Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak02: Unterschied zwischen den Versionen

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2. Et habebat filios quinque, Joannem, qui cognominabatur Gaddis: <br/>
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3. Et Simonem, qui cognominabatur Thasi: <br/>
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4. Et JUdam, qui vocabatur Machabæus: <br/>
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5. Et Eleazarum, qui cognominabatur Abaron: et Jonathan, qui cognominabatur Apphus. <br/>
5. Et Eleazarum, qui cognominabatur Abaron: et Jonathan, qui cognominabatur Apphus. <br/>
6. Hi viderunt mala, quæ fiebant in populo Juda, et in Jerusalem. <br/>
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1. In jenen Tagen<sup>1</sup> erhob sich<sup>2</sup> Mathathias,<sup>3</sup> der Sohn Johannes, des Sohnes Simeons, Priester<sup>4</sup> aus der Familie Joaribs<sup>5</sup> von Jerusalem, der auf dem Berge zu Modin<sup>6</sup> wohnte <br/>
1. In jenen Tagen<sup>1</sup> erhob sich<sup>2</sup> Mathathias,<sup>3</sup> der Sohn Johannes', des Sohnes Simeons, Priester<sup>4</sup> aus der Familie Joaribs<sup>5</sup> von Jerusalem, der auf dem Berge zu Modin<sup>6</sup> wohnte <br/>
2. und fünf Söhne hatte: Johannes, mit dem Zunamen<sup>7</sup> Gaddis, <br/>
2. und fünf Söhne hatte: Johannes, mit dem Zunamen<sup>7</sup> Gaddis, <br/>
3. Simon, mit dem Zunamen Thasi, <br/>
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19. Mathathias aber antwortete und sprach mit lauter Stimme: Wenn auch alle Völker dem Könige Antiochus gehorchen, dass ein jeder von dem gebotenen Gottesdienste seiner Väter abfällt und sich seinen Geboten fügt, <br/>
19. Mathathias aber antwortete und sprach mit lauter Stimme: Wenn auch alle Völker dem Könige Antiochus gehorchen, dass ein jeder von dem gebotenen Gottesdienste seiner Väter abfällt und sich seinen Geboten fügt, <br/>
20. so werden doch ich und meine Söhne und meine Brüder dem Gesetze unserer Väter<sup>17</sup> gehorchen. <br/>
20. so werden doch ich und meine Söhne und meine Brüder dem Gesetze unserer Väter<sup>17</sup> gehorchen. <br/>
21. Gott bewahre uns davor! Es frommt uns nicht, das Gesetz und die Vorschriften Gottes zu verlassen. <br/>
21. Gott bewahre uns davor! es frommt uns nicht, das Gesetz und die Vorschriften Gottes zu verlassen. <br/>
22. Den Worten des Könige Antiochus werden wir nicht gehorchen und nicht opfern, dass wir so die Gebote unseres Gesetzes übertreten und einen andern Weg einschlagen sollten.<sup>18</sup> <br/>
22. Den Worten des Königs Antiochus werden wir nicht gehorchen und nicht opfern, dass wir so die Gebote unseres Gesetzes übertreten und einen andern Weg einschlagen sollten.<sup>18</sup> <br/>
23. Nachdem er alle diese Worte gesprochen, trat ein Jude vor aller Augen herzu, um den Götzen auf dem Altare der Stadt Modin dem Befehle des Königs gemäß zu opfern. <br/>
23. Nachdem er alle diese Worte gesprochen, trat ein Jude vor aller Augen herzu, um den Götzen auf dem Altare der Stadt Modin dem Befehle des Königs gemäß zu opfern. <br/>
24. Als Mathathias dies sah, ergriff ihn Schmerz und sein Inneres erbebte und sein Zorn entbrannte,<sup>19</sup> der Vorschrift des Gesetzes gemäß,<sup>20</sup> und herzueilend tötete er ihn am Altare. <br/>
24. Als Mathathias dies sah, ergriff ihn Schmerz und sein Inneres erbebte und sein Zorn entbrannte,<sup>19</sup> der Vorschrift des Gesetzes gemäß,<sup>20</sup> und herzueilend tötete er ihn am Altare. <br/>
