Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps109: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(Eine dazwischenliegende Version desselben Benutzers wird nicht angezeigt)
Zeile 36: Zeile 36:


===Fußnote===
===Fußnote===
Psalm. 109 ('''1''') Hebr.: Spruch Jahves an meinen Herrn. Der Herr ist der des Redenden, Davids. Dieser Herr kann kein bloßer Mensch sein wie V. 1b, 3, 4, 7 zeigen. Da nun das Alte Testament Schatten und Vorbedeutung des Neuen ist, weist das Wort auf den im Alten Testamente verheißenen Messias. So versteht auch das Neue Testament den Psalm. Der Heiland erklärt V. 1 bei [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt22|Mt 22,41-46]]''] messianisch, den Herrn Davids Christus nennend. Der Psalm handelt, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,32-35]]''] zeigt und die Verheißung Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt26|Mt 26,64]]''] bestätigt, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk16|Mk 16,19]]''], von der Verherrlichung des Messias nach dem Leiden. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,55]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem08|Roem 8,34]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph01|Eph 1,20.22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr01|Hebr 1,3.13]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr08|Hebr 8,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,12.13]]'']. Ist auch der Messias Davids Sohn, so ist er doch Gottmensch, und schaut auch David in diesem Psalm vornehmlich auf die Herrlichkeit, welche Christus seiner menschlichen Natur nach zuteil ward, so hat er diese doch durch die göttliche, als Gottmensch. – Wie die Juden zur Zeit Christi den Psalm verstanden, zeigt die Beweisführung des Herrn [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt22|Mt 22,41ff]]''], und suchten die späteren Juden auch den Psalm auf Abraham zu deuten, so haben sie sich dennoch nicht ganz der Anerkennung entziehen können. Die Erhabenheit der Sprache und die unmittelbare Vergegenwärtigung des Zukünftigen findet ein Gegenstück in Davids letzten Worten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam23|2Sam 23,1-7]]'']. - ('''2''') Von dem Könige Israels wird sonst wohl gesagt, dass er auf dem Thron Jahves sitze [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Chr29|1Chr 29,23]]''], nämlich als sichtbarer Vertreter des unsichtbaren Königs. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Chr28|1Chr 28,5]]''] Doch den hier Angeredeten fordert Jahve auf, zu seiner Rechten Platz zu nehmen. Die Rechte eines Königs ist der höchste Ehrenplatz. (Jonathan saß zur Rechten Sauls, Bethsaba zur Rechten Salomons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe02|1Koe 2,19]]'']) Hier aber soll Christus nicht nur teilhaben an der Ehre und Würde des ewigen Königs, sondern auch an seiner Macht. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,25]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt26|Mt 26,64]]'']. - ('''3''') Diese Partikel schließt zwar die jenseits derselben gelegene Zeit nicht aus, sondern vielmehr ein, indes zeigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,24]]''], dass die schließliche Unterwerfung der Feinde einen Wendepunkt herbeiführt. Christus nimmt als Messias teil an der Weltregierung, bis alles Böse überwunden ist, also bis zum jüngsten Gerichte, dann beginnt wieder das Reich Gottes des Vaters, wie es ursprünglich vor der Sünde war. Am Ende der Zeiten legt Christus diese Art zu herrschen nieder, da dann kein Feind mehr zu bekämpfen ist. Deshalb sagt der Apostel wiederum: Jesus Christus sitzt auf ewig zur Rechten Gottes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,12]]''] Hier ist durch das Wort „hinlege“ die Teilnahme des Vaters an der jetzigen Weltregierung ausgedrückt. - ('''4''') Mache. - ('''5''') Die orientalischen Könige hatten die Gewohnheit, den besiegten Feinden den Fuß auf den Nacken zu setzen, so dass der Überwundene gleichsam die Höhe des Siegers vermehrte. