Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps83

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Liber Psalmorum. Psalmus LXXXIII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 83 (84)


1. Sehnsucht nach dem Heiligtum, in dem der Sänger, wie der Vogel im Neste, Ruhe und Schutz finden möchte. (V. 5) 2. Auf Gottes Hilfe bauend, hegt er die Hoffnung, nach dorthin zurückzukehren (V. 9), und bittet Gott flehentlich um die Erfüllung derselben, weil er das Wohnen im Hause Gottes allen übrigen Gütern vorzieht und Gott denen, die unsträflich wandeln, das Gute nicht versagt.

1. In finem, Pro torcularibus filiis Core, Psalmus.
2. Quam dilecta tabernacula tua Domine virtutum:
3. Concupiscit, et deficit anima mea in atria Domini.
Cor meum, et caro mea exsultaverunt in Deum vivum.
4. Etenim passer invenit sibi domum: et turtur nidum sibi, ubi ponat pullos suos.
Altaria tua Domine virtutum: rex meus, et Deus meus.
5. Beati, qui habitant in domo tua Domine: in sæcula sæculorum laudabunt te.
6. Beatus vir, cujus est auxilium abs te: ascensiones in corde suo disposuit,

7. In valle lacrimarum in loco, quem posuit.
8. Etenim benedictionem dabit legislator, ibunt de virtute in virtutem: videbitur Deus deorum in Sion.
9. Domine Deus virtutum exaudi orationem meam: auribus percipe Deus Jacob.
10. Protector noster aspice Deus: et respice in faciem Christi tui:

11. Quia melior est dies una in atriis tuis, super millia.
Elegi abjectus esse in domo Dei mei: magis quam habitare in tabernaculis peccatorum.
12. Quia misericordiam, et veritatem diligit Deus: gratiam, et gloriam dabit Dominus.
13. Non privabit bonis eos, qui ambulant in innocentia: Domine virtutum, beatus homo, qui sperat in te.


1. Zum Ende, für die Keltern,1 ein Psalm von den Söhnen Kores.2
2. Wie lieblich sind deine Wohnungen,3 o Herr der Heerscharen!
3. Meine Seele sehnt sich und schmachtet nach den Vorhöfen des Herrn. Mein Herz und mein Leib jubeln dem lebendigen4 Gott zu.5
4. Denn der Sperling findet für sich ein Haus und die Turteltaube6 ein Nest, in das sie ihre Jungen lege. Deine Altäre, Herr der Heerscharen, mein König und mein Gott!7
5. Glückselig, die in deinem Hause wohnen, o Herr! allezeit loben sie dich.8

6. Glückselig der Mann, der von dir seine Hilfe erwartet!9 er hat in seinem Herzen sich Wege gebahnt
7. im Tränentale hin zu dem Orte, den Gott gesetzt.10
8. Denn Segen verleiht der Gesetzgeber,11 man geht von Kraft zu Kraft; auf Sion wird der höchste Gott geschaut.12
9. O Herr, Gott der Heerscharen! höre auf mein Gebet; vernimm es, Gott Jakobs!13

10. O blicke herab, Gott, unser Beschirmer!14 und schaue auf das Angesicht15 deines Gesalbten,
11. denn besser ist ein Tag in deinen Vorhöfen als sonst tausend.16 Lieber will ich der Geringste im Hause meines Gottes sein als in den Hütten der Sünder wohnen.17
12. Denn Gott liebt Erbarmen und Wahrhaftigkeit,18 Gnade und Herrlichkeit verleiht der Herr.
13. Nicht versagt er Gutes denen, die unsträflich wandeln; Herr der Heerscharen! glückselig ist der Mensch, der auf dich vertraut!19


Fußnote

Psalm. 83 (1) Dem Musikmeister. (Wohl.) Am Laubhüttenfest. - (2) Siehe [Ps 8,Anm.1]. - (3) Poetische Mehrheit. - (4) Der sich lebendig erweist, besonders bei den Opfern, gelegentlich deren er auf den Glauben und die Reue der Darbringenden hin im Hinblick auf die Verdienste Christi anregende und heiligmachende Gnade verlieh. - (5) Trotz aller Erschöpfung empfinden Seele und Leib bereits Wonne, wann der Geist sich in die Nähe Gottes versetzt. - (6) Hebr.: Schwalben. - (7) Sind für mich ein Ort der Ruhe und des Friedens. Im Hebr. haben die Vögel an den Altären (im Bereich der Altäre, im Tempel) ihr Nest. Der Dichter meint sich damit und die Seinen. - (8) Können sie dich vollkommener loben als anderswo. – Sela. - (9) Hebr.: Der in dir seine Stärke hat. - (10) Er hat sich durch das Bakkatal (so besser, als Balsamstaudental). In dem David [2Sam 5,23] die Philister schlug und durch das man desseits des Jordans vom Norden nach Jerusalem kam, vorgenommen hinaufzuziehen zu dem Ort, den Gott gesetzt. Oder: er beseitigt die Hindernisse, die ihn abhalten, hinaufzuziehen, und macht sich würdig, das Haus Gottes zu besuchen. Hebr.: wandelnd durch das Bakkatal in einem Quellgrund, auch kleidet es in Segensfülle der Frühregen. - (11) Der geboten, jährlich wenigstens dreimal seine Wohnung zu besuchen. - (12) Besonders auf Sion empfangen die Festpilger Segnungen jeder Art. Was von dem Sänger gilt, gilt auch von jedem anderen. Die Tugenden, mit denen der Mensch sein Herz schmückt, sind ebensoviele Ausgänge aus diesem leidenvollen Leben zum himmlischen Vaterlande, das seine Bestimmung ist. (Aug., Hier.) - (13) Sela. - (14) Hebr.: Schild. - (15) Auf das dir flehend zugewendete Antlitz. - (16) Als tausend im Umgange mit Sündern. - (17) Hebr.: auf der Schwelle zu liegen am Hause meines Gottes (niedrigster Dienst im Heiligtum) als innen zu wohnen in der Gottlosigkeit Zelten. - (18) Hebr.: Sonne und Schild ist Jahve. Vulg.: Gott ist eine Gnadensonne und in der Durchführung seiner Verheißungen fest wie ein Schild, ist barmherzig und treu. - (19) Auch wir haben Gott auf unseren Altären gegenwärtig, doch vollkommener als das Alte Testament. Wenn nun bereits in dem irdischen Tempel, in dem wir noch nicht schauen, sondern glauben, des Herrn Gegenwart bereits so glücklich macht, wie muss da erst das Schauen selbst im Himmel beglücken! – Täglich betet der Priester diesen Psalm in der Vorbereitung zur heiligen Messe, welche im Offizium geboten wird.

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