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40. Und sie sprachen untereinander: Wenn wir alle tun, wie unsere Brüder getan haben, und nicht wider die Heiden um unser Leben und für unser Gesetz kämpfen, so werden sie uns bald von der Erde vertilgen. <br/>
40. Und sie sprachen untereinander: Wenn wir alle tun, wie unsere Brüder getan haben, und nicht wider die Heiden um unser Leben und für unser Gesetz kämpfen, so werden sie uns bald von der Erde vertilgen. <br/>
41. Sie beschlossen also an jenem Tage und sprachen: Gegen jeden, der uns am Sabbatstage angreift, wollen wir kämpfen, dass wir nicht alle sterben, wie unsere Brüder in den Schlupfwinkeln gestorben sind. <br/>
41. Sie beschlossen also an jenem Tage und sprachen: Gegen jeden, der uns am Sabbatstage angreift, wollen wir kämpfen, dass wir nicht alle sterben, wie unsere Brüder in den Schlupfwinkeln gestorben sind. <br/>
42. Hierauf sammelten sich die Assidæer<sup>27</sup> zu ihnen, eine tapfere Schar aus Israel, alle Eiferer für das Gesetz. <br/>
42. Hierauf sammelten sich die Assidäer<sup>27</sup> zu ihnen, eine tapfere Schar aus Israel, alle Eiferer für das Gesetz. <br/>
43. Auch alle, welche vor dem Unheil flohen, begaben sich zu ihnen und brachten ihnen Verstärkung. <br/>
43. Auch alle, welche vor dem Unheil flohen, begaben sich zu ihnen und brachten ihnen Verstärkung. <br/>
44. So bildeten sie ein Heer und schlugen die Sünder in ihrem Zorn und die Gottlosen in ihrem Grimm, während die Übriggebliebenen<sup>28</sup> zu den Heiden flohen, um zu entkommen. <br/>
44. So bildeten sie ein Heer und schlugen die Sünder in ihrem Zorn und die Gottlosen in ihrem Grimm, während die Übriggebliebenen<sup>28</sup> zu den Heiden flohen, um zu entkommen. <br/>
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61. Und so erwäget von Geschlecht zu Geschlecht, dass alle, die auf ihn hoffen, nicht unterliegen. <br/>
61. Und so erwäget von Geschlecht zu Geschlecht, dass alle, die auf ihn hoffen, nicht unterliegen. <br/>
62. Daher fürchtet euch nicht vor den Drohungen eines sündhaften Menschen, denn seine Herrlichkeit ist Kot und Gewürm.<sup>39</sup> <br/>
62. Daher fürchtet euch nicht vor den Drohungen eines sündhaften Menschen, denn seine Herrlichkeit ist Kot und Gewürm.<sup>39</sup> <br/>
63. Heute erhebt er sich und morgen ist er nicht mehr zu finden, denn er ist wieder in feinen Staub zurückgekehrt und seine Anschläge sind vernichtet.<sup>40</sup> <br/>
63. Heute erhebt er sich und morgen ist er nicht mehr zu finden, denn er ist wieder in seinen Staub zurückgekehrt und seine Anschläge sind vernichtet.<sup>40</sup> <br/>
64. Darum, meine Söhne! Seid stark und tretet mannhaft für das Gesetz ein, denn durch dasselbe werdet ihr verherrlicht werden.<sup>41</sup> <br/>
64. Darum, meine Söhne! seid stark und tretet mannhaft für das Gesetz ein, denn durch dasselbe werdet ihr verherrlicht werden.<sup>41</sup> <br/>
65. Und siehe, euer Bruder Simon, von ihm weiß ich, dass er ein Mann des Rates ist; auf ihn höret allezeit, er soll euch Vater sein. <br/>
65. Und siehe, euer Bruder Simon, von ihm weiß ich, dass er ein Mann des Rates ist; auf ihn höret allezeit, er soll euch Vater sein. <br/>
66. Judas, der Machabäer, stark und tapfer von seiner Jugend an, soll euer Heerführer sein und den Kampf des Volkes<sup>42</sup> führen. <br/>
66. Judas, der Machabäer, stark und tapfer von seiner Jugend an, soll euer Heerführer sein und den Kampf des Volkes<sup>42</sup> führen. <br/>

Aktuelle Version vom 20. März 2023, 11:45 Uhr

Liber primus Machabæorum. Caput II.