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos10|Jos 10,24]]'']. Die zeitliche Geschichte endet in ihrer Entwicklung nicht mit der Vernichtung, sondern der Überwindung des Bösen, das Ende von allem führt auch jene herbei. - ('''6''') Das Zepter ist Symbol mit der gesamten messianischen Herrschergewalt. - ('''7''') Durch den Namen Jahve (der Herr) wird dem Ausspruche besondere Bedeutsamkeit gegeben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos03|2Mos 3,10]]''] Auch an anderen Stellen der Heiligen Schrift spricht Gott von sich in der dritten Person: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes03|Jes 3,16-18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes08|Jes 8,5.7]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic01|Mic 1,2-6]]'']. - ('''8''') Vulg. und Sept. haben wohl an Sendboten gedacht, welche vom Mittelpunkt des Gottesreiches ausgesendet werden. Hebr.: ausstrecken wird das Zepter deiner Macht (dein mächtiges Zepter) Jahve von Sion: von Sion wird er deine Herrlichkeit ausbreiten. Bis wie weit, ist hier nicht gesagt, wie aber die Propheten den Psalm verstanden haben, zeigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach09|Sach 9,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic04|Mic 4,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,2]]'']. - ('''9''') Als Absichtssatz oder als sichere Voraussagung zu fassen. - ('''10''') Das messianische Reich wird stets von Feinden auf Erden bekämpft, aber auch ihnen gegenüber unzerstörbar und siegreich bleiben [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt16|Mt 16,18]]''] und sich unter ihnen ausdehnen. - ('''11''') Auf deiner Seite. - ('''12''') Herrschaft, hier über rebellierende Feinde, also Sieg. - ('''13''') Am großen Tage des Weltgerichtes, dem Gottesgerichte durch die Jahrhunderte vorleuchtend vorangehen. - ('''14''') Am jüngsten Tage erscheinen die Heiligen mit Christus in der Herrlichkeit, die auch seine Feinde hätten erlangen können, ihnen zur Beschämung und als Teilnehmen am Gerichte des Herrn [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor06|1Kor 6,2]]''], wie sie auf Erden Mitstreiter Christi gegen seine Feinde gewesen sind und Christus in ihnen über diese gesiegt hat. – Einige erklären: in der Majestät der Heiligkeit, in heiliger Majestät. - ('''15''') Worte Jahves an den Messias, Begründung, warum dieser eine so große Macht hat: Weil er nicht bloßer Mensch, sondern Gottmensch, Sohn Gottes und als solcher von Ewigkeit her (vor der Schöpfung) aus dem Wesen Gottes (übertragen: Schoß) gezeugt ist. – So die meisten heiligen Väter. – Die Stelle ist leider im Texte nicht kritisch sicher. Der masorethische Text, der aber etwas verderbt ist, lautet etwa: dein Volk ist lauter Freiwilligkeit: kein Söldnerheer, sondern das Volk zieht willig aus (mit allem, was es hat) an deinem Heertage (wenn du den Heerbann aufrufst); in heiligem Schmucke (in priesterlichen Gewändern als priesterliches Geschlecht) aus dem Schoße des Frührotes (kommt) dir der Tau deiner Jugend (die jugendliche Mannschaft, welche dir freudig als Führer folgt, wird so frisch und zahlreich sein wie der Morgentau, der vom Himmel fällt). – Vielleicht passt das Hebräische besser in den Zusammenhang, da V. 2 den Kampf und Sieg des im Himmel thronenden Messias auf Erden beschreibt. Diesen Kampf führt er nicht unmittelbar selbst, weil er zur Rechten Gottes sitzt, sondern durch seine Kämpfer, Anhänger auf Erden. Jedenfalls wird der Text der Septuag., dessen Worte „aus dem Schoße“ sich sonst nirgends im Alten Testamente finden, nirgends im Neuen Testamente zum Beweise der Wesenheit des Sohnes angeführt. - ('''16''') Der Eidschwur ist nicht nur Bürgschaft, dass die Zusage in Erfüllung gehe wird, sondern auch Zeichen der hohen Bedeutsamkeit des Inhaltes. - ('''17''') Der König, der das königliche Volk führt, ist ein Priester (hebr. ein Stehender, nämlich vor Gott Stehender), Gott zum heiligen Dienste Geweihter. - ('''18''') In ihm soll sich die Würde Davids und Aarons vereinigen. David stand die priesterliche Handlung des Opfers nicht zu, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr26|2Chr 26,20]]''], so ist er also nicht der Angeredete. Das Priestertum Melchisedechs wird dem Königtum beigefügt, nicht dieses dem Priestertum, wie etwa bei den Machabäern. Der Prophet Zacharias erklärt die Psalmstelle [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps06|Ps 6,12ff]]''] am besten: Die damals auf Josua, den Hohenpriester, und Zorobabel, den Fürsten, verteilten Ämter kommen einer Person zu. Auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Jer30|Jer 