Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos24
Liber Numeri, Hebraice Vaiedabber. Caput XXIV.
Das vierte Buch Moses Numeri Kap. 24
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1. Cumque vidisset Balaam quod placeret Domino ut benediceret Israeli, nequaquam abiit ut ante perrexerat, ut augurium quæreret: sed dirigens contra desertum vultum suum, 18. Et erit Idumæa possessio ejus: hereditas Seir cedet inimicis suis: Israel vero fortiter aget. 19. De Jacob erit qui dominetur, et perdat reliquias civitatis. 20. Cumque vidisset Amalec, assumens parabolam, ait: Principium gentium Amalec, cujus extrema perdentur. 21. Vidit quoque Cinæum: et assumpta parabola, ait: Robustum quidem est habitaculum tuum: sed si in petra posueris nidum tuum,
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1. Und da Balaam sah, dass es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht mehr, wie er zuvor getan, hinweg, um Weissagung zu suchen,1 sondern wandte sein Angesicht gegen die Wüste,2 |
Fußnote
Kap. 24 (1) Nach dem ersten Segen über Israel hatte Balaam wohl gehofft, einen solchen auch für Balak zu erlangen. Doch nach dem zweiten Segen erkennt er, dass Gott nur Israel segnen will, und folgt dessen Antriebe. - (2) Dahin, wo Israel lagerte [4Mos 21,20], um diesen Anblick, ohne durch etwas anderes abgezogen zu werden, auf sich wirken zu lassen. - (3) D. i. wohl geordnet. Dass er das ganze Lager überblickt habe, ist damit nicht gesagt. - (4) Der in Ekstase ist. Vergl. [1Mos 15-12]. Nachdem Balaam die Vision empfangen, stürzte er nieder wie Saul und die Propheten mit ihm [1Sam 19,24], doch bald kehrte er mit geöffnetem Auge zum gewöhnlichen Leben zurück und verkündete, was er geschaut. - (5) El - (6) Schaddai - (7) Hebr.: Wie bewässerte Täler, die sich weithin ausdehnen. - (8) Wie Kardamonen (oder Aloe). - (9) Der Anblick des Lagers Israels ruft den Gedanken an die künftige dauernde Wohnstätte dieses Volkes hervor, das Land, das von Milch und Honig fließt. Vier Vergleiche: Ausdehnung, Schönheit, Festigkeit (durch Jahve gegründet), Höhe. - (10) Israel hat Wasser, die Grundbedingung alles Gedeihens, in Fülle. Dies war Joseph von Jakob [1Mos 49,25] und von Moses [5Mos 33,13] gewünscht. - (11) Hebr.: Mächtiger als Agag ist sein König, und seine Herrschaft erhaben. – Agag ist wohl dynastischer Eigenname für die Herrscher Amaleks, wie Abimelech für die der Philister. Wenn aber Agag auf [1Sam 15] bezogen werden soll, so ist der Name erst später in den Text eingetragen, um diese Beziehung zu gewinnen. - (12) Wie [4Mos 23,22]. - (13) So das ihnen keine Hoffnung auf Rettung bleibt. - (14) So wünscht Balaam sich selbst Gutes wie [4Mos 23,10]. - (15) [1Mos 27,29] - (16) In Verachtung und zum Zeichen der Verspottung: Bei Jahve mag Balaam sich den Lohn suchen, für den er, statt für Balak, geweissagt. Doch Balak will den Seher nicht veranlassen, ihm zu fluchen, und entlässt denselben, überzeugt, dass der dreifache Segen nicht mehr gemindert werden kann. - (17) Balaam weist Balak selbst die Schuld zu, dass dessen Wunsch nicht durch ihn in Erfüllung gegangen ist. Jetzt lässt Balaam alle Ehrerbietung gegen den König außer Acht. - (18) Ironische Antwort auf V. 11. - (19) Sollst du auch gegen deinen Willen hören, was ich noch zu sagen habe. - (20) Hebr.: Was dieses Volk deinem Volke am Ende der Tage tun wird. Dies allein entspricht auch V. 17. Wenn Balak alles dies vorher weiß, werden die Moabiter das Unheil möglichst zurückhalten können. Balaam redet ironisch. Da er geht, bietet er dem für die Gegenwart Hilfe suchenden einen Ausschluß für die letzten Zeiten. Nun segnet Balaam nicht nur Israel, sondern flucht selbst Moab. So muss Balak seinen Hohn schwer büßen. Ohne Opfer erlangt er diesen Ausschluß umsonst. - (21) El. - (22) Elion. Vergl. 