Erstes Buch der Machabäer Kap. 2


Mathathias und seine Söhne setzen der Unterdrückung Widerstand entgegen. (Kap. 2) a. Mathathias weigert sich, dem Befehle des Königs zu gehorchen (V. 22), und tötet einen götzendienerischen Juden wie den Gesandten des Königs. (V. 26) b. Flucht in das Gebirge, Beschluss, selbst am Sabbat zu kämpfen, Sammlung eines Heeres und Wiederherstellung der alten Gottesverehrung. (V. 48) c. Letzte Mahnungen des Mathathias an seine Söhne. (V. 64) Ernennung des Simon zu ihrem Haupte, des Judas zu ihrem Führer im Kriege.

1. In diebus illis surrexit Mathathias filius Joannis, filii Simeonis, sacerdos ex filiis Joarib ab Jerusalem, et consedit in monte Modin:

2. Et habebat filios quinque, Joannem, qui cognominabatur Gaddis:
3. Et Simonem, qui cognominabatur Thasi:
4. Et Judam, qui vocabatur Machabæus:
5. Et Eleazarum, qui cognominabatur Abaron: et Jonathan, qui cognominabatur Apphus.
6. Hi viderunt mala, quæ fiebant in populo Juda, et in Jerusalem.

7. Et dixit Mathathias: Væ mihi, ut quid natus sum videre contritionem populi mei, et contritionem civitatis sanctæ, et sedere illic, cum datur in manibus inimicorum?

8. Sancta in manu extraneorum facta sunt: templum ejus sicut homo ignobilis.
9. Vasa gloriæ ejus captiva abducta sunt: trucidati sunt senes ejus in plateis, et juvenes ejus ceciderunt in gladio inimicorum.
10. Quæ gens non hereditavit regnum ejus, et non obtinuit spolia ejus?

11. Omnis compositio ejus ablata est. Quæ erat libera, facta est ancilla.
12. Et ecce sancta nostra, et pulchritudo nostra, et claritas nostra desolata est, et coinquinaverunt ea gentes.
13. Quo ergo nobis adhuc vivere?
14. Et scidit vestimenta sua Mathathias, et filii ejus: et operuerunt se ciliciis, et planxerunt valde.
15. Et venerunt illuc qui missi erant a rege Antiocho, ut cogerent eos, qui confugerant in civitatem Modin, immolare, et accendere thura, et a lege Dei discedere.
16. Et multi de populo Israel consentientes accesserunt ad eos: sed Mathathias, et filii ejus constanter steterunt.
17. Et respondentes qui missi erant ab Antiocho, dixerunt Mathathiæ: Princeps et clarissimus, et magnus es in hac civitate, et ornatus filiis, et fratribus.
18. Ergo accede prior, et fac jussum regis, sicut fecerunt omnes gentes, et viri Juda, et qui remanserunt in Jerusalem: et eris tu, et filii tui inter amicos regis, et amplificatus auro, et argento, et muneribus multis.


19. Et respondit Mathathias, et dixit magna voce: Et si omnes gentes regi Antiocho obediunt, ut discedat unusquisque a servitute legis patrum suorum, et consentiat mandatis ejus:

20. Ego et filii mei, et fratres mei obediemus legi patrum nostrorum.

21. Propitius sit nobis Deus: non est nobis utile relinquere legem, et justitias Dei:
22. Non audiemus verba regis Antiochi, nec sacrificabimus transgredientes legis nostræ mandata, ut eamus altera via.

23. Et ut cessavit loqui verba hæc, accessit quidam Judæus in omnium oculis sacrificare idolis super aram in civitate Modin, secundum jussum regis:

24. Et vidit Mathathias, et doluit, et contremuerunt renes ejus, et accensus est furor ejus secundum judicium legis, et insiliens trucidavit eum super aram:

25. Sed et virum, quem rex Antiochus miserat, qui cogebat immolare, occidit in ipso tempore, et aram destruxit.
26. Et zelatus est legem, sicut fecit Phinees Zamri filio Salomi.