30,21]]''] deutet darauf hin: Der künftige Fürst Israels bedarf keiner priesterlichen Vermittlung Gott gegenüber. So erfährt also David durch diese Offenbarung, dass der göttliche Herrscher der Zukunft, den er seinen Herrn nennt, zugleich ewiger Priester ist. Weil er nun beides ist, ist sein Kampf selber ein priesterlich-königliches Werk und deshalb trägt auch sein mitkämpfendes Volk nach dem hebr. priesterliche Gewänder. – Die Ähnlichkeit des Priestertums Christi mit dem Melchisedechs, der, wie der Herr, außerhalb des mosaischen Kultus stand, hat Paulus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr07|Hebr 7,4-10]]''] dargelegt. – Auf ewig ist Christus Priester, weil sein Priestertum dem Zwecke Gottes auf das vollkommenste entspricht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr07|Hebr 7,18]]''] - ('''19''') Anrede des Sängers an Gott den Vater. Der Herr ist wie V. 1 der Messias: der Herr, der (nach V. 1) jetzt zu deiner Rechten ist. - ('''20''') Der gleiche Tag, der in V. 3 Tag deiner Macht heißt. - ('''21''') Hebr.: Voll wird es da sein von Leichen, er zerschmettert Häupter auf weiter Landesfläche. Vulg.: Er schlägt die Feinde vollständig, er zerschmettert auf der von vielen Völkern bewohnten Erde die Häupter. - ('''22''') Der Zusammenhang fordert, dies von dem erhöhten Messias zu verstehen. Das Trinken aus dem nächstgelegenen Bache, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich07|Rich 7,4ff]]''], charakterisiert den gestählten Helden, den nichts aufzuhalten vermag, der sich nur soviel Zeit bei der Verfolgung seiner Feinde lässt, dass er sich aus dem nächsten Bache erquickt und dann die Verfolgung fortsetzt. Einige Väter verstehen unter dem Bache den Zustand des Leidens Christi (Tosen der feindlichen Mächte gegen Christus). Durch das Erdenleben habe er aus diesem wilden Bache getrunken und darum habe ihn Gott um Sieger gemacht und zu seiner Rechten erhöht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Phil02|Phil 2,8-11]]''] - ('''23''') Einen vollkommenen Sieg über seine Feinde davontragen. – Dieser Psalm wird in den Vespern des Sonntags, aller Feste des Herrn und der Heiligen gebetet.
Psalm. 109 ('''1''') Hebr.: Spruch Jahves an meinen Herrn. Der Herr ist der des Redenden, Davids. Dieser Herr kann kein bloßer Mensch sein wie V. 1b, 3, 4, 7 zeigen. Da nun das Alte Testament Schatten und Vorbedeutung des Neuen ist, weist das Wort auf den im Alten Testamente verheißenen Messias. So versteht auch das Neue Testament den Psalm. Der Heiland erklärt V. 1 bei [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt22|Mt 22,41-46]]''] messianisch, den Herrn Davids Christus nennend. Der Psalm handelt, wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg02|Apg 2,32-35]]''] zeigt und die Verheißung Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt26|Mt 26,64]]''] bestätigt, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk16|Mk 16,19]]''], von der Verherrlichung des Messias nach dem Leiden. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,55]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem08|Roem 8,34]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph01|Eph 1,20.22]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr01|Hebr 1,3.13]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr08|Hebr 8,1]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,12.13]]'']. Ist auch der Messias Davids Sohn, so ist er doch Gottmensch, und schaut auch David in diesem Psalm vornehmlich auf die Herrlichkeit, welche Christus seiner menschlichen Natur nach zuteil ward, so hat er diese doch durch die göttliche, als Gottmensch. – Wie die Juden zur Zeit Christi den Psalm verstanden, zeigt die Beweisführung des Herrn [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt22|Mt 22,41ff]]''], und suchten die späteren Juden auch den Psalm auf Abraham zu deuten, so haben sie sich dennoch nicht ganz der Anerkennung entziehen können. Die Erhabenheit der Sprache und die unmittelbare Vergegenwärtigung des Zukünftigen findet ein Gegenstück in Davids letzten Worten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam23|2Sam 23,1-7]]'']. - ('''2''') Von dem Könige Israels wird sonst wohl gesagt, dass er auf dem Thron Jahves sitze [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Chr29|1Chr 29,23]]''], nämlich als sichtbarer Vertreter des unsichtbaren Königs. