Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps115

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Liber Psalmorum. Psalmus CXV.

Das Buch der Psalmen. Psalm 115 (116)


Im Vertrauen auf Gottes Verheißungen hat der Sänger, von Menschen verlassen, Gott angerufen und Erhörung gefunden. So will er denn aus Dank öffentlich seine Gelübde erfüllen (V. 14) und preist Gott, der ihm das Leben erhalten, wie er über seine Heiligen wacht, und ihn verschont hat. Wiederholung der Bitte.

10. Alleluja. Credidi, propter quod locutus sum: ego autem humiliatus sum nimis.
11. Ego dixi in excessu meo: Omnis homo mendax.
12. Quid retribuam Domino, pro omnibus, quæ retribuit mihi?
13. Calicem salutaris accipiam: et nomen Domini invocabo.

14. Vota mea Domino reddam coram omni populo ejus:
15. Pretiosa in conspectu Domini mors Sanctorum ejus:
16. O Domine quia ego servus tuus: ego servus tuus, et filius ancillæ tuæ. Dirupisti vincula mea:
17. Tibi sacrificabo hostiam laudis, et nomen Domini invocabo.
18. Vota mea Domino reddam in conspectu omnis populi ejus.
19. In atriis domus Domini, in medio tui Jerusalem.


1. (10.) Alleluja!1 Ich glaube, darum redete ich, doch ich war sehr gebeugt.2
2. (11.) Ich sprach in meiner Bestürzung:3 Alle Menschen sind trügerisch!4 [Roem 3,4]
3. (12.) Was soll ich dem Herrn vergelten für alles, was er mir erwiesen hat?
4. (13.) Ich will den Kelch des Heiles5 ergreifen und den Namen des Herrn anrufen.
5. (14.) Meine Gelübde6 will ich dem Herrn bezahlen angesichts seines ganzen Volkes.
6. (15.) Kostbar in den Augen des Herrn ist der Tod seiner Heiligen.7
7. (16.) O Herr!8 ich bin ja dein Diener, ich bin dein Diener und der Sohn deiner Magd. Du hast meine Bande gelöst,
8. (17.) dir will ich ein Lobopfer9 darbringen und den Namen des Herrn anrufen.
9. (18.) Meine Gelübde10 will ich dem Herrn bezahlen angesichts seines ganzen Volkes
10. (19.) in den Vorhöfen des Hauses des Herrn, in deiner Mitte, Jerusalem!11


Fußnote

Psalm. 115 (1) Fehlt im Hebr. - (2) Hebr.: ich glaube (Gott), auch wenn ich sprechen muss: Ich bin sehr gedrückt. – Auch in größter Not ist mein Glaube (und mein Gottvertrauen) unerschütterlich. - (3) Als ich von allen Menschen in Stich gelassen war, von denen ich Hilfe erwartete. - (4) Nur Gott allein ist wahr und treu, darum will ich mich auf ihn allein verlassen. (Basil., Hier., Aug.) - (5) Das mir von Gott dargereichte Los, Heil, annehmen und Gott dafür danken. - (6) Gelübdeopfer. - (7) Aus dem Erlebten folgert der Dichter, dass die Frommen des Herrn unter dessen besonderer Vorsehung stehen. Der Tod seiner Frommen ist Gott nicht wohlfeil, ist ihm nicht eine Kleinigkeit, so dass es ihm gleichgültig wäre, ob sie von den Gottlosen getötet werden oder nicht, vielmehr Gegenstand liebender Sorgfalt. - (8) Hebr.: O doch, Herr! (Vielleicht: bleibe mir huldreich!) - (9) Hebr.: Mehrzahl. - (10) Gelübdeopfer. - (11) Die Sehnsucht nach Jerusalem weist vielleicht auf die Weggeführten. Im Hebr. folgt hier das Alleluja.

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