Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer22
Prophetia Jeremiæ. Caput XXII.
Die Prophezeiung des Jeremias Kap. 22
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1. Hæc dicit Dominus: Descende in domum regis Juda, et loqueris ibi verbum hoc, 3. Hæc dicit Dominus: Facite judicium et justitiam, et liberate vi oppressum de manu calumniatoris: et advenam, et pupillum, et viduam nolite contristare, neque opprimatis inique: et sanguinem innocentem ne effundatis in loco isto. 6. Quia hæc dicit Dominus super domum regis Juda: Galaad tu mihi caput Libani: si non posuero te solitudinem, urbes inhabitabiles. 7. Et sanctificabo super te interficientem virum, et arma ejus: et succident electas cedros tuas, et præcipitabunt in ignem. 9. Et respondebunt: Eo quod dereliquerint pactum Domini Dei sui, et adoraverint deos alienos, et servierint eis. 10. Nolite flere mortuum, neque lugeatis super eum fletu: plangite eum, qui egreditur, quia non revertetur ultra, nec videbit terram nativitatis suæ. 11. Quia hæc dicit Dominus ad Sellum filium Josiæ regem Juda, qui regnavit pro Josia patre suo, qui egressus est de loco isto: Non revertetur huc amplius: 12. Sed in loco, ad quem transtuli eum, ibi morietur, et terram istam non videbit amplius. 14. Qui dicit: Ædificabo mihi domum latam, et cœnacula spatiosa: qui aperit sibi fenestras, et facit laquearia cedrina, pingitque sinopide. 16. Judicavit causam pauperis et egeni in bonum suum: numquid non ideo quia cognovit me? Dicit Dominus. 17. Tui vero oculi et cor ad avaritiam, et ad sanguinem innocentem fundendum, et ad calumniam, et ad cursum mali operis. 19. Sepultura asini sepelietur, putrefactus et projectus extra portas Jerusalem. 20. Ascende Libanum, et clama: et in Basan da vocem tuam, et clama ad transeuntes, quia contriti sunt omnes amatores tui. 22. Omnes pastores tuos pascet ventus, et amatores tui in captivitatem ibunt: et tunc confunderis, et erubesces ab omni malitia tua. 23. Quæ sedes in Libano, et nidificas in cedris, quomodo congemuisti cum venissent tibi dolores, quasi dolores parturientis? 25. Et dabo te in manu quærentium animam tuam, et in manu quorum tu formidas faciem, et in manu Nabuchodonosor regis Babylonis, et in manu Chaldæorum. 26. Et mittam te, et matrem tuam, quæ genuit te, in terram alienam, in qua nati non estis, ibique moriemini:
29. Terra, terra, terra, audi sermonem Domini.
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Fußnote
Kap. 22 (1) Da die erste Mahnung allgemein an den König gerichtet ist, wurde sie wohl von dem Propheten zu verschiedenen Zeiten wiederholt. - (2) Vom Tempel. - (3) Diese Anrede soll ihn an die David gegebenen Verheißungen, aber auch an dieselben geknüpften Bedingungen erinnern. [2Sam 7,14] - (4) Der Königsburg. - (5) Diese bedürfen am meisten des Schutzes und solchem hat Gottes Gesetz sie besonders empfohlen. [2Mos 22,21ff] u.a. - (6) Nahe bei dem Tempel des Herrn, vom Throne des theokratischen Königs aus. Für die treue Beobachtung seiner Gebote verheißt Gott Belohnung. - (7) Hebr.: Die dem David sitzen auf seinem Thron. Das Reich wird alsdann in seiner Pracht bestehen, ist diese doch nicht unbedingt verheißen [2Sam 7,12ff], sondern von der beigefügten Bedingung abhängig. - (8) Des Königspalastes. Die Zerstörung des Palastes bedeutet den Untergang des Königtums. - (9) Erhaben wie die Wälder des Libanon, aus deren Zedern dieses Gebäude errichtet war. Doch die Erhabenheit des Palastes soll Gott nichts gelten, wenn der König nicht seiner Berufung würdig das theokratische