Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos39

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Liber Genesis, Hebraice Beresith. Caput XXXIX.

Das erste Buch Moses Genesis Kap. 39


C. Weiterer Verfolg der Geschichte Josephs: Josephs Sklave, Gefangener, Vizekönig von Ägypten (39,1 – 41,52) a. Joseph steht bei Jutiphar in Gnaden (V. 6), doch wird er bald, da er die Versuchung seitens der Gattin seines Herrn zurückweist, von dieser angeklagt, ins Gefängnis geworfen. B. Hier gewinnt er die Gunst des Kerkermeisters.

1.Igitur Joseph ductus est in Ægyptum, emitque eum Putiphar eunuchus Pharaonis, princeps exercitus, vir Ægyptius, de manu Ismaelitarum, a quibus perductus erat.
2. Fuitque Dominus cum eo, et erat vir in cunctis prospere agens: habitavitque in domo domini sui,

3. Qui optime noverat Dominum esse cum eo, et Omnia, quæ gereret, ab eo dirigi in manu illius.
4. Invenitque Joseph gratiam coram domino suo, et ministrabat ei: a quo præpositus omnibus gubernabat creditam sibi domum, et universa quæ ei tradita fuerant:
5. Benedixitque Dominus domui Ægyptii propter Joseph, et multiplicavit tam in ædibus quam in agris cunctam ejus substantiam:
6. Nec quidquam aliud noverat, nisi panem quo vescebatur. Erat autemJoseph pulchra facie, et decorus aspect.
7. Post multos itaque dies injecit domina sua oculos suos in Joseph, et ait: Dormi mecum.
8. Qui nequaquam acquiescens opera nefario, dixit ad eam: Ecce dominus meus, omnibus mihi traditis, ignorant quid habeat in domo sua:
9. Nec quidquam est quod non in mea sit potestate, vel non tradiderit mihi, præter te, quæ uxor ejus es: quo modo ergo possum hoc malum facere, et peccare in Deum meum?

10. Hujuscemodi verbis per singulos dies et mulier molesta erat adolescent: et ille recusabat stuprum.
11. Accidit autem quadam die ut intraret Joseph domum, et operis quippiam absque arbitris faceret:

12. Et illa, apprehensa laciania vestimenti ejus, diceret: Dormi mecum. Qui relicto in manu ejus pallio fugit, et egressus est foras.
13. Cumque vidisset mulier vestem in minibus suis, et se esse contemptam,

14. Vocavit ad se homines domus suæ, et ait ad eos: En introduxit virum Hebræum, ut illuderet nobis: ingressus est ad me, ut coiret mecum: cumque ego succlamassem,
15. Et audisset vocem meam, reliquit pallium quod tenebam, et fugit foras.

16. In argumentum ergo fidei retentum pallium ostendit marito revertenti domum,
17. Et ait: Ingessus est ad me servus Hebræus quem adduxisti, ut illuderet mihi:
18. Cumque audisset me clamare, reliquit pallium quod tenebam, et fugit foras.
19. His auditis dominus, et nimium credulous verbis conjugis, iratus est valde:
20. Traditque Joseph in carcerem, ubi vincti regis custodiebantur, et erat ibi clausus.