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Chr28|1Chr 28,5]]''] Doch den hier Angeredeten fordert Jahve auf, zu seiner Rechten Platz zu nehmen. Die Rechte eines Königs ist der höchste Ehrenplatz. (Jonathan saß zur Rechten Sauls, Bethsaba zur Rechten Salomons [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe02|1Koe 2,19]]'']) Hier aber soll Christus nicht nur teilhaben an der Ehre und Würde des ewigen Königs, sondern auch an seiner Macht. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,25]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt26|Mt 26,64]]'']. - ('''3''') Diese Partikel schließt zwar die jenseits derselben gelegene Zeit nicht aus, sondern vielmehr ein, indes zeigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor15|1Kor 15,24]]''], dass die schließliche Unterwerfung der Feinde einen Wendepunkt herbeiführt. Christus nimmt als Messias teil an der Weltregierung, bis alles Böse überwunden ist, also bis zum jüngsten Gerichte, dann beginnt wieder das Reich Gottes des Vaters, wie es ursprünglich vor der Sünde war. Am Ende der Zeiten legt Christus diese Art zu herrschen nieder, da dann kein Feind mehr zu bekämpfen ist. Deshalb sagt der Apostel wiederum: Jesus Christus sitzt auf ewig zur Rechten Gottes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr10|Hebr 10,12]]''] Hier ist durch das Wort „hinlege“ die Teilnahme des Vaters an der jetzigen Weltregierung ausgedrückt. - ('''4''') Mache. - ('''5''') Die orientalischen Könige hatten die Gewohnheit, den besiegten Feinden den Fuß auf den Nacken zu setzen, so dass der Überwundene gleichsam die Höhe des Siegers vermehrte. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos10|Jos 10,24]]'']. Die zeitliche Geschichte endet in ihrer Entwicklung nicht mit der Vernichtung, sondern der Überwindung des Bösen, das Ende von allem führt auch jene herbei. - ('''6''') Das Zepter ist Symbol mit der gesamten messianischen Herrschergewalt. - ('''7''') Durch den Namen Jahve (der Herr) wird dem Ausspruche besondere Bedeutsamkeit gegeben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos03|2Mos 3,10]]''] Auch an anderen Stellen der Heiligen Schrift spricht Gott von sich in der dritten Person: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes03|Jes 3,16-18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes08|Jes 8,5.7]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic01|Mic 1,2-6]]'']. - ('''8''') Vulg. und Sept. haben wohl an Sendboten gedacht, welche vom Mittelpunkt des Gottesreiches ausgesendet werden. Hebr.: ausstrecken wird das Zepter deiner Macht (dein mächtiges Zepter) Jahve von Sion: von Sion wird er deine Herrlichkeit ausbreiten. Bis wie weit, ist hier nicht gesagt, wie aber die Propheten den Psalm verstanden haben, zeigt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Sach09|Sach 9,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic04|Mic 4,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,2]]'']. - ('''9''') Als Absichtssatz oder als sichere Voraussagung zu fassen. - ('''10''') Das messianische Reich wird stets von Feinden auf Erden bekämpft, aber auch ihnen gegenüber unzerstörbar und siegreich bleiben [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt16|Mt 16,18]]''] und sich unter ihnen ausdehnen. - ('''11''') Auf deiner Seite. - ('''12''') Herrschaft, hier über rebellierende Feinde, also Sieg. - ('''13''') Am großen Tage des Weltgerichtes, dem Gottesgerichte durch die Jahrhunderte vorleuchtend vorangehen. - ('''14''') Am jüngsten Tage erscheinen die Heiligen mit Christus in der Herrlichkeit, die auch seine Feinde hätten erlangen können, ihnen zur Beschämung und als Teilnehmen am Gerichte des Herrn [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor06|1Kor 6,2]]''], wie sie auf Erden Mitstreiter Christi gegen seine Feinde gewesen sind und Christus in ihnen über diese gesiegt hat. – Einige erklären: in der Majestät der Heiligkeit, in heiliger Majestät. - ('''15''') Worte Jahves an den Messias, Begründung, warum dieser eine so große Macht hat: Weil er nicht bloßer Mensch, sondern Gottmensch, Sohn Gottes und als solcher von Ewigkeit her (vor der Schöpfung) aus dem Wesen Gottes (übertragen: Schoß) gezeugt ist. – So die meisten heiligen Väter. – Die Stelle ist leider im Texte nicht