauperes sunt et stulti, ignorantes viam Domini, judicium Dei sui. 6. Idcirco percussit eos leo de silva, lupus ad vesperam vastavit eos, pardus vigilans super civitates eorum: omnis, qui egressus fuerit ex eis, capietur: quia multiplicatæ sunt prævaricationes eorum, confortatæ sunt aversiones eorum. 8. Equi amatores, et emissarii facti sunt: Unusquisque ad uxorem proximi sui hinniebat. 14. Hæc dicit Dominus Deus exercituum: Quia locuti estis verbum istud: ecce ego do verba mea in ore tuo in ignem, et populum istum in ligna, et vorabit eos. 15. Ecce ego adducam super vos gentem de longinquo domus Israel, ait Dominus: gentem robustam, gentem antiquam, gentem, cujus ignorabis linguam, nec intelliges quid loquatur. 16. Pharetra ejus quasi sepulcrum patens, universi fortes. 18. Verumtamen in diebus illis, ait Dominus, non faciam vos in consummationem.
23. Populo autem huic factum est cor incredulum et exasperans, recesserunt et abierunt. 27. Sicut decipula plena avibus, sic domus eorum plenæ dolo: ideo magnificati sunt et ditati. 28. Incrassati sunt et impinguati: et præterierunt sermones meos pessime. Causam viduæ non judicaverunt, causam pupilli non direxerunt, et judicium pauperum non judicaverunt. 29. Numquid super his non visitabo? dicit Dominus, aut super gentem hujuscemodi non ulciscetur anima mea?
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Fußnote
Kap. 5 (1) Gott will sich erbarmen, wenn auch nur ein Gerechter sich findet, doch umsonst wird ein solcher gesucht. – Die Häufung der Ausdrücke macht die Rede eindrucksvoller. - (2) Hebr.: Und um Treue sich mühe. Ein Mann, der die Richtschnur des Rechts und des Rechten mit unerschütterlicher Standhaftigkeit und vollkommener Treue wahrt. - (3) Gott fordert für Jerusalem weniger als einst für das jüdische Sodoma. Wie beschämend, dass die Einwohner der auserwählten Stadt schlimmer sind als jenes Sündenpfuhls, und dass Gott ihnen umsonst ein reicheres Maß des Erbarmens anbietet! Die Einzahl ist gewählt, um zu bezeichnen, dass die Zahl der Gerechten in Jerusalem verschwindend klein ist, nicht um zu verneinen, dass Jeremias, Baruch, Josias und andere gerecht sind. - (4) Selbst die sich noch zu Jahve bekennen, sind ohne Wahrhaftigkeit, rufen den Herrn zum Zeugen an, ohne doch den Eid zu halten. Den Lebendigen anrufend, stellen sie ihn den nichtigen Götzen gleich, als könne er die ihm angetane Unbill nicht rächen. - (5) Hebr.: Jahve, deine Augen sind sie nicht auf Treue aus? Sept.: Deine Augen verlangen Treue zu schauen. - (6) Wohl hat Gott sein Missfallen zu erkennen gegeben durch Züchtigungen, doch diese haben nichts gefruchtet, die Schuldigen ließen keine Spur von Scham und Reue erkennen. - (7) Sie handeln nicht aus Unwissenheit, sondern aus Bosheit. Der Prophet hebt dies wirkungsvoll durch die Äußerung seiner Hoffnung hervor. - (8) Hebr.: Ich dachte wohl: Nur die Geringen sind es, diese betragen sich töricht, weil sie den Weg usw. - (9) Schon haben sie von den Feinden vieles leiden müssen, doch noch steht ihnen vieles Harte bevor. Der Wolf am Abend ist der Wolf, der, den Tag über hungernd, zu Abend auf beute ausgeht. Hebr. besser: Der Steppenwolf. - (10) Götzendienst und Unzucht treiben deine Söhne. Auch die Heiden verbanden beide Laster miteinander. [Roem 1,24ff] Obgleich ich sie sättigte: Vergl. [5Mos 32,15]. - (11) Hebr.: Wie wohlgenährte Hengste schweiften sie umher. - (12) Dies wäre gegen meine Heiligkeit. - (13) Israel sollte der Weinberg des Herrn sein, doch es hat fremden Samen aufgenommen: Was im Volke