Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps94

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Liber Psalmorum. Psalmus XCIV.

Das Buch der Psalmen. Psalm 94 (95)


Lobet Gott! (V. 2) Größer als alle Götzen ist Gott, der Schöpfer und Beherrscher der ganzen Welt und der Hirt seines Volkes. (V. 7) Mahnung, Gott, wenn er redet, nicht zu widerstehen, wie die Vorfahren sich ihm widersetzt haben und wegen ihres Ungehorsams vom verheißenen Lande ausgeschlossen wurden.

1. Laus Cantici ipsi David. Venite, exsultemus Domino: jubilemus Deo salutari nostro:
2. Præoccupemus faciem ejus in confessione: et in psalmis jubilemus ei.

3. Quoniam Deus magnus Dominus: et rex magnus super omnes deos.
4. Quia in manu ejus sunt omnes fines terræ: et altitudines montium ipsius sunt.
5. Quoniam ipsius est mare, et ipse fecit illud: et siccam manus ejus formaverunt.
6. Venite adoremus, et procidamus: et ploremus ante Dominum, qui fecit nos.

7. Quia ipse est Dominus Deus noster: et nos populus pascuæ ejus, et oves manus ejus.
8. Hodie si vocem ejus audieritis, nolite obdurare corda vestra,
9. Sicut in irritatione secundum diem tentationis in deserto: ubi tentaverunt me patres vestri, probaverunt me, et viderunt opera mea.
10. Quadraginta annis offensus fui generationi illi, et dixi: Semper hi errant corde.
11. Et isti non cognoverunt vias meas: ut juravi in ira mea: Si introibunt in requiem meam.


1. Loblied Davids.1 Kommet, lasset uns dem Herrn frohlocken, Gott jubeln, unserm Retter!2
2. Lasset uns früh mit Lobpreis vor sein Angesicht treten3 und mit Gesängen ihm zujauchzen!
3. Denn4 ein großer König ist der Herr und ein großer König über alle Götter.5
4. Denn in seiner Hand sind alle Grenzen6 der Erde und der Berge Höhen sind sein.7
5. Sein ist das Meer, denn er hat es geschaffen, und das feste Land haben seine Hände gebildet.
6. Kommet, lasset uns anbetend niederfallen und lasset uns weinen8 vor dem Herrn, der uns erschaffen hat!9
7. Denn er ist der Herr,10 unser Gott, und wir sind das Volk seiner Weide und die Schäflein seiner Leitung.
8. Heute,11 da ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, [Hebr 3,7]
9. wie bei der Reizung am Tage der Versuchung in der Wüste,12 wo mich eure Väter versuchten, mich auf die Probe stellten,13 und doch hatten sie meine Werke14 gesehen.
10. Vierzig Jahre hatte ich Verdruß an diesem Geschlechte15 und sprach: Stets irren sie im Herzen!
11. Sie haben meine Wege nicht erkannt, so schwur ich in meinem Zorne:16 Wahrlich, nicht sollen sie in meine Ruhe gelangen.17 [Hebr 4,3]


Fußnote

Psalm. 94 (1) Im Hebr. fehlt die Angabe des Verfassers. - (2) Hebr.: Grund unseres Heils. - (3) Seinen Tempel besuchend. - (4) Die Anbetungswürdigkeit Gottes wird dreifach begründet: Er ist erhaben über alle Götter als König, über alle Dinge als Schöpfer, über sein Volk als Hirte und Führer. - (5) Die Heiden vergötterten Natur- und Menschenwelt und nannten diese Götter Könige. - (6) Hebr.: Tiefen. - (7) Tiefen, Höhen: die ganze Erde. - (8) Hebr.: und lasset uns knien. Die Anbetung soll damit beginnen, dass das Gesicht den Boden berührt, dann sollen die Anbetenden sich halb erheben und knien. - (9) Israel ist eine besondere Schöpfung seiner allmächtigen Gnade. - (10) Fehlt im Hebr. - (11) Zu jeder Zeit, wann immer. - (12) Hebr.: Wie bei Meriba, wie am Tage Massas in der Wüste. – Gemeint ist wohl das [2Mos 17,1-7] berichtete Ereignis (zu unterscheiden von dem [4Mos 20,2-13] Erzählten). - (13) Durch Zweifel. - (14) Meine wunderbare Leitung, die sie gewiss machen musste, dass ich sie nicht werde verderben lassen. - (15) Hebr.: Hatte Ekel. - (16) Der Schwur findet sich [4Mos 14,28ff]. - (17) Sie erlangten nicht die Ruhe des Besitzes von Kanaan. Doch dies Land der irdischen Ruhe war der Typus der himmlischen Ruhe. [Hebr 4,1-4] Der Gehorsam gegen Gott hat auch jetzt noch den Gnadenlohn des Eingehens in Gottes Ruhe zu erwarten. – Der Psalm liegt hier im lateinischen Texte nach dem Psalterium Gallicanum vor. In dieser Gestalt kommt er im Brevier nur am Feste der Erscheinung des Herrn vor. Im täglichen Offizium wird der Text des Psalterium Romanum geboten: Aufforderung im Gebete vor Gott zu treten und hingegen seine Stimme zu hören. In diesem ist in V. 3 quoniam bis plebem irrtümlich aus [Ps 93,14] genommen. V. 4: Sein Blick (der Blick des Herrschers, der winkt und geschieht) trifft die Spitzen der Berge. V. 10: Ich war nahe: mit Betrübnis, Verdruss. V. 11 quibus: denen ich dann schwur.

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