Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos03
Liber Genesis, Hebraice Beresith. Caput III.
Das erste Buch Moses Genesis Kap. 3
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1.Sed et serpens erat callidior cunctis animantibus terræ quæ fecerat Dominus Deus. Qui dixit ad mulierem: Cur præcepit vobis Deus ut non comederetis de omni lingo paradisi? 5. Scit enim Deus quod in quocumque die comederitis ex eo, aperientur oculi vestri: et eritis sicut dii, scientes bonum et malum. 9. Vocavitque Dominus Deus Adam, et dixit ei: Ubi es? 14. Et ait Dominus Deus ad serpentem: Quia fecisti hoc, maledictus es inter omnia animantia, et bestias teræ: super pectus tuum gradieris, et terram, comedes cunctis diebus vitæ tuæ. 15. Inimicitias ponam inter te et mulierem, et semen tuum et semen illius: ipsa conteret caput tuum, et tu insidiaberis calcaneo ejus.
18. Spinas et tribulos germinabit tibi, et comedes herbam terræ. 20. Et vocavit Adam nomen uxoris suæ, Heva: eo quod mater esset cunctorum viventium. |
1.Die Schlange aber war listiger1 als alle Tiere der Erde, die Gott, der Herr, gemacht hatte. Diese2 sprach zu dem Weibe:3 Warum hat euch4 Gott5 geboten, ihr sollt nicht von allen Bäumen des Paradieses essen?6 |
Fußnote
Kap. 3 (1) Die natürliche Klugheit der Schlange [Mt 10,16] lenkte die Aufmerksamkeit des bösen Feindes auf sie. Gott gestattete ihm kein anderes Werkzeug der Versuchung (Aug., Thom.), da er diese nicht über Vermögen an den Menschen herantreten lässt. - (2) Der Verfasser berichtet den Hergang, wie er sich Eva darstellt. Dass die Schlange nicht reden konnte, wusste Eva vermöge der Gabe der Erkenntnis. Sie musste daher annehmen, dass ein unsichtbares Wesen durch jene rede. Einer Täuschung war sie unzugänglich und keiner Regung der Begierde unterworfen, bis sie mit freiem Willen begann, auf die Versuchung einzugehen und ihr Herz dem Verlangen des Hochmutes öffnete, zu sein wie Gott. Daraus erst entsprang die Ungläubigkeit gegen Gottes Drohung, die sinnliche Begierde nach der verbotenen Frucht und endlich der Ungehorsam, der die Sünde äußerlich vollbrachte. (Aug., Thom.) - (3) Die Klugheit der Schlange tritt als List des Versuchers zum Bösen darin hervor, dass dieser sich an das schwächere Weib wendet, und ihre Verwunderung birgt Arglist: “Ist es wahr?“ - (4) Er will beide Stammeltern in das Verderben stürzen. - (5) Elohim. - (6) Der Verführer ruft das Gebot in´s Gedächtnis, damit die Übertretung um so unentschuldbarer sei. - (7) Eva gibt diese Verschärfung aus Ehrfurcht gegen Gottes Gebot hinzu. - (8) Fürchtet nichts, sondern hoffet! Zuerst leugnet der Lügengeist Wahrhaftigkeit, dann seine Liebe. Die dreiste Lüge macht den Eindruck des Glaublichen, weil ihr etwas Wahres beigemischt ist: Nach dem Genusse tritt in der Tat ein Erkennen von Gut und Böse ein. - (9) Zwischen Gottes Drohung und der Verheißung des Teufels schwankend will Eva selbst urteilen; doch ihr Sinn ist durch die freiwillige Begierlichkeit bereits verblendet. - (10) Obwohl das Gesetz, Gott zu gehorchen und insbesondere die Geschöpfe nur nach seinem Willen zu gebrauchen, bereits eine natürliche Pflicht ist, gehörte das besondere gebot Gottes der übernatürlichen Ordnung an: Im Glauben an Gottes Offenbarung, aus Gehorsam und übernatürlicher Liebe sollte Adam in heiligem Gehorsam seine natürliche Freiheit beschränken. Adam kannte den Unterschied zwischen Gut und Böse, er hatte schon eine Reihe heiliger Akte vollbracht und verstand das