27. Et exclamavit Mathathias voce magna in civitate, dicens: Omnis, qui zelum habet legis statuens testamentum, exeat post me.
28. Et fugit ipse, et filii ejus in montes, et reliquerunt quæcumque habebant in civitate.
29. Tunc descenderunt multi quærentes judicium, et justitiam, in desertum:

30. Et sederunt ibi ipsi, et filii eorum, et mulieres eorum, et pecora eorum: quoniam inundaverunt super eos mala.
31. Et renuntiatum est viris regis, et exercitui, qui erat in Jerusalem civitate David quoniam discessissent viri quidam, qui dissipaverunt mandatum regis in loca occulta in deserto, et abiissent post illos multi.
32. Et statim perrexerunt ad eos, et constituerunt adversus eos prœlium in die sabbatorum.
33. Et dixerunt ad eos: Resistitis et nunc adhuc? exite, et facite secundum verbum regis Antiochi, et vivetis.

34. Et dixerunt: Non exibimus, neque faciemus verbum regis, ut polluamus diem sabbatorum.

35. Et concitaverunt adversus eos prœlium.
36. Et non responderunt eis, nec lapidem miserunt in eos, nec oppilaverunt loca occulta,
37. Dicentes: Moriamur omnes in simplicitate nostra: et testes erunt super nos cœlum, et terra, quod injuste perditis nos.
38. Et intulerunt illis bellum sabbatis: et mortui sunt ipsi, et uxores eorum, et filii eorum, et pecora eorum usque ad mille animas hominum.
39. Et cognovit Mathathias, et amici ejus, et luctum habuerunt super eos valde.
40. Et dixit vir proximo suo: Si omnes fecerimus sicut fratres nostri fecerunt, et non pugnaverimus adversus gentes pro animabus nostris, et justificationibus nostris: nunc citius disperdent nos a terra.
41. Et cogitaverunt in die illa, dicentes: Omnis homo, quicumque venerit ad nos in bello die sabbatorum, pugnemus adversus eum: et non moriemur omnes, sicut mortui sunt fratres nostri in occultis.
42. Tunc congregata est ad eos synagoga Assidæorum fortis viribus ex Israel, omnis voluntarius in lege:
43. Et omnes, qui fugiebant a malis, additi sunt ad eos, et facti sunt illis ad firmamentum.
44. Et collegerunt exercitum, et percusserunt peccatores in ira sua, et viros iniquos in indignatione sua: et ceteri fugerunt ad nationes, ut evaderent.

45. Et circuivit Mathathias, et amici ejus, et destruxerunt aras:
46. Et circumciderunt pueros incircumcisos quotquot invenerunt in finibus Israel: et in fortitudine.

47. Et persecuti sunt filios superbiæ, et prosperatum est opus in manibus eorum:
48. Et obtinuerunt legem de manibus gentium, et de manibus regum: et non dederunt cornu peccatori.

49. Et appropinquaverunt dies Mathathiæ moriendi, et dixit filiis suis: Nunc confortata est superbia, et castigatio, et tempus eversionis, et ira indignationis:
50. Nunc ergo, o filii, æmulatores estote legis, et date animas vestras pro testamento patrum vestrorum,
51. Et mementote operum patrum, quæ fecerunt in generationibus suis: et accipietis gloriam magnam, et nomen æternum.
52. Abraham nonne in tentatione inventus est fidelis, et reputatum est ei ad justitiam?
53. Joseph in tempore angustiæ suæ custodivit mandatum, et factus est dominus Ægypti.
54. Phinees pater noster, zelando zelum Dei, accepit testamentum sacerdotii æterni.

55. Jesus dum implevit verbum, factus est dux in Israel.
56. Caleb, dum testificatur in ecclesia, accepit hereditatem.

57. David in sua misericordia consecutus est sedem regni in sæcula.

58. Elias, dum zelat zelum legis, receptus est in cœlum.

59. Ananias et Azarias et Misael credentes, liberati sunt de flamma.

60. Daniel in sua simplicitate liberatus est de ore leonum.
61. Et ita cogitate per generationem, et generationem: quia omnes qui sperant in eum, non infirmantur.
62. Et a verbis viri peccatoris ne timueritis: quia gloria ejus stercus, et vermis est:
63. Hodie extollitur, et cras non invenietur: quia conversus est in terram suam, et cogitatio ejus periit.

