Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos20
Liber Exodus, Hebraice Veele Semoth. Caput XX.
Das zweite Buch Moses Exodus Kap. 20
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1. Locutusque est Dominus cunctos sermones hos: |
1. Und der Herr redete1 alle diese Worte:2 |
Fußnote
Kap. 20 (1) Nicht zu Moses. - (2) Nur zwei Gebote sind positiv und in absoluter Form gegeben, das über die Beobachtung des Sabbat und das andere über die Pflichten gegen die Eltern. Das Gebot, den Sabbat zu heiligen, hat Gott nicht erst durch Moses gegeben, doch gibt er hier zugleich die Begründung für das Gebot. Dem Gebote der Pflichten gegen die Eltern, welches die Natur bereits die Menschen gelehrt, fügte Gott für die Israeliten eine besondere Verheißung bei. Die übrigen Gebote sind verneinend, die setzen ganz kurz gefasst (V. 13 – 17) und bereits vor Moses als natürliches Gesetz bekannt. Ebenso kurz ist ein anderes bereits vor Moses bestehendes Gebot (Vergl. [1Mos 35,2.4]), das bereits nun hier von Gott in erster Person gegeben wird. Es bleiben zwei andere negative: Verbot von Bildern Gottes und von Missbrauch des heiligsten Namens Jahve. Diese werden etwas ausführlicher gegeben als die in V. 13 – 17 enthaltenen. V. 7 hat eine Bedrohung. In V. 4 wird das Verbot durch drei Glieder ausgedrückt. V. 5 stellt die Strafe für die Übertretung und die Belohnung für die Beobachtung vor Augen. Fast wörtlich werden die Gebote [5Mos 5,6-21] wiederholt. Dass es 10 Gebote sind, wird [2Mos 34,28, 5Mos 4,13, 5Mos 10,4] ausdrücklich gesagt; doch werden dieselben nicht von allen Erklärern gleich geschieden. Die neueren Juden zählen seit Josephus I. V. 2. II. V. 3 – 6. III. V. 7. IV. V. 8 – 11. V. V. 12. VI. V. 13. VII. V. 14. VIII. V. 15. IX. V. 16. X. V. 17; der heilige Augustin unterscheidet nach dem Gegenstande drei Gebote, welche die Pflichten gegen Gott (V. 3 – 11), sieben, welche die Pflichten gegen den Nächsten darstellen, in dem er der Sept. folgt und so V. 17 in zwei Teile teilt. Das letztere ist indes kritisch unzulässig, indem ist es sicher, dass V. 17 nur ein Gebot ausmacht. Die Kalviner und Griechen zählen: I. V. 3. II. V. 4 – 6. III. V. 7. IV. V. 8 – 11. V. V. 12. VI – IX. 13 – 16. X. 17. Die katholische Kirche teilt nach dem Vorgange des heiligen Augustinus und der Septuaginta so, dass V. 2 – 6 ein Gebot ausmachen, V. 17 in zwei Gebote zerfällt. (Auch der hebr. Text teilt V. 17 in zwei Teile.) Dieser Einteilung folgen auch die Lutheraner. Am passendsten scheint es zu sagen, dass die ersten drei Gebote unserer Zählung Gott, die letzten sieben die Menschen betreffen. Wie die Gebote auf die beiden tafeln verteilt waren, ist nicht festzustellen, ebenso wenig, ob sie ihrem vollen Wortlaute nach auf dieselben geschrieben waren. - (3) Oder: Gott. - (4) Nicht einmal ihn mir gleichstellend. Da Gott nicht ungerecht sein kann, vermag er die Verehrung eines anderen wahren Gottes nicht zu untersagen, also ist er der einzige Gott. - (5) Weitere Erklärung [5Mos 4,15-19]. Die Israeliten sollen weder von Gott, noch von einem Götzen ein Bild machen, um es anzubeten. Bilder überhaupt sind nicht allgemein verboten, da Gott selbst [5Mos 25,18, 5Mos 26,31] Cherube und [4Mos 21,8], die eherne Schlange zu fertigen befiehlt, Salomo Löwen und Rinder machen lässt [1Koe 7,25.36]. - (6) Hebr.: Ich Jahve, dein Gott, bin ein eifernder Gott. - (7) Also auf ewig. Die göttliche Güte erstreckt sich weiter als die strafende Gerechtigkeit. Die letztere gilt für das ganze Alte Testament und die Gesamtheit der Nation. Es handelt sich zunächst um natürliche Strafen, Krankheit, Blindheit usw., welche durch Geduld der Seele zum Nutzen gereichen können. - (8) V. 5 – 7 beziehen sich nicht allein auf