Reich verwaltet. - (10) Hebr. in der Mehrzahl: Zerstörer, einen jeden mit seinen Waffen. - (11) Und zu einem mir zu leistenden Dienste bestimmen. - (12) Die Worte sind aus [5Mos 29,24] entlehnt, welche auch [1Koe 9,8.9] Salomon von Gott wiederholt sind. - (13) Das Schicksal Joachaz ist mehr zu beklagen als der Tod des Königs Josias, der in der Schlacht bei Mageddo fiel. [2Koe 23,29ff] Nach Josias herrschte dessen Sohn Joachaz, der damals dreiundzwanzig Jahre alt war. Doch er tat, was übel war vor dem Herrn. Drei Monate nach seiner Thronbesteigung bereits wird er von Nechao, dem Könige Ägyptens, bei Rebla besiegt und nach Ägypten fortgeführt. Die Weissagung ist bald nach diesem Ereignisse erfolgt, da der Schmerz um König Josias noch frisch ist. Wie sehr man seinen Tod betrauerte, siehe [2Chr 35,24.25; Sach 12,11]. - (14) Es ist von Joachaz die Rede, denn dieser wurde an Josias Statt als König eingesetzt, nach Ägypten weggeführt und ist dort gestorben. Dass er doppelnamig ist, ist nicht wunderbar, mag er nun die Namen gleichzeitig geführt oder (wie Joakim, der zuvor Eliakim, und Sedekias, der vorher Matthanias hieß) bei der Thronbesteigung einen anderen Namen angenommen haben. - Das Schicksal dieses Königs mahnt alle, Gerechtigkeit zu üben. Doch umsonst, wie [2Koe 23,37] und [2Chr 36,5] zeigen. - (15) Hebr.: Obergemächer. - (16) Hebr.: Dienstbar macht ohne Entgelt: Er zieht das Volk zur Fronarbeit heran, ohne für diese Entgelt zu leisten. - (17) Obergemächer. - (18) Beweise großen Pompes: Große Fenster, Zederngetäfel, roter Anstrich. - (19) Dass du andere nicht durch Tugenden, sondern durch Zederngebäude übertriffst? - (20) Hebr.: Hat dein Vater denn nicht gegessen und getrunken und Recht und Gerechtigkeit geübt? Damals ging es ihm wohl. – Dein Vater hat sich nicht in solche unnötige und das Land drückende Unternehmungen eingelassen, sondern hat ruhig und zufrieden genossen, was Gott ihm beschied, und Recht und Gerechtigkeit geübt: Da ging es ihm wohl. - (21) Hebr.: Heißt nicht das mich erkennen? – Durch die wahre Erkenntnis Gottes wird der Mensch veranlasst, Gerechtigkeit zu üben, und wer die Tugend pflegt, erkennt und verehrt Gott durch die Tat. Das Beispiel Josias ist somit eine Wiederholung der V. 3 ausgesprochenen Mahnung. - (22) Hebr.: Und auf Belastung und Bedrückung, sie zu vollführen: Dein Streben und Tun ist es, die Rechte anderer mit Füßen zu treten. Er vergießt unschuldiges Blut wie Achab [1Koe 21], um fremdes Gut an sich zu reißen. Wie er dies getan, zeigt V. 13. - (23) Josias Tod ist mit großer Trauerfeier begangen worden, doch seinem unwürdigen Sohne wird solche nicht zuteil werden; nicht werden die Fürsten des Königshauses rufen: Wehe, Bruder! Nicht die Untertanen: Wehe, Gebieter, wehe, Erlauchter! - (24) Diese Worte: Wehe, Schwester! Lässt die Septuag weg. Entweder sind sie auch in unserem Text wegzulassen, da sie auf den vorliegenden Fall nicht passen, oder die Worte: Wehe, Bruder! Wehe, Schwester! Sind die Eingangsworte der gewöhnlichen Totenklage. - (25) Unbeerdigt soll er den wilden Tieren zum Fraße hinausgeworfen werden. Vergl. [Jer 36,30]. - (26) Hebr.: Herumgeschleift und hingeworfen werden fernab von den Toren Jerusalems. Er fiel wohl in einer Schlacht gegen die Chaldäer, obwohl davon nichts in den Geschichtsbüchern erzählt wird. Wenn es [2Koe 24,5] heißt, dass Joakim zu seinen Vätern entschlief, so bedeutet dies Wort nicht notwendig einen friedlichen Tod, wie [1Koe 22,40] zeigt; auch wird von einem Begräbnis dort nichts berichtet, während sonst