Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam10
Liber primus Samuelis. Quem nos Primum Regum dicimus. Caput X.
Das erste Buch Samuels oder der Könige Kap. 10
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1. Tulit autem Samuel lenticulam olei, et effudit super caput ejus, et deosculatus est eum, et ait: Ecce, unxit te Dominus super hereditatem suam in principem, et liberabis populum suum de manibus inimicorum ejus, qui in circuitu ejus sunt. Et hoc tibi signum, quia unxit te Deus in principem. 19. Vos autem hodie projecistis Deum vestrum, qui solus salvavit vos de universis malis et tribulationibus vestris: et dixistis: Nequaquam: sed regem constitue super nos. Nunc ergo state coram Domino per tribus vestras, et per familias.
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1. Da nahm Samuel ein Gefäß mit Öl, goß es über sein Haupt1 aus, küsste ihn und sprach: Siehe, der Herr hat dich zum Fürsten über sein Erbe gesalbt, und du sollst sein Volk aus der Hand seiner Feinde, die es ringsum umgeben, befreien. Und dies2 soll dir ein Zeichen sein, dass der Herr dich zum Fürsten gesalbt hat:3 [Apg 13,21]
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Fußnote
Kap. 10 (1) Die Salbung mit Öl versinnbildlicht die Begabung mit dem Geiste Gottes [3Mos 8,12]. Bis dahin war im Volke Gottes keine andere Salbung als die der Priester und des Heiligtums vorgekommen. [2Mos 30,23ff, 3Mos 8,10ff] Wenn also Saul durch Salbung zum Könige geweiht wird, so wird dadurch das Königtum neben dem Priestertum als göttliche Ordnung eingesetzt, durch welche der Herr seinem Volke gleichfalls Gaben seines Geistes zufließen lassen will zum Ausbau seines Reiches. Auch bei den benachbarten Völkern war es wohl Sitte, die Könige zu salben. [Rich 9,8] Die Könige von Juda wurden gesalbt [2Koe 11,12, 2Koe 23,30], auch Absalon [2Sam 19,10]. Von den Königen in Israel wird einzig Jehu als von einem Propheten gesalbt erwähnt. [1Koe 19,16] Das Öl wurde der Stiftshütte entnommen. [1Koe 1,39] - (2) Der Satz: Und du sollst usw. ist so aus der Itala übernommen. Damit Saul wusste, dass seine Salbung nicht einen Menschen, sondern Gott zum Urheber hatte, fügte der Prophet Zeichen bei: das Begegnen mit zwei Männern zur Mittagszeit, das Zusammentreffen mit den drei Männern mit Opfergaben, das Entgegenkommen der Propheten. - (3) Die Worte fehlen im Hebr., doch vielleicht durch Schuld des Abschreibers. - (4) Hebr.: In Zelzach. - (5) Die Terebinthe Thabor wird sonst nicht erwähnt. - (6) In Bethel, wo Gott den Abraham und Jakob erschienen, war wohl eine dem Herrn geweihte Opferstätte. - (7) Die erste Huldigung durch einen Teil des Gott zustehenden Opfers, wie er die Salbung mit den Priestern gemein hat. Es ist dieser Vorgang die deutlichste Bestätigung für Saul, dass Gott ihn erwählt. - (8) Gabaa. An dem Orte, wo die Philister, die Bedränger Israels, militärische Posten aufgestellt haben, soll der Geist Gottes über ihn kommen und ihn mit der zu seinem Amte erforderten Gotteskraft ausrüsten. [1Koe 3] - (9) Diese Propheten sind Männer, welche sich der Betrachtung des Gesetzes, regelmäßiger Andachtsübungen, mancherlei Abtötungen befleißigten und ihren Eifer für die Ehre Gottes durch heilige Lieder u. dgl. an den Tag legten. Dass Gott sie aller höheren Eingebungen würdigte, war nicht notwendig, ebenso wenig, dass sie eine bestimmte Sendung an das Volk erhielten. Vergl. [4Mos 11,25]. Diese Einrichtung war als bleibend von Gott verheißen. [5Mos 18,9ff] Zur Zeit Helis war die Prophetengabe selten. [1Sam 3,1] Samuel war Stifter von Schulen geworden, von