kritisch sicher. Der masorethische Text, der aber etwas verderbt ist, lautet etwa: dein Volk ist lauter Freiwilligkeit: kein Söldnerheer, sondern das Volk zieht willig aus (mit allem, was es hat) an deinem Heertage (wenn du den Heerbann aufrufst); in heiligem Schmucke (in priesterlichen Gewändern als priesterliches Geschlecht) aus dem Schoße des Frührotes (kommt) dir der Tau deiner Jugend (die jugendliche Mannschaft, welche dir freudig als Führer folgt, wird so frisch und zahlreich sein wie der Morgentau, der vom Himmel fällt). – Vielleicht passt das Hebräische besser in den Zusammenhang, da V. 2 den Kampf und Sieg des im Himmel thronenden Messias auf Erden beschreibt. Diesen Kampf führt er nicht unmittelbar selbst, weil er zur Rechten Gottes sitzt, sondern durch seine Kämpfer, Anhänger auf Erden. Jedenfalls wird der Text der Septuag., dessen Worte „aus dem Schoße“ sich sonst nirgends im Alten Testamente finden, nirgends im Neuen Testamente zum Beweise der Wesenheit des Sohnes angeführt. - ('''16''') Der Eidschwur ist nicht nur Bürgschaft, dass die Zusage in Erfüllung gehe wird, sondern auch Zeichen der hohen Bedeutsamkeit des Inhaltes. - ('''17''') Der König, der das königliche Volk führt, ist ein Priester (hebr. ein Stehender, nämlich vor Gott Stehender), Gott zum heiligen Dienste Geweihter. - ('''18''') In ihm soll sich die Würde Davids und Aarons vereinigen. David stand die priesterliche Handlung des Opfers nicht zu, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr26|2Chr 26,20]]''], so ist er also nicht der Angeredete. Das Priestertum Melchisedechs wird dem Königtum beigefügt, nicht dieses dem Priestertum, wie etwa bei den Machabäern. Der Prophet Zacharias erklärt die Psalmstelle [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps06|Ps 6]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps12|Ps 12ff]]''] am besten: Die damals auf Josua, den Hohenpriester, und Zorobabel, den Fürsten, verteilten Ämter kommen einer Person zu. Auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer30|Jer 30,21]]''] deutet darauf hin: Der künftige Fürst Israels bedarf keiner priesterlichen Vermittlung Gott gegenüber. So erfährt also David durch diese Offenbarung, dass der göttliche Herrscher der Zukunft, den er seinen Herrn nennt, zugleich ewiger Priester ist. Weil er nun beides ist, ist sein Kampf selber ein priesterlich-königliches Werk und deshalb trägt auch sein mitkämpfendes Volk nach dem hebr. priesterliche Gewänder. – Die Ähnlichkeit des Priestertums Christi mit dem Melchisedechs, der, wie der Herr, außerhalb des mosaischen Kultus stand, hat Paulus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr07|Hebr 7,4-10]]''] dargelegt. – Auf ewig ist Christus Priester, weil sein Priestertum dem Zwecke Gottes auf das vollkommenste entspricht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr07|Hebr 7,18]]''] - ('''19''') Anrede des Sängers an Gott den Vater. Der Herr ist wie V. 1 der Messias: der Herr, der (nach V. 1) jetzt zu deiner Rechten ist. - ('''20''') Der gleiche Tag, der in V. 3 Tag deiner Macht heißt. - ('''21''') Hebr.: Voll wird es da sein von Leichen, er zerschmettert Häupter auf weiter Landesfläche. Vulg.: Er schlägt die Feinde vollständig, er zerschmettert auf der von vielen Völkern bewohnten Erde die Häupter. - ('''22''') Der Zusammenhang fordert, dies von dem erhöhten Messias zu verstehen. Das Trinken aus dem nächstgelegenen Bache, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich07|Rich 7,4ff]]''], charakterisiert den gestählten Helden, den nichts aufzuhalten vermag, der sich nur soviel Zeit bei der Verfolgung seiner Feinde lässt, dass er sich aus dem nächsten Bache erquickt und dann die Verfolgung fortsetzt. Einige Väter verstehen unter dem Bache den Zustand des Leidens Christi (Tosen der feindlichen Mächte gegen Christus). Durch das Erdenleben habe er aus diesem wilden Bache getrunken und darum habe ihn Gott um Sieger gemacht und zu seiner Rechten erhöht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Phil02|Phil 2,8-11]]''] - ('''23''') Einen vollkommenen Sieg über seine Feinde davontragen. – Dieser Psalm wird in den Vespern des Sonntags, aller Feste des Herrn und der Heiligen gebetet.


- Weitere Kapitel:  
- Weitere Kapitel:  

Aktuelle Version vom 26. Oktober 2019, 05:31 Uhr

Liber Psalmorum. Psalmus CIX.