göttliche Verbot. Nur eine Versuchung zum Bösen war noch nicht an ihn herangetreten. Aus den Reden der Schlange musste er den bösen und lügenhaften Geist leicht erkennen und mit Hilfe der göttlichen Gnade leicht überwinden. Das Grundmotiv der Sünde war der Stolz. ([JSir 10,14], Iren., Leo der Gr., Prosper., Gregor der Gr., Aug.) Adam strebte nicht auf den von Gott gewählten Wege des demütigen Gehorsams und der kindlichen Liebe nach der Gottähnlichkeit und gottähnlichem Wissen, sondern wollte aus eigener Kraft gottähnlich sein. (Aug., Thom.) In jener ersten Sünde waren auch andere Sünden eingeschlossen, wie Verletzung des übernatürlichen Glaubens, sinnliche Begierlichkeit u. a. (Tertull., Aug.) Auch in Eva war die Sünde vor allem die der Hoffart und das daraus fließende Begehren nach dem von Gott versagten Wissen. - (11) Der böse feind hat versprochen, dass ihre Augen aufgetan werden, doch die einzige neue Erkenntnis der Stammeltern, nachdem diese Gott verachtet, ist, dass sie sich der Nacktheit bewusst werden. Da ihr Geist sich gegen Gott empört, empörte sich auch der Leib gegen den Geist und es regte sich die böse Begierlichkeit. Durch die Bedeckung der Leibesglieder suchen die ersten Eltern ihre geistige Blöße zu verhüllen. - (12) Um die Abendzeit pflegte man im Morgenlande auszugehen, weil dann die Hitze des Tages [1Mos 18,1] einem kühlen Winde wich. [Hohel 4,16] - (13) Gott verkehrt im Paradiese mit dem Menschen unmittelbar, denn er hat ihn bestimmt, seine Geschöpfe zu beherrschen und ewig bei ihm zu leben. Doch durch die Sünde Gott entfremdet, versteckte dieser sich vor ihm. Indes noch ist das nahe Verhältnis der Menschen zu Gott nicht ganz gelöst. Noch zu Kain redet Gott (Rede, Antwort, Erwiderung), zu Noe (Rede Gottes). Henoch und Noe wandeln in Gemeinschaft mit Gott. Den Patriarchen erscheint Gott im Traum, in der Vision, oder ein Engel Gottes. - (14) In welchem Stande? Ich verließ dich in Herrlichkeit gekleidet und finde dich nackt wieder (Chrysost.). - (15) Das Gefühl der Scham ist in Adam stärker, als die Erkenntnis der Schuld. Um diese Erkenntnis zu kräftigen und zum Bekenntnis zu führen, fragt Gott weiter. - (16) Im Hebr. Ist auch der zweite Satz im Frageton. - (17) Statt zu bekennen und um Vergebung zu flehen, wälzt Adam die Schuld auf das Weib und durch den Zusatz auf Gott selbst. - (18) Das Weib leugnet die Tat nicht, wälzt aber die Schuld gleichfalls auf einen anderen. - (19) Gott fragt die verführten, nicht den Verführer. Die Schlange wird nicht gefragt, ihr wird sofort das Strafurteil verkündet. - (20) Die Schlange soll nach der Sünde Adams zum Fluche tun, was ihr zuvor Natur war: Kopf und Zunge am Boden halten. Die Tiere sind des Menschen wegen da (vergl. [1Mos 9,5, 2Mos 21,28, 3Mos 20,15ff]); sie sollen ihm gehorchen, nicht schaden, und noch weniger Anlass zur Sünde geben. Mit den Menschen müssen in der Sündflut auch die Tiere sterben. - (21) V. 15 enthält die Straffentenz gegen Satan. Das Weib ist dasselbe wie B. 1, 2, 4, 6,12, 13, 16 und [1Mos 9,17], also Eva. Feindschaft soll treten an die Stelle der erheuchelten Liebe der Schlange zur Zeit der Versuchung. Gott redet von dem Weibe, weil dieses unmittelbar von der Schlange verführt ward, nicht weil Adam nicht einbegriffen ist. Doch Gott geht von einer Person auf die andere über. - (22) Die Nachkommenschaft des Weibes umfasst auch Christus, doch nicht ihn allein. Die Nachkommenschaft der Schlange sind alle, die auf Seiten der Schlange