64. Vos ergo filii confortamini, et viriliter agite in lege: quia in ipsa gloriosi eritis.

65. Et ecce Simon frater vester, scio quod vir consilii est: ipsum audite semper, et ipse erit vobis pater.

66. Et Judas Machabæus fortis viribus a juventute sua, sit vobis princeps militiæ, et ipse aget bellum populi.

67. Et adducetis ad vos omnes factores legis: et vindicate vindictam populi vestri.
68. Retribuite retributionem gentibus, et intendite in præceptum legis.
69. Et benedixit eos, et appositus est ad patres suos.
70. Et defunctus est anno centesimo et quadragesimo sexto: et sepultus est a filiis suis in sepulcris patrum suorum in Modin, et planxerunt eum omnis Israel planctu magno.



1. In jenen Tagen1 erhob sich2 Mathathias,3 der Sohn Johannes', des Sohnes Simeons, Priester4 aus der Familie Joaribs5 von Jerusalem, der auf dem Berge zu Modin6 wohnte
2. und fünf Söhne hatte: Johannes, mit dem Zunamen7 Gaddis,
3. Simon, mit dem Zunamen Thasi,

4. Judas, der der Machabäer genannt wurde,
5. Eleazar, mit dem Zunamen Abaron, und Jonathan, mit dem Zunamen Apphus.8

6. Als diese das Böse sahen,9 das unter dem Volke von Juda und in Jerusalem geschah,
7. sprach Mathathias: Wehe mir!10 warum bin ich geboren, diese Vernichtung meines Volkes und die Vernichtung der heiligen Stadt zu sehen und dabei untätig zu sitzen, während sie in die Gewalt der Feinde gegeben wird?
8. Das Heiligtum ist in die Hände der Fremden geraten und ihr Tempel11 ist wie das Haus eines ehrlosen Menschen geworden.
9. Ihre herrlichen Geräte sind als Beute fortgeführt, ihre Greise wurden auf ihren Straßen getötet und ihre Jünglinge sind durch das Schwert der Feinde gefallen.
10. Welches Volk hat nicht ihr Reich in Besitz genommen und sich nicht ihrer Beute bemächtigt?
11. All ihr Schmuck ist hinweggenommen, sie, die frei war,12 ist eine Sklavin geworden.
12. Und siehe, unser Heiligtum, unsere Schönheit, unsere Herrlichkeit13 ist verheert und die Heiden haben sie entweiht.
13. Wozu sollen wir denn noch leben?
14. Und Mathathias und seine Söhne zerrissen ihre Kleider und legten Bußkleider an und trugen schweres Leid.
15. Es kamen aber Abgesandte vom Könige Antiochus dorthin, um alle, die sich in die Stadt Modin geflüchtet, zu zwingen, Schlachtopfer und Rauchopfer darzubringen und vom Gesetze Gottes abzufallen.
16. Während nun viele aus dem Volke Israel sich fügten und sich ihnen anschlossen, blieben Mathathias und seine Söhne standhaft.14
17. Da begannen die, welche von Antiochus gesandt waren, und sprachen zu Mathathias: Du bist der Erste, Angesehenste und Größte in dieser Stadt und mächtig durch Söhne und Brüder;15
18. so tritt nun zuerst herzu16 und tue, wie der König befiehlt, so wie dies alle Völker und die Männer von Juda und die in Jerusalem Zurückgebliebenen getan haben; so wirst du mit deinen Söhnen zu den Freunden des Königs gehören und mit Gold, Silber und vielen Geschenken überhäuft werden.
19. Mathathias aber antwortete und sprach mit lauter Stimme: Wenn auch alle Völker dem Könige Antiochus gehorchen, dass ein jeder von dem gebotenen Gottesdienste seiner Väter abfällt und sich seinen Geboten fügt,
20. so werden doch ich und meine Söhne und meine Brüder dem Gesetze unserer Väter17 gehorchen.
21. Gott bewahre uns davor! es frommt uns nicht, das Gesetz und die Vorschriften Gottes zu verlassen.