Das Buch der Psalmen. Psalm 109 (110)


1. David hört im Geiste, wie Gott der Vater seinen Herrn, den Messias auffordert, zu seiner Rechten sich zu setzen und über alle seine Feinde zu herrschen, wie es ihm zukomme, dem ewigen Sohne. (V. 3) 2. Gott schwört mit einem Eide dem Sohne das ewige Priestertum zu. (V. 4) 3. Der Dichter zum Herrn: Durch sein Leiden erlangt der Messias diesen Triumph über seine Feinde.

1. Psalmus David.
Dixit Dominus Domino meo: Sede a dextris meis:
Donec ponam inimicos tuos, scabellum pedum tuorum.
2. Virgam virtutis tuæ emittet Dominus ex Sion: dominare in medio inimicorum tuorum.
3. Tecum principium in die virtutis tuæ in splendoribus sanctorum: ex utero ante luciferum genui te.
4. Juravit Dominus, et non pœnitebit eum: Tu es sacerdos in æternum secundum ordinem Melchisedech.
5. Dominus a dextris tuis, confregit in die iræ suæ reges.
6. Judicabit in nationibus, implebit ruinas: conquassabit capita in terra multorum.
7. De torrente in via bibet: propterea exaltabit caput.


1. Ein Psalm Davids. Es spricht der Herr zu meinem Herrn:1 Setze dich zu meiner Rechten,2 bis3 ich deine Feinde hinlege4 als Schemel deiner Füße!5

2. Dein mächtiges Zepter6 wird der Herr7 von Sion ausgehen lassen.8 Herrsche9 inmitten deiner Feinde!10
3. Bei dir11 ist Herrschaft12 am Tage deiner Macht13 im Glanze der Heiligen,14 ich habe dich aus meinem Schoße gezeugt vor dem Morgensterne.15
4. Der Herr hat geschworen,16 und es wird ihn nicht gereuen: Auf ewig bist du Priester17 nach der Ordnung Melchisedechs.18
5. Der Herr zerschmettert zu deiner Rechten19 Könige am Tage seines Zornes.20
6. Er wird Gericht halten über die Völker, wird die Niederlage vollständig machen, die Häupter im Lande vieler zerschmettern.21
7. Aus dem Bache auf dem Wege wird er trinken,22 darum wird er das Haupt erheben.23


Fußnote

Psalm. 109 (1) Hebr.: Spruch Jahves an meinen Herrn. Der Herr ist der des Redenden, Davids. Dieser Herr kann kein bloßer Mensch sein wie V. 1b, 3, 4, 7 zeigen. Da nun das Alte Testament Schatten und Vorbedeutung des Neuen ist, weist das Wort auf den im Alten Testamente verheißenen Messias. So versteht auch das Neue Testament den Psalm. Der Heiland erklärt V. 1 bei [Mt 22,41-46] messianisch, den Herrn Davids Christus nennend. Der Psalm handelt, wie [Apg 2,32-35] zeigt und die Verheißung Christi [Mt 26,64] bestätigt, vergl. [Mk 16,19], von der Verherrlichung des Messias nach dem Leiden. Vergl. [Apg 7,55, Roem 8,34, Eph 1,20.22, Hebr 1,3.13, Hebr 8,1, Hebr 10,12.13]. Ist auch der Messias Davids Sohn, so ist er doch Gottmensch, und schaut auch David in diesem Psalm vornehmlich auf die Herrlichkeit, welche Christus seiner menschlichen Natur nach zuteil ward, so hat er diese doch durch die göttliche, als Gottmensch. – Wie die Juden zur Zeit Christi den Psalm verstanden, zeigt die Beweisführung des Herrn [Mt 22,41ff], und suchten die späteren Juden auch den Psalm auf Abraham zu deuten, so haben sie sich dennoch nicht ganz der Anerkennung entziehen können. Die Erhabenheit der Sprache und die unmittelbare Vergegenwärtigung des Zukünftigen findet ein Gegenstück in Davids letzten Worten [2Sam 23,1-7]. - (2) Von dem Könige Israels wird sonst wohl gesagt, dass er auf dem Thron Jahves sitze [1Chr 29,23], nämlich als sichtbarer Vertreter des unsichtbaren Königs. [1Chr 28,5] Doch den hier Angeredeten fordert Jahve auf, zu seiner Rechten Platz zu nehmen. Die Rechte eines Königs ist der höchste Ehrenplatz. (Jonathan saß zur Rechten Sauls, Bethsaba zur Rechten Salomons [1Koe 2,19]) Hier aber soll Christus