denen die eine bei Gabaa, die andere bei Rama war. [1Sam 19,20] - (10) Mit besonderem Beistande. Warum und wann etwa Saul nach Galgala gehen soll, wird ihm bekannt gewesen sein. Galgala wird zweimal genannt: In Galgala legt Samuel sein Richteramt nieder und erneuert das Königtum [1Sam 11,12ff], worauf Saul den Kampf gegen die Philister beginnt. [1Sam 13,1] Als nach dem siegreichen Kampfe Jonathas die Philister bis Machmas vorrücken, beruft Saul das Volk nach Galgala zum Kampfe und bringt, da Samuel verzieht, Opfer dar. [1Sam 13,13ff] Auf dies zweite Ereignis weist die Bemerkung [1Sam 13,8] hin. Die Zeitbestimmung wird durch V. 7 als von der höchsten Bedeutung hingestellt: Alsdann soll er vom Propheten die volle Regierungsgewalt erhalten. Die Zwischenzeit ist eine Zeit der Probe, in der es sich entscheiden soll, ob in seiner Familie die Königswürde bleiben wird. [1Sam 13,13] - (11) Die Benjamiten waren auf Kis und Saul neidisch, da deren Familie unter den letzten des Stammes war. Diese wird nun durch Sauls Prophetengabe hoch geehrt. - (12) Haben denn jene den prophetischen Geist kraft eines Geburtsprivilegs? - (13) Zwei Zeichen sind in ihrer Erfüllung ausgefallen. Das dritte ist erzählt wegen des Sprichwortes, das ein bleibendes Denkmal der Erfüllung war und weil Gott seine Freiheit in der Wahl besonders zeigen wollte. Vergl. [Apg 9,21]. - (14) Ein Verwandter. Vielleicht kollektiv: Ein Verwandter nach dem anderen. - (15) Wo Gott vor kurzem gezeigt, dass er das Volk auch ohne einen König zu retten vermag. - (16) So oft Gott sein Ansehen betont und seine Gebote einschärft, beginnt er mit diesen Worten. Ebenso, so oft er sich über die Untreue des Volkes beklagt. - (17) Gott zählt dem Volke das einen König verlangt, die besiegten Könige auf. - (18) Vor dem Altar, der [1Sam 7,9] erwähnt ist, bei dessen Opfer sich Gott als König und Helfer gegen die Philister gezeigt hatte. - (19) Lose werden nicht selten geworfen. So über den Wüstenbock [3Mos 16,8], das heilige Land wird nach dem Lose geteilt. [4Mos 26,55], Achan entdeckt [Jos 7,14], Jonathan als Schuldiger gefunden [1Sam 14,38], der Dienst im Tempel verteilt. [1Chr 24,7]; die Wohnstätten nach dem Exil [Neh 11,1]. Matthias wird durch das Los als Apostel gewählt [Apg 1,26]. - (20) Durch die Vaterhäuser. - (21) Durch Urim und Thummim. - (22) Vielleicht besser: Ist er gekommen? - (23) Körperliche Größe und Schönheit galt als besondere Anlage zum Herrschen. An dem Könige, der nur aus Furcht vor dem Feinde, nur aus menschlichen Beweggründen erbeten ist, werden nur die Gaben des Kriegers gelobt, und diese genügen dem törichten Volke. - (24) Da der Ausfall des Loses als göttliche Entscheidung galt, sollte Saul durch die Losung vor dem gesamten Volke als der von Gott gesetzte König legitimiert und selbst in der Gewissheit seiner göttlichen Erwählung bestärkt werden. - (25) Das Recht, welches die Stellung des irdischen Königtums in dem Gottesstaate regelte, die Pflichten des Königs gegen Gott und das Volk bestimmte. Nur ein Prophet wie Samuel konnte dasselbe feststellen. - (26) In der Stiftshütte, wo auch das Gesetz Moses, das Grundgesetz des israelitischen Gottesstaates, niedergelegt war. - (27) So brachten die Moabiter dem Eglon [Rich 3,15], David dem Saul Geschenke dar. [1Sam 16,20] Wer solche verweigerte, verriet feindselige Gesinnung gegen den König. Saul bewährte hier große Selbstbeherrschung, wie er V. 16 und 22 Demut gezeigt, indem er sich suchen ließ. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |
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