21. Fuit autem Dominus cum Joseph, et misertus illius dedit ei gratiam in conspectus principis carceris:

22. Qui tradidit in manu illius universos vinctos qui in custodia tenebantur: et quidquid fiebat, sub ipso erat.

23. Nec noverat aliquid, cunctis ei creditis: Dominus enim erat cum illo, et Omnia opera ejus dirigebat.

1.Als nun1 Joseph nach Ägypten weggeführt war, kaufte ihn Putiphar, ein Kämmerer Pharaos, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, aus der Hand der Ismaeliter, welche ihn dorthin gebracht hatten.
2. Und der Herr war mit ihm, und er war ein Mann, dem alles, was er begann, glücklich von Statten ging, und er wohnte im Hause seines Gebieters,2
3. der sehr wohl wusste, dass der Herr mit ihm war und alles gelingen ließ, was er unternahm.
4. Und Joseph fand Gnade bei seinem Herrn und ward sein Diener, und sein Herr setzte ihn über alles, und er leitete das Haus, das ihm anvertraut, und alles, was ihm übergeben war.3
5. Und der Herr segnete das Haus des Ägypters um Josephs willen und mehrte alles, was ihm gehörte, sowohl im Hause als auf dem Felde;
6. und er4 sorgte um nichts, als um das Brot, das er aß.5 Joseph aber war schön von Gestalt, und anmutig anzusehen.
7. Nach einiger Zeit nun warf seine Gebieterin ihre Augen auf Joseph, und sprach: Schlafe bei mir!
8. Er aber weigerte sich der schändlichen Tat, und sprach zu ihr: Siehe, mein Gebieter hat mir alles übergeben, und sorgt um nichts, was er im Hause hat;
9. und es ist nichts da, was mir nicht unterworfen wäre, oder was er mir nicht überlasen hätte, ausgenommen dich, die du sein Weib bist. Wie könnte ich also ein so großes Unrecht begehen, und wider meinen Gott sündigen?
10. So war das Weib dem Jünglinge mit derartigen Reden Tag für Tag lästig, er jedoch weigerte sich des Ehebruches.6
11. Eines Tages aber geschah es, dass Joseph in das Haus trat, und irgendein Geschäft besorgte, während gerade niemand zugegen war;
12. da ergriff sie ihn am Saum seines Gewandes, und sprach: Schlafe bei mir! Er aber ließ sein Oberkleid in ihrer Hand, und floh, und eilte aus dem Hause hinaus.
13. Als nun das Weib sah, dass das Kleid in ihren Händen geblieben, und sie verschmäht sei,7
14. rief sie die Hausleute herbei, und sprach zu ihnen:8 Sehet, da hat er9 einen Hebräer10 hereingebracht, an uns11 Mutwillen zu verüben. Er kam zu mir herein, um bei mir zu liegen; und da ich laut schrie,
15. und da er mich rufen hörte, ließ er das Oberkleid zurück, das ich festhielt, und floh hinaus.
16. Sie behielt also das Kleid zum Zeugnisse der Wahrheit, und zeigte es ihrem Manne, als dieser nach Hause zurückkehrte,
17. und sprach: Der hebräische Knecht, den du hereingebracht hast, kam zu mir, seinen Mutwillen an mir zu üben.
18. Als er mich aber um Hilfe rufen hörte, ließ er sein Oberkleid zurück, das ich festhielt, und floh zum Hause hinaus.
19. Als der Herr solches hörte, und den Worten seines Weibes allzu leicht Glauben schenkte, ward er sehr zornig,12
20. und ließ den Joseph in den Kerker13 werfen, wo die Gefangenen des Königs verwahrt wurden, und er lag dort gefangen.14 [Ps 104,18]
21. Der Herr aber war mit Joseph, und erbarmte sich seiner, und ließ ihn Gnade in den Augen des Aufsehers über das Gefängnis15 finden.
22. Dieser vertraute ihm alle Gefangenen an, die in der Haft gehalten wurden; und alles, was dort geschah, geschah nach seiner Anordnung.
23. Und er sorgte um nichts, nachdem er ihm alles anvertraut hatte; denn der Herr war mit ihm, und ließ all sein Tun gelingen.

Fußnote

Kap. 39 (1) Die Erzählung kehrt zu [1Mos 37,36] zurück. - (2) Er war seinem Gebieter schon sehr notwendig geworden. - (3) Es wird eine doppelte Tätigkeit unterschieden: für das Haus, und für alles, was Putiphar gehört. V. 5 werden die Äcker erwähnt, weil die Landwirtschaft in Ägypten sehr blühte. - (4) Hebr.: Und er ließ alles, was ihm gehörte, in der Hand Josephs und kümmerte sich neben ihm um nichts außer um das Essen, das er aß. - (5) Putiphar tat nur das, was er unumgänglich selbst tun musste, wie essen, trinken, schlafen; alles Übrige ließ er durch Joseph besorgen. - (6) Die eheliche Treue war in Ägypten selten, und Angriffe wie dieser auf Joseph ein bei ägyptischen Frauen durchaus nicht unerhörtes Vorkommnis. Die ägyptischen Frauen konnten sich nämlich freier bewegen und waren nicht in Frauengemächern eingeschlossen. - (7) Hebr.: und er hinausgeflohen sei. - (8) Die zurückgewiesene Zuneigung hat sich in Hass gewandelt, zugleich will sie einer etwaigen Anschuldigung seitens Joseph zuvorkommen. - (9) Nicht mein Mann, sondern er. Aus Ehrfurcht wird der Gemahl nicht ausdrücklich gemacht. - (10) Die Hebräer waren den Ägyptern besonders verhasst. - (11) Uns Frauen. So ist keine mehr sicher. - (12) Hebr.: Als sein Herr die Worte seines Weibes hörte, die zu ihm geredet hatte: Also hat dein Sklave mir getan, ward er sehr zornig. - (13) Dieser war im Hause Putiphars. [1Mos 40,3.4] - (14) Ohne Verhör und ohne Verteidigung. Die Ehre der Frauen war gesetzlich geschützt, deshalb wird Joseph in das staatliche (königliche) Gefängnis abgeführt. - (15) Ein Unterbeamter Putiphars. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50

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