nicht nur teilhaben an der Ehre und Würde des ewigen Königs, sondern auch an seiner Macht. Vergl. [1Kor 15,25] und [Mt 26,64]. - (3) Diese Partikel schließt zwar die jenseits derselben gelegene Zeit nicht aus, sondern vielmehr ein, indes zeigt [1Kor 15,24], dass die schließliche Unterwerfung der Feinde einen Wendepunkt herbeiführt. Christus nimmt als Messias teil an der Weltregierung, bis alles Böse überwunden ist, also bis zum jüngsten Gerichte, dann beginnt wieder das Reich Gottes des Vaters, wie es ursprünglich vor der Sünde war. Am Ende der Zeiten legt Christus diese Art zu herrschen nieder, da dann kein Feind mehr zu bekämpfen ist. Deshalb sagt der Apostel wiederum: Jesus Christus sitzt auf ewig zur Rechten Gottes. [Hebr 10,12] Hier ist durch das Wort „hinlege“ die Teilnahme des Vaters an der jetzigen Weltregierung ausgedrückt. - (4) Mache. - (5) Die orientalischen Könige hatten die Gewohnheit, den besiegten Feinden den Fuß auf den Nacken zu setzen, so dass der Überwundene gleichsam die Höhe des Siegers vermehrte. Vergl. [Jos 10,24]. Die zeitliche Geschichte endet in ihrer Entwicklung nicht mit der Vernichtung, sondern der Überwindung des Bösen, das Ende von allem führt auch jene herbei. - (6) Das Zepter ist Symbol mit der gesamten messianischen Herrschergewalt. - (7) Durch den Namen Jahve (der Herr) wird dem Ausspruche besondere Bedeutsamkeit gegeben. [2Mos 3,10] Auch an anderen Stellen der Heiligen Schrift spricht Gott von sich in der dritten Person: [Jes 3,16-18, Jes 8,5.7, Mic 1,2-6]. - (8) Vulg. und Sept. haben wohl an Sendboten gedacht, welche vom Mittelpunkt des Gottesreiches ausgesendet werden. Hebr.: ausstrecken wird das Zepter deiner Macht (dein mächtiges Zepter) Jahve von Sion: von Sion wird er deine Herrlichkeit ausbreiten. Bis wie weit, ist hier nicht gesagt, wie aber die Propheten den Psalm verstanden haben, zeigt [Sach 9,10, Mic 4,2, Jes 2,2]. - (9) Als Absichtssatz oder als sichere Voraussagung zu fassen. - (10) Das messianische Reich wird stets von Feinden auf Erden bekämpft, aber auch ihnen gegenüber unzerstörbar und siegreich bleiben [Mt 16,18] und sich unter ihnen ausdehnen. - (11) Auf deiner Seite. - (12) Herrschaft, hier über rebellierende Feinde, also Sieg. - (13) Am großen Tage des Weltgerichtes, dem Gottesgerichte durch die Jahrhunderte vorleuchtend vorangehen. - (14) Am jüngsten Tage erscheinen die Heiligen mit Christus in der Herrlichkeit, die auch seine Feinde hätten erlangen können, ihnen zur Beschämung und als Teilnehmen am Gerichte des Herrn [1Kor 6,2], wie sie auf Erden Mitstreiter Christi gegen seine Feinde gewesen sind und Christus in ihnen über diese gesiegt hat. – Einige erklären: in der Majestät der Heiligkeit, in heiliger Majestät. - (15) Worte Jahves an den Messias, Begründung, warum dieser eine so große Macht hat: Weil er nicht bloßer Mensch, sondern Gottmensch, Sohn Gottes und als solcher von Ewigkeit her (vor der Schöpfung) aus dem Wesen Gottes (übertragen: Schoß) gezeugt ist. – So die meisten heiligen Väter. – Die Stelle ist leider im Texte nicht kritisch sicher. Der masorethische Text, der aber etwas verderbt ist, lautet etwa: dein Volk ist lauter Freiwilligkeit: kein Söldnerheer, sondern das Volk zieht willig aus (mit allem, was es hat) an deinem Heertage (wenn du den Heerbann aufrufst); in heiligem Schmucke (in priesterlichen Gewändern als priesterliches Geschlecht) aus dem Schoße des Frührotes (kommt) dir der Tau deiner Jugend (die jugendliche Mannschaft, welche dir freudig als Führer folgt, wird so frisch und zahlreich sein wie der