stehen. Die Feindschaft soll dauern, so lange das Menschengeschlecht und die bösen Geister auf Erden bleiben. - (23) Hebr.: er. So schrieb auch Hieronymus. Übrigens ändert dies im Sinne nichts, da Maria stets in den Hinweis auf die Menschwerdung eingeschlossen ist. - (24) Aus der Feindschaft gehen die Nachstellungen hervor: Der Mensch sucht den Kopf der Schlange zu zertreten, die Schlange ihn in die Ferse zu stechen, um sich zu retten und ihn zu vernichten. So wird der Kampf und zugleich sein Erfolg vor Augen gestellt. Das Menschengeschlecht kann keinen tödlichen Schaden leiden, die Schlange aber wird zertreten. Die Niederlage der tierischen Schlange ist das Bild der Niederlage der höllischen Schlange, die dem Teufel als Strafe zu Teil wird. Der Sieg wird von einem davongetragen, er wird dem Samen verheißen vor Eva. Die Wunden machen den Sieger ruhmvoller, Gott, der die Feindschaft gesetzt und der den Sieg verleiht, wird dem Erlöser auf besondere Weise beistehen und durch ihn den sündigen Menschen in seine Freundschaft wieder aufnehmen. Wie hier die erste Verheißung des Erlösers geboten wird, so auch die erste Prophezeiung der unbefleckten Empfängnis. Je älter die Prophezeiungen sind, desto dunkler ist ihr Sinn und wird erst durch nachfolgende klarer oder durch die Erfüllung im vollen Lichte gezeigt. Zu beachten ist, dass, obgleich im ersten Satze die Nachkommenschaft der Schlange der Nachkommenschaft des Weibes entgegengesetzt ist, doch im zweiten die Nachkommenschaft des Weibes über die Schlange selbst den Sieg davonträgt. Der Messias ist es, welcher der Schlange den Kopf zertritt, und seine jungfräuliche Mutter tut es durch ihn, d. h. dadurch, dass sie ihn, den Überwinder der Schlange geboren, und dadurch, dass sie wegen ihrer Würde als Mutter Gottes nie unter der Herrschaft der Sünde und des Teufels stand, vielmehr in ihrer unbefleckten Empfängnis im Hinblick auf die Verdienste ihres göttlichen Sohnes vor jeder Makel der Erbsünde unversehrt bewahrt blieb. - (25) Dem Menschen flucht Gott nicht wie der Schlange und der Erde. (Vergl. hingegen [1Mos 4,11].) Wie Eva zuerst gesündigt, trifft sie die Strafe zuerst. - (26) Die Beschwerden der Geburt und die Unterwerfung unter dem Manne sind die fühlbaren Strafen des Weibes. - (27) Wie nicht Eva, sondern die Schlange verflucht wird, so die Erde nicht selbst, die folgenden Worte enthalten den verhängten Fluch. - (28) So dauert dieser Fluch so lange wie der über die sichtbare Schlange. - (29) Im Gegensatze zu den Früchten des Paradieses: Dein Brot wird dir keine Unsterblichkeit geben, sondern einzig deine Schwäche aufrecht erhalten. - (30) Dies ist die positive [1Mos 2,17] angedrohte Strafe. - (31) Später: [1Mos 4,1]. Hier wird der Name erwähnt, damit die spätere Benennung verstanden werde. (Chrys.) - (32) Als Erinnerung an den Ungehorsam, zum Schutze der Schamhaftigkeit und zum Zeichen von Gottes fortdauernder Fürsorge. - (33) Jetzt kennt er Gutes und Böses, freilich aus anderen Ursachen. Uns: Anspielung auf die heilige Dreifaltigkeit. - (34) Unsterblichkeit im Stande der Sünde ist nicht das von Gott dem Menschen zugedachte ewige Leben. - (35) Im Osten des Paradieses. Nach der Sept. wurde dem Menschen befohlen, im Osten des Paradieses zu wohnen. - (36) Anders werden sie [2Mos 24,18-22]; anders [Ez 1,10] sinnbildlich dargestellt. - (37) Richtiger: Und ein verzehrendes Feuer, das sich weithin ausdehnte. (Chrys.)
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