22. Den Worten des Königs Antiochus werden wir nicht gehorchen und nicht opfern, dass wir so die Gebote unseres Gesetzes übertreten und einen andern Weg einschlagen sollten.18
23. Nachdem er alle diese Worte gesprochen, trat ein Jude vor aller Augen herzu, um den Götzen auf dem Altare der Stadt Modin dem Befehle des Königs gemäß zu opfern.
24. Als Mathathias dies sah, ergriff ihn Schmerz und sein Inneres erbebte und sein Zorn entbrannte,19 der Vorschrift des Gesetzes gemäß,20 und herzueilend tötete er ihn am Altare.
25. Aber auch den Mann, welchen der König Antiochus gesandt, der zu opfern zwingen sollte, tötete er zur selben Zeit und riss den Altar nieder.
26. Und er eiferte für das Gesetz, wie Phinees dem Zamri, dem Sohne Saloms, gegenüber getan.21
27. Sodann ließ Mathathias in der Stadt mit lauter Stimme ausrufen: Wer immer für das Gesetz eifert und den Bund aufrecht hält, ziehe aus, mir nach!
28. So flohen er und seine Söhne auf das Gebirge und ließen alles zurück, was sie in der Stadt hatten.
29. Zur selben Zeit zogen viele, welche Recht und Gerechtigkeit suchten,22 in die Wüste23 hinab
30. und blieben daselbst mit ihren Kindern, ihren Frauen und ihrem Vieh, weil immer neues Unheil über sie kam.
31. Indes wurde den Männern des Königs und dem Heere, das in Jerusalem, in der Davidsstadt,24 war, berichtet, dass Leute, welche das Gebot des Königs verwarfen, in Schlupfwinkel der Wüste entwichen und viele ihnen gefolgt seien.
32. Alsbald zogen jene gegen sie aus und rüsteten sich zum Kampfe wider sie am Sabbate.
33. Und sie sprachen zu ihnen: Wolltet ihr auch jetzt noch Widerstand leisten? Kommet heraus und tuet nach dem Befehle des Königs Antiochus, so sollt ihr am Leben bleiben.
34. Sie aber antworteten: Wir werden nicht hinauskommen und nicht nach dem Befehle des Königs tun, dass wir den Sabbat entheiligen sollten.25
35. Da beeilten sich jene, einen Angriff auf sie zu machen.
36. Diese aber antworteten ihnen nicht noch schleuderten sie einen Stein auf sie noch verrammelten sie ihre Schlupfwinkel,
37. sondern sprachen: Lasset uns alle sterben in unserer Unschuld! Himmel und Erde werden Zeugen für uns sein, dass ihr uns ungerechterweise tötet.
38. Jene also griffen sie am Sabbate an und sie kamen mit ihren Frauen und ihren Kindern und ihrem Vieh um, gegen tausend Seelen.26
39. Als Mathathias und seine Freunde dies erfuhren, trauerten sie gar sehr um sie.
40. Und sie sprachen untereinander: Wenn wir alle tun, wie unsere Brüder getan haben, und nicht wider die Heiden um unser Leben und für unser Gesetz kämpfen, so werden sie uns bald von der Erde vertilgen.
41. Sie beschlossen also an jenem Tage und sprachen: Gegen jeden, der uns am Sabbatstage angreift, wollen wir kämpfen, dass wir nicht alle sterben, wie unsere Brüder in den Schlupfwinkeln gestorben sind.
42. Hierauf sammelten sich die Assidäer27 zu ihnen, eine tapfere Schar aus Israel, alle Eiferer für das Gesetz.
43. Auch alle, welche vor dem Unheil flohen, begaben sich zu ihnen und brachten ihnen Verstärkung.
44. So bildeten sie ein Heer und schlugen die Sünder in ihrem Zorn und die Gottlosen in ihrem Grimm, während die Übriggebliebenen28 zu den Heiden flohen, um zu entkommen.
45. Mathathias aber und seine Genossen zogen umher, zerstörten die Altäre
46. und beschnitten alle unbeschnittenen Knaben, soviel sie innerhalb der Grenzen Israels fanden, und zeigten sich als tapfere Männer.29
47. Sie verfolgten die Übermütigen30 und ihr Beginnen hatte gutes Gelingen.