3ff. - (23) Ich sehe prophetisch den, der noch nicht da ist. Oder besser: Ich sehe Israel, doch in seiner Lage in letzter Zeit. - (24) Die Erklärung siehe Anm. 31. - (25) Hebr.: Beide Seiten, ganz Moab vollständig. - (26) Hebr.: Er reißt alle Söhne Seths (nach anderen: des Getümmels, des Übermutes) nieder; entweder Moab oder ein ihm verbündetes Volk, die Ammoniter, deren Namen in dieser Erzählung beständig unterdrückt wird. - (27) Die Edomiter sind Urheber dieser Feindschaft, da Gott den Israeliten Schonung derselben geboten. [5Mos 2,5, 5Mos 23,7] - (28) Wird Stärke erwerben durch wiederholte Siege. - (29) Es ist von Jahve bestimmt, dass der, welcher aus Jakob kommt (Stern, Zepter), herrsche und zerstreue die Übriggelassenen von Ar (der Hauptstadt der Moabiter). Ar war als erste Stadt genannt, die zu unterwerfen ist, es schließt auch die Weissagung. Balak soll erkennen: Die Moabiter haben gegen die Israeliten durchaus keine Hoffnung. - (30) Weiter hebr.: Und er wird die Entronnenen hinwegtilgen (sogar) aus den befestigten Städten. - (31) Alle Weissagungen Balaams nehmen von dem ihren Ausgang, was er sieht. Der, den er [4Mos 24,17] sieht, ist der gleiche wie [4Mos 23,9], der gleiche durch die ersten drei Weissagungen: Israel. Vergl. [4Mos 24,14]. Diese drei Weissagungen verkünden den gegenwärtigen und den in Kürze zukünftigen Stand Israels, die vierte den letzten. Beziehen sich die ersten drei also auf die Zeit Davids, so muss das vierte über diese hinausgehen. Die Weissagungen zerfallen in zwei Doppelsprüche. Die beiden ersten sind an Balak gerichtet und strafen ihn, weil er diejenigen hatte wollen verfluchen lassen, welche Gott segnete, und gehen dann zum Preise Israels über. Die beiden anderen erwähnen Balaks nicht, sondern enthalten nach der Nennung der Titel des Lehrers nur Weissagungen. Derselbe Gedanke wird in den vier Weissagungen stufenweise entwickelt. Die erste verkündet kurz die zukünftige Vermehrung des Volkes und seine ruhmreiche Bestimmung. [4Mos 23,10] Die zweite erklärt und begründet diese Bestimmung: da es Jahve als Führer und bessere mit Prophezeiung Begabte hat als die anderen Völker, wird es wie ein Löwe auftreten und siegen. Die dritte preist die Zunahme des Volkes in dem herrlichen Lande, doch mit weit erhabneren Bildern als [4Mos 23,10]; wohl wird das Bild des Löwen wiederholt, doch wird dieser als König Löwe dargestellt. Die vierte Weissagung bietet statt des Löwen einen Stern und ein Zepter, statt der Beute des Löwen die Niederlage von vier einzeln genannten Völkern. Die vier Weissagungen bilden also ein großes Ganzes. Wenngleich in früheren Weissagungen manches an diese Anklingende vorkommt, lässt sich doch nicht behaupten, dass Balaam jene gekannt. Die drei ersten Weissagungen enthalten Nichts, was auf eine besondere Balaam zu Teil gewordene Offenbarung schließen ließe. Balaam wusste, dass Jahve beschlossen, Israel zu segnen, zum Segen aber gehörte Wachstum an Zahl, an Wohlstand, an Überlegenheit über die Feinde. Diese feiert Balaam mit seinen Worten und Bildern, die er nicht notwendig von Gott eingegeben erhielt. Außer dem allgemeinen Willen zu segnen ist in diesen drei Weissagungen nichts Besonderes zu finden. Balaam kannte ferner die Wunder des Auszuges und weist kurz auf dieselben hin, hatten doch alle Völker mit Staunen von denselben gehört. [2Mos 15,15, 2Mos 18,1, Jos 3,9ff, Jos 9,9] Den Namen Jahve hatte er mit jenen Wundern kennen gelernt, deren Urheber der Gott gewesen, den er ja auch als El, Elion, Schaddai anruft. Auch dass Moses ein Prophet war, größer als andere israelitische, demgemäß auch als die heidnischen Propheten, war ihm nicht unbekannt. Die vierte Prophezeiung ist indes eine Prophezeiung im strengen Sinne, aus einer Offenbarung Gottes hervorgehend. Die erhabenen Bilder Stern und Zepter (statt des Löwen) weisen auf ein erhabeneres Los Israels in der letzten als in der nächst zukünftigen Zeit; der Sieg wird nicht mehr unbestimmt gelassen, sondern ist über bestimmte Völker davonzutragen; ein dauernder Triumph wird Israel verheißen. Die vier Weissagungen bedeuten also ein Reich vor, das einst unter den Israeliten Festigkeit gewinnen soll. Die höchste Gewalt sahen die alten Völker in der königlichen dargestellt, weshalb sie auch die Götter bisweilen als Könige auffassen, vergl. [4Mos 23,21], deren Stellvertreter die irdischen Könige sind. Indem Balaam also