Morgentau, der vom Himmel fällt). – Vielleicht passt das Hebräische besser in den Zusammenhang, da V. 2 den Kampf und Sieg des im Himmel thronenden Messias auf Erden beschreibt. Diesen Kampf führt er nicht unmittelbar selbst, weil er zur Rechten Gottes sitzt, sondern durch seine Kämpfer, Anhänger auf Erden. Jedenfalls wird der Text der Septuag., dessen Worte „aus dem Schoße“ sich sonst nirgends im Alten Testamente finden, nirgends im Neuen Testamente zum Beweise der Wesenheit des Sohnes angeführt. - (16) Der Eidschwur ist nicht nur Bürgschaft, dass die Zusage in Erfüllung gehe wird, sondern auch Zeichen der hohen Bedeutsamkeit des Inhaltes. - (17) Der König, der das königliche Volk führt, ist ein Priester (hebr. ein Stehender, nämlich vor Gott Stehender), Gott zum heiligen Dienste Geweihter. - (18) In ihm soll sich die Würde Davids und Aarons vereinigen. David stand die priesterliche Handlung des Opfers nicht zu, vergl. [2Chr 26,20], so ist er also nicht der Angeredete. Das Priestertum Melchisedechs wird dem Königtum beigefügt, nicht dieses dem Priestertum, wie etwa bei den Machabäern. Der Prophet Zacharias erklärt die Psalmstelle [Ps 6, Ps 12ff] am besten: Die damals auf Josua, den Hohenpriester, und Zorobabel, den Fürsten, verteilten Ämter kommen einer Person zu. Auch [Jer 30,21] deutet darauf hin: Der künftige Fürst Israels bedarf keiner priesterlichen Vermittlung Gott gegenüber. So erfährt also David durch diese Offenbarung, dass der göttliche Herrscher der Zukunft, den er seinen Herrn nennt, zugleich ewiger Priester ist. Weil er nun beides ist, ist sein Kampf selber ein priesterlich-königliches Werk und deshalb trägt auch sein mitkämpfendes Volk nach dem hebr. priesterliche Gewänder. – Die Ähnlichkeit des Priestertums Christi mit dem Melchisedechs, der, wie der Herr, außerhalb des mosaischen Kultus stand, hat Paulus [Hebr 7,4-10] dargelegt. – Auf ewig ist Christus Priester, weil sein Priestertum dem Zwecke Gottes auf das vollkommenste entspricht. [Hebr 7,18] - (19) Anrede des Sängers an Gott den Vater. Der Herr ist wie V. 1 der Messias: der Herr, der (nach V. 1) jetzt zu deiner Rechten ist. - (20) Der gleiche Tag, der in V. 3 Tag deiner Macht heißt. - (21) Hebr.: Voll wird es da sein von Leichen, er zerschmettert Häupter auf weiter Landesfläche. Vulg.: Er schlägt die Feinde vollständig, er zerschmettert auf der von vielen Völkern bewohnten Erde die Häupter. - (22) Der Zusammenhang fordert, dies von dem erhöhten Messias zu verstehen. Das Trinken aus dem nächstgelegenen Bache, vergl. [Rich 7,4ff], charakterisiert den gestählten Helden, den nichts aufzuhalten vermag, der sich nur soviel Zeit bei der Verfolgung seiner Feinde lässt, dass er sich aus dem nächsten Bache erquickt und dann die Verfolgung fortsetzt. Einige Väter verstehen unter dem Bache den Zustand des Leidens Christi (Tosen der feindlichen Mächte gegen Christus). Durch das Erdenleben habe er aus diesem wilden Bache getrunken und darum habe ihn Gott um Sieger gemacht und zu seiner Rechten erhöht. [Phil 2,8-11] - (23) Einen vollkommenen Sieg über seine Feinde davontragen. – Dieser Psalm wird in den Vespern des Sonntags, aller Feste des Herrn und der Heiligen gebetet.

- Weitere Kapitel: 101 | 102 | 103 | 104 | 105 | 106 | 107 | 108 | 110 | 111 | 112 | 113 | 114 | 115 | 116 | 117 | 118 | 119 | 120 | 121 | 122 | 123 | 124 | 125 | 126 | 127 | 128 | 129 | 130 | 131 | 132 | 133 | 134 | 135 | 136 | 137 | 138 | 139 | 140 | 141 | 142 | 143 | 144 | 145 | 146 | 147 | 148 | 149 | 150 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.