V. 4, sondern auch auf V. 3, wie [2Mos 34,14] zeigt. - (9) Die Drohung V. 5 ist feierlicher. - (10) Dies Wort und der Mangel einer Bestimmung, was der Sabbat ist, zeigen, dass es sich um etwas Bekanntes handelt. - (11) Was die Beschneidung das Zeichen des von Gott mit Abraham geschlossenen Bundes, ist der Sabbat das Zeichen des Bundes, den Gott am Sinai mit Israel geschlossen. Geheiligt wird, was dem profanen Gebrauch entzogen und Gottes Dienst und Verehrung geweiht wird. Der Hauptzweck des Sabbats also ist: Gott Verehrung zu erweisen; aus diesem folgt dann die Notwendigkeit der Sabbatsruhe. Diese wird weiter beschrieben. Das Gebot ist moralisch, soweit es den Menschen verpflichtet, eine bestimmte Zeit für Gott abzusondern, Zeremonialgesetz, soweit eine besondere Zeit bezeichnet wird. (Thom.) - (12) Auch der heidnische. Besonders verbotene Arbeiten sind: Pflügen und ernten [2Mos 34,21], Manna sammeln [2Mos 16,26ff], Lasten tragen [Jer 17,21], kochen und backen [2Mos 16,23], Feuer anzünden [2Mos 35,3], Holz sammeln [4Mos 15,32], Lasten tragen [Jer 17,21], die Kelter treten, lasten auflegen oder fortschaffen [Neh 13,15], Handel treiben [Amos 8,5, Neh 13,15ff], u. a. - (13) Außer dieser Ursache wird eine andere [5Mos 5,15] angegeben. - (14) Eine den Juden gegebene Verheißung, die vielleicht schon vor Moses in irgend einer Form bestand. Vergl. [Eph 6,2]: Es ist die erste ausdrückliche Verheißung, denn etwas wie eine Verheißung ist bereits in V. 6 enthalten. Wer für eine Wohltat dankbar ist, soll sie lange genießen. - (15) Menschen, und zwar ungerecht. - (16) Zuerst ist Ehebruch im strengen Sinne verboten, sodann folgegemäß die übrigen Vergehen gegen die Sittlichkeit. - (17) Die Septuag ordnet: V. 14, V. 15. V. 13. - (18) Hebr.: du sollst nicht gegen deinen Nächsten als Zeuge der Lüge antworten. Vornehmlich fasst das Gebot also die Gerichtsverhandlung in´s Auge, ohne das sonstige Verhalten auszuschließen. - (19) [5Mos 5,21] steht Weib vor Haus. - (20) Ehe Jahve sprach und nachdem er gesprochen, ertönen Donner. Vergl. [5Mos 6,22]. Von den vormosaischen Priestern ist keine Rede mehr. - (21) [5Mos 5,27]. Und werden es tun. - (22) Vom Feuer verzehrt: [5Mos 5,25]. Der Grund [5Mos 5,26]. Die Hebräer bitten um dasselbe, wie zuvor [2Mos 19,23], aber aus verschiedenen Beweggründen: damals aus Misstrauen, jetzt im Bewusstsein ihres Ungehorsams. Die Erhörung der Bitte ist zugleich Gunst und Strafe. Vergl. auch [5Mos 5,23ff]. - (23) Einzig um euch zu prüfen, nicht um euch zu töten. - (24) In Zukunft. - (25) Da Gott und Moses es so gut geheißen. - (26) Am Eingange des ersten Gesetzes wird Jahve als Autorität eingeführt. Wenngleich V. 22 – 26 sich an die Priester richtet, redet Gott dennoch nicht zu den Priestern der alten Ordnung. - (27) So nehmet auch ferner alle Worte auf, welche Moses zu euch redet. - (28) Gott wusste, wie sehr das Volk zum Bilderdienst geneigt war, deshalb soll der Altar ohne Bilder, ja selbst von unbehauenen Steinen gefertigt sein, weil behauene leicht den Übergang zu einer Bildsäule machen konnten. Auch Stufen werden aus dem V. 26 angegebenen Grunde verboten, wohl auch, weil auch zu diesen leicht behauene Steine gewählt worden wären. Einen solchen Altar, wie er V. 24ff beschrieben wird, errichtete Josue auf Hebal [5Mos 27,4ff, Jos 8,30], Elias auf dem Karmel [1Koe 18,31ff]. Für den Tempel wurde diese Vorschrift aufgehoben. [2Mos 27, 2Mos 28] und [2Chr 4], was die Makkabäer nicht beachteten [1Mak 4,47]. - (29) Damit sind Ziegelsteine nicht ausgeschlossen. - (30) So soll aller Aberglaube fern gehalten werden. - (31) Vergl. [2Mos 28,42]. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 |
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