48. Und sie befreiten das Gesetz aus der Gewalt der Heiden und aus der Hand der Könige31 und ließen die Sünder32 nicht emporkommen.
49. Als nun die Zeit herankam, dass Mathathias sterben sollte,33 sprach er zu seinen Söhnen: Jetzt ist der Übermut mächtig geworden und die Züchtigung und es ist eine Zeit der Verwüstung und grimmiger Zorn.
50. So eifert denn nun, meine Söhne! für das Gesetz34 und gebet euer Leben für den Bund eurer Väter hin.
51. Seid der Taten eurer Väter eingedenk, welche jene zu ihrer Zeit vollbrachten, und ihr werdet großen Ruhm und einen unsterblichen Namen erlangen.35
52. Ward nicht Abraham treu erfunden in der Prüfung und ihm dies zur Gerechtigkeit angerechnet?36
53. Joseph beobachtete in der Zeit seiner Bedrängnis das Gebot und ward so Herr von Ägypten. [1Mos 39; 1Mos 41,40]
54. Phinees, unser Ahne, hatte brennenden Eifer für Gott und erhielt deshalb die Verheißung des Priestertums auf immer. [4Mos 25,13]
55. Da Jesus37 den Befehl erfüllte, ward er Führer in Israel. [Jos 1,2]
56. Weil Kaleb in der Versammlung Zeugnis ablegte, erhielt er Erbbesitz. [4Mos 14,6; Jos 14,14]
57. David erlangte durch seine Barmherzigkeit38 den Thron des Reiches auf ewige Zeiten. [2Sam 7]
58. Elias ward, da er für das Gesetz eiferte, in den Himmel aufgenommen. [2Koe 2,11; 1Koe 18]
59. Ananias, Azarias und Misael glaubten und wurden deshalb aus den Flammen errettet. [Dan 3,50]
60. Daniel ward ob seiner Lauterkeit vor dem Rachen der Löwen errettet. [Dan 6,22]
61. Und so erwäget von Geschlecht zu Geschlecht, dass alle, die auf ihn hoffen, nicht unterliegen.
62. Daher fürchtet euch nicht vor den Drohungen eines sündhaften Menschen, denn seine Herrlichkeit ist Kot und Gewürm.39
63. Heute erhebt er sich und morgen ist er nicht mehr zu finden, denn er ist wieder in seinen Staub zurückgekehrt und seine Anschläge sind vernichtet.40
64. Darum, meine Söhne! seid stark und tretet mannhaft für das Gesetz ein, denn durch dasselbe werdet ihr verherrlicht werden.41
65. Und siehe, euer Bruder Simon, von ihm weiß ich, dass er ein Mann des Rates ist; auf ihn höret allezeit, er soll euch Vater sein.
66. Judas, der Machabäer, stark und tapfer von seiner Jugend an, soll euer Heerführer sein und den Kampf des Volkes42 führen.
67. Ihr aber sammelt zu euch alle, welche das Gesetz beobachten, und nehmet Rache für euer Volk.
68. Übet Vergeltung an den Heiden und seid bedacht auf die Gebote des Gesetzes!
69. Hierauf segnete er sie und ward seinen Vätern beigesellt.43
70. Er starb im einhundertundsechsundvierzigsten Jahre44 und ward von seinen Söhnen in der Grabstätte seiner Väter zu Modin begraben45 und ganz Israel hielt über ihn große Trauerklage.