den zukünftigen Stand des israelitischen Reiches beschreibt, lässt er Jahve als dessen König in seiner Mitte thronen und die Herrschaft als einst fest zu begründen erkennen [4Mos 23,24], stellt er das Volk als Löwen dar; aber indem er es [4Mos 24,7] als einen König (Löwen) beschreibt, weist er auf die künftige königliche Würde in diesem Volke. Diese Würde bedeutet ein Zepter in dem damals 13 Zepter zählenden Volke. Mehr als der Löwe bietet das Bild des Sternes den Gedanken an einen über alles herrschenden König dar. Der König war ehemals zugleich Anführer im Kriege, die Siege [4Mos 23,24, 4Mos 24,8ff] setzen ein vollkommenes Heer voraus, das dem Könige folgt. Soll nun der Stern aus Jakob hervorgehen, das Zepter sich aus Israel erheben, so weist auch dies auf eine bestimmte Person oder Personenreihe. Vergl. [4Mos 24,19]. Es wäre indes falsch, anzunehmen, dass nur das politische Reich Davids vorbedeutet werde. Wohl siegte David über Moab wahrhaft, aber sein Sieg war kein bleibender. Nicht vernichtete David die Überbleibsel Ars, die unter dem König Mesa wieder aufblühten. Mögen [4Mos 23,24, 4Mos 24,7] Siege der Könige von Juda vorbedeutet werden, so waren diese doch weder in später Zukunft liegend, noch volle, wie der [4Mos 24,17ff] vorbedeutete. Es wird also außer dem politischen Reiche auch das geistige und messianische Davidsreich vorbedeutet, das allein beständigen Sieg, einen ewig herrschenden König hat. Edom und Moab sind die Repräsentanten der heidnischen Völker. Vergl. [Jes 11,14]. Der Messias ist der aus Jakob hervorgehende Stern, das aus Israel aufsteigende Zepter, der Herrscher der Völker, der alle seiner Gewalt unterworfen hält. – Doch wenn dies von den vier Weissagungen als Ganzes gilt, ist doch die vierte besonders zu betrachten, ist die doch direkt und ausschließlich im Literalsinne messianisch: Stern und Zepter bedeuten Christus. Aus dem in den ersten drei Weissagungen beschriebenen israelitischen Reiche wird Christus hervorgehen. So verstehen diese Stelle die Septuag, die syrische Übersetzung, Justin, Irenäus, und nach ihnen fast alle heiligen Väter. Wenn aber der Stern aus Jakob in Christus der Welt aufgegangen ist, so steht auch der Stern, welcher den Weisen aus dem Morgenlande den Weg zu dem neugebornen König der Juden wies und vor ihnen herging [Mt 2], insofern in Beziehung zu dieser Weissagung, als er ein sichtbares von Gott den Weisen gegebenes Zeichen war, das ihnen offenbarte, dass die Erscheinung des von Balaam in ferner Zukunft geschauten Sternes in der Geburt Christi zu Betlehem verwirklicht sei. - (32) Ob V. 20-24 ebenfalls göttliche Offenbarungen enthalten, ist nicht ganz klar, da darauf hindeutende Worte, wie [4Mos 24,4.16, 4Mos 24,1.3ff.15ff], hier fehlen. - (33) Moses hatte wohl, nachdem die Wolkensäule ihn verlassen, Amalekiter als Führer genommen. Zu diesen gehörten die Kiniter. - (34) Als sein Auge diese traf. - (35) Das beste derjenigen, welche um das Land Moab herumwohnen und nicht zu den Semiten gehören. - (36) Diese lagerten von Israel gesondert, vielleicht auf einem Felsen. - Im Unterschiede von Amalek erscheinen die Kiniter stets den Israeliten befreundet. [1Sam 15,6, 1Sam 27,10, 1Sam 30,29] - (37) Hebr.: Ist nicht dein Wohnsitz dauerhaft, und auf einen Felsen gegründet dein Nest? Dennoch wird Kin der Vertilgung anheimfallen. - (38) Siehe [Jer 25,24]. - (39) Wenn der Herr tun wird, was V. 24 beschrieben wird. Assur ist der Orient, die Kiniter der Westen, Palästina die Mitte. Balaam sieht vieles Zukünftige zugleich. Der Orient stürzt über Palästina her, über jenen der Occident, Griechen und Römer, doch auch diese werden von anderen niedergeworfen. - (40) Richtiger: Und Schiffe kommen von der Seite von Kitthim her: von Zypern und den westlichen Ländern. - (41) Hebr.: „Eber“, das Jenseitsland, die Länder jenseits des Euphrat außer Assur. Die Hebräer (Israeliten) sind nicht gemeint, da sie in diesen Sprüchen stets Israel und Jakob genannt werden. - (42) Die Kitthim. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 |
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