von dem Begräbnisse der Könige ausdrücklich Erwähnung geschieht. - (27) Hebr.: Und rufe von Abarim aus. Das Abarim-Gebirge liegt südöstlich von Palästina in Moab. Von dort aus (zu dem Gebirge gehört der weitschauende Berg Nebo [5Mos 32,49]) lässt sich das Land und die Nachbarländer weit überschauen. Den Syriern, Ammonitern und Moabitern soll er es zurufen. - (28) Die Völker, deren Bundesgenossenschaft du gesucht. - (29) Weithin soll die Wehklage gehört werden und die Völker lernen, wie verderblich es für das Volk Gottes war, seinen Gott zu verlassen und „Fleisch“ zu seiner Stütze zu machen. Die Züchtigung der Bewohner Judas ist eine Warnung für die Völker. - (30) Zur Zeit deines Auszuges aus Ägypten und deines Zuges durch die Wüste. - (31) Die Könige und Fürsten. - (32) Entführen. - (33) Verbündeten. - (34) Doch zur Zeit predigt Jeremias noch tauben Ohren. - (35) Herrlich und sicher. - (36) Weil der Palast aus Zedern erbaut ist. - (37) Eingang der Klagelieder. - (38) Diese pflegen als die schlimmsten angesehen zu werden. - (39) Geht Jerusalem unter und der Königspalast, so ist es auch um den König selbst geschehen, so wird Gott die [2Sam 7,14] ausgesprochenen Drohungen zur Erfüllung bringen. Der Schwur bedeutet, dass Gottes Ausspruch unfehlbar seine Ausführung findet. - (40) Der Siegelring ist ein kostbarer Schmuck und auf das innigste mit seinem Besitzer verbunden. Doch zugleich deutet er, da sein Abdruck die Erlasse der Könige rechtskräftig macht, Würde und hohes Ansehen an, die hohe Stellung, welche der theokratische König bei Gott hat. Dennoch wird Gott sich von ihm trennen und ihn von sich werfen. - (41) Hebr.: Chonjahu; wohl ein Schreibfehler für Jechonjahu. - (42) In Zorn und Unwillen. Seine Mutter Nohesta [2Koe 24,8] wird [Jer 29,2] Gebieterin genannt, ihrer hervorragenden Stellung als Königin-Mutter gemäß. - (43) Die Erfüllung davon siehe [2Koe 24,9-16; 2Chr 36,10]. - (44) Hebr.: Ist denn ein verächtliches, zerschlagenes Gefäß dieser Mann Chonjahu, oder ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat? – Wie nämlich ein solches Gefäß weggeworfen wird, so ist er aus dem Hause und Lande des Herrn in ein fremdes Land weggeschleudert, weil er Böses getan und das Volk auf giftige Weiden geführt hat, er, der im Hause Gottes in Gottes Hand ein Werkzeug zum Heil und ein Schmuck des theokratischen Reiches sein sollte. Er ist zerbrochen, insofern keiner von seinen Nachkommen König werden soll. (Hier., Theod.) - (45) V. 28 enthielt gleichzeitig mit der Bezeigung des Schmerzes die Bitte, Gott möchte solches nicht zulassen. Hier ist die Antwort darauf: Alle Hoffnung ist zu lassen. Die dreifache Anrede an das Land weckt die Aufmerksamkeit und zeigt die Wichtigkeit der Sache, welche dem ganzen Volke zu verkünden ist. - (46) Hebr.: Schreibet. Die Erinnerung daran soll eine beständige sein, zugleich der Beschluss Gottes als unwiderruflich bezeichnet werden. - (47) In der Tat erlangte nach ihm sein Oheim Sedekias die Herrschaft. Zorobabel wird zwar [1Chr 3,19] der Sohn Phadaias genannt, indes stammt er nicht unmittelbar von Salathiel, dem Sohne Jechonias [1Chr 3,17], sondern ist nur nach dem Gesetze der Leviratsehe Sohn Salathiels. Zwar wurde dieselbe auch diesem genommen, aber mit der Hoffnung, siehe [Jer 23,5.6], dass sie von Gott dem wieder zurückzustellen sei, der allein ein Recht auf dieselbe hat, der messianische König. [Ez 21,27] So soll die Barmherzigkeit Gottes dem Herrscherstamme erhalten bleiben. [2Sam 7,15]
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