Fußnote

Kap. 2 (1) Vergl. [Dan 11,34]. - (2) Hebraismus, der etwas Großes andeutet und einleitet. - (3) Gabe Gottes. Mathathias war ein Sohn des Johannes, des Sohnes Simeons. Fl. Josephus nennt ihn einen Urenkel des Asmonäus, weshalb seine Nachkommen auch Asmonäer heißen. - (4) Nach der jüdischen Überlieferung Hoherpriester. Nach dem Tode des Onias III. [2Mak 4,34] und dem Abfall seines Bruders Jason [2Mak 4,7] wie der Flucht Onias IV. kam das Hohepriestertum an Mathathias Sohn Jonathas, obwohl Mathathias nur einfacher Priester war. - (5) Eine der zweiundzwanzig Priesterklassen. [1Chr 24,4-7] - (6) Modin war eine Stadt bei Diospolis (Lyda oder Lod), am Wege von Jerusalem nach Joppe. [1Mak 11,34] - (7) Die Söhne erhielten diese Zunamen wohl nach ihrem Charakter. - (8) Gaddis, der Glückliche. Thasi: der Stürmische. Machabäer: der Hammer. Abaron: der Durchbohrer, wegen [1Mak 6,46]. Apphus: der Schlaue. - (9) Nach der Septuaginta Einzahl: Mathathias. - (10) Ausruf des Schmerzes. - (11) Wohl Schreibfehler für Volk (griech. naos statt laos.) - (12) Unter früheren Bedrückern hatten die Juden wenigstens ihre religiösen Einrichtungen und ihre nationale Selbständigkeit bewahrt. - (13) Was wir Heiliges, Schönes, Prächtiges hatten. - (14) Griech.: versammelten sich – zunächst um zu beobachten und dann gemeinsam zu handeln. - (15) Verwandte. - (16) Zum Altar. - (17) Griech.: dem Bunde unserer Väter – dem Bunde unserer Väter mit Gott am Sinai. - (18) Griech.: den Worten des Königs werden wir nicht gehorchen, von unserem Gottesdienste abzuweichen zur Rechten oder zur Linken. - (19) Griech.: er ließ seinem Zorn freien Lauf, wie es recht war. - (20) Das Gesetz gebot diejenigen zu töten, welche den Götzen opferten, [5Mos 13,6-9]. - (21) Vergl. [4Mos 25,13]. - (22) Sich der im Gesetze vorgeschriebenen Gerechtigkeit im Wandel befleißigte. - (23) In die Wüste Juda, westlich vom Toten Meere. Dort waren viele Höhlen. Vergl. [1Sam 13,6] und [1Sam 24,4]. - (24) In der von den Syrern angelegten Festung auf dem Berge Sion. - (25) Herauszugehen und des Königs Wort zu tun, gilt ihnen als eine Entweihung des Sabbats, weil an einem solchen an sie das Ansinnen gestellt war. Sie wollen sagen, dass sie am Gesetze Gottes unentwegt festhalten (nicht etwa, dass sie nur wegen des Sabbats der Aufforderung nicht folgen). - (26) Ob an verschiedenen Sabbaten? [2Mak 6,11] Das Gesetz Moses untersagt nirgends, die Waffen zu ergreifen. Diese Auslegung war eine irrtümliche. Vergleiche die bessere Erkenntnis V. 41. - (27) Hebr.: Chasidim, die Frommen. Diese schlossen sich den Machabäern an, ohne sich denselben zu unterstellen, daher der Gegensatz [1Mak 7,13]. Zu diesem kamen V. 43 noch die hinzu, welche sich dem Drucke der Fremden entziehen wollten. - (28) Wohl: die Abtrünnigen. - (29) Nach anderen: selbst mit Gewalt. - (30) Die Syrer. - (31) Verschafften dem Gesetze Ansehen gegen die Statthalter (Könige), welche es abschaffen und unterdrücken wollten. - (32) Die abgefallenen Juden. - (33) Etwa nach einem Jahre des Kampfes. - (34) Das Grundlage und Bedingung des Bundes ist. - (35) Beide Worte sind im gleichen Sinne zu nehmen. Vergl. [2Mak 7]. - (36) Die Worte sind [1Mos 15,6] entlehnt und auf Israels Opferung übertragen. - (37) Josue [2Mos 17,9; 4Mos 14,6; 4Mos 27,18; Jos 1,2-10]. - (38) Allgemeiner: Frömmigkeit. Anspielung auf [2Sam 7]. - (39) Seine Herrlichkeit wird zu Kot und Würmern werden. Bild der Verwesung im Tode. - (40) Vergl. [Ps 36,35; Ps 81,11; Ps 145,4; Jes 66,24]. - (41) Den von Gott der Treue verheißenen Lohn empfangen. Ähnlich V. 51. - (42) Nach anderen: Gegen die Heiden. - (43) [1Mos 25,8; 1Mos 35,29] u.a. - (44) 166 vor Chr., also drei Jahre nach der Entweihung des Tempels. [1Mak 1,21] - (45) Vergl. [1Mak 13,27].

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