Gottes dem Herrn entgegengesetzt ist, soll durch das Gericht hinweggenommen werden. Ob die Bewohner als Weinstock gedacht sind, der sich an die Stadtmauern hält als an eine schirmende Wand? - (14) Der in ihnen redet, der uns so strafen sollte, wie die Propheten sagen. Es sind Worte des lästernden Volkes, das die Gesandten Gottes und damit ihn selbst [5Mos 18,15] zurückweist. - (15) Sie mögen zu Wind werden, oder: Schwert und Hunger, das Strafgericht, das sie uns verkünden, soll über sie kommen. - (16) O Prophet! - (17) Wirksamkeit des göttlichen Wortes, den Drohungen [5Mos 18,19] entsprechend. - (18) Das Folgende ist [5Mos 28,49] bereits angedroht. - (19) Was von weitem kommt, ist unbekannt und darum umso schreckenvoller. - (20) Wie man vergeblich zu einem Tauben redet, weil er nicht hört, so auch zu einem, der die Sprache nicht versteht. Kein Flehen kann jenes Volk erweichen, kein Erbarmen sein Herz berühren. - (21) Bereit, alle zu verschlingen. - (22) Töten. - (23) Vergl. [5Mos 28,32ff]. - (24) Gemäß der Verheißung [5Mos 30,2ff]. - (25) Sie wähnen sich unschuldig und können sich nicht genug verwundern, dass ihr Gott ihnen solches zusendet, der falschen Zuversicht gemäß, welche der Prophet [Jer 7,4] eingehender rügt. - (26) Der Sünde entspricht die Strafe. - (27) Sie haben alles, was ihnen die Erkenntnis des wahren Gottes vermitteln kann: Das Gesicht, um aus den erschaffenen Dingen und aus den Schicksalen und Einrichtungen ihres Volkes den wahren Gott zu erkennen, ein Herz, aus den Mahnungen und Belehrungen der Gesandten Gottes ihre Kenntnis zu vertiefen. - (28) Hebr.: Beben. - (29) Das gewaltig brausende Meer hält Gott durch bloßen Sand in Schranken, welches Wunder der Allmacht des Herrn! - (30) Hebr.: Widerspenstiges. - (31) Wenigstens des Nutzens halber sollten sie Gott verehren. - (32) Der Frühregen ist zur Bestellung, der Spätregen zur Ernte notwendig. Hebr.: Die festbestimmten Wochen der Ernte wird er uns einhalten. Gemeint sind die Wochen zwischen Osterfest und Pfingsten, während welcher nach dem Gesetze die Ernte vor sich gehen sollte. Was aber war dazu notwendiger als dass Gott selbst diese Termine einhielt? - (33) Eure Verschuldungen haben die Ordnung Gottes ins Wanken gebracht. In letzter Zeit war die Ernte durch das Ausbleiben von Regen mehrfach verspätet und stark beeinträchtigt. - (34) Wie die Vogelsteller ihre Fallen aufstellen, so fangen sie Menschen wie rechtlose Vögel. - (35) Das Bild lehnt sich an V. 26 an, ist aber ein neues. Ihre Häuser sind wie ein Vogelkäfig, voller Güter, die sie mit Trug erworben haben. - (36) Hebr.: Recht schaffen sie nie, das Recht der Waisen, dass sie glücklich seien, und die Sache der Armen schlichten sie nicht. Und doch ist Schutz der Armen und Waisen Bedingung des Glückes und der Wohlfahrt. - (37) Da sie so boshaft mich verachten (V. 22), von mir abgefallen sind und widerspenstig sind gegen mich (V. 23) mit List und Trug (V. 26, V. 27), durch Hochmut und Anmaßung und durch Verachtung jeglichen Rechtes (V. 28) alles Maß überschritten haben. Die von Gott gesetzten Schranken, welche selbst das Meer anerkennt, achten sie nicht. - (38) Kurzes Schlusswort der ganzen Rede. - (39) Das Volk wendet sich von den Propheten ab, welche Gott sendet und schenkt den falschen Propheten Glauben, welche ihm Gutes verheißen und seine Laster nicht rügen. Die Priester stehen mit den falschen Propheten im Bunde. So freut man sich daran, sich gegenseitig zu täuschen. Vergl. [Mic 2,11].
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